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Unsere Warenwelt wird immer unübersichtlicher: Es gibt giftige Spezial-Reinigungsmittel für jede Gelegenheit, hunderte Sorten Duschgel und ständig neue Medikamente. Da steigt das Bedürfnis nach der guten alten Zeit. Mit einfachen Hausmitteln ließ sich früher jedes Problem lösen – und sie funktionieren auch heute noch! Selbst gemachtes Waschmittel mit Zitrone hilft gegen Flecken, die richtige Lagerung von Vorräten sorgt für längere Haltbarkeit. Im Garten macht gemischter Anbau viele Schädlingsvernichter überflüssig und aus bestimmten Kräutern lässt sich ganz einfach eine Notfallapotheke machen. Katrin Tempel liefert zahlreiche Tipps und Rezepte, mit denen wir teure Supermarktprodukte vermeiden und so gesünder und nachhaltiger leben können.
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Mit 95 farbigen Abbildungen
HaftungsausschlussAlle Angaben zu Rezepten und Anwendungen in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. Alle Rezepte wurden sorgfältig geprüft und zeigen u. a. Möglichkeiten auf, selbstverantwortlich die Heilkraft der Pflanzen für das eigene Wohlbefinden zu nutzen. Bei andauernden Beschwerden ist die Konsultation eines Arztes immer empfehlenswert.
© Piper Verlag GmbH, München 2020Dieses Wek wurde vermittelt durch die Autoren- und Projektagentur Gerd F. Rumler (München)Fotografien/Illustrationen: Shutterstock/www.BioLib.deCovergestaltung: zero-media.net, MünchenCoverabbildung: FinePic®, MünchenLitho: Lorenz & Zeller, Inning am Ammersee
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Cover & Impressum
Vorwort
Apotheke & Drogerie
1 Die zwanzig wichtigsten Wildkräuter
Ackerminze
Ackerstiefmütterchen
Baldrian
Bärlauch
Brennnessel
Brunnenkresse
Gänseblümchen
Gänsefingerkraut
Giersch
Gundermann
Gewöhnliches Hirtentäschel
Huflattich
Kamille
Klette
Löwenzahn
Märzveilchen
Ruprechtskraut
Schafgarbe
Spitzwegerich
Vogelmiere
2 drei Sträucher für die Gesundheit
Schlehdorn
Schwarzer Holunder
Weißdorn
3 fünf heilende Bäume
Birke
Eberesche
Fichte
Linde
Salweide
4 Basiswissen Heiltee
Aufguss
Abkochung
Kaltauszug
Die wichtigsten Teerezepte
Schlaftee
Blasentee
Hustentee
Magentee
Rückentee
5Basiswissen für die Herstellung von Ölauszügen, Tinkturen, Salben & Co.
Kalter und warmer Ölauszug
Salbe und Creme
Tinktur
Oxymele
6 Die zehn wichtigsten Rezepte bei Schnupfen, Husten & Halsweh
Thymian-Halsbonbons gegen Halsschmerzen
Fenchelsirup bei Husten
Salbeilikör bei Heiserkeit
Sonnenhut-Honig für die Abwehrkräfte
Erkältungstee
Zwiebelsaft bei Husten
Apfelwickel bei Halsschmerzen
Kamillenkissen bei Nebenhöhlenentzündung
Ingwer-Süßholz-Trunk für die Abwehrkräfte
7 Zwölf wirkkräftige Rezepte für Kinder
Majoransalbe für wunde Schnupfennasen
Erkältungstee für Kinder
Anisöl bei Husten und Blähungen
Suppe bei Durchfall
Apfelschonkost bei Durchfall oder Verstopfung
4-Winde-Tee bei Blähungen
Apfelessig bei Aphten (Mundgeschwüren)
Kräutersud bei Schürfwunden
Ringelblumen-Thymian-Salbe bei Prellungen, Verletzungen, Insektenstichen
Einschlaftee
Einschlafmilch
Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen
8 Natürlicher Insektenschutz
8.1 Zur Abwehr lästiger Insekten
Creme zur Insektenabwehr
Insektenspray
Kokosöl gegen Zecken
Duft gegen Insekten
Läuseabwehr
8.2 Nach dem Stich
Spitzwegerich- und Melissentinktur
Schmerzhafte Insektenstiche
9 Natürlicher Sonnenschutz und Kosmetik für heiße Tage
Sonnenschutz mit Sanddornöl
Tinktur gegen Sommerherpes
After-Sun-Karottenöl
Quarkauflage bei Sonnenbrand
Beruhigende Hautlotion
10 Die Kunst der Wickel
Wadenwickel
Brustwickel
Senfwickel
Bauchauflage
Dampfkompresse
Beckenkissen
Lehmpackung
Quarkwickel
Kohlwickel
11 Verdauungsprobleme
Durchfall
Verstopfung
Blähungen
Völlegefühl
12 Heuschnupfen
