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VORSICHT: LIEBE von ETHERINGTON, WENDY Kann das gut gehen? Vor sieben Jahren waren der charmante Feuerwehrmann Steve, der durch seinen Job oft in Gefahr schwebt, und die vorsichtige Laine schon mal ein Paar. Jetzt sprühen zwischen ihnen wieder die Funken - aber mehr als eine lose Affäre darf es nicht werden … DER PERFEKTE MANN FÜR EINE AFFÄRE von BANKS, LEANNE Alex verspricht, einen Ehemann für die Tochter seines Geschäftspartners zu finden. Die attraktive Millionärstochter fasziniert ihn. Dass sein Puls in Mallorys Gegenwart plötzlich rast, hat aber nichts zu bedeuten. Denn er wird ja wohl kaum der Richtige für sie sein … FLITTERWOCHEN MIT DEM MILLIONÄR von MANN, CATHERINE Jonah Landis ist zurück! Eloisa fehlen die Worte. Vor einem Jahr musste sie den attraktiven Millionär nach einer atemberaubenden Hochzeitsnacht verlassen, damit er ihr Geheimnis nicht erfährt. Jetzt ist er wieder da und will die versäumten Flitterwochen nachholen!
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Seitenzahl: 601
Veröffentlichungsjahr: 2016
Wendy Etherington, Leanne Banks, Catherine Mann
BACCARA EXKLUSIV BAND 144
IMPRESSUM
BACCARA EXKLUSIV erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
Erste Neuauflage by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg, in der Reihe: BACCARA EXKLUSIV, Band 144 – 2016
© 2005 by Ehterington, Inc. Originaltitel: „The Eleventh Hour“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Andrea Cieslak Deutsche Erstausgabe 2006 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe BACCARA, Band 1399
© 2008 by Leanne Banks Originaltitel: „Billionaire’s Marriage Bargain“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Kai Lautner Deutsche Erstausgabe 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe BACCARA, Band 1569
© 2010 by Catherine Mann Originaltitel: „The Tycoon Takes A Wife“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Ute Augstein Deutsche Erstausgabe 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe BACCARA, Band 1667
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723439
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
Mit einem flauen Gefühl im Magen sank Laine Sheehan auf einen Barhocker. Sie stützte die Ellbogen auf den polierten Mahagonitresen, der seit zwei Jahrzehnten im Besitz ihrer Familie war. Noch immer konnte sie die Nachricht einfach nicht fassen.
„Es ist vorbei“, erklärte ihre Schwester Cat, während sie Eiswürfel in einen Cocktailshaker füllte. „Ich wusste, dass die spießigen Tanten von der Historischen Gesellschaft uns nicht unterstützen würden. Die Stadt braucht eine neue Straße, also müssen wir weichen.“
Laine ahnte, welche Anstrengung es ihre Schwester kostete, äußerlich so gefasst zu bleiben. In Wirklichkeit musste ihr die Nachricht schwer zu schaffen machen.
Ihre Bar Temptation würde es bald nicht mehr geben.
Gracie und Tess, ihre besten Freundinnen, erschienen in der Bar und umarmten Cat und Laine mitfühlend. Laine griff nach dem Umschlag, den die Vorsitzende des Geschichtsvereins ihr beim Verlassen des Gerichtssaals in die Hand gedrückt hatte.
Sie überflog den Brief noch einmal, und ihre Enttäuschung schlug in Wut um.
Vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen an die Historische Gesellschaft von Kendall/Texas gewandt haben. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Etablissement, obwohl es sich schon seit mehr als zwanzig Jahren im Besitz Ihrer Familie befindet, nicht geeignet ist, in unserem Register eingetragen zu werden.
Mit den besten Wünschen …
„Bla, bla, bla.“
Sie hatte nicht mit einem Scheitern gerechnet. Ihrer Meinung nach konnte die Stadtverwaltung nicht so dumm sein, zwei florierende Läden – Cats Bar und Gracies Buchhandlung nebenan – zu opfern, nur um die Straße zu verbreitern. Das war weder richtig noch fair.
Okay, von florieren konnte in der letzten Zeit vielleicht nicht wirklich die Rede sein, doch das lag nur daran, dass es wegen der umfangreichen Bauprojekte bereits Straßensperrungen, Umleitungen und Parkplatznot gab. Sobald die Arbeiten abgeschlossen waren, würden auch wieder Gäste und Kunden kommen.
Gracie seufzte. „Wo soll ich nur all die Bücher lagern, wenn ich nicht rechtzeitig einen anderen Laden mieten kann?“
„Ich werde nie wieder so einen guten Job wie diesen finden“, jammerte Tess.
„Wie sollen wir Mom das beibringen?“ Laine sah Cat ratlos an.
