Breitseiten auf das Zwerchfell - Jörg Maaß - E-Book

Breitseiten auf das Zwerchfell E-Book

Jörg Maaß

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Beschreibung

Breitseiten auf das Zwerchfell: Ja, die feuert der Autor hier mehr als reichlich ab! Mit unzähligen Salven voller Nonsens, Comedy, Satire, Wortspielen, Rap und vielen mehr wird der Leser zum Lachen animiert! Ob er sich über die (vermeintliche) Kreativität von Livetickern, die Verbannung eines bestimmten Buchstabens oder seiner Liebe zu dem Vinyl auslässt: Immer wird mit einer großen Prise schwarzen Humor voll drauf geballert, wobei auch eine gute Portion Selbstironie nicht fehlt! Auch Aufklärung über Redewendungen und Sprichwörter wird betrieben, ebenso die Ursache des Schubladendenkens beleuchtet! Aktuelle Themen wie Bürgergeld, Grundnahrungsmittelknappheit und Erderwärmung kommen auch nicht zu kurz. Manchmal abgedreht, dann wieder etwas stumpfer, aber immer sehr unterhaltsam und witzig ist dieses Buch eine Aufheiterung in trüben Zeiten.

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Dieses Buch ist Thorsten S. gewidmet!

R. i. P., Thorsten!

Irgendwann sehen wir uns wieder und trinken ein Bier zusammen!

Inhaltsverzeichnis

Widmung

Vorwort

Keine Angst vor den Livetickern!

Die Fragezeichen in meinem Kopf

Die Maibaumphobie und andere Ängste

Der Vinylfan

Rätselhafte Sprichwörter, Redewendungen

Hauptstädtenamen

Der irritierende Irrsinn irreführender Wörter

Das Burger/Bürgengeld

Grundnahrungsmittelknappheit

Der wahre Grund der Erderwärmung

Die Mengenlehre und das Schubladendenken

Dativ und Akkusativ

Die Verbannung des bösen Zetts

Die Mysteriösen Gene

Die unzähligen Feindbilder und der Zeitenwandel

Das Zeitfenster und the Do it yourself Programm

Namenswortspieltext

Konfuzius sagte nicht

Die ständige Wandlung der Jugendsprache

Bauernrap

Der Coronarap

Die 10 Kotgebote

Gedichte:

"Nur ein Tag" und "Auf die Glocke"

Der schockierte Hulk und an englisch Poem

Quizfragen

Der Mann mit den magischen Stab

Inhaltsverzeichnis

Nachwort und Dankeschön

Vorwort

Sieben! Sieben und vier sind die Zahlen, an die ich gerade denken muss! Sieben, weil ich mit "Breitseiten auf das Zwerchfell" nun schon mein siebentes Buch veröffentliche und vier, weil seit dem Erscheinen von "Maaßlosigkeiten" vier Jahre vergangen sind.

So kam ich zu dem Schluss, dass es dann doch dringend an der Zeit sei, die Menschheit mit neuen Ergüssen aus meinem kranken Gehirn zu erfreuen.

Warum der martialisch klingende Titel: "Breitseiten auf das Zwerchfell"? Ich glaube, die Idee dazu kam mir, als ich über die Liveticker schrieb. Während die Fußballer Schüsse und Raketen auf die Tore abfeuern, gibt es von mir stattdessen Breitseiten auf eure Zwerchfelle! Ich hoffe, dass sie bei dem Lesen des Buches arg strapaziert werden.

Seit dem Erscheinen von Maaßlosigkeiten (Oktober 2019) ist sehr viel passiert, aber ich will mich nicht schon wieder über die kranke Welt auslassen wie in den Vorwörtern der vorherigen Bücher. Doch ein Ereignis hat mich besonders mitgenommen und das ist der Tod eines guten Freundes, mit dem ich fast jeden Tag telefoniert habe. Ihm widme ich dieses Buch.

