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Der Kampf gegen den weltweiten Klimawandel und der Ressourcenverbrauch benötigt rasches Handeln auf vielerlei Ebenen. Die Abfallwirtschaft kann hierbei einen nennenswerten Beitrag leisten. In diesem Buch wird aufgezeigt, was die Wiener Abfallwirtschaft - und insbesondere die MA 48 - bereits geleistet hat und welche Herausforderungen noch zu meistern sind. Das visionäre Ziel der Wiener Abfallwirtschaft ist es, künftig keine Ressourcen mehr ungenutzt zu deponieren, was bedeutet nichts zu verschwenden und ein Maximum an Ressourcen wieder in den Kreislauf zu bringen.
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Seitenzahl: 153
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Stadt Wien – MA 48-Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark
Die Magistratsabteilung 48 der Stadt Wien – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark – übernimmt zahlreiche Aufgaben der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu gehören Bewusstseinsbildung, Maßnahmen zur Abfallvermeidung wie der Betrieb der beiden Filialen des 48er-Tandlers, die Straßenreinigung, die Kontrollen und Bestrafung von Littering durch WasteWatcher, der Betrieb der Mistplätze und Problemstoffsammelstellen, die Sammlung von Abfällen, die öffentlichen WC-Anlagen, der Winterdienst, der Abschleppdienst sowie das Zentrales Fundservice der Stadt. Weiters obliegt der Magistratsabteilung 48 der Betrieb der Deponie Rautenweg, des Kompostwerks Lobau, der Biogasanlage Wien, des Technik Centers sowie des städtischen Fuhrparks und Services für Gewerbebetriebe & Veranstalter*innen.
Eckdaten:
3.000 Mitarbeiter*innen
470.000 Restmüll- und Altstoffbehälter
1 Million Tonnen Abfall: Sammlung kommunaler Abfällen pro Jahr
2.800 km Straßennetz: Reinigung und Winterdienst
www.abfall.wien.at.
© Votava
Die Klimakrise ist evident. Sie zwingt uns, neue Wege einzuschlagen, unsere Wirtschaft neu aufzubauen. Hin zu einer zirkulären Wirtschaft. Ziel ist es, Ressourcen solange wie möglich im Kreislauf zu führen.
Dementsprechend steht auch die Wiener Abfallwirtschaft vor großen Herausforderungen – aber auch Chancen –, sich weiter zu entwickeln und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Da geht es zu allererst natürlich um Abfallvermeidung, aber auch um Wertstoffgewinnung aus den verbleibenden Abfällen. Mit diesen Sekundär-Rohstoffen wird wiederum die Wirtschaft versorgt.
Zero Waste heißt daher nicht, dass es bald nichts mehr für die 48er zu tun oder dass es keinen Abfall mehr geben wird. Zero Waste bedeutet „Null Verschwendung“. Abfälle, die nicht vermieden werden können, sollen im Kreislauf gehalten und recycelt werden. Der Beitrag der Stadt Wien besteht aus einem intelligenten Mix aus Abfallvermeidung, Recycling und Energiegewinnung. Visionäres Ziel ist es, dass in Zukunft nichts mehr deponiert wird, also sogar die Schlacken und Aschen, die heute noch auf der Deponie abgelagert werden müssen, weiter genutzt werden.
Abfälle sind aber auch der Spiegel unserer Konsum-Gesellschaft.
Daher bleibt die Frage für die Gesellschaft, ob wir uns so ändern können, um nachhaltiger zu leben. Zu einer Gesellschaft jenseits des ökonomischen Wachstumszwanges. Nur durch eine solche Umstellung können wir die die Abfallmengen und damit einen wichtigen Teil der Klimakrise in den Griff bekommen.
Hier setzen wir auch bei der Klima-Tour in Wiener Schulen und im öffentlichen Raum an: Interaktive Wissensvermittlung mit konkreten Handlungsanleitungen, was man selbst und die Gesellschaft tun können, um Klimaschutz auf allen Ebenen voranzubringen. Neben Grünraum, Wasser, Energie etc. widmet sich ein maßgeblicher Themenblock eben auch der Wiener Kreislaufwirtschaft.
Mit „48 Schritten zu Zero Waste“ wird gezeigt, was die Stadt, die 48er und wir alle bereits bewegt haben und was wir künftig im Bereich der Abfallwirtschaft noch umsetzen wollen.
Die in diesem Buch angeführten Maßnahmen und Visionen stammen von unterschiedlichsten Akteur*innen der Abfallwirtschaft.
Der Dank gilt den ehemaligen und aktuellen Umweltstadträt*innen und den Bürgermeistern der Stadt Wien, ohne deren Unterstützung Vieles nicht umgesetzt werden hätte können. Dies reicht von der Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen bis hin zur Bereitstellung der nötigen finanziellen Mittel.
Viele Dienststellen der Stadt – allen voran die Stadt Wien – Umweltschutz leisten einen wertvollen Beitrag, die Wiener Abfallwirtschaft voranzubringen. Mit Projekten wie dem Reparaturbon werden auch internationale Maßstäbe gesetzt.
Ideen und Inspirationen stammen auch von den deutschen Pendants der 48er, den kommunalen Entsorgungsbetrieben wie Berlin, Hamburg oder München.
Gemeinsam mit der Wien Energie wurde die Abfallbehandlung in Wien vorangetrieben.
Auch den Mitarbeiter*innen der MA 48 gebührt eine außerordentliche Anerkennung: Sie sind diejenigen, welche die 48er-Maßnahmen zu einem Gutteil initiieren und umsetzen.
© Pixabay
© ISWA
Zero Waste und Kreislaufwirtschaft
Zero Waste
Kreislaufwirtschaft
Geschafft – Unser Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz
Zurück zum Start – Wozu Kreislaufwirtschaft?
Klimawandel
Welterschöpfungstag
Appelle für Ressourcenschutz
Was haben wir bereits erreicht?
Prioritätensetzung in der Abfallwirtschaft
Vergangenheit bis Gegenwart
Abfallvermeidung
Vorbereitung zur Wiederverwendung/Re-Use
Stoffliche Verwertung
Sonstige Verwertung
Beseitigung
Fazit: Das bringt’s fürs Klima
Viel erreicht – viel zu tun!
Rechtliche und politische Rahmenbedingungen
SDGs – Ziele für nachhaltige Entwicklung
EU-Vorgaben
Bundesebene
Ziele der Stadt Wien
Voneinander lernen und vernetzen
Von der Vision zur Umsetzung: Planen am runden Tisch
Schritte im Überblick
Abfallvermeidung
Vorbereitung zur Wiederverwendung – Re-Use
Recycling und getrennte Sammlung
Sonstige Verwertung
Beseitigung
Was es sonst noch braucht – Vertrauen schaffen
Tue Gutes und rede darüber!
Motivation der Bevölkerung
Geschafft: Wir sind Kreislaufwirtschaft!
Was wir sonst noch fürs Klima tun
Literaturverzeichnis
Über die Autoren
„Zero Waste“-Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Gesamtmenge an Abfällen immer weiter reduziert und der Anteil der stofflichen Verwertung erhöht wird.
Gleichzeitig werden mittel- bis langfristig Abfälle existieren, für die keine ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle stoffliche Verwertung möglich ist.
Es wird daher leider immer Müll1 anfallen, welcher dem Recycling nicht vollständig zugeführt werden kann – sei es im privaten Haushalt, der Industrie oder der Recyclingwirtschaft. Beispielsweise kommt es im Zuge des Sortierprozesses oder während des Recyclings zu Verlusten von Wertstoffen. D.h. jedes Produkt wird einmal zum Abfall. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann dies eintritt.
Zero Waste strebt an, Ressourcen nicht zu verschwenden, sondern mittels verantwortungsvoller Produktion, Wieder- bzw. Weiterverwendung, Trennung und Rückgewinnung sowie nachhaltigem Konsum von Produkten, Verpackungen und Materialien in Kreisläufen zu führen, um auf diese Weise Abfälle zu minimieren.
Die Müllmengen werden reduziert und Recycling maximiert, sodass schlussendlich nichts mehr deponiert werden muss.
Laut der Zero Waste International Alliance wird Zero Waste folgendermaßen definiert [1]:
“Zero Waste ist ein sowohl pragmatisches als auch visionäres Ziel, das die Menschen dazu anleiten soll, nachhaltige natürliche Kreisläufe nachzuahmen, in denen alle weggeworfenen Materialien Ressourcen sind, die andere nutzen können. Zero Waste bedeutet, Produkte und Prozesse so zu gestalten und zu managen, dass das Volumen und die Toxizität von Abfällen und Materialien reduziert, alle Ressourcen erhalten und wiedergewonnen und nicht verbrannt oder vergraben werden. Durch die Umsetzung von Zero Waste werden alle Einträge in Boden, Wasser oder Luft vermieden, die eine Bedrohung für die Gesundheit des Planeten, der Menschen, der Tiere oder der Pflanzen darstellen könnten."
Mit der Kreislaufwirtschaft sollen Produkte und Materialien so lange wie möglich erhalten bleiben. Der Lebenszyklus wird verlängert bzw. die Nutzungsintensität gesteigert, wenn diese gemeinsam mit anderen genutzt, geleast, wieder- bzw. weiterverwendet, schonend genutzt, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden.
Dadurch werden Abfälle massiv reduziert. Nach Erreichen des Endes des Lebenszyklus gelangen die Ressourcen und Materialien erneut in die Produktion. Sie werden also immer wieder genutzt, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.
Die Kreislaufwirtschaft ist daher konträr zum bisherigen linearen Wirtschaftsmodell zu sehen. Bei diesem geht es um das Inverkehrbringen großer Mengen an billiger Ware minderer Qualität. Das Ergebnis davon ist die Wegwerfgesellschaft.
Das Europäische Parlament fordert im Entwurf der Ökodesign-Richtlinie Maßnahmen gegen die künstlich herbeigeführte Produktalterung (geplante Obsoleszenz).
Werden diese Voraussetzungen für Kreislaufwirtschaft geschaffen, müssen natürlich auch die Konsument*innen mitspielen, indem sie die neuen Geschäftsmodelle (z.B. Nutzen statt Kaufen) annehmen, sorgsam mit Produkten umgehen bzw. Reparaturen durchführen (lassen) – und damit die Nutzungsintensität verlängern. Ist das tatsächliche Lebensende erreicht, müssen die Abfälle als „Wertstoffe“ der Entsorgungswirtschaft übergeben werden – sprich getrennt gesammelt werden. Als Ergänzung können Behandlungstechnologien Wertstoffe aus Reststoffen gewinnen. Diese Sekundärrohstoffe können somit wieder in die Produktion rückgeführt werden.
Die Industrie, die Produktion, der Handel, die Bevölkerung sowie die Entsorgungswirtschaft können nur gemeinsam Stoffkreisläufe schließen.
Modell der Kreislaufwirtschaft. (© Europäisches Parlament [2])
Zero Verschwendung – Fallbeispiel Kleidungsstück
1. Produktion:
Nachhaltigkeit: Anbau/Viehwirtschaft für Primärfasern, Verwendung von Sekundärfasern (d.h. von recycelten Fasern).Rezyklierfähigkeit: Verwendung von Monomaterialien, d.h. kein Materialmix bei Garnen (z.B. Baumwolle mit Viskose).Verzicht auf Schadstoffe.Regionale Herstellung (regionale Arbeitsplätze/Wertschöpfung, kurze Transportstrecken).Kennzeichnung des verwendeten Materials für die erleichterte Erkennung in Sortieranlagen.2. Einkauf/Verwendung – Rolle der Konsument*innen:
Verzicht auf Dinge, die nicht gebraucht werden.Regionaler Einkauf auch in Secondhand-Shops.Qualität vor Quantität und gleichzeitig Geld sparen.Lange Verwendung durch schonende Behandlung.Weitergabe an Freund*innen/Verwandte/Sammeleinrichtungen, wenn’s nicht mehr passt/gefällt.Ausbessern von kleinen Schäden.Wenn’s dann doch einmal kaputt ist: Nutzen der Sammeleinrichtungen.3. Entsorgungswirtschaft:
Bereitstellung der nötigen Sammelinfrastruktur.Schaffung regionaler Sortierkapazitäten.Weiterentwicklung der eingesetzten Sortier- und Verwertungstechnologien.Energetische Verwertung, sobald die Fasern nicht mehr stofflich genutzt werden können.Nichts wird verschwendet!
ZERO Verschwendung und Kreislaufwirtschaft durch den Einkauf von SecondhandProdukten, Reparatur, Verschenken an Freund*innen bzw. Abgabe von gut erhaltenen Altstoffen bei Sammelstellen.
(© feelimage/Felicitas Matern; Pixabay, MA 48)
Zero Verschwendung – Fallbeispiel Elektrogerät
1. Produktion/Wirtschaft:
Langlebigkeit (Verlängerung von Garantieansprüchen).Keine geplante Obsoleszens (künstlich herbeigeführte Verkürzung der Lebensdauer/Nutzungsphase).Reparaturfreundlichkeit: Keine feste Verbauung (z.B. Schweißnähte).Öffentlich zugängliche Reparaturanweisungen.Verfügbarkeit von Ersatzteilen.Einsatz von recycelten Wertstoffen.Schaffung alternativer Dienstleistungsangebote (z.B. Leasing).2. Einkauf/Verwendung – Rolle der Konsument*innen
Verzicht auf Dinge, die nicht gebraucht werden.Nutzung des Angebots von Verleihservices und Tauschangeboten.Regionaler Einkauf, auch in Secondhand-Shops.Qualität vor Quantität und gleichzeitig Geld sparen.Lange Verwendung durch schonende Nutzung.Weitergabe an Freund*innen/Verwandte/Sammeleinrichtungen, wenn’s nicht mehr benötigt wird.Nutzung des Reparaturangebots bzw. selbst reparieren.Wenn’s dann kaputt ist: Nutzen der Sammeleinrichtungen.3. Entsorgungswirtschaft
Bereitstellung der nötigen Sammelinfrastruktur.Regionale Sortierkapazitäten & moderne Sortiertechnologien, um die Wertstoffgewinnung zu maximieren.Energetische Verwertung von brennbaren Bestandteilen, welche nicht recycelt werden können.Nichts wird verschwendet!
Ressourcenschonung und Klimaschutz sind eng mit der Abfallwirtschaft verknüpft. Wir hantieren täglich mit Abfällen, d.h. mit Wertstoffen. Abfälle müssen vermieden bzw. sinnvoll weiterverarbeitet werden, um das Beste aus ihnen herauszuholen: Sekundär-Rohstoffe und Energie aus brennbaren, nicht verwertbaren Abfällen.
Abfälle sind somit nichts Anderes als Rohstoffe. Diese müssen durch ein schlaues Abfallmanagement „geschürft“ werden.
Das ist oft mit weniger Aufwand verbunden als (Primär-)Rohstoffe in der Natur oder in Minen umweltschädlich abzubauen und energieintensiv weiterzuverarbeiten.
Primärrohstoffe sind heute dennoch oft billiger als Sekundärrohstoffe. Dies entspricht aber nicht der Kostenwahrheit, da Folgekosten – etwa aufgrund von Beeinträchtigungen der Gesundheit bzw. Umweltschäden (z.B. im Zuge des Abbaus von Rohstoffen, der Verarbeitung oder durch Transporte um die halbe Welt) – nicht berücksichtigt werden.
Durch Wiederverwertung werden Ressourcen gespart und klimaschädliche Emissionen reduziert.
Die Kreislaufwirtschaft versorgt die Industrie bzw. die Bevölkerung mit Rohstoffen und Energie.
Was bedeutet Kreislaufwirtschaft bzw. „Null-Verschwendung“ in der Praxis? Wo müssen wir weltweit ansetzen? Das Systemdiagramm der Kreislaufwirtschaft auf der nächsten Seite – auch bekannt als Schmetterlingsdiagramm [3] – veranschaulicht den kontinuierlichen Materialfluss in einer Kreislaufwirtschaft. Es gibt zwei Hauptkreisläufe – den technischen und den biologischen Kreislauf. Im technischen Kreislauf werden Produkte und Materialien durch Prozesse wie Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und Recycling im Kreislauf gehalten. Im biologischen Kreislauf werden die Nährstoffe aus biologisch abbaubaren Materialien der Erde zurückgeführt, um die Natur zu regenerieren.
Abfallvermeidung hat auch hier höchste Priorität. Je enger der Kreis ist, umso geringer sind der Materialverbrauch sowie die Umweltauswirkungen insbesondere hinsichtlich Ressourcenabbau und Treibhausgasemissionen. Die längere Nutzung von Materialien ist hierbei der größte Faktor.
Die Grafik gemäß der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie [4] veranschaulicht die Kreislaufgrundsätze anhand einer 10-stufigen Einteilung, dabei ist die intelligente Nutzung und Herstellung der Verlängerung der Lebensdauer vorzuziehen. Schlusslicht stellt die Verwertung der Materialien dar. Natürlich gehen auch die einzelnen Stufen mit Ressourcenverbrauch und Emissionen einher (Seite →).
Schmetterlingsdiagramm Kreislaufwirtschaft. (© Klimabündnis Österreich [3])
Die 10 Grundsätze der österreichischen Kreislaufstrategie. Die Zirkularität nimmt von oben nach unten ab.
