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In diesem 2. Band des Gesamtwerkes "Außergewöhnliche Blütenwelt der Tropen" werden solche Bäume, Kletterpflanzen (Lianen) und Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) der Tropen und Subtropen vorgestellt, die sich durch ihre farbenprächtigen Blüten auszeichnen. Die Fundstellen der hier beschriebenen Pflanzenarten sind nicht isolierte und nur schwer zugängliche Lebensräume, sondern urbane Habitate wie Parkanlagen, Haus- und Hotelgärten, Botanische Gärten sowie Straßenränder und -begrünungszonen. So hat auch der interessierte Laie die Möglichkeit, die hier abgebildeten Pflanzen selbst zu finden und zu identifizieren. Neben der Blüte selbst werden noch interessante Hintergründe zur Herleitung des deutschen und wissenschaftlichen Namens, zur gegenwärtigen oder historischen Verwendung von Pflanzenteilen in der Volksmedizin sowie weitere Verwendungsmöglichkeiten angeführt.
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Seitenzahl: 137
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Meiner lieben Ulla danke ich sehr für wertvolle Tipps
bei der Gestaltung der beiden Bände
Einleitung
Bäume
1 Butterblumenbaum -
Cochlospermum vitifolium
2 Fischgiftbaum -
Barringtonia asiatica
3 Gustavia -
Gustavia superba
4 Kanonenkugelbaum -
Couroupita guianensis
5 Strahlenaralie -
Schefflera actinophylla
6 Frangipani -
Plumeria alba
7 Wüstenrose-
Adenium obesum
8 Orchideenbaum -
Bauhinia variegata
9 Flammenbaum -
Delonix regia
10 Australischer Flammenbaum -
Brachychiton acerfolius
11 Gelber Flammenbaum -
Peltophorum pterocarpum
12 Australischer Flaschenbaum -
Brachychiton discolor
13 Jerusalemsdorn -
Parkinsonia aculeata
14 Rosa Puderquastenbaum -
Calliandra surinamensis
15 Rose von Venezuela -
Brownea macrophylla
16 Indischer Goldregen -
Cassia fistula
17 Süße Akazie -
Vachellia famesiana
18 Weißkopf-Mimose -
Leucaena leucocephala
19 Regenbaum -
Samanea saman
20 Schachtelhalmblättriger Streitkolbenbaum -
Casuarina equisetifolia
21 Immergrüne Magnolie -
Magnolia grandiflora
22 Lindenblättriger Hibiskus -
Talipariti tiliaceus
23 Pappelblättriger Hibiskus -
Thespesia populnea
24 Meertraube -
Cocoloba uvifera
25 Strandmandel -
Terminalia catappa
26 Strandapfel -
Hippomane manicella
27 Banyan-Feige -
Ficus benghalensis
28 Eukalyptusbäume -
Eucalyptus spec.
29 Pohutukawa -
Metrosideros excelsea
30 Kerzen-Banksie -
Banksia aemula
31 Hakea -
Hakea recurva
32 Australische Silbereiche -
Grevillea robusta
33 Paradiesapfel -
Syzygium malaccense
34 Parfumbaum -
Cananga odorata
35 Scharlach-Kordie -
Cordia sebestena
36 Noni -
Morinda citrifolia
37 Rosenapfel -
Dillenia suffruticosa
38 Korallenbaum -
Erythrina variegata
39 Schraubenbaum -
Pandanus tectorius
40 Jacaranda -
Jacaranda mimosifolia
41 Trompetenbäume - Ipé -
Tabebuia spec.
42 Afrikanischer Tulpenbaum -
Spathodea campanulata
43 Lagerströmia -
Lagerstroemia indica
44 Florettseidenbaum -
Chorisia speciosa
45 Zedrachbaum -
Melia azedarach
46 Teakbaum -
Tectona grandis
47 Leberwurstbaum -
Kigelia africana
Kletterpflanzen
48 Großblütige Thunbergie -
Thunbergia grandiflora
49 Schwarzäugige Susanne -
Thunbergia alata
50 Fensterblatt -
Monstera deliciosa
51 Mexikanischer Knöterich -
Antigonon leptopus
52 Langfaden -
Combretum fructicosum
53 Rangunschlinger -
Quisqualis indica
54 Ruhmeslilie -
Gloriosa superba
55 Goldkelch -
Solandra guttata
56 Passionsblumen -
Passiflora spec.