R. i. P., Thorsten!

So viele schöne Erinnerungen kommen in mir hoch …

Auch oder gerade deswegen habe mich entschlossen, zunächst erst mal ein lustiges Buch mit Comedy- und satirischen Texten, Reimen, Wortspielen und einigen Gedichten zu veröffentlichen, denn das Leben ist schon ernst genug. Thorsten und ich haben in der Vergangenheit unseren Unmut über die täglichen Ärgernisse des Lebens oft mit Witzen und Humor zu übertünchen versucht, was uns zuweilen, wenn auch nicht immer, ganz gut gelang.

Breitseiten auf das Zwerchfell ist eine für mich wirklich seltsame Mischung aus alten und neuen Texten und somit teilweise ein Ausflug in meine Vergangenheit, wobei ich feststelle, dass mich zuweilen Till Eulenspiegel bei einigen Ideen inspirierte. Ich habe von den Kurzgeschichten etwas Abstand genommen und mich in letzter Zeit mehr der Comedy und Satire gewidmet. Vielleicht weil ich so vieles nicht mehr ernst nehmen kann, was hier passiert beziehungsweise passierte.

So ganz konnte ich aber doch nicht ihnen ablassen. "Der Mann mit dem magischen Stab" (die einzige Short Story) bildet den Schluss des Buches.

Der Wortspieltext "Konfuzius sagte nicht oder die unbekannten Weisheiten des 20. und 21. Jahrhunderts" stammt aus dem Buch "Gefangene, Befreier und ein blutiger Platz". Ich habe ihn etwas überarbeitet und erweitert. Ansonsten sind "Der Vinylfan", "Das Zeitfenster", "Mengenle(e)hre", "Dativ und Akkusativ" sowie "Die ständige Wandlung der Jugendsprache", ältere Texte aus dem letzten Jahrzehnt, die ich aber erst vor Kurzem beendet habe. Sie lagen, ebenso wie das Vornamenswortspiel, etliche Jahre unvollkommen in meinen virtuellen Ordnern.

Die anderen Texte stammen überwiegend aus den letzten drei Jahren und behandeln zum größten Teil aktuelle Themen, wobei mir viele lustige Ideen kamen. Ohne Humor und meine guten Freunde und Verwandten hätte ich diese seltsame Zeit nicht überstanden, vielen Dank an dieser Stelle!

Wenn ich mir die Texte so durchlese, stelle ich fest, dass ich zuweilen politisch und vor allem auch sozial/gesellschaftskritisch werde. Etwas, das ich früher vermeiden wollte, aber die letzten Jahre haben mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet.

Ich wünsche euch viel Spaß und Freude beim Lesen. Mögen euch meine Breitseiten zum Lachen animieren!

Jörg Maaß

Keine Angst vor den Livetickern!

Vor Jahren erwähnte mal jemand in einem Gespräch, dass er sich an den Wochenenden nachmittags im Internet oft die Liveticker ansehe. „Na und? Das doch nichts Neues, Sex vor laufender Webcam gibt es doch schon länger“, entgegnete ich gelangweilt. „Nein, Liveticker! Mit "t" geschrieben!“, erwiderte mein Bekannter.

Hierbei handelt es sich um Berichterstattungen von Sportevents, die nahezu in Echtzeit erfolgen. Man kann dort die aktuellen Spielstände professioneller Fußballmatches (aber auch von anderen Mannschaftssportarten) einsehen. Und nicht nur das: Wenn man auf die Liveticker-Seite geht und eine von den Begegnungen in der Leiste anklickt, öffnet sich ein Fenster. Darin entdeckt der geneigte Fan viele Informationen rund um das Match, wie etwa die Aufstellungen und Statistiken, aber auch Kommentare zu dem Verlauf der Begegnung. Und über Letztere will ich hier berichten, denn sie beunruhigten mich sehr!

