Ausgewählte Geschlechtsunterschiede und ihre Ursachen - Tobias Mühlberg - E-Book

Ausgewählte Geschlechtsunterschiede und ihre Ursachen E-Book

Tobias Mühlberg

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Persönlichkeitspsychologie, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schlagworte „Geschlechtsrolle“, „Stereotyp“ und „Geschlechtsunterschiede“ sind vor allem aus der Diskussion um die Gleichberechtigung von Mann und Frau bekannt. Diese Debatte muss als Konsequenz der in der Vergangenheit erfolgten und bis heute anhaltenden Beurteilung der Geschlechter gesehen werden, bei welcher Frauen und feminine Eigenschaften oft negativ beurteilt wurden und immer noch werden: „Die Männer sind den Frauen überlegen aufgrund der Eigenschaften, in welchen Gott sie überlegen ausgestattet hat.“ (Der Koran) „Warum kann die Frau nicht etwas ähnlicher sein dem Mann?“ (My Fair Lady)1 Aus diesem Grund überrascht es nicht, wenn in der Forderung nach Gleichberechtigung oft genauso Übertreibung zu finden ist, wie in den traditionellen gesellschaftlichen Ansichten über Geschlechtsrollen. Zwar scheint es offen auf der Hand zu liegen, dass sich Männer und Frauen voneinander unterscheiden, nur welche Unterschiede, von den bekannten körperlichen Merkmalen2 einmal abgesehen, gibt es tatsächlich? Außerdem stellt sich die Frage, ob Geschlechtsunterschiede wirklich bedeuten, dass manche Dinge nur bei Männern vorkommen bzw. ob es Fähigkeiten gibt, die nur Frauen besitzen? Bereits am Anfang dieser Arbeit muss die Aussage getroffen werden, dass außer den bereits angeführten körperlichen Unterschieden keine weiteren geschlechtsspezifischen Unterschiede, also Merkmale, die nur eines der beiden Geschlechter besitzt, existent sind. Aus diesem Grund wird in der Differentiellen Psychologie bei der Untersuchung von Geschlechtsunterschieden auf folgende Fragen Wert gelegt: [...] 1 Greenglass, 1982, S. 11 2 Die Geschlechtsmerkmale werden in primäre, sekundäre und tertiäre Geschlechtsmerkmale unterschieden: Die äußeren und inneren Geschlechtsorgane, z.B. Penis, Hoden und Scheide, sowie deren Anhangdrüsen sind primäre Geschlechtsmerkmale. Schamhaare, Bart, Stimmlage und Milchdrüsen werden zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen gezählt. Tertiäre Geschlechtsmerkmale sind z.B. Unterschiede in der Körperhöhe, beim Knochenbau, im Verhalten und im Empfindungsbereich.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschlechtsrollen - Stereotypen
3. Vergleich Intellektueller Fähigkeiten
3.1. Sprachliche Fähigkeiten
3.2. Mathematische Fähigkeiten
3.3. Räumliche Fähigkeiten
4. Vergleich der Aggressivität
5. Biologische Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede
5.1. Genetische Modelle
5.2. Hormonelle Einflüsse
5.2.1. Postnatale hormonelle Einflüsse
5.2.2. Pränatale hormonelle Einflüsse
5.3. Theorien zur Gehirnhemisphärenspezialisierung
5.3.2. Schwächere Spezialisierung der Gehirnhälften bei Mädchen
6. Erklärung der Geschlechtsunterschiede mit Sozialisationseinflüssen
6.1. Entwicklungspsychologische Modelle
6.1.1. Die lerntheoretische Sichtweise
6.1.2. Theorie vom Geschlechtsschema
6.2. Trainingsstudien
7. Zusammenfassung unter Würdigung der praktischen Bedeutung der Ergebnisse
8. Literaturverzeichnis

Page 1

„Ausgewählte Geschlechtsunterschiede und ihre Ursachen“

Page 3

1. Einleitung

Die Schlagworte „Geschlechtsrolle“, „Stereotyp“ und „Geschlechtsunterschiede“ sind vor allem aus der Diskussion um die Gleichberechtigung von Mann und Frau bekannt. Diese Debatte muss als Konsequenz der in der Vergangenheit erfolgten und bis heute anhaltenden Beurteilung der Geschlechter gesehen werden, bei welcher Frauen und feminine Eigenschaften oft negativ beurteilt wurden und immer noch werden:

„Die Männer sind den Frauen überlegen aufgrund der Eigenschaften, in welchen Gott sie überlegen ausgestattet hat.“ (Der Koran)

„Warum kann die Frau nicht etwas ähnlicher sein dem Mann?“ (My Fair Lady)1

Aus diesem Grund überrascht es nicht, wenn in der Forderung nach Gleichberechtigung oft genauso Übertreibung zu finden ist, wie in den traditionellen gesellschaftlichen Ansichten über Geschlechtsrollen. Zwar scheint es offen auf der Hand zu liegen, dass sich Männer und Frauen voneinander unterscheiden, nur welche Unterschiede, von den bekannten2einmal abgesehen, gibt es tatsächlich? Außerdem stellt sich die

körperlichen Merkmalen

Frage, ob Geschlechtsunterschiede wirklich bedeuten, dass manche Dinge nur bei Männern vorkommen bzw. ob es Fähigkeiten gibt, die nur Frauen besitzen?3Bereits am Anfang dieser Arbeit muss die Aussage getroffen werden, dass außer den bereits angeführten körperlichen Unterschieden keine weiteren geschlechtsspezifischen Unterschiede, also Merkmale, die nur eines der beiden Geschlechter besitzt, existent sind. Aus diesem Grund wird in der Differentiellen Psychologie bei der Untersuchung v on Geschlechtsunterschieden auf folgende Fragen Wert gelegt:

1Greenglass, 1982, S. 11

2Die Geschlechtsmerkmale werden in primäre, sekundäre und tertiäre Geschlechtsmerkmale unterschieden: Die äußeren und inneren Geschlechtsorgane, z.B. Penis, Hoden und Scheide, sowie deren Anhangdrüsen sind primäre Geschlechtsmerkmale. Schamhaare, Bart, Stimmlage und Milchdrüsen werden zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen gezählt. Tertiäre Geschlechtsmerkmale sind z.B. Unterschiede in der Körperhöhe, beim Knochenbau, im Verhalten und im Empfindungsbereich.

3In diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung zwis chen geschlechtsspezifischem und geschlechtstypischem Verhalten bzw. Fähigkeiten zu klären. Von einem „geschlechtsspezifischen“ Merkmal spricht man, wenn dieses ausschließlich bei einem der beiden Geschlechter vorkommt. Ein „geschlechtstypisches“ Merkmal ist dann vorhanden, wenn dieses zwar nicht ausschließlich, aber häufiger oder intensiver bei einem Geschlecht vorkommt.; Vgl. Trautner, 1991, S. 326.; Danach wäre z.B. das Herzzeitvolumen, das Volumen, welches pro Zeiteinheit vom Herzen ausgeworfen wird, und das zu den tertiären Geschlechtsmerkmalen gezählt wird, als „geschlechtstypisch“ zu charakterisieren, da es im Durchschnitt beim Mann bei 5,5 l/min und bei Frauen bei 4,5 l/min liegt, jedoch im Einzelfall stark abweichen bzw. sogar entgegengesetzt sein kann.; Vgl. Silbernagel, 1991, S. 154