Bianca Extra Band 25 - Lynne Marshall - E-Book

Bianca Extra Band 25 E-Book

Lynne Marshall

0,0
5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

DER ANDERE BRÄUTIGAM von RIMMER, CHRISTINE Ihr Lachen bezaubert ihn, und ihre Augen versprechen das Paradies - Rafe kann dieser Frau nicht widerstehen! Obwohl er weiß, dass er von verbotenen Früchten nascht, denn Genevra wollte seinen verstorbenen Bruder heiraten. Jetzt umarmt sie Rafe und schwört ihm die ewige Liebe … DENN DU GEHÖRST ZU MIR von BENNETT, JULES Wie ein verliebter Teenager starrt er sie an - dabei liegt die Jugendzeit lange zurück! Doch kaum sieht er seine Nora wieder, will Eli sie nur stürmisch küssen. Warum versteht sein Herz nicht, was sein Kopf schon lange weiß: Die Frau seines Lebens gehört einem anderen! WARUM HAST DU MICH VERRATEN, GELIEBTE? von MARSHALL, LYNNE Nachts liegt sie in seinen Armen, und am Tag verrät sie ihn! Gunnar ist tief enttäuscht: Journalistin Lilly hat ein Geheimnis, das Gunnar ihr anvertraut hat, einfach ausgeplaudert. Nie wieder wird er ihren lockenden Lippen nachgeben - auch wenn sie noch so viel versprechen … UND PLÖTZLICH LACHT DIE LIEBE von WOODS, AMY Paige hat keine Zeit für einen Mann - das muss Liam verstehen. Zwar zieht der Lehrer sie geradezu magisch an, aber ihr kleiner Sohn braucht sie! Erst als es zu spät scheint, wird Paige plötzlich klar, dass sie und ihr Junge nur mit Liam glücklich werden können …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 695

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Christine Rimmer, Jules Bennett, Lynne Marshall, Amy Woods

BIANCA EXTRA BAND 25

IMPRESSUM

BIANCA EXTRA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRABand 25 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2014 by Christine Rimmer Originaltitel: „The Earl’s Pregnant Bride“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Anna-Pia Kerber

© 2014 by Jules Bennett Originaltitel: „Dr. Daddy’s Perfekt Christmas“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Rainer Nolden

© 2015 by Janet Maarschalk Originaltitel: „Her Perfect Proposal“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Patrick Hansen

© 2014 by Amy Woods Originaltitel: „His Texas Forever Family“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Valeska Schorling

Abbildungen: mauritius images / Cultura, alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 11/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733732608

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

CHRISTINE RIMMER

Der andere Bräutigam

Kein Wunder, dass Rafe mir nicht traut … Vor Kurzem wollte Genevra noch seinen Bruder heiraten, und jetzt schwört sie ihm die ewige Treue! Wie kann sie Rafe überzeugen, dass ihre ganze Liebe ihm gehört?

JULES BENNETT

Denn du gehörst zu mir

Warum sucht der unwiderstehliche Eli immer wieder Noras Nähe? Das Herz gebrochen hat er ihr – da wird sie sich bestimmt nicht wieder auf ihn einlassen! Schon gar nicht jetzt, da sie ein Baby erwartet …

LYNNE MARSHALL

Warum hast du mich verraten, Geliebte?

Es war ein Versehen! Lilly wollte Gunnar nie verraten – doch er wendet sich ab! Sie versucht alles, um den sexy Polizisten von ihrer Unschuld zu überzeugen. Und davon, zu ihr zurückzukommen …

AMY WOODS

Und plötzlich lacht die Liebe

Was hat Paige nur erlebt, dass sie so verletzlich ist? In der einen Minute brennt sie vor Leidenschaft, in der nächsten ist sie eiskalt. Liam will ihr zeigen, dass seine Küsse ihre Wunden heilen …

Der andere Bräutigam

1. KAPITEL

Genevra Bravo-Calabretti, Prinzessin von Montedoro, hievte die Leiter aus leichtem Metall in die Höhe und brachte sie in eine aufrechte Position.

Mit größter Vorsicht lehnte sie die Leiter gegen die hohe Steinmauer, doch schon im nächsten Augenblick drohte sie wieder abzurutschen. Das Metall machte ein hässliches Geräusch auf den verwitterten alten Steinen. Genny zuckte zusammen. Unruhig sah sie sich um. Sie rechnete damit, dass der Lärm die Dienstboten aufscheuchen würde. Doch zu ihrer Erleichterung blieb alles still.

Es war eine milde Mainacht, und der Mond stand einer silbernen Sichel gleich am Himmel und warf ein blasses Licht auf die Szenerie. Das tröstete Genny allerdings kaum. Mit einem wenig prinzessinnenhaften Uff stemmte sie die Füße der Leiter ins Gras und stellte sicher, dass diese sich nicht mehr bewegte.

Ihr Atem ging schwer. Die Leiter den Hügel heraufzutragen war anstrengender gewesen, als sie gedacht hatte. Aber jetzt durfte sie keinen Rückzieher mehr machen.

Seufzend lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Mauer und ließ sich auf die Fersen nieder. Nur einen Moment ausruhen.

Von hier oben hatte man einen fantastischen Blick auf den Hafen. Die Lichter der Schiffe funkelten heimelig im Halbdunkel. All das war ihr so vertraut: das Meer, die sanften Geräusche der Wellen und der schwere Duft nach Rosen.

Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie sollte gar nicht hier sein. Sie sollte mit ihren Freunden in einem der unzähligen Cafés sitzen oder einen nächtlichen Strandspaziergang machen – und nicht hier herumschleichen, gänzlich in Schwarz gekleidet, wie ein Einbrecher, der sich unerlaubt Zutritt zu der Villa Santorno verschaffte.

Für einen Augenblick kämpfte sie mit den Tränen. Hatte sie denn eine Wahl? Nein. Und sie hatte weiß Gott schon genug Schmerz ertragen. Wut und Enttäuschung hatten sie in den vergangenen Wochen mürbe gemacht. Ganz zu schweigen von ihrem Körper. Ihre Hormone schienen verrückt zu spielen.

Sie wollte das nicht tun. Sie kam sich absolut lächerlich dabei vor. Lächerlich, aufdringlich und in höchstem Maße ungewollt. Bemitleidenswert.

Unwirsch rieb sie sich die Augen trocken. Genug jetzt. Sie war so weit gekommen, jetzt konnte sie es ebenso gut durchziehen.