57 Clitoria -
Clitoria ternatea
58 Feuerschlinger -
Mucuna benettii
59 Prunkwinde -
Ipomoea spec.
60 Bougainvillie -
Bougainvillea spectabilis
61 Indischer Gummiwein -
Cryptostegia grandiflora
Epiphyten
62 Hookers Blattkaktus -
Epiphyllum hookeri
63 Louisiana Moos -
Tillandsia usneoides
64 Lanzen-Bromelie -
Aechmea nallyi
65 Guzmanie -
Guzmania sanguinea
66 Großer Philodendron -
Philodendron maximum
67 Cattleya-Orchidee -
Cattleya labiata
68 Prächtige Mistel -
Psittacanthus peronopetalus
Glossar
Die den beschriebenen Pflanzenarten zugehörigen Pflanzenfamilien
1 Hakenlilie - Crinum amabile
2 Schönhäutchen - Hymenocallis littoralis
3 Einblatt - Spathiphyllum floribundum
4 Blumenrohr - Canna indica
5 Brutblatt - Calanchoe pinnata
6 Schamblume - Mimosa pudica
7 Hedychie - Hedychium coronarum
8 Bechertragende Wolfsmilch - Euphorbia cyathophora
9 Fackellilie - Kniphofia uvaria
10 Baum-Aloe - Aloe arborenscens
11 Agapanthus - Agapanthus praecox
12 Prächtiger Ingwer - Zingiber spectabile
13 Roter Ingwer - Alpinia purpurata
14 Muschelingwer - Alpinia zerumbet
15 Kostwurz - Costus speciosus
16 Fackelingwer - Etlingera elatior
17 Baum des Reisenden - Ravenala madagascariensis
18 Strelitzie - Strelitzia reginae
19 Natal-Strelitzie - Strelitzia nicolai
20 Rosa Zierbanane - Musa velutina
21 Geschnäbelte Heliconie - Heliconia rostrata
22 Amazonas-Riesenseerose - Victoria amazonica
23 Lotosblume - Nelumbo nucifera
24 Wasserhyazinthe - Eichhornia crassipes
25 Mittagsblumen - Lampranthus spec.
26 Orleansstrauch - Bixa orellana
27 Pagodenstrauch - Clerodendron speciosissimum
28 Kletternder Losstrauch - Clerodendron thomsoniae
29 Purpurkranz - Petrea volubilis
30 Bleiwurz - Plumbago auriculata
31 Brunfelsie - Brunfelsia pauciflora
32 Wandelröschen - Lantana camara
33 Seidenpflanze - Asclepias curasssavica
34 Micky-Maus-Strauch - Ouratea lucens
35 Sägeblättrige Nagelbeere - Ochna serrulata
36 Granatapfel - Punica granatum
37 Goldtrompete - Allamanda cathartica
38 Damiana - Turnera diffusa
39 Sodomsapfel - Calotropis procera
40 Gardenie - Gardenia jasminoides
41 Tiaré - Gardenia taitensis
42 Tropischer Oleander - Thevetia peruviana
43 Geflügelte Senna - Senna didymobotrya
44 Kerzen-Strauch - Cassia alata
45 Pfauenstrauch - Caesalpina pulcherrima
46 Feigenkaktus - Opuntia ficus-indica
47 Rosenkaktus - Pereskia corrugata
48 Hibiskus - Hibiscus rosa-sinensis
49 Roselle - Hibiscus sabdariffa
50 Wilde Baumwolle - Gossypium herbaceum und arboreum
51 Puderquastenstrauch - Calliandra haematocephala
52 Karminroter Zylinderputzer - Callistemon citrinus
53 Kartoffelstrauch - Solanum leptostemum
54 Sternjasmin - Trachelospermum jasminoides
55 Scharlachrote Ixora - Ixora cocchinea
56 Philippinische Mussaenda - Mussaenda philippica
57 Stolz von Trinidad - Warszewiczia cocchinea
58 Prinzessinnenblume - Tibouchina urvilleana
59 Spitzblättrige Jatrophe - Jatropha integerrima
60 Rhabarber von Guatemala - Jatropha podagrica
61 Christusdorn - Euphorbia milii
62 Weihnachsstern - Euphorbia pulcherrima
63 Durante - Duranta erecta
64 Russelie - Russelia equisetiformis
65 Königsprotea - Protea cynaroides
66 Palmfarn - Cycas revoluta