Honig
Malventinktur
Malve-Kaltauszug
Lindernder Nasenbalsam
Anti-Heuschnupfen-Suppe
Minz-Vollbad
13 Natürlich schön
Mundspülung
Deo
Gesichtswasser
Shampoo
Haarspülung gegen Schuppen
Akne-Maske
Haushalt
1 Großer Hausputz
1.1 Küche
Universalspülmittel
Allzweckreiniger
Scheuerpulver
Orangenreiniger
Backofenreiniger
Pulver für Geschirrspülmaschinen
Topf- und Pfannenreiniger
Abflussreiniger
Essigreiniger
1.2 Bad und Toilette
Fliesenreiniger
Scheuerpaste
Toilettenreiniger
WC-Reiniger-Tabs
Anti-Schimmel-Mittel
Raumduft für Bad & Toilette
1.3 Wohn- und Schlafzimmer
Universal-Bodenwischmittel
Bodenemulsion für stark verschmutzte Holzböden
Bodenpflege für leicht verschmutzte Holzböden
Natürliche Schönheitsreparatur von Holzböden
Teppichreiniger
Flecken aus Teppichen entfernen
Polstermöbelreiniger
Pflege für dunkles Glattleder
Reiniger für Rauleder
Holzreinigungsspray
Holzpolitur
Matratzen reinigen
1.4 Fenster und Gardinen reinigen
Fensterreiniger
Schwarztee-Zitrone-Fensterreiniger
Reparatur für Fenster und Gläser
Reparaturpaste für Fensterkitt
Tipps zum Gardinenwaschen
2 Wäsche: Sauber, weich und wohlriechend
Waschpulver
Rosskastanien-Flüssigwaschmittel
Haltbares Flüssigwaschmittel
Weichspüler
Feinwaschmittel für Wolle und Seide
Fleckenstift
Fleckenreiniger für Blut, Rotwein & Co.
Frischespray
Geruchentferner
Waschmaschinenreinigung
3 Ungebetene Gäste – und wie man sie loswird
Silberfischchen
Lebensmittelmotten
Kleidermotten
Fruchtfliegen
Ameisen
Bettwanzen
Mäuse & Ratten
Fliegen
Bücherwürmer
Hausmilben
Küchenschaben
Holzwurm
4 Die Vertreibung von lästigen Gerüchen
Alte Polstermöbel
Gerüche im Raum
Muffiger Kühlschrank
Stinkende Spülmaschine
Putzlumpen und Schwämme
Modrige Waschmaschine
Muffiger Geruch im Kleiderschrank
Frische Kleider
Duftende Hände
Zigarettengeruch im Auto
5 Alleskönner im Haushalt: Kaffee, Zitrone, Salz
Kaffeesatz
Zitrone
Salz
Küche
1 Lagerung von Lebensmitteln
Obst
Gemüse
Andere Lebensmittel
2 Zubereitung von Lebensmitteln
Häufiger auf den Markt
Kurz waschen
Bitte mit Schale
Vorbereitung in letzter Sekunde
Verluste verringern
Aufwärmen und warm halten
3 Suppen und Brühen
Gemüsebrühe
Rinderbrühe
Hühnerbrühe
Fischbrühe
Selbst gemachte gekörnte Brühe
Rettung bei großen und kleinen Kochunfällen
4 Unser täglich Brot …
Schnelles Dinkelbrot
Topfbrot ohne Kneten
Einfaches Kastenweißbrot
Sauerteig
Dinkelbrot »Sonne«
Backfehler – und woher sie kommen
5 Einmachen und haltbar machen
Basisrezept für Marmeladen
Basisrezept Sirup mit Früchten
Basisrezept Sirup mit Blüten oder Kräutern
Basisrezept Kompott
Basisrezept Chutney
Basisrezept Ketchup
Basisrezept saure Gurken – und anderes eingelegtes Gemüse
6 ResteVerwertung
Brot und Brötchen
Kartoffeln
Nudeln
Fleisch und Fisch
Schokolade
Garten
1 Die Natur im Jahreslauf – der phänologische Kalender
Vorfrühling
Erstfrühling
Vollfrühling
Frühsommer
Hochsommer
Spätsommer
Frühherbst
Vollherbst
Spätherbst
Winter
2 Start in die grüne Saison – Säen, vorziehen, aufziehen
Vorziehen
Beizen
Aussäen
3 Natürlicher Dünger
4 Natürliche Bekämpfung von Schädlingen
Jauchen zur Schädlingsbekämpfung
Barrieren für Schnecken
Kampf gegen Blattläuse
Vertreibung von Kartoffelkäfern
Abwehr gegen Wühlmäuse
Ameisenplage
Kräuter gegen Mehltau
5 Mischkulturen – Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Perfekte Kräuter für das Beet
Blumen – schöne Helfer im Beet
6 Der Ursprung des Lebens – Samen selber ernten
7 Ernte – der perfekte Zeitpunkt
Obsternte
8 Überwintern – so kommen Pflanzen gesund ins nächste Jahr
In diesem Buch steht nichts Neues. Das Wissen, die Rezepte, die Anwendungen: alles altbekannt. In der Mitte des letzten Jahrhunderts wären diese Hausmittel wahrscheinlich nie in einem Buch gelandet – aus dem schlichten Grund: Es kannte sie ohnehin (fast) jeder.