„Eure Mutter wird das verstehen“, versuchte Tess die Schwestern zu beruhigen. „Sie wird sich ärgern, aber sie wird es verkraften.“
Laine fühlte Tränen der Wut in sich aufsteigen. Sie umklammerte ihr Martiniglas und musste sich beherrschen, es nicht vor Zorn an die Wand zu schleudern. „Ich kann es einfach nicht glauben.“
Cat zog eine Augenbraue hoch. „Hast du etwa Vertrauen in die Obrigkeit gehabt, Lainey?“
Laine konnte es nicht leiden, wenn ihre Schwester sarkastisch wurde und dann auch noch die verhasste Koseform ihres Namens gebrauchte. Ärgerlich zerknüllte sie den Brief. Da sie es bisher stets geschafft hatte, Cat aus der Klemme zu helfen, wollte sie nicht wahrhaben, dass es ihr diesmal nicht gelungen war. „Ja, allerdings. Ich finde das ungerecht. Wie kann man uns einfach alles wegnehmen, wofür wir gearbeitet haben?“
Niedergeschlagen nippte Gracie an ihrem Drink. „Man kann es eben.“
Laine warf das Papierknäuel auf den Tresen, schob den Hocker zurück und entfernte sich ein paar Schritte von den anderen. Sie fühlte sich als Versagerin.
Zwar war es Gracies Idee gewesen, sich an die Historische Gesellschaft zu wenden, doch Laine hatte die Durchführung des Plans übernommen. Wie immer hatte sie alles detailliert ausgefeilt. Bis zum Schluss hatte sie die Hoffnung nicht aufgegeben, die Vertreter der Stadtverwaltung davon überzeugen zu können, das Gebäude stehen zu lassen.
Und wenn sie sich schon so elend fühlte, wie musste es dann erst ihrer Schwester gehen? Die Bar war sozusagen Cats Baby. Auch wenn Laine die Bücher führte und einen Großteil der Organisation übernahm, ja manchmal sogar Aushilfskellnerin spielte, war ihre Schwester diejenige, die Abend für Abend hinter dem Tresen stand. Es war nicht einfach nur ein Job für sie, die Bar war Cats Lebensinhalt.
Cat war die impulsivere der beiden Schwestern. Sie traf Entscheidungen vor allem aus dem Bauch heraus. Ein Grund mehr für die vernünftige Laine, die Zügel gerade in dieser Krise fest in der Hand zu behalten.
Im Gegensatz zu Cat hatte sie ein Leben außerhalb der Bar. Mit ihrem Job konnten sie beide sich eine Weile über Wasser halten. Nachdem sie jahrelang als Fotografin für ein Lifestyle-Magazin gearbeitet hatte, war sie seit kurzem bei einem knallharten Nachrichtenmagazin unter Vertrag. Die Aufträge rissen sie aus ihrem gewohnten Trott, aber für das bessere Honorar lohnte es sich. Gerade jetzt konnten sie das Geld gut gebrauchen. Allein würde Cat niemals zurechtkommen. Laine durfte ihre Schwester nicht im Stich lassen.
Gracie trat neben Laine und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Das ist nicht deine Schuld.“
Laine lächelte gequält. „Natürlich ist es das. Wenn ich mit den richtigen Leuten geredet hätte, geschickter argumentiert hätte …“
„Die Stadt würde unsere Läden trotzdem abreißen lassen.“
„Vielleicht.“ Laine schaute ihre langjährige Freundin an. Gracie war mit ihr und Cat zusammen aufgewachsen. Vor ein paar Jahren war Tess auf der Suche nach einem Job zu ihnen gestoßen. Die vier Frauen hatten viel zusammen erlebt. „Was wirst du jetzt machen?“
„Ich muss einen neuen Standort für die Buchhandlung suchen“, erklärte Gracie. „Das bin ich Tante Fran schuldig.“
„Ich habe etwas Geld gespart.“ Laine konnte es sich zwar eigentlich nicht leisten, das anzubieten, aber Gracie hatte neben ihrem Geschäft keine weiteren Einkünfte. „Wenn du etwas brauchst …“
„Ich komme schon zurecht. Du solltest dir nicht so viel aufhalsen. Hier kannst du nichts mehr tun. Fahr doch einfach mal für ein paar Tage weg. Gönn dir eine Auszeit.“
Laine schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht. Ich bin noch nicht lange genug in meinem neuen Job, um schon Urlaub einreichen zu können. Ganz abgesehen davon macht Tante Jen mich verrückt. Du weißt schon, die Waldbrände in Kalifornien …“
Auch um ihre Tante musste sie sich dringend kümmern. Die alte Dame hatte geschworen, ihr zweihundert Jahre altes Haus unter keinen Umständen zu verlassen.
Laine kam es so vor, als würde von allen Seiten an ihr gezerrt werden.
Cat, die Bar, der Job, Tante Jen und die Waldbrände.
Plötzlich wurde ihr klar, dass sie es schaffen musste, alles unter einen Hut zu bringen. Und sie wusste auch wie. Wenn sie ihren Chefredakteur überzeugen könnte, sie mit einer Fotostory über den Waldbrand zu beauftragen, könnte sie Geld verdienen und gleichzeitig dafür sorgen, dass ihre sture Tante notfalls in Sicherheit gebracht wurde.
