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"Sie liebt es unzählbar. Sie nähert sich langsam, setzt einen Fuß behutsam vor den anderen. Genuss liegt in der lauen Frühlingsluft und pures, erstrahltes Leben. Jede Pore saugt verlangend den Duft der Blüten und nährt den Fluss ihres jungen Körpers (...)" Jedoch es geschieht, immer und immer wieder. Es gibt kein Entrinnen. Er kennt keine Gnade. Rezensionen: "(...) Für wahr ein kurzer aber genialer Wurf ist diese Geschichte über ein sicher nicht seltenes Geschehen." "Es ist eher nicht unwahrscheinlich, dass das Beschriebene geschieht und bereits mehrfach geschehen ist, allzu oft im Dunkel gelassen - allzu oft überdeckt." "Sanftes und Grobes ... Selten haben mich wenige Worte so tief berührt." "Worte, fast zärtlich und doch steht ein stummer Schrei im Raum und trifft bis ins Mark."
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Sie liebt es unzählbar.
Sie nähert sich langsam, setzt einen Fuß behutsam vor den anderen. Genuss liegt in der lauen Frühlingsluft und pures, erstrahltes Leben. Jede Pore saugt verlangend den Duft der Blüten und nährt den Fluss ihres jungen Körpers. Die Strahlen, die sanft durch den Tempel der Baumkronen fallen, hüllen sie lautlos ein. Ihr zarter Körper trägt ein magisches Kleid aus schillernden Reflektionen und sie fließt hinüber in eine andere heilsame Welt. Alba fühlt sich gemächlich getragen, breitet ihre Flügel aus und fliegt einer Feder gleich in ihre Traumwelt der Farben und Klänge.
Sie vergisst ihren Bruder, der sich abends, wenn sich die Eltern zurückgezogen haben, still zu ihr schleicht. Ihre Gedanken werden ruhig und der Atem kommt und geht.
ES atmet. ES atmet.
Hier macht es ihr keine Angst, wenn sich die Türe zu ihrem kleinen Zimmer leise knarrend öffnet und der Streifen des kalten Flurlichtes in ihr Zimmer schneidet, seine Gestalt schemenhaft im Rahmen der Türe erscheint. Groß und mächtig. Dann liegt er neben ihr, auf dem blauen Meer aus Satin und Alba atmet flach. Sie ahnt seine Hände, die unter ihre Bettdecke tasten, sich suchend auf ihr Knie legen, leicht streichelnd wie Vögel. Sanftes Licht fällt gedämpft durch die Jalousien des Fensters. Sein Atem ist dicht an ihrem Ohr, lässt sie erschauern. Sie fühlt, wie sich ihr Körper verkrampft und denkt sich in die Welt, in der sie ihre Zuflucht findet.
Ihre strahlende Welt des Lichtes in Grün und Blau.
Sein Griff wird fester, fordernd. Alba schließt die Augen und ist weit, weit weg. Er greift in ihr langes Haar und bricht ihren Willen.