Aber dann kam die Zeit, in der Wäsche plötzlich nicht nur sauber, sondern rein sein sollte. Hausfrauen ein schlechtes Gewissen haben sollten, weil die Wäsche nicht perfekt war. Geschirr, das richtig sauber ist, musste glänzen – und bei all diesen Botschaften war eine Sache klar: Es reicht nicht, wenn du deine alten Hausmittel verwendest. Es müssen die Kraftreiniger in der bunten Packung, die genialen Wirkstoffkombinationen aus der Apotheke, der Superdünger aus dem Gartencenter oder das Schlemmerfilet aus der Tiefkühltruhe sein.
Und die alten Rezepte gerieten in Vergessenheit. Kernseife und Essig klang nach miefiger Vergangenheit, das Leben war frühlingsfrisch und porentief rein. Es mussten einige Jahrzehnte vergehen, bis sich so mancher fragt, ob die alten Hausmittel wirklich so schlecht waren. Immerhin waren in diesen Mitteln nur wenige, meistens sehr preiswerte Zutaten enthalten – und wenig Chemie. Sie sind günstig und durch die wenigen Zutaten leicht herzustellen. Bei keiner der Zutaten kann es zu einer Überraschung kommen, weil plötzlich ein Inhaltsstoff als gesundheitsgefährdend eingestuft wird.
In diesem Buch habe ich die Hausmittel zusammengetragen, die meiner Einschätzung nach am wichtigsten sind. Also Reinigungsmittel, die ihren Namen auch verdienen. Kosmetika, die natürlich pflegen. Gartentipps, die im Einklang mit der Natur funktionieren. Ideen in der Küche, die Abfälle reduzieren und echten Geschmack in den Mittelpunkt stellen.
Je nach Lebenslage und Problem finden Sie in den einzelnen Kapiteln dieses Buches schnell die passenden Hausmittel. Also: Wenn ein Hausputz ansteht, die Haut nach einem Insektenstich juckt, das alte Brot sich häuft oder die Läuse im Rosenstrauch überhandnehmen – dann findet sich auf den folgenden Seiten ganz bestimmt das passende Hausmittel.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken des Altbekannten!
Ihre Katrin Tempel
Es grünt so grün … das ist häufig das Einzige, was wir auf der Wiese sehen. Viele grüne Blätter in den unterschiedlichsten Formen und ein paar Blüten, meistens in Gelb oder Weiß. Löwenzahn und Gänseblümchen erkennt jeder noch problemlos – aber dann wird es oft schwierig. Und die Frage nach Essbarkeit, Verwendung oder gar Heilwirkung sorgt endgültig nur noch für ein Achselzucken. Dabei ist es gar nicht so schwer. Mit Beschreibung und Bildern kann wirklich jeder die wichtigsten Wildkräuter erkennen – und damit auch ihre Wirkstoffe für sich nutzen.
Will man selbst Pflanzen sammeln, um Heilmittel, Tees oder Kosmetika daraus zu gewinnen, gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten: Sie sollten nicht direkt neben stark befahrenen Straßen gepflückt werden. In städtischen Parks kann es schon mal sein, dass ein Hund ins Grün gepinkelt hat – dort gesammelte Pflanzen sollte man daher länger waschen. Ausgiebiges Waschen sorgt allerdings häufig dafür, dass die Blätter weniger Wirkstoffe aufweisen. Also: Besser eine abgelegene Wiese suchen. Direkt neben landwirtschaftlich genutzten Flächen sollte man sich sicher sein, dass die Felder ökologisch bewirtschaftet werden. Sonst kann es sein, dass Dünger oder Schädlingsbekämpfungsmittel auf den Pflanzen sind.
Generell gilt: Blätter und Blüten sollten dann gesammelt werden, wenn sie trocken sind – der Morgentau sollte schon getrocknet sein. Sammeln im Regen macht nicht nur keinen Spaß, sondern ist auch nicht zweckmäßig. Die ideale Sammelzeit für Blätter und Blüten ist am Vormittag, da sind sie frisch von der Nacht, aber nicht mehr feucht vom Tau. Knospen sollten kurz vor dem Aufblühen geerntet werden. Am meisten Wirkstoffe enthalten Blätter, Blüten und Knospen bei zunehmendem Mond.