Genny erhob sich, klopfte Schmutz und Staub vom Hosenboden und sah nach oben. Dummerweise reichte die Leiter nicht bis zur oberen Kante der Mauer. Voll Unbehagen fasste Genny die freie Stelle ins Auge. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als von dort aus zu klettern.

Schritt für Schritt erklomm sie die Leiter. Doch als sie oben angekommen war, bekam sie es mit der Angst. „Dämliche Idee“, flüsterte sie in die Dunkelheit. Die obere Kante war viel weiter von der Leiter entfernt, als es von unten den Anschein hatte.

Sie nahm all ihren Mut zusammen, streckte die Arme aus und zog sich hoch. In dem Augenblick, in dem sie sich abstieß, geriet die Leiter ins Wanken und landete mit lautem Krachen auf dem Boden.

Gennys Herz hämmerte in ihrer Brust. Hatte man in der Villa den Lärm gehört? Würde man kommen und sie holen, bevor ihre Kraft sie verließ – oder würde sie fallen und sich den Hals brechen?

Eine Sekunde lang gab sie sich der Vorstellung hin, wie Rafe kommen und ihren leblosen Körper auf dem Boden liegen sah. Geschähe ihm bloß recht.

Aber ihr Überlebensinstinkt sah das völlig anders. Mit ungeahnter Kraft klammerte sie sich fest, fand mit den Füßen Halt in der Mauer und zog sich hoch.

Schließlich gelang es ihr, das rechte Bein über die Mauer zu schwingen.

Schwer atmend blieb sie auf der Mauer liegen.

Das wäre geschafft. Vorerst.

Durch die Zweige der Palmen und Olivenbäume hindurch sah sie die Villa. Hinter den Fenstern brannte Licht, doch offensichtlich hatte noch niemand ihr Kommen bemerkt.

Sie warf einen Blick in den dunklen Garten. Das Gras war hier höher und weicher. Doch das würde ihr wenig nutzen, denn ohne die Leiter musste sie eine schwindelerregende Höhe überwinden.

Lieber Himmel, was mach ich nur, was mach ich nur …

Aber ihr Stolz verbat ihr, nach Hilfe zu rufen. Was für eine armselige Figur sie abgegeben hätte, wenn man sie hilfeschreiend auf der Mauer finden würde!

Nein. Dann lieber auf direktem Wege nach unten. Genny hielt sich mit beiden Händen fest und ließ sich hängen. Ihre Füße baumelten im Nichts.

Lass los, Genevra. Du musst loslassen …

Ihr blieb keine Wahl. Auch wenn ihr Verstand sich wehrte, ihre Kräfte waren langsam erschöpft.

Sie ließ sich fallen und schlug hart auf dem Boden auf. Ein stechender Schmerz fuhr in ihre linke Ferse, schnitt durch ihren Knöchel und brannte sich einen Weg in ihre Wade. Ihr entfuhr ein erstickter Schrei, gefolgt von einer Reihe hässlicher Kraftausdrücke.

„Oh!“ Sie rollte sich zur Seite und griff nach ihrem Knöchel. „Au au au!“ Der Knöchel pochte im gleichen Rhythmus wie ihr Herz. „Autsch!“ Blindlings rieb sie über die schmerzende Stelle und rollte sich von einer Seite zur anderen.

„Gen.“ Die vertraute, tiefe Stimme erklang direkt hinter der Hecke, vor die sie gefallen war. „Ich hätte es wissen müssen.“

Sie wandte den Kopf. „Rafe?“

Rafael Michael DeValery, Graf von Hartmore, trat durch eine Öffnung in der Hecke. In voller Größe stand er vor ihr, und das Licht aus der Villa hinter ihm erhellte seine beeindruckende Silhouette.

Und bei seinem Anblick überschlug sich ihr albernes Herz beinahe vor Freude.

„Hast du dir wehgetan?“

Sie warf ihm einen finsteren Blick zu und rieb energisch ihren Knöchel. „Ich werd’s überleben. Aber du hättest ja einfach das Tor öffnen können, als ich angeklopft habe. Oder … lass mich nachdenken … einen meiner unzähligen Anrufe entgegennehmen.“

Es herrschte ein angespanntes Schweigen. Genny konnte den Blick seiner schwarzen Augen förmlich auf ihrem Körper spüren. Als er antwortete, war seine Stimme schwer vor Bedauern. „Ich hielt es für sinnvoll, mich an unser Abkommen vom März zu halten.“

Erneut stiegen heiße Tränen in ihre Augen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Und wenn ich deine Hilfe gebraucht hätte?“

Er zögerte. „Brauchst du meine Hilfe?“

Kein Wort kam über ihre Lippen.

Seine Stimme wurde sanfter. „In keiner deiner Nachrichten hast du erwähnt, dass du Hilfe brauchst.“

Ihre Wangen brannten wie Feuer. Es war, als würden vor ihr in der klaren Nachtluft die Erinnerungen wiederauferstehen. Die Erinnerungen an ihre heiße, vier Tage andauernde Liebesaffäre. Eine himmlische Zeit.

Und gleichzeitig ein schmerzvolles Andenken daran, wie hoffnungslos ihr seither alles vorkam.

„Hör zu: Auch wenn es gerade nicht so aussieht, habe ich auch meinen Stolz. Und ich erzähle deinem Dienstmädchen bestimmt nicht, dass ich dich brauche.“

„Gen …“ Er trat näher. Was hörte sie in seiner Stimme? Verlangen? Schmerz? Oder entsprang das bloß ihrer Wunschvorstellung?

Was auch immer sich in seiner Stimme verbarg, überspielte er gekonnt, indem er die Hand ausstreckte und Gen aufhalf. „Komm ins Haus“, sagte er ruhig.

Seine Berührung sandte einen leisen Schauer über ihren Rücken. Doch im nächsten Augenblick durchfuhr der stechende Schmerz ihren Knöchel, als sie versuchte zu gehen. „Au! Verdammt.“

Behutsam führte er ihren Arm um seinen Nacken. Seine anmutige Art, sich zu bewegen, hatte sie schon immer fasziniert. Er war groß und kräftig gebaut – doch er konnte sich so leicht und geschmeidig bewegen wie ein Tänzer.

Auch jetzt, obwohl er sich bei dem folgenschweren Unfall vor sechs Monaten das Bein gebrochen hatte. Ihre Affäre lag zwei Monate zurück, und zu diesem Zeitpunkt hatte er noch leicht das Bein nachgezogen.

