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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern im ‚Eckenlied‘ am Beispiel der Eigenschaften und Handlungsmotivationen Eckes von Âventiure gesprochen werden kann. Âventiurehafte Dietrichepik – dieses Genre definieren populärliterarische historische Texte und Heldenepen, deren Paradigmen an Strukturmodelle des Romans erinnern. Die stereotypen Handlungsmuster der Aventiure-Erzählungen um Dietrich von Bern wiederholen sich in den Texten selbst und laufen auf Eindeutigkeit des Ergebnisses hinaus: Probleme werden durch Kämpfe und Waffen aus der Welt geschafft, womit man sich wieder am Anfang der Erzählung befindet und der Kreis geschlossen ist. Die Wege, die die Dietrichaventiuren ihre Helden gehen lassen, haben mit Gattungsaustritt – „De-generation“ – zu tun. Dabei bleiben die serielle Komposition und die Heldentypen eindeutig, während Wegtypen anders kombiniert und Perspektiven umgedreht werden. Die Mehrdeutigkeit und strukturelle Offenheit der Texte evozieren Fassungen und Varianten, die den Versuch einer Textrekonstruktion überflüssig machen. Erkennbar ist Degeneration etwa in Doppelungen, Handlungsbrüchen und sekundären Motivierungen – wie etwa in der Figur Ecke, deren Auszug als Aventiure-Eiferer und Frauenritter doppelt motiviert ist. Der Ritter Ecke reitet nicht auf einem Pferd zu Dietrich, um ihn herauszufordern, sondern geht zu Fuß – der Gattungsbruch scheint damit bewusst thematisiert.
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