Cat würde nicht gerade erfreut darüber sein, aber sie würde es verstehen. Sie müsste die Bar nur auf die Schließung vorbereiten und bis zu ihrer Rückkehr die Stellung halten.
Laine warf Cat, die sich bedrückt mit Tess unterhielt, einen Blick zu.
Vielleicht würde ihrer Schwester die Verantwortung sogar gut tun. Vielleicht würde sie auf sich allein gestellt endlich lernen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. „Also am dreißigsten Juni, nicht wahr?“, fragte sie.
„Dann ist endgültig Schluss. In knapp drei Wochen.“
Würde ihr Chef auf ihren Vorschlag eingehen? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
„Also, was ist nun mit Kalifornien?“, fragte Laine. Ungeduldig wippte sie vor dem beeindruckend unordentlichen Schreibtisch ihres Chefs auf den Zehenspitzen.
Mac Solomon zog seine grau melierten Brauen zusammen. „Das ist eine ziemlich große Sache.“
„Ich bin bereit.“ Zumindest steckte sie in größten finanziellen Nöten.
„Mag sein. Sie kennen doch meine Philosophie, nicht wahr? Schlechte Nachrichten verkaufen sich besser als gute.“
„Ich weiß.“ Laine wusste außerdem, wie die Auftragsvergabe beim Chef lief. Wer energisch genug drängte, bekam den Job. „Dann ist es sicher interessant für Sie, dass in Richtung Brandstiftung ermittelt wird.“
„Ich will etwas über diesen toten Feuerwehrmann.“
Laine schluckte und vermied den Blick auf die Fotostory, die sie aus dem Internet ausgedruckt und dem Chefredakteur vorgelegt hatte. Tommy Robbins war vor fünf Tagen bei den gefährlichen Löscharbeiten in Nordkalifornien ums Leben gekommen. Er gehörte zu den Feuerspringern, die mit Fallschirmen über dem Brandherd absprangen und direkt an der Feuerlinie landeten, um die Flammen zu bekämpfen. Sie kannte ihn aus der Zeit, als sie nach dem Abschluss auf dem College den Sommer bei ihrer Tante Jen verbracht hatte. Tommy war ein enger Freund des Mannes gewesen, mit dem sie damals eine kurze Romanze gehabt hatte.
Jene unbeschwerten Wochen vor sieben Jahren hatten mit Leid geendet, und Leid führte sie auch wieder dorthin zurück. Einerseits fürchtete sie sich vor der Reise. Andererseits reizte sie die Herausforderung.
„Ich liefere Ihnen alles, was Sie über die Feuerspringer wollen“, versprach sie.
Ihr früherer Freund Steve Kimball, der ebenfalls zu diesem Spezialtrupp gehörte, würde vermutlich nicht besonders begeistert sein, sie wiederzusehen. Aber sicher schmeichelte es seinem Ego, wenn sie ihm auf Schritt und Tritt folgte und seine Heldentaten fotografierte. Natürlich müsste sie sich erst durch eine Horde von Frauen zu ihm durchboxen, doch das sollte sie nicht aufhalten.
„Ich will Actionfotos“, forderte Mac. „Zerstörung und Flammen.“
„Es geht nicht nur um die Waldbrände“, erklärte Laine. „Das Feuer bedroht auch einen großen Teil der Kleinstadt Fairfax. Es wird Evakuierungen geben. Die Menschen rücken in der Not zusammen. Das ist der Stoff für eine Geschichte, die die Auflage in die Höhe treiben wird.“
„Ja, Tränen verkaufen sich immer gut“, stimmte Mac nüchtern zu.
Laine hielt sich zwar für einen Medienprofi, aber sie hoffte, dass sie niemals so abgebrüht wie ihr Chef werden würde. „Ich werde mein Bestes geben“, versicherte sie ihm.
„Ich möchte tägliche Meldungen. Schicken Sie die Fotos per E-Mail. Wenn ein richtiger Knaller dabei ist, können wir über die Titelseite reden.“
Das Titelbild bedeutete einen Extrabonus. Der käme ihr sehr gelegen. Vielleicht könnte sie sogar genug Geld aufbringen, um Cat wieder aufs College zu schicken.
„Nicht so viel Human Touch, keine Einzelschicksale“, fuhr Mac fort.
Laine schluckte, denn der menschliche Aspekt war bisher immer die Stärke in ihren Reportagen gewesen. „Ich werde mich zurückhalten.“
„Ich sollte lieber einen der erfahreneren Kollegen hinschicken, nicht gerade einen Neuling in diesem harten Business. Noch dazu eine Frau.“
Dass der Chef auch noch Vorurteile gegen Frauen hatte, machte die Sache nicht leichter. Laine ließ sich jedoch nicht einschüchtern. „Aber die anderen Fotoreporter haben keine Kontakte zu den Feuerspringern. Oder zum Chief, der verantwortlich für den Einsatz ist. Ich schon.“
Dank Tante Jen, die ihre persönlichen Beziehungen hatte spielen lassen. Vorausgesetzt, dass Laine ihre Bilder von ihm absegnen ließ und der Forstverwaltung Kopien davon zur Verfügung stellte, hatte Chief Arnold sich zu größtmöglicher Kooperation bereit erklärt.