Als sie aus dem Schatten der Hecke traten, fiel das Mondlicht auf sein Gesicht. Dort hatte der Unfall eine deutliche Spur hinterlassen. Er hatte eine lange rote Narbe auf seiner rechten Wange hinterlassen, die seine ebenmäßigen Gesichtszüge in Unordnung brachten. Sie zog sich vom rechten Augenwinkel über seine Wange wie der Halbmond bis zum Mund und schien daran zu ziehen, so, als würde sie ein Lächeln erzwingen wollen – und scheitern.

Rafe lächelte nur noch selten. Vor zwei Monaten hatte sie ihn gefragt, ob er die Möglichkeiten der plastischen Chirurgie in Erwägung ziehen wollte. Nein, wollte er nicht. Und er gedachte, es dabei zu belassen.

„Geht es?“ Er legte den Arm um ihre Taille.

Ein warmer Schauer durchrieselte ihren Körper. Warum musste er sich bloß so gut anfühlen? Und warum in aller Welt musste er so köstlich duften?

Das war ihr schon früher aufgefallen. Selbst, als sie nichts weiter als gute Freunde waren, hatte sie seinen Duft gemocht. So rein und natürlich wie frisches Gras, Wind und satte, nahrhafte Erde.

Schluss damit. Wenn sie ihm sagen wollte, warum sie gekommen war, durfte sie sich nicht von seinem Duft ablenken lassen.

Behutsam führte er sie über den Rasen zu dem Steinplattenweg und von dort aus auf die weitläufige Terrasse. Dann betraten sie die Villa durch die große, doppelte Glastür und gelangten in das offene Wohn- und Esszimmer.

Dankbar sank Gen in einen Sessel und sah sich um. „Es hat sich so viel verändert“, stellte sie fest. Der Raum war renoviert worden, seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Die Wände waren heller, das Mobiliar moderner und die Küchenzeile mit zeitgemäßem Gerät ausgestattet.

Sie vermisste die dicken Teppiche, die Tapeten mit den üppigen, floralen Mustern und die schweren Möbel im Barock- und Rokoko-Stil.

„Touristen mit dickem Geldbeutel legen keinen Wert auf verblichenen Glanz“, erklärte er. „Heutzutage will niemand mehr schwere Vorhänge und antike Herde. Sie wollen Komfort und helle Räume und freie Sicht auf das Meer.“

Sie folgte seinem Blick. Die Veranda, die um das gesamte Haus herumführte, endete an dieser Seite direkt am Kliff, wo die schroffen Felsen steil zum Meer abfielen. Die Aussicht war atemberaubend.

Die DeValerys stammten aus England und hatten normannische Vorfahren. Doch in ihrer Blutlinie gab es auch einen montedorischen Einschlag. Einst hatte ein DeValery seine Braut in Montedoro gewählt, und ihnen war es zu verdanken, dass die Villa am Meer seit Generationen im Besitz der Familie war.

„Heißt das, du willst es wirklich vermieten?“, fragte Genny mit kaum verhohlenem Bedauern.

„Ja.“ Sein Blick war ernst.

Als er vor zwei Monaten nach Montedoro gekommen war, war die Vermietung der Villa nichts weiter als eine vage Idee gewesen. Er hatte sich hierher zurückgezogen, um Abstand von dem Ort des Geschehens zu haben – seiner englischen Heimat, wo sein Bruder bei dem tragischen Unfall ums Leben gekommen war. Rafe hatte durch das Ereignis nicht nur die Narbe davongetragen, sondern er wurde zum rechtmäßigen Erben und hochoffiziell in den Stand des Grafen von Hartmore erhoben.

Genny hatte ihn kurz darauf hier aufgestöbert und gestellt. Genau wie jetzt.

Aber damals … Damals hatte es damit geendet, dass sie sich in genau diesem Raum geliebt hatten. Mehrmals.

Seither schienen Jahre vergangen zu sein.

„Musst du so traurig schauen?“, fragte er ungeduldig. Beinahe schroff. Als könne er den Anblick nicht ertragen.

„Ich mochte es vorher lieber. Das ist alles.“ Schon während ihrer gesamten Kindheit hindurch pflegten Mitglieder seiner Familie dann und wann hier zu residieren, um sich in Montedoros Nachtleben zu stürzen, Urlaub zu machen oder an den Festlichkeiten im Palast der Bravo-Calabrettis teilzunehmen.

Im Gegenzug wurden die Bravo-Calabrettis hierher zum Tee oder Abendessen eingeladen. Genny sah sich selbst als zehnjähriges Mädchen, wie sie auf einem der samtbezogenen Sofas saß und voll Inbrunst darauf wartete, mit Eloise zu sprechen. Rafes Großmutter hatte einen besonders guten Draht zu ihr – und Genny hoffte jedes Mal, eine weitere Einladung auf ihren englischen Landsitz zu bekommen.

Hartmore. Für sie war es ein verzaubertes Wort. Das Anwesen der DeValerys in Derbyshire war so ziemlich der schönste Ort, den sie sich vorstellen konnte.

Rafe setzte ihren Gedanken ein jähes Ende, indem er vor ihr auf die Knie ging. „Soll ich mir das mal ansehen?“

Da erst wurde ihr bewusst, dass er lediglich ihren Knöchel untersuchen wollte. Noch ehe sie einen Ton hervorbringen konnte, hob er behutsam ihren Fuß an und entknotete mit der anderen Hand die Schnürsenkel ihres Turnschuhes. Dann streifte er den Schuh ab.

Er ging dabei so vorsichtig und bedacht vor, dass ihr das Herz wehtat. Mit unendlicher Sorgfalt bewegte er den Fuß und betastete die geschwollene Stelle. „Es scheint nicht gebrochen zu sein. Wahrscheinlich ist es eine leichte Verstauchung.“

„Es geht schon wieder. Es tut kaum noch weh.“

Er blickte auf. „Wir sollten den Knöchel trotzdem verbinden.“

„Nein“, entgegnete sie heftiger als beabsichtigt. „Lass es, Rafe. Es geht schon.“

„Na schön.“ Er erhob sich zu seiner vollen, beeindruckenden Größe.

Schon wieder erwischte sie sich dabei, wie sie ihn sehnsüchtig anstarrte. Seltsam. Sie hatte ihn immer gemocht – als Freund. Aber als Mann war er ihr zu wild und grob erschienen. Vor allem als Teenager war er ziemlich rau und ungehobelt gewesen.

Sie musste blind gewesen sein. Eine blinde, kindische Idiotin.

