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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für deutsche und niederländische Philologie), Veranstaltung: Textkompetenz - Filmisches Erzählen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Genre, Form und Ästhetik extrem unterschiedlich, basieren der Spielfilm „Heavenly Creatures“ (NZ/UK/D 1994, R: Peter Jackson) und der Dokumentarfilm „Anne Perry – Interiors“ (D 2008, R: Dana Linkiewicz) doch auf demselben Stoff: einem realen Mordfall aus den 1950er Jahren, bei dem die damals 15-jährigen Freundinnen Juliet Hulme und Pauline Parker gemeinsam die Mutter von Pauline ermordeten, indem sie Honora Parker während eines gemeinsamen Spaziergangs mit einem Ziegelstein erschlugen. Dem ungeheuerlichen und gesellschaftlich tabuisierten Thema des Muttermordes, das der Neuseeländer Peter Jackson noch deutlich vor seinem Durchbruch in Hollywood in diesem formal anspruchsvollen psychologischen Drama mit großem Authentizitätsanspruch inszeniert, nähert sich die junge Berliner Dokumentarfilmerin Dana Linkiewicz auf leise und einfühlsame Weise. Sie portraitiert eine der realen Täterinnen, Juliet Hulme, die inzwischen als erfolgreiche und produktive Autorin von historischen Kriminalromanen unter dem Namen Anne Perry in Schottland lebt, und erkundet, wie diese 50 Jahre nach dem Mord und 14 Jahre nach öffentlichem Bekanntwerden ihrer Tat durch Jacksons Film mit ihrer Schuld umgeht. Eine vergleichende Arbeit mit den beiden stoffidentischen Filmen im Deutschunterricht der Sekundarstufe II eignet sich, um die vielfältigen Wechselbeziehungen von Faktualität und Fiktion anhand zweier unterschiedlicher Inszenierungen von Wirklichkeit, die jeweils aus der Täterperspektive erzählt sind, zu entdecken. Zunächst wird in Kapitel zwei der filmtheoretische Hintergrund – die Wechselbeziehung von Faktualität und Fiktion in Dokumentarfilm und Spielfilm sowie die Verwischung dieser Grenzen – am Beispiel der beiden oben genannten Filme umrissen. Danach folgen in Kapitel drei fachdidaktische Überlegungen, Lehrplanbezüge und Vorschläge für den Ablauf einer möglichen Unterrichtsreihe. In Kapitel vier wird eine Unterrichtseinheit dann detaillierter geschildert: Im Rahmen eines produktionsorientierten Montageexperiments können sich die SuS nicht nur mit einer der wichtigsten filmischen Gestaltungsmöglichkeiten, dem Schnitt, konkret und praktisch auseinandersetzen, sondern entwickeln durch den Remix von dokumentarischem und Spielfilmmaterial ein Gespür für die dynamische Beziehung von Faktualität und Fiktion.
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