Bhakti - Jan Wolter - E-Book

Bhakti E-Book

Jan Wolter

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Beschreibung

Dieses Tagebuch wurde um das Thema Bhakti-Yoga und die Reisen im August 2023 gebildet. Vor allem die Ratha-Yatras- indische Wagenfestivals, Familienbesuche und erneute Reisen nach Indien bieten eine interessante Mischung rund um die Themen Spiritualität, Yoga und eben Bhakti. Bhakti-Yoga ist ein Lebensweg, welchen der Autor vor gut 7 Jahren kennenlernte und adaptierte. Es ist ein perfekter Lebensweg, mit grundlegender Philosophie und erhabener Denkensweise. Dieser perfekte Lebensweg ist natürlich etwas schwierig für den strebenden Menschen, aber alleine der Glaube ist es wert. Heutzutage schreibt der Autor eben über dieses Streben und das Finden der Balance zwischen Spiritualität und Alltagsleben. Mittlerweile ist Jan wieder in Indien und studiert das Bhakti-Yoga, um es hoffentlich für die Menschen der Neuzeit aufzubereiten. Alle Reisen, ob nun nach Indien oder Deutschland werden durch die Bücher finanziert. Mit jedem Exemplar kommt der Autor somit seinem Ziel näher, das Erlebte mitzuteilen und Interesse an Spiritualität, Yoga und das Reisen zu schüren.

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Seitenzahl: 68

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Bhakti

Gott lieben, Gott (er)leben.

Reisetagebuch August 2023 inklusive Ratha Yatras, Deutschland & Indien

Copyright©️YOGA PLUS

2023 Jan Yashomatinandana Dasa Wolter

Reise, Lerne, Wachse Buchserie

Das Suchen der Seele

Reise, Lerne, Wachse

Wachse, Wonne, Wunder, Welt

Überall Balance

Ewige Reise

Friede Liebe Einigkeit

Heimreisen

Glückselig!

Glückliche Beziehungen

Grüner Leben

Minimalismus

Atmarama

Spiritual Traveler 1&2

Travel + Freedom

Tagebuch für Transzendenz

Little Writings

Mutter India

Prachār

Pada Sevanam

***

Titel

Bhakti ist eine Art von Kultivierung.

Alle Arten von yoga-Vorgängen gipfeln in bhakti-yoga.

Uttamā bhakti oder reine Hingabe an den Höchsten Persönlichen Gott, Śrī Kṛṣṇa, bedeutet, hingebungsvollen Dienst zu leisten, der das Wohl des Herrn zum Ziel hat.

Cover

Ein kleiner Junge vor den Bildgestalten Jagannatha Baladeva Subhadra, welche nicht verschieden von Kṛṣṇa, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, sind. Äußert er einen Wunsch? Ist er dankbar hier zu sein? Liegt ihm etwas auf dem Herze?

Widmung

An all‘ meine Familie und wohlmeinenden Freunde.

An Seine göttliche Gnade A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada.

Vorwort

Diese ein-und-zwanzigste Episode von „Reise, Lerne, Wachse“ bringt uns näher an die Persönlichkeit Gottes und was es bedeutet für diese zu leben.

Oft mittellos, angewiesen, materiell verausgabt und Blasphemie ertragend, erlebt der Autor Gottesbewusstsein in der schönsten Form - Barmherzigkeit.

Sein spiritueller Meister, Kadamba Kanana Swami lehrte seine Schüler über die reine Gnade Gottes zu meditieren.

Diese bringt uns zurück nach Hause, zu Gott.

Mit einfachen Worten ausgedrückt, wer Gutes tut, wer seinen Nächsten liebt und alles für die spirituelle Reise aufgibt, erhält Gottes Segen.

Kṛṣṇa sagt in der Gītā (18.68):

„Demjenigen, der dieses höchste Geheimnis den Gottgeweihten erklärt, ist reiner hingebungsvoller Dienst garantiert, und am Ende wird er zu Mir zurückkehren.“

Möge dies erfolgreich sein.

Die Verleger

***

Reisetagebuch

August 1: London - Maastricht - Köln

Exakt vor einem Monat erhielt ich ein unwiderstehliches Angebot. Als Mönch zu reisen ist natürlich nicht einfach und dann kam meine Familie, besonders mein Papa und Bruder, auf mich zurück. Das Angebot à la Familiengeschäft lautete wie folgt: Wenn ich einverstanden bin und das Familiengeschäft meines Papas nicht einfordere, somit auf 33% verzichten würde, im Falle des Verscheidens, so bekäme ich eine Abfindung von zweieinhalbtausend Euro.

Geld ist Energie sagen manche, wir Vaisnavas glauben, dass Geld die Manifestation von Lakshmi, der Glücksgöttin und Ehegattin Viṣṇus, ist. Glück und Geld sind eng verbunden, aber wofür nutzen wir dieses? Ich bin einen Monat mit diesem Verzichtsgeld herumgereist, um Kṛṣṇa-Bewusstsein zu spenden und dankbar für diese Möglichkeit.

In Köln angekommen kannte ich zum Glück die Autoritäten, welche mich alle herzlich empfingen. Als Mönch einer großen spirituellen Organisation musste ich mich jedoch erst beweisen. Eine Frau griff mich offen im Hauptbahnhof an mit Anschuldigungen der bitteren Art. Diese konnte und wollte ich nicht abstreiten. Ich blieb stumm.

Dann kam ich zuhause im Tempel an und freute mich über die Gemeinschaft, den Kirtan-Abend, welchen ich leiten durfte und die Ansage, dass ich morgen einen Vortrag geben soll. Der Abend ging ruhig zu Ende.

Das ist das Schöne am Reisen; man trifft so viele verschiedene Menschen und dabei sind die Gottgeweihten so sehr anziehend. Wir sehen es praktisch mit vielen jungen Menschen, welche den Prozess aufnehmen und ernsthaft praktizieren. Wir sehen es wie diese Menschen spirituell leben und auf viele weltliche Dinge verzichten, um Fortschritt zu machen im göttlichen Dasein.

Es beweist ganz einfach, dass die Gemeinschaft eines Menschen seine Angewohnheiten prägt, und dass gute Menschen Gutes hervorbringen, und dies gilt ebenso für Literatur: wie die Heiligen Schriften Menschen wandeln ist wahrlich atemberaubend.

Ich war das erste Mal hier in diesem Zentrum und stellte viele Fragen. Ich erkundete die Räumlichkeiten und war zufrieden. Es ist ein städtisches Zentrum, wo einige Mönche ernsthaft praktizieren, wie zwei ambitionierte Spiritualisten, Raul und Johannes, welche der Beweis für das oben genannte waren.

Beide halfen mit es einen guten Abend werden zu lassen. Dazu kam eine Priesterin, welche mich anspornte zu helfen und etwas Verantwortung zu übernehmen. Das war klar, aber Verantwortung? Eine Herausforderung.

2.8.23: Gauradesh, Köln - Govardhanadesh, Bad Oeynhausen

Um Mitternacht war ich schon wach, blieb aber im Halbschlaf bis vier Uhr morgens, dann las ich etwas aus dem Bhagavatam, um eine schöne Lektüre zu geben. Darauf ging das Muschelhorn und ich war gewaschen und angezogen im Tempel.

Ich übernahm Initiative und sang die Morgengebete. Guruvastakam; samsara davanala lidha loka… dieser Ort voller Leid, die materielle Welt, ist wie ein Waldfeuer, welches nur durch die Barmherzigkeit des spirituellen Meisters gelöscht werden kann. Es sind acht (astaka) Strophen zur Glorifizierung des spirituellen Lehrers (Guru) und die Bildgestalten wurden simultan zum Kirtan und der ruhigen Morgenstimmung verehrt.

Dann folgte die Verehrung des Heiligen Basilikum, Tulasi-Devi, und dann chanteten wir unsere Runden auf der Gebetskette. Bis zum Morgengrauen war die Meditation reif und wir lobpreisten wieder den spirituellen Meister, Śrīla Prabhupāda. Dann durfte ich den Vortrag geben, Śrīmad Bhāgavatam 5.26.39, eine Erzählung über die höllischen Planeten.

Om̐

Namo Bhagavate Vasudevaya…

Köln, Himmel oder Hölle?

Nach dem Frühstück ging ich meiner Wege und am Hauptbahnhof kamen in einer Minute drei verschiedene Personen zum Betteln. Den ersten beiden gab ich einen Apfel oder Birne. Dem Dritten, weil ich keine Früchte mehr hatte, gab ich die Adresse des Tempels. Er möge anklopfen und etwas zu essen bekommen.

Ich unterzeichnete und blickte in verwirrte Augen, aber immerhin hatte er etwas zu lesen dabei, eine Obdachlosen-Zeitschrift. Was da wohl drin steht? Egal. Wir lesen die Heiligen Schriften und wenn jeder dies täte! Die Welt wäre frei von Leider, sicherlich glücklicher und weiser obendrein.

Dann verbündete ich mich mit Charana Chandra Das, welcher Govardhanadesh organisiert und mir über die Nachrichtendienste antwortete. Ich sei das erste Mal auf Reisen dorthin und wäre gerne persönlich vor Ort. Er gab mir sofort alle Details und das richtige Gefühl willkommen zu sein. Er sprach Deutsch mit slawischem Akzent. Viele der Bewohner Govardhanadesh kommen aus der Ukraine, wie ich später erfahren werde.

Dann ging die Reise mit dem

Zug nach Bad Oeynhausen, und mit dem

Bus in einen kleinen Ortsteil am Rande eines Waldes. Das Wetter war sehr launisch und wechselhaft. Es schwebte eine große graue, aber recht freundliche Sommergewitterwolke über den bergischen Wäldern. Auf dem Weg in den Wald, es blitzte, donnerte und regnete. Ich war auf einmal im Waldboden eingesunken, barfuß in einer Pfütze aus Hummus und Blättern.

Nach gut einer halben Stunde kam ich an und es waren Vijaya und eben Charana Chandra, welche mich mit trockenen Sachen ausstatteten und mir die Möglichkeit gaben anzukommen. Gastfreundlichkeit auf Ukrainisch. Frisch eingekleidet, trocken und mit guter Laune kam ich in den Tempel, wo Prabhupada thronte. Ein Recht lichterfüllter Raum mit Teppichboden und einem Altar, sowie einer Bühne worauf schon einige Kirtan-Spieler loslegten.

Es sollte eine fünfjährige Jubiläumszeremonie für die Bildgestalten geben, Nitai Sundar Gaura Hari, oder war es Vijaya Gauranga, Doyal Nitai? Die Bildgestalten haben alle einen eigenen, einzigartigen Charakter und so werden sie auch verehrt. Nun dann hielt Charana Chandra noch eine Ansprache und erklärte die Blütenwaschung im Detail, dann fing der Kirtan so richtig an und wir waren alle am Singen und Tanzen. Bis in den Abend hinein. Dann gab es noch einen kleinen Vortrag und eine Abendzeremonie. Daraufhin traf ich Bhavananda, Schüler Chaitanya Chandra Charana, eines russischer Swamis.

Wir unterhielten uns auf Englisch und er erzählte von seiner Flucht, den Militärbeamten, der Reise nach Deutschland mit seiner Familie, das Leben hier in Govardhanadesh seit Oktober 2022 und die Sache mit dem Deutschlernen, Arbeitsamt usw. Wir waren beim Essen und es gab mächtige Paneerwürfel in Tomatensabji, Reis, Salat, Früchte, Daklies (oder russische Kartoffelpuffer) und viel Süßes mit Aprikosenmarmelade, Johannisbeeren und einen Saft.

Die Geschichten seinerseits waren interessant und spannend. Vor allem faszinierend fand ich seine „illegale“ Flucht durch die Zölle, wo er von Militärbeamten befragt wurde über Gott, Kṛṣṇa-Bewusstsein und woher diese Religion kommt, sowie warum er das Christentum zurückließ. Wie dem auch sei. Er fühlte sich etwas zuhause in der Gemeinschaft und zusammen mit den Bildgestalten Kṛṣṇas lässt sich jeder Krieg gewinnen, sogar der im eigenen Herzen.

Dann erhielt ich noch einen Zimmerschlüssel und durfte die Nacht hier verbringen, bis ich morgen wieder auf Weiterreise bin.