„Jetzt sag mir, warum du hergekommen bist“, verlangte er. Sein Blick war undurchdringlich. Er konnte einem das Gefühl geben, bis auf den innersten Grund der Seele zu sehen – ohne dabei auch nur das Geringste über sich selbst preiszugeben. Er war wie ein stiller Beobachter aus einem anderen Reich, der sich seiner Stärke zwar bewusst war, aber still und unbemerkt zwischen den Normalsterblichen wandelte. „Sag es mir, Gen. Bitte. Was immer es ist.“

„Gut.“ Sie holte tief Luft. Jetzt gab es kein Zurück mehr. „Ich bin schwanger. Es ist von dir.“

War er zusammengezuckt?

Sie war sich nicht sicher. Wahrscheinlich nicht. So etwas tat er nie. Und ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Sie hatte es sich bestimmt nur eingebildet.

„Mein Gott, Gen.“ Mit ein Mal war er völlig verändert. Seine Stimme hatte einen fast ehrfürchtigen Klang. „Wie kann das sein? Wir haben doch aufgepasst.“

„Offensichtlich nicht genug. Wenn du einen Vaterschaftstest willst, können wir gerne …“

„Das ist nicht notwendig. Ich glaube dir.“

Ich glaube dir. Seine Worte hallten in ihrem Kopf wider.

Langsam breitete sich die Erleichterung in ihrem Inneren aus wie eine sanfte Brise. Jetzt war es heraus. Sie hatte es ihm gesagt. Und er versuchte nicht, es zu verleugnen. Er wandte sich nicht ab.

Stattdessen stand er noch immer vor ihr und sah sie an – ohne die geringste Spur von Groll oder Vorwürfen.

Sie lehnte den Kopf zurück, schloss die Augen und seufzte tief. „Das wäre geschafft.“

„Geht es dir gut?“ Seine Stimme klang unerwartet nah.

Sie öffnete die Augen. Er kniete vor dem Sessel und musterte sie aufmerksam. „Perfekt“, antwortete sie.

„Warst du schon beim Arzt?“

„Noch nicht. Aber ich habe drei Schwangerschaftstests gemacht. Verschiedene. Und alle drei waren positiv.“

„Du solltest zum Arzt gehen.“

„Ich weiß. Bald. Aber mir geht’s gut.“

„Gut.“ Er straffte sich. „Ich werde mich um alles kümmern.“

Ihr Magen schlug einen Salto. „Was meinst du damit?“

„Wir werden heiraten.“ Sein Tonfall ließ nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, dass er es ernst meinte.

Um ein Haar wäre sie in Tränen ausgebrochen. Tränen der Erleichterung – aber auch Tränen der Verzweiflung. War das die richtige Entscheidung? Es fühlte sich merkwürdig an. Und irgendwie falsch.

Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als seinen Bruder zu heiraten. Wie konnte sie die Brüder einfach austauschen? In ihrem Leben – und in ihrem Herzen?

Davon abgesehen war Rafe ihr seit der Affäre beharrlich aus dem Weg gegangen. Ein Mann, der wirklich beabsichtigte, sie zu heiraten, würde sie wohl kaum wochenlang meiden. Um dann bei der Aussicht auf ein Baby auf die Knie zu fallen und um ihre Hand anzuhalten.

„Rafe, ganz ehrlich, ich … Ich weiß nicht, ob das eine gute …“

„Natürlich ist es das. Es ist das einzig Richtige.“

Sie hatte das Bedürfnis, sich zu widersetzen. Sich ihm entgegenzustellen und stark zu sein – und sei es nur aus dem Grund, um ihm zu zeigen, dass er nicht einfach über ihren Kopf hinweg entscheiden konnte. Schließlich heiratete heutzutage niemand mehr, nur weil ein Baby unterwegs war.

Nun, außer vielleicht ihrem Bruder Alex. Und vielleicht ihrer Schwester Rhia.

Und jetzt, da sie darüber nachdachte, funktionierten beide Ehen ziemlich gut.

Davon abgesehen war sie neuerdings so verknallt in ihn. Neuerdings? Sie wusste es nicht. Aber eines wusste sie sehr genau: Ihr Baby hatte ein Recht auf das Erbe von Hartmore. Ein Recht darauf, ein anerkanntes, eheliches Kind zu sein. Zumindest würde das die Dinge sehr vereinfachen.

Und Hartmore … Ihr geliebtes Hartmore war zum Greifen nahe.

Herrin von Hartmore. Die Stimme der Versuchung flüsterte in ihr Ohr. Plötzlich konnte ihr Traum wahr werden – obwohl sie ihn nach Edwards Tod schon begraben hatte.

Edward.

Allein sein Name erfüllte ihr Herz mit Verwirrung und Schuldgefühlen. Sie hatte wirklich geglaubt, dass sie ihn liebte. Sie hatte nur darauf gewartet, dass er ihr einen Antrag machte, damit sie gemeinsam das Leben führten, das ihnen vorherbestimmt war.

Aber jetzt, im Angesicht dessen, was sie für Rafe empfand, war sie sich ihrer früheren Gefühle überhaupt nicht mehr sicher. Sie war sich über gar nichts mehr klar.

„Sag Ja.“ Es war, als habe sich ihr einstiger bester Freund in einen dunklen, verführerischen Fremden verwandelt. Einen Fremden, dem sie sich nicht entziehen konnte. Und dem man nicht widersprechen konnte.

Bebend sah sie ihn an. „Bist du sicher?“

„Das bin ich. Sag Ja.“

Und in ihrem Inneren hatte ihre Antwort längst Gestalt angenommen, hatte ihr Wesen durchforstet und zu dem einzigen Wort verdichtet, das sie diesem Mann entgegenbringen konnte. Sie musste es nur noch aussprechen.

„Ja.“

2. KAPITEL

Nach diesem Ja war alles sehr schnell gegangen.

Sie hatten vereinbart, bereits am kommenden Samstag zu heiraten, und Rafe hatte darauf bestanden, dass sie Gennys Eltern gemeinsam und so schnell wie möglich von der Heirat in Kenntnis setzten.

In diesem Punkt war er unbeirrbar. Beinahe herrisch. Zunächst hatte Genny gezögert. Sie hatte zwar keine Angst, dass ihre Eltern etwas dagegen einzuwenden hätten, doch sie mussten ja nicht sofort von dem Baby erfahren. Vor allem ihr Vater. Er war unglaublich verständnisvoll, aber Gen wollte ihn auf keinen Fall enttäuschen.

Allerdings war Rafe auch in dieser Angelegenheit sehr deutlich gewesen. Er konnte ziemlich bestimmend sein – und dabei vernünftig und zielorientiert.

Daher hatte er auch beschlossen, als allererstes Eloise anzurufen. Seine Großmutter wusste am besten, wie man alles rechtzeitig in die Wege leitete. Sie war ein Fels in der Brandung.