Was ich da las, ist sehr verwirrend, teilweise aber auch absolut erschreckend und beängstigend. Ich versuche das mal anhand einiger ausgesuchter Kommentare zu verdeutlichen. Ganz oft ist dort zu lesen:

Spieler x nahm einen tödlichen Pass auf und feuerte einen gefährlichen Schuss in Richtung Tor ab. Neben der beklemmenden Angst, die in mir aufkam, stellten sich mir natürlich gleichzeitig etliche Fragen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll …

Zunächst einmal verstehe ich überhaupt nicht, warum auf den Plätzen Pässe herumliegen. Müssen die Akteure sie etwa aus rechtlichen Gründen immer mit sich führen? Vielleicht um auszuschließen, dass andere Spieler eingesetzt werden, also zum Zwecke des Identitätsnachweises? Ein denkbares Szenarium wäre: Unterbrechung der Begegnung durch Pfiff des Schiedsrichters, der einen Akteur zu sich winkt und ihn auffordert, seinen Pass vorzuzeigen! Und wenn er keinen bei sich hat, muss er leider das Feld verlassen und darf nicht mehr weiter kicken! Das wäre eine mögliche Erklärung, doch bleibt dann immer noch die Frage übrig, warum sie ihre Dokumente so häufig verlieren! Aber noch viel mehr verwirrt mich der tödliche Pass! Zuweilen ist auch von einem Schönen die Rede. Der ist dann wahrscheinlich in bunten oder mit Blumen bedruckten Geschenkpapier eingeschlagen, denn es gibt ja bestimmt auch den einen oder anderen Hippie unter den Fußballspielern. Warum aber tödlich? Ist der Ausweis etwa vorher in ein spezielles Gift eingetaucht worden? Curare oder so was in der Art und jeder, der ihn berührt …? Aber dann würden ja einige Kicker das Match gar nicht überleben. Sehr, sehr rätselhaft, dieser Satz!

Als noch beunruhigender empfinde ich aber, dass die Akteure sich auf dem Platz beschießen. Wobei das Motiv in dem Fall klar auf der Hand liegt: Er nahm den tödlichen Pass auf und spürte, dass der in Gift getränkt war, worauf er dann aus Rache einen Schuss in Richtung Tor abfeuerte! Ich kombiniere und komme zu der logischen Schlussfolgerung, dass dieses Dokument dem gegnerischen Torhüter gehörte.

Allerdings: So ein Schuss kann doch auch jemand anders treffen, vor allem wenn er am Pfosten abprallt und von dort in das Publikum …! Warum greift die Polizei da nicht ein? Ich wette, die Schützen besitzen noch nicht mal einen Waffenschein!

Nicht auszudenken, was alles passieren könnte. Aber hauptsächlich beschäftigt mich die Frage, wo der Mann die Waffe versteckte! Und warum werden die Teams und ihre Mannschaftskabinen vor Beginn der Veranstaltung von der Polizei nicht gründlich durchsucht? Es ist eigentlich ein großes Wunder, dass es auf den Plätzen noch keine Toten oder Spieler mit Schussverletzungen gab. Das Publikum wird bei Einlass kontrolliert, warum nicht auch die Akteure des Events? Ich empfinde dies als absolut unverantwortlich! In einem anderen Kommentar konnte man lesen:

Y feuerte eine Rakete aus großer Distanz ab ...

Ja, ja, über die Fans schimpfen, wenn Pyrotechnik abgebrannt wird, aber selber nicht besser, oder was? Für die Ballartisten gelten anscheinend Sonderrechte! Das ist einfach skandalös! Und auch hier stellt sich mir wieder die Frage: Wo verbarg er die Rakete vor den Augen des Schiedsrichters, denn unter dem Trikot ist das ja schlecht möglich? Mir kommt da gerade ein Gedanke: Vielleicht hatte man den Feuerwerkskörper am vorherigen Tag in eine der Eckfahnen gesteckt? Was natürlich voraussetzt, dass diese ausgehöhlt ist! Das wäre eine mögliche Erklärung! Aber ich fand noch etliche andere seltsame Sätze. Einer davon war:

„Team Q“ wird nun die Chance bekommen, aus einer Ecke ein Tor zu machen!

Ja, basteln die Mannschaften da etwa auf dem Rasen? Die sollen doch Fußball spielen! Auch der Kommentar: „Er ließ einen Hammer los!“, deutet stark darauf hin, dass einige der Akteure handwerklichen Tätigkeiten auf dem Platz nachgehen. Na klar, das ist ja auch logisch, denn wenn das Team „Q“ aus einer Ecke ein Tor herstellen will, benötigen sie dafür Werkzeug!