Die tropischen Regionen unseres Planeten sind bei Reisenden aus Mitteleuropa auch deshalb so beliebt, weil das ganze Jahr über eine außerordentlich große Zahl von Pflanzenarten mit farbenprächtigen Blüten die Landschaften und urbanen Zonen gleichermaßen belebt. Aus der großen Fülle der existierenden tropischen Pflanzenarten habe ich für die beiden Bände des Gesamtwerkes vor allem solche ausgewählt, die dem interessierten Laien im Zuge der biologischen Globalisierung häufig vom tropischen Südamerika über Zentral- und Südafrika, Madagaskar und die tropischen pazifischen Inseln bis nach Südost-Asien und Australien bei seinen Ausflügen in Stadt und Land begegnen. Durch die zunehmende Vernetzung der Menschen aller Erdteile seit Ende des 19. Jahrhunderts sind zahlreiche krautige und Gehölzpflanzen aus ihren Ursprungsgebieten als so genannte Neophyten (Neupflanzen) in entfernte Länder und Regionen gelangt - entweder aus wirtschaftlichen Gründen oder auch nur wegen ihrer Farbenpracht und Blühfreudigkeit. Mehr als 150 dieser Pflanzen stelle ich in dem Gesamtwerk vor, wobei ich mich bei ihrer Auswahl vor allem von folgenden Auswahlkriterien leiten ließ:
Ihre heutige Verbreitung geht über die ursprüngliche Herkunftsregion (wo sie einst endemisch waren) hinaus;
Die Auffälligkeit ihrer Blüten sowie
bemerkenswerte Hintergründe (z. B. ihre Verwendung als Heilmittel oder ihre starke Ausbreitung in den neuen Regionen)
Im Band 1 werden mehrjährige Stauden und Hochstauden vorgestellt. Diese werden häufig mit Bäumen verwechselt, dabei ist ihr Pseudostamm nicht verholzt, sondern wird aus den Blattansätzen im Laufe der Jahre gebildet. Außerdem werden einige tropische Wasserpflanzen sowie Sträucher mit bemerkenswerten Blüten vorgestellt. Im Band 2 werden Bäume beschrieben sowie Pflanzenarten, die auf Bäumen wachsen, wie Kletterpflanzen (Lianen) und Epiphyten (Aufsitzerpflanzen). Letztere sind keine Schmarotzer, sondern sie nutzen den Baum lediglich als Träger, da sie Sonnenlicht zum Leben benötigen. Pflanzen kommunizieren mit ihrer Blütenfarbe, um beispielsweise bestimmte Insekten und Vögel anzulocken, damit diese bei der Suche nach Nektar und Pollen ihre Blüten bestäuben und befruchten. So sind beispielsweise Kolibris auf die Farbe Rot oder Rot-Orange fixiert. Viele Pflanzen der Tropen informieren auch ihre potenziellen Besucher mit unterschiedlichen Blütenfarben über den momentanen Reifezustand ihrer Blüten; so werden überflüssige und damit energieaufwändige Besuche der Bestäuber vermieden, wenn die Blütenfarbe signalisiert, dass die Blüte ihre Nektarproduktion reduziert bzw. eingestellt hat oder keine Pollen mehr verfügbar sind. So ändert sich die Blütenfarbe z. B. beim Wandelröschen (Lantana camara) im Verlauf einiger Tage von Gelborange über Rot bis Rot-Violett (siehe Nr. 32, Band 1) oder bei der Brunfelsie (Brunfelsia pauciflora) blühen die Blüten violett auf und wechseln dann am zweiten Tag zu Hell-Lila, bevor sie am dritten Tag in Weiß verblühen (siehe Nr. 31, Band 1). Andere Pflanzenarten investierten im Laufe der Evolution immer weniger Energie in die Größe und Farbigkeit ihrer Blüten, statt dessen gestalteten sie allmählich lediglich einige Laubblätter