Auf sie konnte Genny sich verlassen. Trotzdem konnte sie in dieser Nacht kaum schlafen. Unruhig wälzte sie sich in ihrem Bett hin und her und grübelte, ob dies auch die richtige Entscheidung war.

Am Morgen stand sie früh auf, nahm eine Dusche und ein leichtes Frühstück und bat ihre Mutter um eine Unterredung am Nachmittag.

Genny hatte ihr eigenes Apartment im Prinzenpalast. Dieser thronte hoch oben auf dem Kap Royale und bot einen ziemlich beeindruckenden Anblick. Ihr Leben lang hatte sie diese Räume bewohnt – und dabei gleichzeitig davon geträumt, wie es sei, im romantischen englischen Anwesen Hartmore zu leben.

Eine halbe Stunde vor der Besprechung mit ihren Eltern traf Rafe ein.

Sobald sie ihn sah, wich etwas von der Anspannung aus Gennys Körper. „Du siehst toll aus.“ Unwillkürlich hielt sie den Atem an. Er trug ein geschmackvolles, leichtes Jackett mit passender Hose und eleganten Schuhen.

Trotzdem wirkte seine Garderobe nicht übertrieben. Im Gegenteil. Sein Aufzug schien noch zu unterstreichen, dass er eine wilde, ungezähmte Seite hatte. Eine Seite, die er perfekt unter Kontrolle halten konnte – wenn er nur wollte.

Ein Raubtier in einem Maßanzug.

Sein schwarzes Haar lockte sich über den Kragen des Jacketts, und seine Augen sprühten wilde Funken. Und die Narbe über seiner Wange verlieh ihm diese seltsame, anziehende Andersartigkeit.

„Und du bist wunderschön“, entgegnete er in seiner ruhigen, formellen Art.

Aber das war sie nicht. Nicht wirklich. Ihre Mutter war wunderschön. Und ihre vier Schwestern. Genny hatte das unscheinbarste Äußere von allen. Sie fand ihr blondes Haar zu dünn und ihre braunen Augen nicht besonders auffällig. Hübsch, im besten Fall. Aber nicht schön.

Unruhig strich sie über die Jacke. Sie trug eine taillierte, weiße Jacke über einem einfachen, royalblauen Kleid. Ein Outfit, das hoffentlich dem Anlass gemäß war. „Danke. Hast du Eloise erreicht?“

„Ja.“

„Hast du ihr … von dem Baby erzählt?“

„Das habe ich.“

Genny schluckte. „Wie hat sie es aufgenommen?“

„Sie war in höchstem Maße erfreut.“

„Sie war nicht überrascht? Ich meine, dass du und ich … zusammen sind?“

Er sah sie an. In seinen Augen spiegelte sich unendliche Geduld. „Meine Großmutter kann überhaupt nichts überraschen. Das müsstest du doch wissen.“

„Ich …“ Sie wollte eine vage, nicht besonders ehrliche Antwort geben. Dann bremste sie sich. Warum lügen? „Ja. Das weiß ich.“

Immerhin hatte Eloise nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie Genny gerne in der Familie der DeValerys aufnehmen würde. Allerdings hatte sie früher an eine Verbindung zwischen Genny und Edward gedacht.

Nicht nur, weil Genny Hartmore sehr zugetan war. Sie hatte auch Geld. Eine ganze Menge sogar. Und gigantische Anwesen wie das von Hartmore waren auf Geld angewiesen, wenn man sie instand halten wollte.

Der Großteil des Erbes war Genny von ihrer Patentante und Namenspatronin zugefallen, Genevra DeVries. Tante Genevra hatte nie geheiratet und hatte keine eigenen Kinder. Dafür hatte sie Genny zeitlebens so liebevoll behandelt, als sei sie ihre eigene Tochter.

Jetzt, da Edward nicht mehr am Leben war, sah eine vernunftbegabte und extrem pragmatisch denkende Frau wie Eloise sicher kein Problem darin, dass Genny ihren zweiten Enkelsohn heiratete. Genny wünschte, sie wäre nur halb so unerschütterlich wie Eloise.

„Meine Großmutter liebt dich“, stellte Rafe fest. „Vergiss das niemals.“

„Nein. Natürlich nicht …“

„Hab keine Angst, Liebes.“

Liebes. So nannte er sie, seit sie dreizehn Jahre alt war. Und sie hatte es immer gemocht.

Aber in diesem Augenblick war es mehr als verwirrend. Schließlich waren sie keine Freunde mehr. Nicht im wörtlichen Sinn. Und Liebende auch nicht. Sie waren drauf und dran, ein Ehepaar zu werden.

„Hab ich nicht. Dann los. Lass es uns hinter uns bringen.“

Gennys Eltern empfingen die beiden im Büro ihrer Mutter.

Es gab Tee und Gebäck, und wie immer saßen sie auf dem geschmackvollen Sofa mit dem schweren roten Samtbezug.

Ihre Hoheit Prinzessin Adrienne war eine elegante Erscheinung. Sie verkörperte den perfekten, zeitlosen Schick in ihren klassischen Chanel-Kostümen. Außerdem war sie ausgesprochen jung geblieben und konnte so manch jüngere Frau mit ihrem Aussehen in den Schatten stellen.

In ihrer gewohnt kultivierten Art erkundigte sie sich nach Rafes Familie. Doch der unverfängliche Small Talk war viel schneller vorüber, als Genny gehofft hatte. Sie bemerkte die fragenden Blicke ihrer Eltern und wusste, dass es an der Zeit war, sich ein Herz zu fassen.

Leichter gesagt als getan. Ihr Herz flatterte wie ein ängstlicher Vogel in einem Käfig und ließ sich kein bisschen fassen. Sie räusperte sich, doch es kam kein Wort über ihre Lippen.

„Gen.“ Rafe legte die Hand auf ihre. Und dann übernahm er die Führung. „Madam. Sir. Ich weiß, dass das jetzt unerwartet für Sie ist. Aber ich liebe Ihre Tochter von ganzem Herzen.“

Liebe sie von ganzem Herzen? Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie versuchte ein Lächeln.

Rafe fuhr mit ruhiger, entschlossener Stimme fort. „Und Genevra hat mir die Ehre erwiesen, meinen Antrag anzunehmen. Wir werden heiraten. Daher bitte ich um Ihren Segen.“

Genny wartete gespannt auf die Reaktion ihrer Eltern. Die beiden tauschten einen überraschten Blick aus. Überrascht, ja – aber nicht auf eine unangenehme Weise. Oder täuschte sie sich?