Bei Wurzeln ist das anders. Sie werden am besten am Abend ausgegraben, dann sind sie am gehaltvollsten. Noch besser ist die Ernte bei abnehmendem Mond.
Samen und Früchte lassen sich den ganzen Tag ernten – sie sollten allerdings reif sein.
Beim Sammeln in der freien Natur bitte immer nur kleine Mengen für den Eigenbedarf entnehmen und nicht ganze Wiesen absammeln, die ausreichen würden, um die Jahresproduktion für ein Dorf sicherzustellen.
Aber welche Pflanzen lassen sich denn nun problemlos bestimmen?
Hier sind die zwanzig, die wirklich jeder erkennen kann. Und die es auch häufig gibt.
(Mentha arvensis)
Weiterer Name:
Kornminze, Japanische Minze
Merkmale:
Höhe 10–40 cm. Der Stängel ist aufrecht, behaart und vierkantig. Die ganze Pflanze riecht aromatisch nach Menthol. Die spitz zulaufenden Blätter sind gegenständig und leicht gesägt bis gekerbt. Die rosa-violetten Blüten sind 4–6 mm lang und stehen in kugeligen Scheinquirlen in den Blattachsen.
Blütezeit:
Juli bis September
Vorkommen:
Feuchte Wiesen, Brachland, Schuttplätze und Ackerränder
Verwendung als Heilpflanze:
Ein Tee aus den frischen Blättern wirkt gegen Verdauungsbeschwerden und bei Erkältungen. Er kann auch gegen Kopfschmerzen und Migräne getrunken werden. Ein Umschlag mit kaltem Tee wirkt gegen Hautentzündungen. Das ätherische Öl, das sich in japanischem Minzöl befindet, kann als schmerzstillende Einreibung, z. B. an den Schläfen, gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden.
Verwendung in der Küche:
Die Blätter können Sommersalaten eine erfrischende Note geben – oder arabischen Gerichten wie Taboulé einen authentischen Geschmack. Außerdem können sie Sommergetränken oder -desserts eine eigene Note verleihen.
(Viola arvensis)
Weitere Namen:
Muttergottesschuh, Liebesgesichtli, Schöngesicht, Mädchenaugen
Merkmale:
10–20 cm hoch. Blätter ei bis herzförmig. Die hellgelben Blüten stehen einzeln. Sind die oberen Blüten violett, handelt es sich um Viola tricolor – also ein wildes Stiefmütterchen. Es kann aber genauso verwendet werden wie sein Kollege.
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Vorkommen:
Wiesen, Wegränder und Brachflächen
Verwendung als Heilpflanze:
Ein Tee aus den Blüten wirkt bei schuppigen Hauterkrankungen und trockenem Husten. Äußerlich kann man mit dem Tee bei Akne und Hauterkrankungen Waschungen vornehmen.
Verwendung in der Küche:
Die Blüten schmecken süßlich im Salat – und sind eine wahre Augenweide. Die jungen Blätter schmecken ebenfalls im Salat.
(Valeriana officinalis)
WEITERER NAME:
Tollerjan, Katzenkraut
MERKMALE:
Bis zu 2 m hohe krautige Pflanze. Die Blätter sind hellgrün, stehen gegenständig am hohlen Stängel und sind paarig gefiedert. Der Blütenstand ist verzweigt und schirmförmig, die Einzelblüten sind nur 2–4 mm groß und weiß bis zart rosa mit einem zarten, angenehmen Duft.
BLÜTEZEIT:
Juni bis August
VORKOMMEN:
Ufer, nasse Auen, feuchte Wälder, Waldränder
VERWENDUNG ALS HEILPFLANZE:
Die Wirkung von Baldrian ist fast sprichwörtlich: Diese Pflanze wirkt bei Nervosität, Schlafstörung und psychosomatischen Krankheiten. Sie macht nicht müde, sondern wirkt vor allem entspannend – man kann sie also auch tagsüber, z. B. bei Prüfungen einsetzen. Aus den Baldrianblüten kann man einen Kaltauszug herstellen, die getrockneten Blüten verbreiten in einem Kräuterkissen ihren Duft und sorgen für einen ruhigen Schlaf. Stärker in der Wirkung ist die Wurzel, die im Herbst gesammelt wird. Aus ihr kann man eine Tinktur oder einen Kaltauszug herstellen.
VERWENDUNG IN DER KÜCHE:
Der Geschmack ist bitter-herb, kann aber in kleinen Mengen einem Kräuterquark eine interessante Note verleihen.