„Hm.“
„Ich kenne die Leute in der Stadt. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Die lassen nicht jeden da herumwandern und Fotos machen.“
Der persönliche Kontakt zu den Menschen war die eine Sache, dicht an den Brandherd heranzukommen die andere. Doch Laine hatte keine Wahl. Sie hatte diesen Job nicht nur wegen der besseren Bezahlung angenommen, sondern auch wegen der Herausforderung. Sie hatte keine Lust mehr gehabt, noch eine Rosenschau oder noch einen „Garten des Monats“ zu fotografieren, wie sie es für die Zeitschrift Texas Living getan hatte. Es wurde Zeit, dass sie Mac und sich selbst bewies, dass es ihr ernst damit war, einen neuen Abschnitt in ihrer Karriere zu beginnen.
„Ich bin die Beste für diesen Auftrag“, beharrte sie.
„Ja, sicher.“ Mac kramte in den Unterlagen auf seinem Schreibtisch. „Was stehen Sie dann noch hier rum?“
Steve Kimball rückte das schwere Gepäck mit der Löschausrüstung auf seinen Schultern zurecht und kletterte auf die Ladefläche des Lastwagens der Forstverwaltung. Seit zwei Tagen war er bis zur Erschöpfung dabei, Gräben auszuheben, Bäume zu kappen und Unterholz zu beseitigen, um den gefräßigen Flammen die Nahrung zu nehmen. Er war erschöpft, schmutzig und frustriert. Die Männer um ihn herum sahen nicht viel besser aus. Ihre Gesichter waren rußgeschwärzt, ihre Mienen ernst.
Es war lange her, dass Steve einem Team von Feuerspringern angehört hatte. Normalerweise verschaffte ihnen der halsbrecherische Job Befriedigung. Wenn sie merkten, wie es ihnen gelang, die Ausbreitung eines Brandes zu verhindern, der nicht auf die übliche Weise bekämpft werden konnte, schöpften sie daraus neue Kraft für ihre Arbeit.
Aber dieses Gefühl der Bestätigung war diesmal bei ihm ausgeblieben. Für ihn war dieser Einsatz in der Flammenhölle ein Albtraum. Er hatte vor einer Woche einen seiner engsten Freunde zu Grabe getragen. Der Trupp, den er jetzt unterstützte, hatte einen seiner besten Männer verloren.
„Mann, das schlaucht vielleicht.“ Josh Burke ließ sich auf die Bank fallen und lehnte den Kopf an die dunkelgrüne Plane des Trucks.
Bisher waren fast zweitausend Hektar wertvolles nordkalifornisches Waldland verbrannt. Das Feuer rückte der Zivilisation stündlich näher. Falls es nicht bald regnete, würden sie den kleinen Ort Fairfax evakuieren müssen – die Stadt, in der Josh aufgewachsen war und in der er, Steve, während der drei Jahre gelebt hatte, in denen er als Feuerspringer gearbeitet hatte. Und wenn die Flammen erst über Fairfax hinweggerast wären, könnte die dichter besiedelte Stadt Redding das nächste Opfer der Katastrophe werden.
Niemand in der Runde erwähnte diese furchtbare Bedrohung oder den toten Tommy Robbins. Schließlich waren sie Männer. Feuerwehrleute. Helden.
„Wir schicken Kimball in die Stadt, damit er uns Frauen besorgt“, scherzte Cole Taylor.
„Die kann man nicht im Laden kaufen“, erwiderte Steve trocken, während der Truck holpernd über die Landstraße rumpelte. Er hatte keine Lust auf Gesellschaft. Er sehnte sich nur nach der warmen Mahlzeit, die im Camp auf sie wartete, und nach dem Gästebett in Joshs Apartment.
„Wir müssen ihn erst unter die Dusche stellen. Nicht einmal Mr. Magic würde in diesem Zustand eine Frau abschleppen“, sagte Josh und drehte sich zu Steve um.
„Mr. Magic?“, fragte einer der jüngeren Männer neugierig.
Josh lehnte sich zurück und faltete die Hände über seinem Bauch. „Frauen stehen auf ihn. Aus welchem Grund auch immer. Ich hab keine Ahnung.“
Steve lächelte gequält. Auf eine Art war er erleichtert, dass er sich noch auf etwas anderes konzentrieren musste außer Feuer und Tod. Trauern und sich selbst bedauern, das konnte er später, wenn er allein war. Jetzt hatte er eine Rolle zu spielen – den tollen Kerl, der es nicht erwarten konnte, es wieder mit den tödlichen Flammen aufzunehmen, um anschließend tanzen zu gehen und seinen Kameraden ein Bier auszugeben.
Cole beugte sich vor. Seine weißen Zähne blitzten in dem schwarzen Gesicht. „Komm heute mit. Du hast neulich Abend schon gekniffen. Dabei würden wir dich gern mal in Aktion sehen.“
„Ich …“
„Es sei denn, du fürchtest die Konkurrenz“, rief ein anderer dazwischen.