Ihre Mutter fasste sich als erste. „Wir hatten ja keine Ahnung.“

Gen errötete. Rafe ergriff erneut das Wort. „Von heute an würden wir gerne zusammenleben. Wir möchten so schnell wie möglich heiraten, um … es offiziell zu machen. Deswegen haben wir uns überlegt, die Hochzeit am Samstag zu feiern. In der Saint Ann’s Kapelle in Hartmore.“

Ihr Vater zog die Brauen zusammen. „Samstag? Das ist in ein paar Tagen.“

„So schnell“, sagte ihre Mutter leise. Ihre schmale Hand flog an ihren Hals. Sie sah ihren Mann an.

Doch dieser war viel zu sehr damit beschäftigt, seine Tochter eingehend zu mustern. „Genevra, bist du krank?“

In diesem Moment wurde Genny klar, dass sie nicht länger schweigen konnte. Ihren Eltern gegenüber wäre es unfair, die Wahrheit zu verschweigen. Und Rafe gegenüber war es unfair, ihn alles alleine erklären zu lassen.

Sie öffnete den Mund. „Als Rafe das letzte Mal hier in Montedoro war, waren wir zusammen. Ich, äh, wurde schwanger. Und … Rafe besteht darauf, das Richtige zu tun. Also werden wir heiraten.“

Rafe berichtigte sie. „Wir wollen beide das Richtige tun. Und selbstverständlich will ich Ihre Tochter heiraten.“

Eine bedrückende Stille trat ein. Dann sagte ihre Mutter: „Oh. Ich verstehe.“

Gennys Vater schien sich nur mühsam zu beherrschen. Er wandte sich an Rafe. „Du weißt, dass wir sehr große Stücke auf dich halten, Rafael“, begann er. „Aber was zur Hölle hast du …“

„Evan.“ Seine Frau unterbrach ihn sanft.

Evan sah sie wild an, doch dann seufzte er. „Ja. Schon gut.“

Gen wäre am liebsten im Erdboden versunken. Es war furchtbar, ihren Eltern das anzutun – nachdem sie diese peinliche Unterredung schon mit ihren beiden Geschwistern durchgemacht hatten.

Und der arme Rafe! Er mochte ihre Eltern sehr. Die Situation war für ihn sicher mehr als unangenehm.

Davon abgesehen sollte man meinen, dass es heutzutage ausreichend Verhütungsmethoden gab. Natürlich hatten sie auch verhütet. Sie hatten Kondome benutzt. Jedes Mal. Und es waren einige Male gewesen …

„Ihr seid beide erwachsen“, meinte ihre Mutter diplomatisch. „Und selbstverständlich ist es eure Entscheidung. Aber ich will sicher sein, dass du das wirklich willst, Schätzchen.“ Genau das hatte Genny von ihrer Mutter erwartet.

Sie schluckte. Wollte sie das wirklich?

Es sprach so viel dafür. Das Geburtsrecht ihres Babys. Ihre lebenslange Freundschaft mit Rafe. War das nicht eine gute Grundlage für eine Ehe? Und mit ihm das Bett zu teilen würde ihr nicht schwerfallen.

Im Gegenteil. Wem wollte sie etwas vormachen? Der Sex mit Rafe war berauschend.

Und Hartmore …

Hartmore würde ihr gehören. Und auch, wenn sie es sich nicht ohne Weiteres eingestehen wollte, spielte Hartmore für sie eine enorm wichtige Rolle.

„Genevra?“, hakte ihr Vater nach.

Sie drückte Rafes Hand. „Ja.“ Ihr Tonfall war entschlossen. „Ich will es. Ich will Rafes Frau werden.“

Nach dem Gespräch mit ihren Eltern folgten drei endlose Tage voll Besprechungen, Meetings und Terminen mit Anwälten, Notaren und Steuerberatern, um die rechtliche und finanzielle Sachlage zu klären.

Am Freitag flogen sie schließlich nach England. Das Paar wurde von Gennys Eltern begleitet und von ihrer Schwester Aurora, die alle Rory nannten. Es sollte eine überschaubare, private Feier im engsten Familienkreis werden, und Rory wollte die Hochzeitsbilder machen.

Gennys jüngere Schwester war in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sie liebte das Abenteuer. Sie hatte ihren Bachelor-Abschluss der schönen Künste mit dem Schwerpunkt Fotografie an der Kunsthochschule in Chicago gemacht und bereits einige Bilder veröffentlicht, unter anderem im National Geographic, Country Digest und Birds & Blooms. Manchmal fand Genny ihre kleine Schwester fast ein bisschen einschüchternd.

Im Grunde fand sie all ihre Geschwister bisweilen einschüchternd. Sie schienen immer genau zu wissen, was sie wollten, und ihre Ziele mit Talent und Beharrlichkeit ins Auge zu fassen, bis sie sie erreichten.

Arabella reiste als Krankenschwester durch die ganze Welt und sammelte Spenden für notleidende Kinder. Rhia überwachte die Akquisition und Restaurierung von Kunstgegenständen in Montedoros Nationalmuseum. Und Alice züchtete und trainierte einige der besten Pferde der Welt.

Sicher, auch Genny hatte ihr Leben lang gewusst, was sie wollte: Herrin von Hartmore werden. Aber das war etwas anderes. Die Ambitionen ihrer Geschwister waren ungleich größer und bedeutsamer. Verglichen mit ihnen kam Genny sich oft vor wie das hässliche, graue Entlein, das in einer Familie anmutiger Schwäne lebte.

Vom East Midlands Flughafen wurden sie mit zwei Limousinen abgeholt. Rafe, Gen und Rory teilten sich einen Wagen mit zwei Bodyguards. Die Fahrt nach Hartmore dauerte eine gute Stunde, und anfangs versuchte Rory ein Gespräch in Gang zu bringen. Wie immer war sie voll Energie und tausend neuer Ideen und Pläne. Doch sowohl Gen als auch Rafe waren ziemlich schweigsam, sodass sie das Reden bald aufgab.

Schließlich fiel Gen in einen unruhigen Schlaf und erwachte erst wieder, als sie das gewaltige Nordtor zu Hartmore passierten. Der Anblick des geliebten Parks ließ ihr Herz schneller schlagen. Hier gab es riesige alte Eichen und Buchen, die den Weg durch das imposante Gelände zum Anwesen flankierten.

Das Haupthaus war im Georgianischen Stil erbaut. Zu beiden Seiten gab es einstöckige Verbindungshäuser, durch die man in den jeweils dreistöckigen Ost- und Westflügel gelangte. Das zentrale Giebeldreieck des Haupthauses wurde von sechs korinthischen Säulen getragen.

Von außen wirkte die Fassade jedes Mal aufs Neue beeindruckend. Aber Genny wusste, wie es um das Innere des Hauses bestellt war. Die gesamte Residenz umfasste zweihundert Räume. Mindestens ein Dutzend davon wies Wasserschäden auf, weil das Dach des Westflügels undicht war. In den kommenden Jahren würde eine ganze Menge auf sie zukommen, wenn sie das Haus instand halten wollte.

In diesem Augenblick dachte Genny an das erste Mal zurück, als sie Hartmore gesehen hatte. Als sie noch klein war, hatte ihre Mutter sie und ihre vier Schwestern Arabella, Rhiannon, Alice und Rory hierher mitgenommen.

Und im zarten Alter von fünf Jahren war ihr schlagartig bewusst geworden, was ihre Bestimmung war: Ein Leben in Hartmore. Es war wie eine Offenbarung. Hier gehörte sie hin.

Und heute, zwanzig Jahre später, hatte sie wieder genau die gleiche Empfindung. Sie kam nach Hause. Und diesmal für immer.

„Wir sind zu Hause“, sagte Rafe sanft und bestätigte ihren Gedanken.

Sie strich sich das Haar aus der Stirn und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln.

Nachdem sie ihr Gepäck verstaut und sich frisch gemacht hatten, trafen Genny und Rafe seine Großmutter in ihren Gemächern im Ostflügel.

Eloise Gräfin von Hartmore war verwitwet und hatte in ihrem Leben sowohl gute als auch schlechte Zeiten durchlebt – doch ihre Haltung und ihre Energie waren ungebrochen.

Zu Hause sah man sie meistens in abgetragenen Hosen und derben Gummistiefeln, gefolgt von ihren zwei Collies Moe und Mable. Sie war leidenschaftliche Hobbygärtnerin und hielt sich am liebsten im Freien auf.

Ihr längliches Gesicht war durchzogen von unzähligen kleinen Fältchen, und ihr straffes festes Haar war mit der Zeit fast weiß geworden. Sie trug es noch immer geflochten und zu einem strengen Dutt am Hinterkopf festgesteckt. Ihre blassblauen Augen strahlten Entschlossenheit und Tatkraft aus, und jede ihrer Gesten war wohlberechnet und kraftvoll.

Genny liebte sie. Mit ihrer aufrichtigen Art und natürlichen Autorität war sie die geborene Herrscherin. Und sie herrschte über Hartmore – mit wachsamen Augen und strenger Hand. Zumindest herrschte sie über Garten und Anwesen.

Als Genny und Rafe eintraten, befahl sie den Hunden zunächst, ihr Freudengebell abzustellen. Gehorsam trotteten sie zum Kamin und ließen sich auf ihrer Decke nieder. Dann breitete Eloise die Arme aus. „Mein liebes Mädchen. Endlich gehörst du zur Familie.“

Genny lief zu ihr und schmiegte sich an sie. Der vertraute Duft nach Lavendel und Limonen umfing sie. „Wie schön, dich zu sehen, Eloise.“

„Du bist ein bisschen blass, Kind.“ Eloise musterte sie von oben bis unten.

„Mir geht es gut. Wirklich.“

„Schön. Wir werden dich trotzdem aufmöbeln. Und ein bisschen Speck auf die Rippen bringen.“ Sie berührte Gennys Wange. „Ich bin so stolz darauf, dich am Ende doch noch zur Enkeltochter zu haben.“

Genny biss sich auf die Unterlippe und nickte. Was sollte sie dazu sagen? „Es … ist alles so überwältigend.“

Plötzlich drang Lärm vom Flur herein. Die Hunde spitzten die Ohren. Eine Sekunde später flog die Tür auf. „Genny!“ Geoffrey, Rafes achtjähriger Neffe, stürmte herein. Er trug noch immer seine Schuluniform und stürzte sich begeistert auf Genny. „Du bist wirklich hier!“

„Zügle dich, junger Mann“, befahl Eloise, doch sie konnte ihr Lächeln nicht verbergen.

Geoffrey warf sich in Gennys Arme. „Sie haben mir schulfrei gegeben, damit ich zur Hochzeit kommen kann“, erklärte er atemlos. „Granny sagt, du wirst jetzt meine Tante.“

„Ja, das stimmt.“

„Ich bin so froh! Hallo, Onkel Rafe!“ Der Junge wandte sich an Rafe, doch in diesem Augenblick trat seine Mutter ein. „Nicht so wild, Geoffrey.“

Brooke DeValery Landers, Rafaels Schwester, stand im Türrahmen und bot wie immer einen imponierenden Anblick. Sie trug elegante, türkisfarbene Leggins aus Seide, eine geschmackvolle weiße Tunika – und einen missbilligenden Ausdruck in ihrem schönen Gesicht. „Er soll sich nicht so aufregen. Das schickt sich nicht.“

Energisch strich sie durch ihr langes, glänzendschwarzes Haar und richtete den Blick auf Genny. Ihre blauen Augen funkelten gefährlich. „Wie nett, dich zu sehen, Genevra.“ Ihr Ton strafte ihre Worte Lügen.

Brooke war geschieden. Ihr Exmann war Amerikaner. Er lebte in den Staaten, wo er auch zum zweiten Mal geheiratet und zwei weitere Kinder hatte.

„Hallo, Brooke.“ Genny und Brooke waren noch nie besonders gut miteinander ausgekommen. Im besten Fall begegneten sie sich mit kühler Höflichkeit. Genny trat zu ihr und küsste die Luft neben ihren Wangen. „Du siehst gut aus.“

Brooke starrte an ihr vorbei und ihren Bruder an. „Ich nehme an, es gibt einen Grund zum Gratulieren.“

Rafe nickte. „Sehr richtig. Gen hat mich zum glücklichsten Mann der Welt gemacht.“

Geoffrey zupfte an Gennys Hand. „Stell dir vor, wir haben junge Kätzchen bekommen. Darf ich sie dir zeigen?“

„Geoffrey! Zuerst einmal wirst du dich umziehen. In diesen Kleidern geht man nicht in den Stall.“

Geoffreys Lächeln erlosch. „Aber ich würde Genny so gerne die Kätzchen zeigen …“

„Geoffrey. Sofort.“

Mit hängenden Schultern folgte der Junge seiner Mutter nach draußen.

Genny sah ihm nach. Und sie nahm sich vor, sich Zeit für ihn zu nehmen, bevor er zurück ins Internat geschickt wurde.