(Allium ursinum)
Weitere Namen:
Ramsen, Wald- oder Hundsknoblauch, Hexenzwiebel
Merkmale:
Zwiebelgewächs mit leichtem Knoblauchgeruch und 20–30 cm Höhe. Die Stängel sind dreikantig. Die Blätter sind breit, glatt, an der Oberseite glänzend, an der Unterseite matt, mit deutlich erkennbarem Stiel. Meist zwei grundständige Blätter pro Zwiebel. Die Blüten stehen in einer kugeligen Scheindolde und bestehen aus sechs reinweißen Blütenblättern.
Blütezeit:
April bis Mai
Vorkommen:
Schattige, feuchte Wälder, unter Sträuchern und an Bächen
Verwendung als Heilpflanze:
Die frischen Blätter wirken gegen Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte. Sie werden wie Knoblauch bei altersbedingten Gefäßveränderungen eingesetzt.
Verwendung in der Küche:
Im Frühjahr können klein geschnittene Blätter des Bärlauchs wie Knoblauch verwendet werden – also im Pesto oder zum Aromatisieren von Soßen oder Kräuterquark. Die Blätter können auch direkt in Salat gegeben werden.
Vorsicht:
Der Bärlauch kann mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechselt werden – beide sind giftig. Nur der Bärlauch riecht nach Knoblauch und »knackt«, wenn man den Stängel abknickt. Maiglöckchen haben gerollte Blätter, die Blätter der Herbstzeitlose sind sehr viel schlanker als die des Bärlauchs.
(Urtica dioica)
Weitere Namen:
Nessel, Nettel
Merkmale:
Bis zu 2 m hohe, gerade, vierkantige Stängel. Stängel und Blätter sind mit Brennhaaren besetzt, die bei Berührung brechen und mit ihrer Säure dafür sorgen, dass die Haut juckt und brennt. Die Blätter sind groß, mit gesägten Rändern und gegenständig. Die Blüten sind unscheinbar grünlich und wachsen in Rispen aus den Blattachseln.
Blütezeit:
Juni bis Oktober
Vorkommen:
Überall, wo man sie lässt. Die Brennnessel wächst in Gruppen an nährstoffreichen Plätzen, in Gärten, auf Wiesen und an Waldrändern.
Verwendung als Heilpflanze:
Ein Tee aus den Blättern wirkt durchspülend bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei rheumatischen Beschwerden und chronischen Hauterkrankungen kann der Tee auch als Einreibung verwendet werden.
Verwendung in der Küche:
Brennnesselblätter können wie Spinat verwendet werden. Sie sind ein wahres Superfood – wirklich lecker sind aber nur die jungen Triebe.
Tipp:
Beim Sammeln Handschuhe tragen – und dann die Blätter mit einem Nudelholz bearbeiten. So werden die Brennhaare zerstört und können keinen Schaden mehr anrichten.
(Nasturtium officinale)
Weitere Namen:
Bachkresse, Bitterkresse, Paderkerse, Kersche, Wassersenf
Merkmale:
Bis zu 70 cm lange, über den Boden kriechende oder im Wasser liegende Stängel. Die Triebe sind kahl, die Blätter bestehen aus 5–9 Teilblättchen mit einem größeren Endteilblatt. Die Blätter sind glänzend dunkelgrün. Die Blüten sind etwa 5 mm groß, weiß mit 4 Blütenblättern und auffallend gelben Staubblättern.
Blütezeit:
Mai bis Juli
Vorkommen:
Bäche, Quellen und klare, fließende Gewässer
Verwendung als Heilpflanze:
Das rohe, frische Kraut ist harntreibend und regt den Stoffwechsel an. Außerdem ist es nützlich bei Entzündungen im Mund und Katarrhen der Atemwege. Das gequetschte, frische Kraut kann als Auflage für rheumatische Beschwerden verwendet werden.
Verwendung in der Küche:
Der Geschmack ist scharf-bitter. Brunnenkresse schmeckt in Salaten, Suppen und Soßen – ganz besonders im Rahmen einer Frühlingskur regt sie den Stoffwechsel an.
(Bellis perennis)
Weitere Namen:
Augenblümchen, Himmelsblume, Mondscheinblume, Marienblümchen, Tausendschön, Regenblume, Angerbleamerl
Merkmale:
Höhe 5–15 cm, Stängel aufrecht, behaart und blattlos. Blattrosette mit spatelförmigen Blättern. Blütenköpfchen weiß, an der Unterseite oft rötlich-rosa.
Blütezeit:
Februar bis November
Vorkommen:
Wiesen, Weiden, Wegränder und Parkanlagen.
Verwendung als Heilpflanze:
Am häufigsten wird aus den frischen Blüten ein Tee aufgebrüht, der gegen Katarrhe der Atemwege, Erkältungen und Leberleiden verwendet wird. Möglich ist auch eine Verwendung als Tinktur – oder man kann einfach die ganze, frische blühende Pflanze roh essen, um die gesunde Wirkung des Gänseblümchens zu nutzen. Frisches gequetschtes Kraut kann als Auflage bei Akne und kleinen Wunden hilfreich sein.