um, indem diese größer wurden und eine attraktive Farbe erhielten. Damit übernehmen sie nunmehr, indem sie die winzige, fast farblose Blüte umgeben, als plakative Hüllblätter die Funktion des Anlockens geeigneter Bestäuber (so z. B. beim Weihnachtsstern, Euphorbia pulcherrima, siehe Nr. 62, Band 1 oder auch bei der Bougainvillie, Bougainvillea spectabilis, Nr. 60, Band 2). Ursprünglich sollten auch die hier vorgestellten Pflanzen nach ihrer Blütenfarbe angeordnet werden. Da es jedoch gerade in tropischen Regionen zahlreiche Arten mit sehr unter-schiedlichen Blütenfarben gibt und zudem - wie im letzten Absatz beschrieben - häufiger bei derselben Blüte mit fortschreitender Lebensdauer ein Farbwechsel vorkommt, habe ich ein Gliederungsprinzip gewählt, das dem leichteren Auffinden und Bestimmen einer bestimmten Pflanzenart entgegenkommt: die Wuchsform. So findet der Leser am oberen Seitenrand stets den leitenden Hinweis: Stauden, Hochstauden, Wasserpflanzen, Sträucher, Kletterpflanzen, Epiphyten (also Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen, ohne ihnen zu schaden) und Bäume. Jede Pflanzenart dieses Bandes wird zum einen mit ihrem deutschen Namen (soweit dieser existiert) vorgestellt. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass dieser häufig nicht eindeutig ist, sondern dass es auch regional unterschiedliche Bezeichnungen und sogar Fantasienamen geben kann (so wird z. B. in Katalogen von Gärtnereien Solanum wrightii (Nr. 53, Band 1) gern als Enzianstrauch bezeichnet). Außerdem kann es auch durch die nicht immer logische „Eindeutschung“ der wissenschaftlichen Namen zu abweichenden Benennungen kommen. Eindeutig hingegen und weltweit gültig ist nur der wissenschaftliche Name einer Pflanze, der sich aus zwei Begriffen zusammensetzt: dem Gattungsnamen und dem Artnamen. Diese Bezeichnung geht auf die geniale Idee Carl von Linnés im Jahre 1753 zurück, alle Pflanzen mit zwei Begriffen eindeutig zu definieren (binäre Nomenklatur). So können sich ein Chinese und ein Brasilianer - ohne die jeweilige andere Sprache zu kennen - eindeutig über eine bestimmte Pflanze verständigen. Wie bei Menschen und Tieren gibt es auch bei Pflanzen familiäre Gemeinsamkeiten und Eigenarten. So haben die Mitglieder derselben Pflanzenfamilie einen gemeinsamen Grundbauplan und oftmals auch gleiche oder ähnlich biochemische Inhaltsstoffe (z. B. enthalten alle Wolfsmilchgewächse [Euphorbiaceen] einen giftigen Milchsaft in ihren Leitungsbahnen. Die Zusammenfassung der Pflanzen in Familien geht auf den französischen Botaniker Pierre Magnol zurück. Ihm zu Ehren wurde übrigens die Familie der Magnoliengewächse benannt. Alle Pflanzenfamilien gliedern sich sodann in unterschiedliche Gattungen, wobei alle Mitglieder einer Gattung wiederum Gemeinsamkeiten in der Blütenformation sowie in der Frucht- und Samenmorphologie aufweisen. Die Gattungen gliedern sich schließlich in unterschiedliche Arten, die gegenüber anderen Arten ihrer gemeinsamen Gattung irgendeine Besonderheit aufweisen, z. B. bedeutet alata „aufrecht stehend“ und charakterisiert bzw. unterscheidet auf diese Weise die Kerzenkassie von anderen Kassien-Arten (vgl. Nr. 44, Band 1).
