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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Mithilfe der Systemrechtfertigungsperspektive werden individuelle Auswirkungen von Verschwörungsglauben auf die Zufriedenheit und Legitimität des politischen und sozialen Status Quo aufgezeigt. Nach definitorischen Ausführungen untersucht die Arbeit empirisch anhand aktueller Forschung psychologische Motive in Verbindung mit konspirativen Überzeugungen. Die Studie hat den Zweck, mittels einer quantitativen Online-Befragung Korrelationen mit einer systemrechtfertigenden Komponente und Einflüsse des Verschwörungsglaubens auf die Lebenszufriedenheit vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zu prüfen. 2020 glaubt weltweit fast ein Drittel der Menschen, das SARS-CoV-2-Virus wurde absichtlich verbreitet. Wenige Monate nach Pandemiebeginn unterstütze jeder sechste deutsche Wahlberechtigte die These, dass die Politik das Virus ausschließlich zur dauerhaften Einschränkung von Freiheitsrechten nutzt. U. a. die Verbreitungsmöglichkeiten des Internets steigern die Verbreitung und Anzahl von Verschwörungstheorien, jedoch sind sie schon seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen zu beobachten. Vor allem soziale Krisen lösen erhöhten gesellschaftlichen Verschwörungsglauben aus. Nach ersten Berichten zu COVID-19 haben sich Verschwörungstheorien bspw. zur Leugnung oder zum Ursprung des Virus entwickelt und sind seitdem exponentiell angestiegen. Dass es sich um eine von Chinesen geschaffene Biowaffe zu Kriegszwecken handelt, dass die Corona-Impfung gefährlich sein soll, dass neue 5G-Netz der eigentliche Auslöser des Virus sei oder Bill Gates es nutzt, um durch ein globales Impfprogramm einen Überwachungsstaat herbeizuführen, sind einige Beispiele. Es ist anzunehmen, dass die Entstehung und Verbreitung dieser Verschwörungstheorien im Zusammenhang damit stehen, dass unbefriedigte Bedürfnisse, z. B. durch soziale Isolation bedingt durch Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, nicht befriedigt werden können. Dies zeigt die Aktualität dieser Thematik und lässt auf einen Einfluss dieser wahrgenommenen Systembedrohung durch COVID-19 auf Verschwörungsglauben schließen. Verschwörungsideologien erscheinen für ihre Anhänger passend zur Befriedigung grundlegender (unbefriedigter) psychologische Bedürfnisse, indem sie, abgeleitet aus der System Justification Theory (SJT), epistemische, existentielle und soziale Verlangen ansprechen. Aktuelle Forschung suggeriert jedoch, dass Verschwörungstheorien diese Bedürfnisse i. d. R. letztendlich negativ beeinflussen.
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