Verwendung in der Küche:
Die Blüten sehen im Salat schön aus und bringen viele Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen) und Vitamine (A, C) mit. Gehackt kommen sie auch in den Quark oder in Frühlingssuppen. Die Knospen können in Salzlake als »Kapern« eingelegt werden.
(Potentilla anserina)
Weitere Namen:
Dreckkraut, Fingerkraut, Handkraut, Martinshand, Maukenkraut, Ganspratzen, Säukraut
Merkmale:
Höhe 10–25 cm. Der Stängel liegt auf dem Boden, wächst kriechend. Die Ausläufer wurzeln an den Knoten und bilden Blätter – daher bedeckt das Gänsefingerkraut häufig recht große Flächen. Die Blätter wachsen in Form einer Rosette, sind an der Oberseite grün, an der Unterseite silbrig-seidig behaart, unterbrochen gefiedert und deutlich gesägt. Die Blüten sind gelb, 2–3 cm breit mit 5 Blütenblättern.
Blütezei:
Mai bis August
Vorkommen:
Wegränder von Acker- und Weideflächen, nasse Rasen und Gärten
Verwendung als Heilpflanze:
Frische Blätter werden mit heißer Milch übergossen und dann heiß getrunken. Diese Milch wirkt gegen schmerzhafte Monatsblutungen, Darmkrämpfe, Wadenkrämpfe und krampfartigen Husten. Aus den getrockneten Blättern und Blüten kann man auch einen Tee gegen die gleichen Beschwerden herstellen – der Tee ist allerdings weniger wirksam als die Milch. Den abgekühlten Tee kann man zudem äußerlich für Waschungen von schlecht heilenden Wunden einsetzen.
Verwendung in der Küche:
Gänsefingerkraut enthält viel Vitamin C. Die Wurzeln schmecken nussig und etwas nach Karotten, die Blätter geben einem Salat eine saure, herbe Note.
(Aegopodium podagraria)
Weitere Namen:
Dreiblatt, Erdholler, Zipperleinskraut, Podagrakraut, Hinfuss
Merkmale:
Höhe 50–100 cm, Stängel aufrecht, unbehaart, rund mit v-förmiger Rinne. Die Blätter sind doppelt dreizahnig gefiedert, Teilblätter eiförmig zugespitzt, gesägt. Die Blütendolde besteht aus 15–20 gleich langen, kleinen Dolden mit kleinen, weißen Blüten. Eiförmige, glatte Früchte.
Blütezeit:
Mai bis Juli
Vorkommen:
Gärten, Waldränder, in Hecken und in Laubwäldern
Verwendung als Heilpflanze:
Die Blätter können frisch oder getrocknet als Tee aufgebrüht werden, der bei leichten Blasenentzündungen, Rheuma oder Gicht eingesetzt wird. Das frische, gequetschte Kraut kann zudem als Umschlag verwendet werden – es wirkt auch bei Insektenstichen, Sonnenbrand und kleinen Wunden.
Verwendung in der Küche:
Giersch ist eines der wertvollsten Wildgemüse. Der Geschmack ist möhrig-aromatisch, und es enthält viele Mineralien, Vitamin C und A. Die beste Unkrautbekämpfung ist also ganz einfach: aufessen.
(Glechoma hederacea)
Weitere Namen:
Gundelrebe, Soldatenpetersilie, Erdefeu, Hederich, Blauhuder, Udram, Donnerrebe, Zickelskräutchen
Merkmale:
Höhe 15–40 cm, die Stängel bilden lange, wurzelnde Ausläufer, die liegend und vierkantig sind. Die blauvioletten Blüten richten sich von diesen Ausläufern auf. Sie sitzen zu zweit oder zu dritt direkt über den Blattpaaren. Die Blätter sind nieren- oder herzförmig, grob gekerbt und gegenständig.
Blütezeit:
März bis Juni
Vorkommen:
Feuchte und schattige Wiesen-, Weg- und Waldränder, Hecken und schattige Gärten
Verwendung als Heilpflanze:
Hier signalisiert der Name schon die Verwendung – »Gund« bedeutete früher »Eiter«. Das blühende, frische Kraut kann als Tee zubereitet werden und wirkt gegen Blasenentzündungen, chronische Bronchitis und chronischen Schnupfen. Äußerlich hilft der abgekühlte Tee als Waschung bei schlecht heilenden, eiternden Wunden. Ein Auszug in Pflanzenöl oder eine Gundermann-Salbe kann ebenfalls für die Behandlung von Wunden verwendet werden.
Verwendung in der Küche:
Die Blätter schmecken sehr aromatisch nach Thymian und Minze – also sparsam in Kräuterquark oder Kräuterbutter verwenden.
(Capsella bursa-pastoris)
Weitere Namen:
Blutwurz, Löffeldieb, Schülersäckel, Täschelkraut, Herzelkraut
Merkmale:
Höhe 10–70 cm, Stängel aufrecht. Das unscheinbare Kraut wird am leichtesten durch die kleinen, dreieckigen »Täschchen« erkannt. Das sind die Früchte des Krauts, die ihm auch seinen Namen gegeben haben. Die Blätter sind dem Löwenzahn ähnlich, umfassen den Stängel und sind ungeteilt. Die 4 weißen Blütenblätter sitzen am Ende eines Stiels.
Blütezeit:
Januar bis November
Vorkommen:
Gärten, Äcker, Wegränder, Weinberge und Unkrautfluren
Verwendung als Heilpflanze:
Die bekannteste Wirkung des Hirtentäschels ist seine Kraft als Blutstiller. Ein Tee aus der frischen oder getrockneten blühenden Pflanze wird nach Geburten oder bei starker Regelblutung eingesetzt. Bei einer frühen Schwangerschaft kann der Tee zum Zusammenziehen der Gebärmutter führen – und sollte nicht getrunken werden. Während der Geburt wirkt er wehenfördernd. Das gequetschte, frische Kraut kann man auf Wunden legen – oder als Tamponage bei Nasenbluten einsetzen.
Verwendung in der Küche:
Junge Blätter schmecken ähnlich wie Rauke.
(Tussilago farfara)
Weitere Namen:
Brustlattich, Fohlenfuß, Lehmblümel, Märzblume, Sandblume, Sommertürl
Merkmale:
Höhe 10–20 cm. Zuerst erscheint hier im frühen Frühjahr die leuchtend gelbe Blüte auf einem schuppigen Stängel – sie wird beim schnellen Hinsehen gerne mit Löwenzahn verwechselt (kann aber leicht unterschieden werden: Es fehlen die Blätter!). Erst nach der Blüte tauchen die Blätter auf, langgestielt, an der Oberseite grün und teilweise mit einem weißen »Gespinst« überzogen, an der Unterseite weiß und filzig behaart. Die Blätter sind herzförmig, bis zu 20 cm lang und unregelmäßig gezähnt.
Blütezeit:
Februar bis April
Vorkommen:
Lehmige Wegfluren, Ufer, Weg- und Feldränder
Verwendung als Heilpflanze:
Ein Kaltauszug aus Huflattichblättern dient in erster Linie als Heilmittel bei allen Varianten des Hustens. Dabei sollte der Tee als Kaltauszug zubereitet werden – sonst werden die enthaltenen heilsamen Schleime zerstört. Er hilft besonders bei trockenem Reizhusten, chronischer Bronchitis und kann bei Entzündungen der Mundschleimhaut auch als Gurgelmittel verwendet werden. Achtung: Wegen der Alkaloide sollte der Tee nicht länger als 4 Wochen im Jahr getrunken werden. Huflattichblätter können auch mit einem Nudelholz weich gewalkt und dann direkt als Auflage auf Prellungen und Blutergüsse gegeben werden.
Verwendung in der Küche:
Blüten und Stängel schmecken gedünstet ähnlich wie Spargel.
(Matricaria recutita)
Weitere Namen:
Apfelblümlein, Ganille, Hermel, Herminzel, Kummerblume, Mägdeblume, Mutterkraut, Laugenblume
Merkmale:
Höhe 20–50 cm, aromatisch duftend. Der Stängel ist aufrecht, rund, kahl und stark verzweigt. Die Blätter sind zart und 2- bis 3-fach fiederteilig. Die Blüten sind 10 bis 25 mm breit, weiße Blütenblätter um gelbe Röhrenblüten innen – der Blütenboden ist kegelförmig und hohl.
Blütezeit:
Mai bis August
Vorkommen:
Brachland, Weg- und Straßenränder sowie Getreideäcker
Verwendung als Heilpflanze:
Die Blütenköpfchen können als Tee oder Tinktur bei Magen-Darm-Erkrankungen und Menstruationsbeschwerden helfen. Der Tee wirkt sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung und Blähungen. Ein Bad oder eine Inhalation mit den Blüten hilft bei Entzündungen der Haut und der Schleimhäute, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Entzündungen im Anal- und Genitalbereich.
Verwendung in der Küche:
Frische Blüten können eine essbare Dekoration für Salat sein.
(Arctium lappa)
Weitere Namen:
Haarballe, Haarwachswürze, Kinzel, Klebern, Klibe, Wolfskraut
Merkmale:
Höhe 50–160 cm. Die Pflanze ist zweijährig. Im ersten Jahr wachsen große, herzförmige Blätter in Bodennähe. Erst im zweiten Jahr wächst ein aufrechter Stängel, der oben verzweigt ist. Die Blätter, die nach oben hin immer kleiner werden, sind herzförmig, sehr groß, meist ganzrandig, an der Oberseite grün und an der Unterseite weißgrau behaart. Die roten bis violetten Blüten wachsen doldentraubig an den Enden der Zweige. Sie sind rund und erinnern an Distelblüten. Das Besondere sind die vielen Hüllblätter, die eine hakig umgebogene Spitze haben. Mit diesen Stacheln verhaken sich die Kletten in Kleidern und Tierfell. Die Wurzeln sind lang und spindelförmig.