„Ich setze zwanzig Dollar auf Kimball“, verkündete Cole im Spaß.
„Ich würde die Wette nicht annehmen“, riet Josh den anderen. „Vor allem, weil es ein Leichtes für Steve wäre, eine alte Liebe abzuschleppen.“
Fragend sah Steve ihn an. Wen kannte er schon in Fairfax?
„Laine Sheehan ist in der Stadt“, erklärte Josh.
Sekundenlang stockte Steve der Atem. Laine und er waren im Sommer nach ihrem College-Abschluss zusammen gewesen. Josh, Tommy und er hatten als Feuerspringer für die Forstverwaltung in Fairfax gearbeitet. Übermütig und wild waren sie damals durch die Party- und Clubszene von Redding gezogen. Eines Nachts hatten sie Laine und ein paar andere Frauen aus Fairfax dort getroffen.
Die schüchterne, zurückhaltende Blondine mit den goldbraunen Augen hatte es ihm auf den ersten Blick angetan.
Ihre Sanftheit hatte ihn gerührt, und er hatte die Art genossen, wie sie ihn bewunderte. Am Ende des Sommers hatte er sie gefragt, ob sie nicht zu ihm ziehen wollte. Aber sie konnte mit den Risiken seines gefährlichen Berufs nicht umgehen und war nach Texas zurückgekehrt.
Damals hatte er es ihr übel genommen, dass sie von ihm verlangt hatte, sich zwischen ihr und seinem Job zu entscheiden. Doch jetzt, sieben Jahre später, verstand er sie besser. Vor allem nach Tommys Tod.
Er hatte Laine nie ganz vergessen.
„Woher weißt du, dass sie hier ist?“, fragte er Josh, während er die neugierigen Blicke der anderen auf sich fühlte.
„Ich hab sie neulich Abend im Suds gesehen.“
Steve zog die Augenbrauen hoch. „Was hat sie denn da gemacht?“
„Getrunken.“
Der Truck kam rumpelnd zum Stehen, bevor Steve sich nach Einzelheiten erkundigen konnte, und da sie die Einsatzleitung umgehend über die Ausbreitung des Brandes informieren mussten, hatte er vor dem Abendessen keine Gelegenheit mehr, Josh weiter auszufragen.
Gebackenes Hühnchen, Makkaroni, Käse und grüne Bohnen. Steve freute sich über die köstliche Mahlzeit. Die Kirchengemeinden in Fairfax hatten sich zusammengeschlossen, um die zahlreichen Löschtrupps zu versorgen, und sie gaben sich dabei die größte Mühe. Er mochte gar nicht daran denken, dass auch nur einer dieser hilfsbereiten Menschen sein Hab und Gut verlieren könnte.
„Also, warum hat Laine Sheehan im Suds getrunken?“, fragte er Josh, der mit ihm am Tisch saß, möglichst beiläufig.
Josh zuckte mit den Schultern. „Ich habe nicht gefragt, und sie hat nichts gesagt.“
„Du bist vielleicht eine Hilfe.“
„Ich weiß nicht, warum du dich immer noch so für diese Frau interessierst. Ihr seid total gegensätzlich. Und, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, sie ist gar nicht dein Typ.“
„Nur weil sie keine besonders üppige Oberweite hat …“
„Allerdings muss ich zugeben, dass sie ziemlich gut aussah.“
Steve legte seine Gabel hin. „Ach? Wie gut?“
„Ich weiß nicht, Mann. Eben gut.“ Josh schob seinen Teller beiseite. „Und da du so scharf auf sie bist, kann ich dir verraten, dass sie bei ihrer Tante wohnt und für irgendeine große Zeitung über den Waldbrand berichtet.“
„Laine berichtet über den Brand?“
„Das habe ich gehört.“
„Diesen Brand? Unseren Brand?“, fragte Steve ungläubig nach.
„Ja.“
„Sie hat mir damals einen Korb gegeben, weil ihr mein Beruf zu gefährlich war …“
„Und vergiss nicht, dass sie auch nicht gerade begeistert über deinen Erfolg bei Frauen war“, erinnerte Josh ihn.
Steve winkte ab, bevor sein Freund sich weiter darüber ereifern konnte. „Wir haben uns in erster Linie wegen meines Jobs getrennt, und jetzt berichtet sie vor Ort über den Brand. Das klingt absurd.“
„Das Leben geht manchmal eben seltsame Wege.“
„Ist sie sich eigentlich darüber im Klaren, dass sie ziemlich nah ans Feuer heran muss, um wirklich gute Fotos machen zu können?“
„Das nehme ich an. Laine war zwar sehr still, aber nicht naiv.“ Josh hielt inne. „Ich schätze, das bedeutet, du kommst heute Abend mit?“
Steve überlegte kurz, ob ein Wiedersehen mit Laine klug wäre. Er hatte in den letzten Tagen ohnehin schon zu viel Zeit damit verbracht, über die Vergangenheit zu grübeln.