Im vorliegenden Gesamtwerk findet der Leser also auch den wissenschaftlichen Name einer Pflanze sowie auch den dazu gehörenden Familiennamen. Als besonderen Service für den interessierten Leser habe ich mit Hilfe etymologischer Literatur versucht, die jeweiligen wissenschaftlichen Namen zu übersetzen bzw. ihre Wortherkunft abzuleiten. (Allerdings war dies nicht bei allen hier vorgestellten Pflanzenbeispielen eindeutig zu ermitteln). Durch die Namensableitung erfährt der Leser weitere spannende Details über die beschriebene Pflanze. Darüber hinaus sind zu jeder Pflanżenbeschreibung weitere interessante Hintergründe angeführt. z. B. ihre ökologischen Besonderheiten oder ihre frühere und gegenwärtige Verwendung in der Volksmedizin. Insgesamt werden Vertreter aus 55 verschiedenen Pflanzenfamilien in Wort und Bild beschrieben.
Abschließend kann der Leser aktiv mit diesem Bestimmungsbuch arbeiten, indem er bei allen angeführten Pflanzen unter der Rubrik „Wann und wo gesehen“ eigene Beobachtungen vermarken kann, so dass er im wahrsten Sinne des Wortes die gefundenen Pflanzen „be-greifen“ kann, indem er mit diesem Buch „hand-elnd“ umgeht.
Übrigens: Jedes einzelne Foto beider Bände kann separat erworben werden, und zwar in verschiedenen Auflösungen, z. B. für ein Fotobuch oder für einen Vortrag. Gehen Sie hierfür auf die Seite
www.whitelife.com
und klicken dort auf der linken Seite „Künstlergalerie“ und dann den Buchstaben „M“ an. Dort finden Sie unter meinem Nickname „Manaus“ alle Fotos. Für das gesuchte Foto geben Sie den Pflanzennamen ein oder Sie klicken sich durch meine Galerie.
Lothar Staeck
Annatogewächse (Bixacceae)
Weitere Namen: Wild Cotton („Wilde Baumwolle“), Seiden-Baumwollbaum
Habitus: Kleinerer Baum, selten 20 m erreichend. Die Rinde ist an jungen Ästen rotbraun, an alten silbrig, bei Verletzung fließt ein orangefarbener Milchsaft aus. Die bis 30 cm großen Blätter sind langgestielt, tief fünf- bis siebenlappig mit herzförmiger Basis. Sie fallen in der Trockenzeit ab, so dass dann die Blüten besonders zur Geltung kommen.
Wichtigste Kennzeichen: Die endständigen, meist in Rispen stehenden fünfzähligen Blüten (Abb.88 a) sind mit bis zu 10 cm recht groß. Ihre herrlichen, goldgelben Blütenblätter sind an der Spitze etwas eingebuchtet; sie bilden einen guten Kontrast in dem sonst unbelaubten Baum (Abb. 88 c). Die Blüten erscheinen nämlich am Ende der Trockenzeit. Die fünf Kelchblätter sind grün-violett. Im Blütenzentrum stehen bis zu 100 orangefarbenen Staubgefäße mit gelben Pollenbeuteln. Der Griffel trägt eine bohnenförmige Narbe (Abb. 88 a). Die bauchigen, ca. 10 cm großen Kapselfrüchte sind sehr auffallend (Abb. 88 b). Bei der Reife quellen Unmengen schwarzer Samen mit wolligen, silbrigweißen, glänzenden Samenhaaren aus der aufgerissenen Fruchtwand heraus.
Verbreitung: Heimisch von Mexiko über Brasilien bis Peru, aber auch in Kuba in Trockensavannen. Mittlerweile auch schon in vielen tropischen Regionen als beliebter Zierbaum anzutreffen.
Interessante Hintergründe: Der wissenschaftliche Gattungsname setzt sich zusammen aus cochlea (= Schnecke) und spermum (= Samen) und steht für das schnecken- bzw. nierenförmige Aussehen der Samen. Der Artname vitifolium bedeutet übersetzt „rebenblättrig“ und deutet auf die Ähnlichkeit der Blätter mit Weinblättern hin. Zum Familiennamen siehe Nr. 26, Band 1. Extrakte der Rinde werden in der traditionellen Volksmedizin gegen viele Leiden eingesetzt. Die Samenhaare werden wie beim Kapokbaumes zum Füllen von Matratzen und Kopfkissen verwendet. Ein sehr ähnlich blühender Baum ist der Tempel- oder Baumwollbaum (Cochlospermum religiosum), der in den Trockenregionen Südost-Asiens heimisch ist. Die sehr ähnliche Blüte erscheint jedoch „gefüllt“, da eine Reihe von Staubblättern zu Blütenblättern umgewandelt sind (Abb. 88 d und e). Die Blüten werden als Schmuck in Tempelanlagen verwendet.