(© BMK, basierend auf Potting et al.)
•
digitale Verwaltung.
1. Refuse
•
Abfallberatung.
Überflüssig machen
•
Öffentlichkeitsarbeit.
•
immatriellen Konsum forcieren.
•
für Mitarbeiter*innen:
o Jahreskarten für öffentliche Verkehrsmittel
o Poolfahrräder
o Digitale Telefonie
2. Rethink
•
Unterstützung innovativer Ideen durch
Neu denken/zirkulär
Förderungen der Stadt Wien.
designen
•
Vermietung 48er-Geschirrmobil für Veranstaltungen.
•
Kleidertauschbörsen forcieren.
•
Unterstützung Leihläden.
•
Beratung von Betrieben.
•
Öffentlichkeitsarbeit.
•
für Mitarbeiter*innen:
o Poolautos
3. Reduce
o Gemeinschaftsdrucker
Reduzieren
o PUMA – Programm Umweltmanagement im Magistrat
•
ÖkoKauf - Ökologische Beschaffung.
•
Öffentlichkeitsarbeit.
•
48er-Tandlerboxen auf den Mistplätzen.
•
Verkauf von Altwaren im 48er-Tandler.
4. ReUse
Wiederverwenden
•
Weitergabe von Altwaren an karitative Organisationen.
•
Zusammenarbeit mit Expert*innen/Partnerbetrieben.
•
Öffentlichkeitsarbeit.
•
Fahrzeuge.
•
Papierkörbe.
5. Repair
•
Abfallbehälter.
Reparieren
•
Unterstützung Repair-Cafes.
•
Reparaturbon.
•
Mistfest.
•
Öffentlichkeitsarbeit.
6. Refurbish
Wiederaufbereiten
•
Abgegebene, aber funktionstüchtige PCs mit neuen Betriebssystemen ausstatten.
7. Remanufacture
Verbessern
•
Ersatzteile aus kaputten Fahrrädern/Fahrzeugen/Müllbehältern für Reparaturen nutzen.
Nutzung …
•
ehemaliger Container für die Problemstoffsammlung als 48er-Tandlerboxen.
•
entfernter Einkaufswagerln für den Büchertausch.
•
Altstoffbehälter als Nistkästen für Habichtskäuze oder Umbau zu Regentonnen.
8. Repurpose
Anders weiternutzen
•
ehemals abgelagerte Steine der Reichsbrücke als Sitzgelegenheiten.
•
Dachbalken des ehemaligen Rinterzeltes als Tisch.
•
48er-Museum für historische Fahrzeugen/Papierkörben/Besen etc.
•
Abfälle für die Einrichtung des 48er-Tandlers aufarbeiten.
•
Putzfetzen aus Alttextilien.
•
getrennte Sammlung
•
Wertstoffrückgewinnung durch die Sortierung von Restmüll im Abfalllogistikzentrum, durch die Abscheidung von Metallen und Glas aus Verbrennungsrückständen
9. Recycle
•
Kompostierung im Kompostwerk Lobau
Recycling
•
Einsatz von Kompost in der Landwirtschaft sowie zur Erdenherstellung „Guter Grund“.
•
Einsatz von Recyclingmaterialien z.B.
o als Baustoff in der neuen 48er Unterkunft in Simmering
o in dem Altspeiseölbehälter Wöli
o in Restmüll- und Altstoffbehältern
Produktion/Nutzung/Einspeisung von
10. Recover
•
Strom, Fernwärme und Fernkälte aus der Müllverbrennung (Wr. MVAs).
Energetisch ver- werten
•
Fernwärme und Bio-Erdgas aus der Wiener Biogasanlage.
•
Strom und Nahwärme aus Deponiegas von Altablagerungen auf der Deponie Rautenweg.
Die 10 Grundsätze der Kreislaufwirtschaft – Beispiele der Stadt Wien. Die Beschreibung der Maßnahmen erfolgt ab Seite →)
In Wien fallen pro Jahr rund 8 bis 10 Millionen Tonnen an Abfällen an. Die 48er ist hierbei nur für einen Teilstrom – die kommunalen Abfälle – zuständig. Das sind rund 1 Million Tonnen bzw. 10 % der in Wien anfallenden Abfälle.