Sein Leben erschien ihm wie ein einziges Abenteuer. Er war der jüngste Sohn eines Feuerwehrmanns. Sein Vater war ums Leben gekommen, als Steve gerade neun Jahre alt war. In seiner Jugend hatte man ihn stets ermutigt, unbeirrt sein Ziel zu verfolgen. High School und ein Jahr auf einer Universität in Europa. Feuerwehrmann und Sanitäterausbildung. Arbeit im Amt für Katastrophenschutz von Atlanta. Anschließend Ausbildung zum Feuerspringer, einem der gefährlichsten Berufe auf dem Gebiet der Brandbekämpfung.
Eines Tages war er zusammen mit einem Kameraden mitten in einem Waldbrand mehrere Stunden lang eingeschlossen gewesen. Eine traumatische Erfahrung. Seitdem war er nicht mehr mit dem gleichen Engagement dabei und hatte die Konsequenzen gezogen. Er kehrte in seine Heimat im Norden von Georgia zurück. Obwohl er einerseits das Gefühl hatte, vor seiner Angst davonzulaufen und dem Andenken an seinen heldenhaften Vater nicht gerecht zu werden, war er andererseits recht zufrieden mit dieser Entscheidung gewesen.
Er hatte erkannt, dass er nicht täglich den Kampf auf Leben und Tod als Selbstbestätigung brauchte. Er holte Katzen von Bäumen, spielte im Gerätehaus Karten und sorgte ab und zu mit einer kleinen Affäre für Klatsch in Baxters Damenwelt.
Nur mit größtem Widerwillen hatte er vor ein paar Tagen den Einsatz in Fairfax angenommen. Er war gekommen, um Tommy so die letzte Ehre zu erweisen. Um Josh und dem Rest des Teams ein letztes Mal einen Gefallen zu tun.
Vielleicht würde Laine ihn daran erinnern, was ihn mit dieser Truppe verbunden hatte. „Okay, ich bin dabei.“
Laine blinzelte. Die schummrige Bar verschwamm leicht vor ihren Augen.
Vielleicht hätte sie besser nicht gleich die Hälfte ihres Drinks mit einem Schluck hinunterspülen sollen. Aber nur so bekam sie das Getränk überhaupt herunter. Obwohl dieser Drink für ihre Schwester und ihre Freundinnen Kult war, konnte sie sich einfach nicht an den Geschmack gewöhnen.
Wenn sie in dem Tempo weitertrank, würde sie später allerdings einen Chauffeur brauchen. Trotz des Alkohols konnte sie nicht vergessen, wie ihr Chef sie nachmittags am Telefon heruntergeputzt hatte.
Mac hatte ihre Fotos verrissen. Da sie ihm Digitalbilder übers Internet gesendet hatte, konnte er sie wenigstens nicht buchstäblich zerreißen.
„Muss ich erst einen von den Kollegen zu Ihnen rausschicken, damit er Ihnen zeigt, wie Bilder von Feuer auszusehen haben?“, hatte er geknurrt.
Sie hatte ihm Aufnahmen geschickt von Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten und nun in Zelten lebten, und von Feuerwehrleuten, die ihre Ausrüstung anlegten. Sie wollte eine runde Geschichte abliefern – sowohl mit Fotos, die die bedrückende Stimmung vor Ort zeigten, als auch mit Bildern voller Dramatik und Action. Dennoch hatte sie sich bisher davor gedrückt, in die Nähe des Flammenherdes zu gehen.
„Sie brauchen mir niemanden zu schicken“, hatte sie geantwortet. Macs Ungeduld überraschte sie nicht. „Morgen steige ich in einen Hubschrauber, um Luftaufnahmen zu machen.“
Was auch ein Grund dafür war, dass sie jetzt trank.
Laine nippte an ihrem Cosmopolitan und machte sich Mut. Auch wenn sie Albträume wegen des schrecklichen Todes eines Freundes hatte, war sie kein unsicheres kleines Mädchen mehr. Sie hatte ihre Höhenangst schon vor Jahren besiegt. Ihre Hände hatten kaum gezittert, als sie einen Trupp erschöpfter Feuerspringer aus dem Helikopter klettern sah.
Leider lief ihr Plan, sich um ihre Tante Jen zu kümmern, auch nicht viel besser als ihr Job. Sie hatte versucht, ihre Tante auf eine Evakuierung vorzubereiten. Keine Chance. Jen blieb stur und legte mit ihrer Betgruppe Extraschichten ein, um den Herrn gnädig zu stimmen.
„Kann ich dir einen Drink ausgeben, Honey?“
Finster blickte Laine zu einem dunkelhaarigen Mann auf. „Nein danke.“
Komplikationen mit Männern konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Zum Glück hatte sie bisher weder Steve noch sonst jemanden aus seinem Team getroffen. Dafür hatte sie Chief Jeff Arnold kennen gelernt, den sie professionell, erfahren und kooperativ fand.
Und sehr viel interessanter als den Typen, der sich ungeniert zu ihr setzte, obwohl sie seine Einladung auf einen Drink abgelehnt hatte.
„Ich bin Mark“, stellte er sich vor.
Laine stand auf. „Ich gehe.“
„Bitte nicht. Trinken Sie etwas mit mir.“ Er deutete auf ihr halb leeres Martiniglas. „Cosmo?“
„Ja, aber …“
Mark hob die Hand, um den Barkeeper heranzuwinken, da bemerkte Laine den Ehering an seinem Finger. „Sie sind verheiratet.“
Mark zuckte mit den Schultern. „Ich suche nur jemanden zum Reden.“
„Wirklich?“
„Was solls sein?“, fragte der Barkeeper.
„Nichts“, sagte Laine, bevor Mark antworten konnte. „Bye-bye, Mark.“
Nachdem Mark sich endlich verzogen hatte, setzte Laine sich wieder und sah sich um. Mit den auf antik getrimmten Tischen, dem abgewetzten Fußboden und dem ständig laufenden Zapfhahn erinnerte die Kneipe sie an ihre eigene Bar in Kendall.
Sie fragte sich, wie ihre Schwester allein zurechtkam. Es hatten sich einige offene Rechnungen angesammelt. Cat sollte das Auktionshaus anrufen, um den Verkauf des Mobiliars zu organisieren, damit Geld in die Kasse kam.
Vor ihrer Abreise am Donnerstag hatte Laine noch einen klar gegliederten Handlungsplan auf den Tresen gelegt. Doch sie würde um ihr bestes Objektiv wetten, dass Cat noch nicht einmal einen Blick draufgeworfen hatte.
Obwohl es neun Uhr am Sonntagabend war, saß ihre Schwester sicher nicht mit einem guten Buch und einer Tasse Tee zu Hause. Kurz entschlossen nahm Laine ihr Handy und wählte die Nummer der Bar.
„Cat?“, rief sie über die laute Musik hinweg ins Telefon.
„Lainey?“
Laine knirschte mit den Zähnen. „Hast du schon mit dem Auktionator gesprochen? Wir brauchen das Geld dringend, um den Spirituosenhändler bezahlen zu können.“
„Hey, Schwesterherz, wie geht es dir?“, entgegnete Cat sarkastisch. „Wie war dein Tag? Ich weiß, wie schwierig es ist, mit allem allein fertig zu werden, seit ich dich verlassen habe und nur an mich selbst denke.“
Laine seufzte. „Fang nicht wieder damit an, Cat“, erwiderte sie ruhig. „Du schaffst das schon. Geh einfach nach meiner Liste vor.“
„Welcher Liste?“
„Die, die ich dir auf den Tresen gelegt habe, in der Schritt für Schritt erklärt ist, was du diese Woche erledigen musst.“
„Ach, und ich habe mich schon gewundert, was das war. Ein Gast hat seinen Whiskey drübergekippt. Ich habe den Zettel weggeworfen.“
Laine rieb sich die Schläfen. Warum hatte sie bloß angerufen? „Ich schicke dir per E-Mail eine Kopie. Und klär das mit der Versteigerung gleich morgen früh.“
„Ich habe zu tun.“
„Bitte, Cat. Wir müssen diese Dinge regeln.“
„Ja, sicher müssen wir das“, antwortete Cat schnippisch. „Hör mal, Laine, ich muss jetzt Schluss machen“, fuhr sie fort und legte auf.
Ihr Vater würde sich ohne Zweifel im Grab umdrehen, falls er von den Spannungen zwischen seinen Töchtern wüsste. Laine hatte sich immer um ihre Schwester gekümmert und versucht, sie auf den richtigen Weg zu bringen. Aber Cat sah grundsätzlich alles anders und wurde noch bockiger, wenn Laine sie von ihrer Meinung zu überzeugen versuchte.
Teils erleichtert, ihre Pflicht getan zu haben, teils schuldbewusst, weil sie ihrer Schwester so viel aufbürdete, steckte Laine das Handy wieder ein.
Sie würde das alles nach ihrer Rückkehr geradebiegen.
Ihre Gedanken kreisten um die Fotos, die sie am nächsten Tag machen wollte. Ein paar Luftbilder von der Verwüstung, ein paar …
Aus den Augenwinkeln sah sie, dass einige Männer die Bar betraten, und für einen Moment hielt sie den Atem an. Steve!
Er sah noch genauso gut aus wie in jenem Sommer. Welliges schwarzes Haar, breite Schultern, selbstbewusstes Lächeln. Selbst auf die Entfernung glaubte sie das verschmitzte Funkeln in seinen hellblauen Augen zu erkennen.
Unwillkürlich spannte sie sich an.
Wie hatte sie nur glauben können, sich in der Nähe dieses Mannes aufhalten zu können, ohne ihn mit Haut und Haaren zu begehren?
Verschreckt versteckte sie sich hinter einer Speisekarte. Sie war noch nicht zu einer Begegnung mit Steve bereit.
Inzwischen wusste er sicher, dass sie in der Stadt war, denn sie hatte Josh am Abend ihrer Ankunft gesehen, als sie sich mit ihrer alten Freundin Denise auf einen Drink getroffen hatte.
Vorsichtig schielte Laine über den Rand der Karte. Steve schaute sich um, als suche er jemanden. Sie? Nicht gerade wahrscheinlich. Er war damals sehr wütend auf sie gewesen, weil sie von ihm verlangt hatte, sich zwischen ihr und seinem Beruf zu entscheiden. Rückblickend betrachtet konnte sie ihm das nicht einmal übel nehmen.
Ein Abenteurer wie er wäre mit ihr nicht lange glücklich gewesen. Er konnte jede Frau haben, die er wollte. Und sie wollte sich nicht ein Leben lang um ihn ängstigen und sich fragen, wann der Tag kommen würde, an dem er nicht mehr nach Hause zurückkehrte.
Tief im Innern hatte sie gewusst, dass sie nicht zusammenbleiben würden. Ihn vor die Wahl zu stellen, obwohl sie die Antwort schon kannte, war ein einfacher Weg gewesen, ihre Affäre sauber zu beenden.
Steve und Josh hatten jetzt offenbar ihre Freunde in einer hinteren Nische entdeckt. Sie waren bereits umringt von kichernden jungen Frauen. Laine konnte sich an viele Gelegenheiten erinnern, bei denen Steve, Josh und Tommy von Verehrerinnen förmlich belagert worden waren. Josh mit den wirren dunklen Locken und dem direkten Blick. Tommy, der blonde Sonnyboy. Und Steve als Attraktivster und Charmantester des Trios.
Laine konnte die Frauen kaum für ihren guten Geschmack tadeln. Trotzdem war sie damals sehr unsicher und eifersüchtig gewesen.
In den letzten Jahren jedoch war sie reifer geworden und hatte an Selbstvertrauen gewonnen. Außerdem hatte sie keine tieferen Gefühle mehr für Steve. Auch wenn ihr Körper immer noch auf ihn reagierte, würde sie sich nicht wieder mit ihm einlassen. Er und sein gefährlicher Job interessierten sie nur im Zusammenhang mit ihrer Fotoreportage.
Und überhaupt, Steve würde ihr wahrscheinlich sowieso keinen zweiten Blick schenken.
Rette Tante Jen vor dem Waldbrand und ihrem Stolz. Beeindrucke deinen Chefredakteur mit harten Action-Fotos. Widersteh Steve Kimball. Das waren vernünftige Vorsätze. Aber waren sie auch einzuhalten?
Von der Nische aus, in der er mit seinen Freunden und ein paar hübschen Frauen saß, ließ Steve seinen Blick durch die Bar schweifen. Er entdeckte einige Kollegen und ein paar Leute, die er von früher kannte oder die er während des aktuellen Einsatzes in den letzten Tagen kennen gelernt hatte.
Aber keine Laine Sheehan.
Er wünschte, er wäre nicht so enttäuscht. Sie hatten sich damals nicht gerade einvernehmlich getrennt, also würde sie seinetwegen keine Begrüßungsflagge hissen.
„Habt ihr das Feuer schon gelöscht?“, erkundigte sich eine dralle Brünette, die zwischen Josh und Cole saß.
„Nein, Dummchen“, erwiderte eine genauso üppige Blondine und stieß sie an. „Siehst du denn keine Nachrichten?“
„Nicht, wenn ich es verhindern kann…“
Steve langweilte sich und hörte nicht mehr richtig hin.
Dabei ging er zu Hause in Georgia sehr gern mit seinen Kameraden von der Feuerwehr aus. Wenn eine Frau oder zwei mit von der Partie waren, umso besser.
Warum war er hier so unruhig? Warum brachte er über die Scherze der anderen nur ein abwesendes Lächeln zu Stande?
Ganz einfach. Er bekam Laine nicht aus dem Kopf.
„Alles in Ordnung?“, fragte Cole.
„Danke.“ Steve nahm einen Schluck Bier. „Die letzten Tage waren verdammt hart.“
„Das brauchst du mir nicht zu sagen.“ Cole nahm eine Hand voll Erdnüsse. „Trotzdem ist es gut, dass du wieder dabei bist. Tommy hätte sich darüber gefreut.“
„Ja. Es ist nicht mehr dasselbe ohne ihn.“ Steve fragte sich, ob er den Druck auf seinem Magen je wieder loswerden würde. „Glaubst du, wir schaffen es?“
„Na klar. Wir lassen uns nicht unterkriegen.“
Steve lächelte schwach. Er wollte sich vor den anderen seine Unsicherheit nicht anmerken lassen. „Natürlich nicht.“
Josh hob sein Bierglas. „Gut, dass der Tag vorbei ist.“
„Und die Nacht ist noch jung“, fügte Cole hinzu.
Steve stieß mit den anderen an, fing dabei einen Blick der Brünetten auf, die keine Nachrichten sah, und schaute weg. Mit seinen früheren Kameraden zusammenzusitzen half ihm, Tommys Tod zu akzeptieren, und weckte in ihm sogar die Erinnerung an jene aufregende Zeit im Team der Feuerspringer, als er noch furchtlos gesprungen war. Zugleich erkannte er, dass er sich weiterentwickelt hatte.
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