Wann und wo gesehen:
Abb. 88 a
Abb. 88 b
Abb. 88c
Abb. 88 d
Abb. 88 e
Deckeltopfgewächse (Lecythidaceae)
Habitus: Kräftiger, bis 20 m hoher Baum mit ausladenden Ästen. Die sattgrünen, glänzenden, oval geformten, lappigen Blätter werden bis zu 20 cm breit und 40 cm lang. Abb. 89 a zeigt im Vordergrund zwei Bäume.
Wichtigste Kennzeichen: Mit Beginn der Abenddämmerung beginnen einzelne Blüten des traubigen Blütenstandes sich zu öffnen. Jede Blüte blüht nur eine Nacht und man muss schon sehr früh aufstehen, um diese herrlichen Blüten noch am Baum zu sehen. Denn mit der Morgendämmerung fallen die Staub- und Blütenblätter ab. Die zart duftenden, schalenförmigen, creme-gelben Blütenblätter umhüllen die Staubgefäße. Auch noch am Boden liegend sind die Blüten hübsch anzusehen. Nachtfalter und Fledermäuse haben in der Dunkelheit die Bestäubung übernommen. Die große Zahl wunderschöner weißer, zur Spitze hin rot gefärbter Staubblätter ragt wie ein großer bepuderter Pinsel aus der bis zu 10 cm großen Blüte heraus. Der dunkelrote schmale Griffel überragt die ohnehin langen Staubgefäße deutlich, damit die Bestäuber den Pollen beim Blütenbesuch auf der kleinen Narbe abladen können (Abb. 89 b und c). Nach der Bestäubung reifen die bizarren, einer Pyramide auf quadratischem Grundriss nicht unähnlichen verholzende Früchte heran (Abb. 89 d), die bis zu 10 cm groß werden und nur einen Samen enthalten. Der ehemalige Griffel und die Kelchblätter sind an der reifen Frucht noch sichtbar. Da die sich nie öffnenden Früchte gut schwimmfähig sind, sieht man sie oft im Spülsaum vieler tropischer Küsten als markantes Fundgut, das z. T. bereits am Strand keimt (Abb. 89 e).
Verbreitung: Heimisch direkt hinter dem Spülsaum der Meeresküsten (Abb. 89 a) des Indischen Ozeans, also von Ostafrika über Madagaskar bis Indonesien und am westlichen Pazifik. Mittlerweile ist dieser Baum als Schattenspender an vielen tropischen Küsten und sogar als Straßenbaum zu sehen.
Interessante Hintergründe: Der wissenschaftliche Gattungsname erinnert an den englischen Naturforscher Daines Barrington (1727 – 1800), der Artname asiatica bezieht sich auf seine asiatische Herkunft. Der deutscheFamilienname ist auf eine Reihe verwandter Arten zurückzuführen, bei denen die kugelrunden Früchte einen „Deckel“ haben, der zur Reife bei einigen Arten aufspringt, so z. B. beim Paranussbaum, der in Brasilien heimisch ist. Auch der wissenschaftliche Familienname bezieht sich auf die Form der Früchte, denn lecythus bedeutet „Krug“. Die Samen enthalten Saponine, die als Fischgift genutzt werden (deshalb der deutsche Name). Man streut sie ins Wasser, wodurch die Fische betäubt werden und leicht eingesammelt werden können.
Wann und wo gesehen:
Abb. 89 a
Abb. 89 b
Abb. 89 c
Abb. 89 d
Abb. 89 e
Deckeltopfgewächse (Lecythidaceae)
Habitus: Immergrüner kleinerer Baum von 6 - 10 m Höhe. Die bis zu 20 cm großen Blätter sind ganzrandig und glatt. Die einzelnen großen Blüten stehen im dichten Blätterlaub wie einsame Kerzen (Abb. 90 a).
Wichtigste Kennzeichen: