Bedarfsplanung in der Produktion mit SAP PP - Björn Weber - E-Book

Bedarfsplanung in der Produktion mit SAP PP E-Book

Björn Weber

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Beschreibung

Die Bedarfsplanung dient dazu, die Mengen der im Unternehmen benötigten Endprodukte sowie deren Vorstufen zu ermitteln. Dies erfordert die ständige Neubewertung des Materialbedarfs sowie dynamische Planungsparameter wie z. B. Losgrößen, Durchlaufzeiten, Herstellungs- oder Kaufentscheidungen. Wie Sie mit dem MRP-Lauf eine Prozessoptimierung und transparentere Unternehmensabläufe erreichen, beschreibt dieser praxisnahe Leitfaden. Beginnend mit grundlegenden Konzepten wie dem Planungsumfang oder Dispositionsverfahren, wird sodann zielgerichtet das Customizing der wichtigsten Planungsparameter erläutert: Losgrößenberechnung, Sonderbeschaffung, Terminierung etc. An praxisnahen Beispielen lernen Sie die Auswirkung möglicher Einstellungsvarianten kennen. Das kompakte Buch möchte Sie mit einfachen Schritten durch den täglichen Planungsprozess begleiten, von der Prognose über den Planungslauf bis zu den Auswertungen.


  • Customizing der Bedarfsplanung
  • Zusammenhänge zwischen den Werksparametern
  • Durchführung der Planungsprozesse
  • Analyse der Bedarfs-/Bestandssituation

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Björn Weber

Bedarfsplanung in der Produktion mit SAP® PP

ISBN:978-3-943546-93-4 (ePUB) 978-3-943546-91-0 (Kindle)Lektorat:Christine WeberKorrektorat:Stefan MarschnerCoverdesign:Philip Esch, Martin MunzelCoverfoto:istockphoto #25086205 © sturtiSatz & Layout:Johann-Christian Hanke

Alle Rechte vorbehalten

1. Aufl. 2014, Gleichen

© Espresso Tutorials GmbH

URL:www.espresso-tutorials.com

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung. Espresso Tutorials GmbH, Bahnhofstraße 2, 37130 Gleichen, Deutschland.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text und Abbildungen verwendet wurde, können weder der Verlag noch Autoren oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder Haftung übernehmen.

Feedback: Wir freuen uns über Fragen und Anmerkungen jeglicher Art. Bitte senden Sie diese an: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Copyright / Impressum
Vorwort
Danksagung
1 Einführung
1.1 Theorie der Bedarfsplanung
1.2 Einbettung der Bedarfsplanung in SAP ERP
2 Stammdaten und Werksparameter
2.1 Organisationseinheiten
2.2 Dispositionsmerkmal
2.3 Losgrößen
2.4 Werksparameter/Dispositionsgruppen
2.5 Materialstatus
2.6 Stammdaten
3 Planung
3.1 Prognose
3.2 MRP-Lauf
3.3 Ausnahmemeldungen
4 Auswertungen
4.1 Dispositionslisten
4.2 Bedarfs-/Bestandsliste
4.3 Planungsergebnis/Planungssituation
5 Zusammenfassung
Nachfolgende Prozesse
Schlussbemerkungen
6 Wichtige Transaktionen
7 Weiterführende Literatur zur thematischen Vertiefung
A Über den Autor
B Disclaimer
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Vorwort

Trotz der vielen Jahre, die das SAP ERP – auch mit dem PP-Modul – bereits eingesetzt wird, ist gerade in mittelständischen Unternehmen das Bewusstsein um die Möglichkeiten, die eine effektive Nutzung des SAP ERP bietet, in den Fachabteilungen noch nicht sehr ausgeprägt.

Während meiner Tätigkeit in der Produktionsplanung nutzte ich die Chance, mich frei mit eben diesen Möglichkeiten zu beschäftigen und für unsere Prozesse das Beste daraus zu machen. Unterstützt auch von sehr guten fachlichen Beratern, haben wir zusammen im Team die Vielzahl an Optionen gesichtet und unsere Produktionsplanung und -steuerung dann konsequent neu ausgerichtet. Diese Zeit hat mir jedoch einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass auch die Disponenten und Planer in den Unternehmen über ein breit gefächertes Wissen und Verständnis für die Abbildung der gesamten Produktionsplanung in SAP ERP verfügen.

Nur so können diese Mitarbeiter selbst Verbesserungsvorschläge hervorbringen und auf Augenhöhe mit externen Beratern Optimierungen und Veränderungen diskutieren. Denn diesen gleichberechtigten Austausch zu ermöglichen, anzustreben und letztlich auch umzusetzen, ist eine der Voraussetzungen, um neue Prozesse im Unternehmen zu verankern. Dadurch unterscheidet sich ein gutes von einem sehr guten Unternehmen.

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich Jörg Siebert und Martin Munzel für ihre außergewöhnliche Vision danken, wichtigen SAP-Content in E-Books zu verpacken, die keine dicken Wälzer sein müssen. Ich hoffe, dass sich auf diesem Wege auch viele Anwender, die ansonsten so häufig vor der Rezeption umfangreicher Fachbücher zurückschrecken, mit den breit gefächerten Möglichkeiten dieser Software beschäftigen. Ziel dieses Buches soll sein, dass diese Anwender und auch Sie, werter Leser, sich trauen, über den Rand der oft ausgetretenen Pfade hinauszuschauen und sich kritisch zu fragen: Können wir das, was wir – vielleicht seit der Einführung von SAP – bisher tun, nicht sogar noch verbessern? Ich hoffe, ich kann mit diesem Werk einen Beitrag dazu leisten.

Ich danke Dr. Jochen Kindorf für viele aufschlussreiche Diskussionen und die sich hieraus für mich ergebende Erkenntnis, dass erfolgreiche Produktionsplanung nicht nur die richtige Berechnung von Mengen und Terminen bedeutet, sondern allzu oft auch einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Ansprüchen innerhalb der Unternehmensorganisation.

Meiner Frau und Lektorin danke ich für ihre Geduld und das Verständnis im Entstehungsprozess dieses Buches, sodass es mir gelang, mich auch in stressigen Zeiten auf das Essentielle dieses Manuskriptes zu fokussieren. Ohne ihren motivierenden Einfluss und ihren »spitzen Korrekturstift« wäre dieses Werk nicht das geworden, was es ist.

Zu guter Letzt danke ich allen Neugierigen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und immer wieder von neuem bereit für die eine oder andere Veränderung sind.

 

Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, der diesen genauer klassifiziert:

Hinweise

Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.  

Beispiele

Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.  

Warnungen

Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.

Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Copyright: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP AG. Alle Rechte an den Screenshots liegen bei der SAP AG. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, darauf unter jedem Screenshot gesondert hinzuweisen.

1   Einführung

1.1  Theorie der Bedarfsplanung

In der Bedarfsplanung (engl.: material requirements planning, kurz MRP) sollen die Mengen an End-, Zwischen- und Vorprodukten ermittelt werden, die in einem Unternehmen benötigt werden, um die echten oder erwarteten Kundenwünsche befriedigen zu können. Sie ist historisch der Ausgangspunkt für die Entwicklung des heute weit verbreiteten Planungskonzeptes des Manufacturing Resources Planning (siehe Abbildung 1.1), welches als MRP II abgekürzt wird. Als eine Art Keimzelle ist die Bedarfsplanung eng mit den anderen Schritten der Produktionsplanung verzahnt. So wird die Basis dieser Planung – die Primärbedarfe, welche entweder als Plan- oder als Kundenprimärbedarfe vorliegen – aus der Programmplanung vorgegeben, einem vorgelagerten Bestandteil des MRP II. Die Bedarfsplanung ist eng mit der Terminplanung verknüpft und, wie nachfolgend grafisch veranschaulicht, in zwei Bereiche unterteilbar:

Abbildung 1.1: Manufacturing Resources Planning (MRP II)

In der Materialdisposition werden die Brutto- bzw. Netto-Bedarfsmengen an benötigten Materialien im Unternehmen berechnet. Wenn es sich um bei Lieferanten unternehmensextern beschaffte Materialien handelt, sind dies sogenannte Vorprodukte oder Rohmaterialien. Bei Zwischenprodukten handelt es sich um Komponenten bzw. Vorstufen der Endprodukte, die im Unternehmen selbst hergestellt werden. Die Endprodukte schließlich sind die Materialien, welche vom Kunden bestellt und diesem als Geschäftszweck verkauft werden.

Die Materialbereitstellungsplanung berechnet die Materialmenge, mit welcher der ermittelte Netto-Bedarf gedeckt werden soll. Hier wird in der Regel von Losgrößen gesprochen, die gebildet werden.

1.2  Einbettung der Bedarfsplanung in SAP ERP

In SAP ist die Bedarfsplanung zusammen mit der Terminplanung im sogenannten MRP-Lauf umgesetzt worden. Dieses Programm führt die Schritte Materialdisposition, Materialbereitstellungsplanung, Terminierung und Stücklistenauflösung in mehreren Schleifen für jedes Material einzeln durch. Damit dieses Programm funktioniert, sind zwei Konzepte notwendig, die ich Ihnen im Folgenden erkläre.

Zunächst muss jedes Material einer Dispositionsstufe zugeordnet werden. Mit dieser wird zum Ausdruck gebracht, wie weit oben das Material in allen Stücklisten-Hierarchien eingeordnet ist. Ein Endprodukt, das selbst kein Bestandteil einer Stückliste ist, hat die Dispositionsstufe 000. Wenn Sie ein Zwischenprodukt eines solchen Endproduktes betrachten, dann wird es die Stufe 001 haben und dessen Vorprodukt Stufe 002. Wenn allerdings das Vorprodukt in einem anderen Zwischenprodukt Verwendung findet, das selbst schon auf Stufe 002 steht, dann ist es Stufe 003. Abbildung 1.2 veranschaulicht diesen Zusammenhang.