Der Großteil der Wiener Abfälle stammt aus dem Baubereich bzw. von Gewerbebetrieben. (© MA 48 auf Basis Abfallmengenstatistik 2020 der Stadt Wien – Umweltschutz)
Nicht kommunale Abfallströme:
Der Großteil der in Wien anfallenden Abfälle ist auf gewerbliche Tätigkeiten zurückzuführen. Dem Bauwesen kommt dabei eine Schlüsselrolle bei der Ressourcenschonung zu. Die größten Hebel sind die Vermeidung von Abfällen, die Verlängerung des Lebenszyklus sowie die Weiternutzung, etwa von Gebäudeteilen, und das Recycling. Auch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen im Bereich der Landwirtschaft, des Transports und des Handels ist für die Reduktion von Ressourcen und Klimaemissionen von großer Bedeutung.
Das Alleinstellungsmerkmal der Stadt Wien ist hierbei die enge Kooperation unterschiedlicher Dienststellen wie der MA 22 – Umweltschutz, der MA 48, der Baudirektion oder der Bereichsleitung für Klimaangelegenheiten etc.
Aktuell entsteht die erste Unterkunft für Lenker*innen und Aufleger*innen der MA 48 mit Recyclingbaustoffen (siehe Seite →). Damit geht die MA 48 mit gutem Beispiel voran – dies ist zugleich auch das erste diesbezügliche Projekt der Stadt Wien.
Es bedarf allerdings verbindlicher bundes- bzw. europaweiter Vorgaben, um diesen massenrelevanten Bereich der Kreislaufwirtschaft zu forcieren.
Kommunale Abfallströme:
Diese kommunalen Abfälle (umgangssprachlich von uns auch „Müll“ bzw. „Mist“ genannt) fallen, grob gesagt, in den Haushalten der Stadt Wien an. Daher liegt ein Fokus auf der Bewusstseinsbildung der Bevölkerung mithilfe von Informationen zur Abfallvermeidung, zur getrennten Sammlung und generell zur Sinnhaftigkeit von ökologischen Verhaltensweisen. Die Bereitstellung einer kund*innenorientierten Infrastruktur und umweltfreundlichen Behandlungsanlagen sowie die Betreuung durch freundliche, coole Mitarbeiter*innen motivieren zusätzlich zur Mülltrennung. Im Sinne der Daseinsvorsorge erfolgen die Sammlung von Abfällen und die Behandlung von Restmüll, von Verbrennungsrückständen sowie von nicht verwertbaren Problemstoffen und biogenen Abfällen in Wiener Anlagen durch die MA 48 bzw. die Wien Energie.
Die Stadt Wien hat bei Restmüll, Sperrmüll und den biogenen Abfällen daher die gesamte Entsorgungskette in eigener Hand. Neben der Sammlung erfolgt auch die stoffliche bzw. energetische Verwertung dieser Abfälle über die 48er bzw. die Wien Energie. Die daraus resultierende Energie sowie der Kompost als natürlicher Dünger kommen der Wiener Bevölkerung zugute. Aufgrund der höchsten Qualität (A+) des kommunal produzierten Komposts kann dieser auch im Biolandbau eingesetzt werden (siehe Seite →).
Für Verpackungen wie Glasflaschen, Konserven, Plastikflaschen sowie Elektroaltgeräte und Batterien gilt die „Hersteller- und Produzentenverantwortung“. Für diese Abfälle müssen die Hersteller*innen bzw. Inverkehrbringer*innen die Kosten für die Sammlung und Behandlung tragen. Die Abwicklung wird zumeist von sogenannten Sammel- und Verwertungssystemen wie z.B. von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) übernommen. Die MA 48 sammelt daher Verpackungen und Elektroaltgeräte im Auftrag dieser Systeme. Die weitere Disposition zu Sortier- bzw. Verwertungsbetrieben erfolgt über die jeweiligen Systeme.
Der Beitrag der Wiener Abfallwirtschaft zum Klimaschutz ist messbar. Schon heute wird durch die Verwertung fast doppelt so viel CO2 eingespart, als mit der Sammlung und Behandlung der Wiener Abfälle verursacht wird.
Unglaublich: Jährlich kompensiert die Wiener Abfallwirtschaft 330.000 Tonnen CO2. Das entspricht dem Volumen von 330.000 Würfeln mit einer Kantenlänge von etwa 8 Metern. (© Christian Houdek)
Klimaeffekte in Wien
Die zuvor genannten positiven Effekte der Wiener Abfallwirtschaft beinhalten auch das Recycling der gesammelten Altstoffe.