Um acht Uhr traf sich die Gesellschaft zum Abendessen im Speiseraum. Genny liebte die Einrichtung, die vertraute Chippendale-Anrichte und den wuchtigen alten Tisch, an dem gut vierzig Personen Platz fanden.

Nur Geoffrey war nicht dabei. Brooke behauptete, er sei müde gewesen und früh zu Bett gegangen.

Die Gespräche während des Abendessens blieben unverfänglich. Rory zückte ihre Kamera und machte einige Bilder. Sie wollte am Montag nach Colorado reisen, um sich mit Clara, ihrer Lieblingscousine in der Bravo-Familie, zu treffen.

Eloise berichtete Genny von ihren Gartenplänen und den Obst- und Gemüsebeeten, die sie anlegen wollte. Gennys Eltern waren liebenswürdig und umgänglich wie immer.

Und Rafe war wie gewohnt still, aufmerksam und geduldig. Er aß langsam und verursachte kaum ein Geräusch mit dem wertvollen Silber. Genny versuchte, ihn nicht anzustarren, doch sie konnte die Augen kaum von ihm wenden. Sobald sie ihn ansah, ging ihre Fantasie mit ihr durch. Was würde in den kommenden Tagen zwischen ihnen passieren? Oder sollte sie sich fragen … Was würde nicht passieren?

Sie lenkte sich mit Erinnerungen an ihre gemeinsame Kindheit ab. Rafe war ein wilder, freiheitsliebender Junge gewesen. Seine Mutter Sabrina hatte einen Narren an ihm gefressen und weigerte sich, ihn zu bändigen. Sein Vater, Edward II, schien sich selten mit seinem Sohn zu befassen – außer, um ihm eine ungerechtfertigt harte Strafe zu erteilen.

Als sie sich das erste Mal begegnet waren, waren Genny fünf und Rafe dreizehn Jahre alt gewesen. Während sie mit kindlicher Bewunderung durch den Garten von Hartmore gelaufen war, war Rafe plötzlich von einer der alten Eichen gesprungen.

Sie hatte sich furchtbar erschrocken und war schreiend zum Haus zurück gerannt. Am nächsten Tag hatte er sie wieder erschreckt: Aber dieses Mal war sie tapfer stehengeblieben.

Am Ende ihres Besuchs waren sie ziemlich ungleiche Freunde geworden: der große, wilde Grafensohn und die zierliche Prinzessin.

Gennys Mutter hatte den beiden ihre aufregenden Streifzüge über das Anwesen erlaubt, solange Rafe ein Auge auf ihre Tochter hatte.

Bei einem dieser Ausflüge hatte er ihr erzählt, wie sehr er seinen Vater hasste. Und sie hatte zugegeben, dass sie gerne für immer in Hartmore geblieben wäre.

Im kommenden Herbst hatte sein Vater durchgegriffen und ihn auf das St. Pauls Internat in London geschickt. Zu jedermanns größtem Erstaunen hatte Rafe einen Erfolg nach dem anderen eingefahren. Anschließend besuchte er das Emmanuel College in Cambridge und schloss die Ausbildung als Klassenbester ab.

Eloise hatte oft bemerkt, dass Rafes wacher Verstand seinem starken Körper in nichts nachstand. Er hatte eine ungewöhnlich gute Auffassungsgabe und ein Händchen für Finanzen.

Das hatte ihm dabei geholfen, aus dem bescheidenen Erbe seines Onkels mit einigen geschickten Anlagen eine hübsche Summe zu machen, sodass er von nun an auf nichts und niemanden mehr angewiesen war.

Vor Edwards frühem Tod hatte Eloise einmal anklingen lassen, dass Hartmore besser versorgt wäre, wenn Rafael der offizielle Erbe wäre – anstelle seines charmanten, leichtherzigen Bruders.

Brookes hohles Lachen riss Genny aus ihren Gedanken. „Genevra, träumst du? Was in aller Welt starrst du so angestrengt an?“

Natürlich wusste sie es. Sie warf Rafe sogar ein anzügliches Grinsen zu.

Genny errötete. Doch so schnell wollte sie sich nicht geschlagen geben. „Dich natürlich, Brooke. Du trägst ein umwerfendes Kleid.“

Brooke sah sie verächtlich an. „Sicher. Also dann.“ Sie hob ihr Weinglas. „Auf das Eheglück. Auch wenn meine Erfahrung gezeigt hat, dass es nicht immer ein Glück ist.“

3. KAPITEL

Die Prunkzimmer von Hartmore waren der Öffentlichkeit von April bis Oktober zugänglich. Montags bis donnerstags von zwölf Uhr Mittag bis sechzehn Uhr gewährte man Besuchern einen Blick in die prachtvollen Säle und üppigen Speisezimmer.

Die Residenz hatte schon als Drehort für eine Verfilmung von Jane Austens Emma und einige BBC-Sondersendungen gedient.

Außerdem gab es die Möglichkeit, sich in Hartmore trauen zu lassen. Für Samstag hatten sich bereits zwei Paare angemeldet, für ein Uhr und vier Uhr am Nachmittag. Somit würde Genny und Rafe die Saint Ann Kapelle erst am späten Nachmittag zur Verfügung stehen.

Da die anderen Brautleute sowohl die Kapelle als auch den großen Festsaal für den Empfang gebucht hatten, würde Gens eigene Hochzeit in einem anderen Speiseraum stattfinden. Mit leisem Bedauern dachte sie an den prächtigen Festsaal, den sie schon als Kind geliebt hatte. Doch es ließ sich nun einmal nicht ändern.

Um viertel nach sechs schritt sie an der Seite ihres Vaters den schmalen Gang zum Altar hinab. Die Saint Ann war eine sechshundert Jahre alte kleine Kirche aus grobem Sandstein, und das Innere war über und über mit Blumenbouquets geschmückt.

Genny trug ein ärmelloses Kleid aus weißer Spitze, das sie vor drei Tagen in Montedoro erstanden hatte.

Rafe wartete am Altar. Er war in einen schwarzen Anzug gekleidet und sah aus wie ein junger Gott.

Die Szenerie war so unwirklich, dass Gen unwillkürlich blinzelte. Doch als sie die Augen wieder öffnete, bot sich ihr noch immer dasselbe Bild.

Rafe am Altar. Ihre Hochzeit!

Die Zeremonie ging wie im Flug vorüber. Sie gaben sich gegenseitig das Eheversprechen, bevor Rafe erlaubt wurde, seine Braut zu küssen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!