Blütezeit:
Juli bis September
Vorkommen:
Wegränder, Schuttplätze, Brachland und Ufer
Verwendung als Heilpflanze:
Aus den frischen Wurzeln kann man einen Kaltauszug herstellen. Dieser dient zur Blutreinigung, zur Förderung der Leber-Galle-Tätigkeit und kann bei Rheuma und Hautleiden eingesetzt werden. Äußerlich wirken Haarspülungen mit Klettenwurzeltee gegen Haarausfall und Schuppen. Klettenwurzeln als Ölauszug werden als Einreibung bei rheumatischen Beschwerden verwendet.
Verwendung in der Küche:
Die geschälte und gekochte Wurzel kann ähnlich wie Karotten oder Schwarzwurzeln zubereitet werden.
(Taraxacum officinale)
Weitere Namen:
Butterblume, Kuhblume, Millidistel, Bettseicher
Merkmale:
Höhe 10–40 cm. Stängel aufrecht, blattlos, hohl und milchsaftführend. Die Blätter bilden eine Bodenrosette und sind unregelmäßig tief eingeschnitten, länglich und unbehaart. Die sonnengelben Korbblüten stehen einzeln am Ende des Stängels. Die Früchte bilden schirmartige Flughaare aus – die berühmte »Pusteblume«.
Blütezeit:
April bis Juni
Vorkommen:
Gärten, Wiesen, Weiden, Unkrautfluren – eigentlich überall, wo man sie lässt.
Verwendung als Heilpflanze:
Die Milch aus dem Stängel soll gegen Warzen helfen. Das Kraut der nicht blühenden Pflanze kann als Salat gegessen werden und wirkt verdauungsfördernd, harntreibend und entzündungshemmend. Die Blätter können auch als Tee aufgebrüht werden, einzusetzen bei Blasenentzündungen und rheumatischen Erkrankungen.
Verwendung in der Küche:
Aus den Knospen können in einer Salzlake falsche Kapern hergestellt werden. Aus Blüten, Zucker und Zitronen kann man einen Sirup kochen, der als »Löwenzahnhonig« genossen werden kann. Die bitteren Blätter schmecken im Salat ähnlich wie Rucola.
(Viola odorata)
Weitere Namen:
Heckenveigerl, Marienstengel, Osterveigel, Schwalbenblume
Merkmale:
Höhe 5–15 cm mit oberirdisch wurzelnden Ausläufern. Die Blätter bilden eine bodennahe Rosette. Sie sind nieren- bis herzförmig, lang gestielt, am Rand gekerbt und behaart. Die Blüte ist dunkelviolett und wohlriechend mit fünf Blütenblättern, wobei das untere Blütenblatt einen Sporn hat.
Blütezeit:
März bis April
Vorkommen:
Waldränder, Hecken, Laubwälder und feuchte, schattige Wiesen
Verwendung als Heilpflanze:
Ein Tee aus Wurzeln und Kraut wird seit jeher bei festsitzendem Husten angewendet. Der Tee wirkt aber auch beruhigend und als mildes Schlafmittel. Äußerlich kann er als Bad oder Kompresse verwendet werden und eignet sich zur Behandlung von Gicht und Rheuma.
Verwendung in der Küche:
Die duftenden Blüten dienen der Aromatisierung von Limonade oder zur Herstellung von Sirup. Sparsam verwenden – der Geschmack ist sehr intensiv.
(Geranium robertianum)
Weitere Namen:
Stinkender Storchschnabel, Gottesgnadenkraut
Merkmale:
Höhe 10–50 cm. Die gesamte Pflanze verströmt einen intensiven Geruch, der von vielen Menschen als unangenehm empfunden wird. Der Geruch erinnert an Möhren oder Wanzen – je nachdem, ob man ihn mag oder nicht. Der Stängel ist aufrecht, verzweigt, rot überlaufen und behaart. Die Blätter sind fiederteilig mit 3 bis 5 gestielten, doppelt fiederspaltigen abstehenden Teilblättern. Die Blüten sind hellrosa mit behaartem Kelch, fünf rosa Kelchblättern und rotbraunen Staubblättern. Die Früchte sehen aus wie ein Storchenkopf mit langem Schnabel.
Blütezeit:
Mai bis Oktober
Vorkommen:
Schuttplätze, Mauern, Brachland, Hecken und feuchte Wälder
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