Wenn Sie lediglich die Stückliste des Produktes A betrachten, würde das Material A.2.2 auf der Dispostufe 002 stehen. Da es jedoch in der Stückliste des Produktes B als Komponente einer Baugruppe auf Stufe 002 verwendet wird, wird dem Material A.2.2 die Dispostufe 003 zugeordnet.

Abbildung 1.2: Dispositionsstufen

Da die Dispositionsstufe von hoher Bedeutung für den MRP-Lauf ist, wird die Zuordnung von SAP ERP automatisch vorgenommen. Jedes Mal, wenn Sie eine Stückliste anlegen oder bearbeiten, wird beim Sichern im Hintergrund für alle Komponenten überprüft, auf welcher Stufe sich diese nach der Änderung befinden, und ggf. die Tabelle, in der die Stufe hinterlegt ist, aktualisiert.

Durch die Planungsvormerkung wird im MRP-Lauf bestimmt, welche Materialien geplant werden müssen und welche nicht. Dazu existiert die Planungsvormerkdatei – eine Systemtabelle, in der alle dispositionsrelevanten Materialien eingetragen sind.

Hinweis

In diesem Zusammenhang bedeutet »dispositionsrelevant«, dass im Materialstamm die Dispositionsdatenbilder vorhanden sind und ein gültiges Dispositionsmerkmal ausgewählt wurde.

Wenn es planungsrelevante Änderungen bei einem dieser dispositionsrelevanten Materialien gibt, wird das in der Datei gekennzeichnet (siehe  in Abbildung 1.3) und das Material im MRP-Lauf berücksichtigt. Die folgenden Änderungen führen zu einem solchen Eintrag:

Bestandsveränderungen, sofern diese die Bedarfs-/Bestandssituation des Materials verändern,

das Hinzufügen von Bestellanforderungen, Bestellungen, Planaufträgen, Vertriebsbedarfen, Prognosebedarfen, Sekundärbedarfen oder Reservierungen,

Änderungen von planungsrelevanten Feldern dieser Zu- und Abgänge (z. B. Termin- oder Mengenfelder) oder des Materialstamms und/oder

Löschung von Zu- und Abgängen.

Die Planungsvormerkungsdatei ist auch während des MRP-Laufes dynamisch, da sich bei Materialien, die nicht auf der Dispositionsstufe 000 stehen, häufig erst durch die Stücklistenauflösung eine planungsrelevante Änderung ergibt, sprich, es wird ein Sekundärbedarf hinzugefügt.

Abbildung 1.3: Planungsvormerkdatei

2   Stammdaten und Werksparameter

Der MRP-Lauf wird von einer Vielzahl an Stammdaten und Einstellungen beeinflusst. Im folgenden Kapitel werden die wichtigsten beschrieben und erläutert, wie sie am besten genutzt werden können.

2.1  Organisationseinheiten

Der MRP-Lauf wird maßgeblich von drei Organisationseinheiten beeinflusst: dem Werk, dem Dispositionsbereich und dem Lagerort. Der Dispositionsbereich ist hierarchisch unter dem Werk angesiedelt.

Das Merkmal Werk entspricht tatsächlich in den meisten Fällen auch dem körperlichen Werksgelände. Allerdings sind auch Abweichungen hiervon möglich, beispielsweise wenn mehrere Werke auf einem Werksgelände bestehen oder ein entferntes Außenlager existiert, das aber dennoch zum Werk gehört. Die Organisationseinheit Werk beeinflusst nicht nur die Disposition und die Materialwirtschaft, sondern auch Kalkulation und Buchhaltung. Auf diese Bereiche kann aus Umfangsgründen im Folgenden nicht näher eingegangen werden. Näheres finden Sie in der einschlägigen Literatur zu diesen SAP-Modulen (vgl. Kapitel 7).

Die Bedarfsplanung erfolgt in der Regel auf Werksebene. Das bedeutet, dass je Material sämtliche Bedarfe, Bestände und Zugänge miteinander verrechnet werden. Dabei ist es ganz egal, in welchem Lager ein Bestand liegt, auf welcher Maschine ein Auftrag bearbeitet wird bzw. aus welchem Lager eine Auslieferung erfolgen soll. Die Bedarfsplanung reagiert auch dann nicht, wenn der Bestand in Lager A ist, die Auslieferung aber aus Lager B erfolgen soll, solange die Bestandsmenge größer als die Liefermenge ist. Da das Werk von allen drei Organisationseinheiten die größte Bedeutung für die Bedarfsplanung hat, sind auch alle Auswertungen – wie beispielsweise die »Bedarfs-/Bestandsliste« – auf eine werksspezifische Darstellung ausgerichtet. Auch die Pflege der Materialstammdaten, wie beispielsweise zu Losgrößen- oder Dispositionsverfahren sowie zum Sicherheitsbestand, erfolgt auf Werksebene.

Der Lagerort