Aus Liebe - Julia B. Schulz - E-Book

Aus Liebe E-Book

Julia B. Schulz

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Beschreibung

Julia B.Schulz wurde 1962 in Zwickau geboren. Nach dem Abitur absovierte sie erfolgreich verschiedene Ausbildungen zur Wirtschaftsfachfrau, zur Versicherungsfachfrau und ein Studium der Belletristik.
Aus der Feder von Julia B. Schulz wurden bereits verlegt: "Mondstein Perlen - Perlen 1 - 2" sowie ein weiteres Buch, in welchem die fantastischen Abenteuer eines 7-jährigen Mädchens in der Welt der Erwachsenen mit ihren eigenen Worten beschrieben werden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Julia B. Schulz

Aus Liebe

Ein herzliches Dankeschön an meinen Mann, der mir immer mit aufmunternden Worten zur Seite steht.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Glitzersteine

Glitzersteine

 

 

Fast geräuschlos glitt der Nachtzug aus der dunklen Bahnhofshalle. Der Bahnsteig war leer, bis auf einen einzelnen Mann im dunklen Jackett. Er fror und  hatte sich gerade eine Zigarette angezündet. So starrte er dem Zug nach, dessen rote Schlusslichter rasch kleiner wurden. Es war bereits empfindlich kalt für diesen Oktober. Er warf einen letzten Blick auf das verschwindende Ende des Zuges, mit dem sein Kollege jetzt nach Hause fuhr. Tief inhalierte der Mann den Rauch seiner Zigarette, während seine Gedanken zurück wanderten. Angefangen hatte alles mit dem Besuch eines aufgeregten Juweliers in seiner Leipziger Dienststelle...

 

“Kollege Gädke, hier möchte Sie jemand sprechen.”

Mit diesen Worten schob sein jüngerer Kollege Rico Schumann einen zierlichen, schlanken Mann in ihr gemeinsames Dienstzimmer. Der Unbekannte trug einen gepflegten Anzug, eine elegante goldene Brille und eine auffällige Uhr.  Er mochte die Fünfzig wohl schon überschritten haben.

“Guten Tag! Mein Name ist Kommissar Gädke. Was können wir für Sie tun?”

“Ich muss eine Anzeige erstatten. Schwerer Betrug!” Die Stimme des Mannes überschlug sich fast vor Aufregung.

“Nehmen Sie doch bitte erst einmal Platz, und berichten Sie der Reihe nach. Kollege Schumann, Sie machen bitte Notizen.”

Der Mann ließ sich auf dem einzigen Stuhl nieder und sah sich dabei im Zimmer um. Viel Ablenkung gab es hier nicht. Zwei alte Aktenschränke, in jeder Ecke vor dem Fenster ein schräg stehender Schreibtisch. Nur die Computer waren neu und sahen auch wirklich leistungsfähig aus. Der einzige Schmuck im Zimmer waren drei Grünpflanzen auf dem Fensterbrett, welche von Rico Schumann gehegt und gepflegt wurden. Sie waren sein ganzer Stolz und sein Hobby, welches er von zu Hause mit in die Dienststelle gebracht hatte.

Der Besucher begann seine Geschichte.

“Mein Name ist Josef Hergert. Mir gehört ein Juweliergeschäft in der fünften Generation in den Mädler-Passagen. Das ist der historisch wertvollste Teil der Altstadt von Leipzig. Entsprechend diesem Ambiente ist auch mein Geschäft und ich bin betrogen worden. Über 90.000 Euro hat sich der Kerl ergaunert.”

Rico Schumann machte sich eifrig Notizen. Man merkte deutlich wie der Juwelier beim Sprechen wieder in Wut geriet.

“Wann ist das denn passiert, Herr Hergert?”

“Gestern. Kurz nach dem Mittag. So gegen Vierzehn Uhr. Ein Herr kam in mein Geschäft und wünschte einige erlesene Stücke mit Diamanten und Türkisen zu sehen. Er war  gut gekleidet und hatte ausgezeichnete Manieren. Ich zeigte ihm einige Kolliers. Er entschied sich für zwei komplette Kollektionen jeweils mit Armband und Ohrringen. Es waren herrliche und vor allem seltene Stücke.  Der Gesamtpreis betrug 92.450 Euro. Und das Ganze ist für mich jetzt verloren. Stellen Sie sich das mal vor meine Herren. Über 90.000 Euro. Ich kann es einfach nicht fassen!“

Die Erregung drohte sich des Juweliers wieder zu bemächtigen. Seine Stimme überschlug sich und in seinem Gesicht, unterhalb des rechten Auges, zuckte ein Muskel. Nervös und wütend sah er um sich, bis sein Blick an den Grünpflanzen hängen blieb. Langsam beruhigte sich Herr Hergert wieder. Es war, als würden die Pflanzen das bewirken, als könnten sie Ruhe und Frieden ausstrahlen. Kommissar Gädke wartete geduldig. Langjährige Erfahrung hatte ihn gelehrt in so einer Situation das Opfer nicht zu drängen.

“Bitte, Kollege Schumann, holen Sie uns doch aus der Kantine drei Kaffee. Ich glaube, das tut uns allen ganz gut.  Wir unterbrechen so lang.”