Manchmal schreiben sie auch, dass ein Spieler vom Platz geflogen ist. Ich war ja immer schon der Meinung, die Behauptung, einige der Fußballprofis sind dekadente Millionäre, enthalte ein Körnchen Wahrheit, aber dass sie sich sogar mit einem Flugzeug abholen lassen und zudem noch vor dem Ende des Matches, empfinde ich doch als sehr abgehoben! Manche Menschen lechzen halt nach Aufmerksamkeit … Ich verstehe nicht, warum man so etwas genehmigt. Es ist doch nicht ungefährlich, wenn ein Hubschrauber oder Privatjet auf dem Spielfeld landet.

Ich stelle mir das gerade bildlich vor: Das Flugzeug kreist kurz über dem Stadion. Der Schiedsrichter, die Mannschaften, Trainer und Betreuerteams stecken sich Stöpsel in die Ohren, weichen anschließend ehrfurchtsvoll von dem Rasen, wonach der kleine Privatjet mit lautem Surren und anderen lärmenden Geräuschen auf dem Anstoßkreis landen kann. Ein paar Sekunden später öffnet sich die Tür des Fliegers und der in einen teuren Herrenanzug gekleidete Butler des Ballkünstlers schreitet mit würdevollen Schritten die Gangway hinunter auf den Arbeitsort seines Chefs und überreicht selbigen ein Handtuch mit den Worten: „Ich hoffe, Sie hatten ein angenehmes Spiel, mein Herr. Zwei große Tabletts mit Longdrinks und etwas kaltem Buffet stehen bereit, die Frau Gemahlin erwartet sie schon.“ Vor der Landung hatte sein Arbeitgeber natürlich schon das Trikot und die Schuhe ausgezogen und (mitsamt Socken) in die johlende Menge geworfen. (Ich hoffe, der Fänger hat einen schlechten Geruchssinn!)

Sorgsam befreit der Fußballprofi nun mit dem dargereichten Handtuch seinen muskellosen, äh, muskulösen Adoniskörper von jedem noch so kleinen Schweißtropfen – eine wahre Zelebrierung des perfekten Abtrocknens und somit Vorbild für die Jugend. Nein, nein! Die Hose behält er dabei natürlich an, auch wenn sich manche der weiblichen Fans vielleicht eine vollständige Entkleidung gewünscht hätten. Danach gleitet er mit seinen Armen langsam in die Ärmel des von seinen Angestellten aufgehaltenen schwarzen, mit goldenen Drachen bestickten Kaschmirbademantels und schlüpft in ein Paar Flip-Flops einer bekannten italienischen Luxusmarke, um schlussendlich gemächlich die Stufen der Gangway emporzusteigen. Sein Butler folgt ihm mit gebührendem Abstand nach, und als sich beide im Flieger befinden, schließt er die Tür.

Unter dem tosenden Applaus seiner Mannschaftskollegen und des Publikums (insofern sie Fans seines Teams sind) hebt der Privatjet kurz danach ab und vielleicht winkt der vermögende Starkicker zum Abschied aus dem Fenster noch einmal seinem Team zu oder hebt den Daumen nach oben, als simuliertes Zeichen der Aufmunterung, des Optimismus und festen Glaubens an seine Mannschaft, dass sie gewinnen werden, während er gedanklich schon bei den abendlichen Freuden des Lebens weilt!

Aber das Ganze wirft doch einige Fragen auf. Wie koordiniert man die Landung und den Abflug? Erhält der Pilot von seinem Chef die Anweisungen dafür? Oder obliegt diese Aufgabe dem Referee? Und verteilt man vor den Veranstaltungen eigentlich auch Ohrenstöpsel an die Zuschauer? Ansonsten könnten auf den gastgebenden Verein ja etliche Schmerzensgeldklagen zukommen. Mir würden bei längerem Nachdenken noch viel mehr Fragen einfallen, aber die gewichtigste ist für mich: Warum sieht man dergleichen nie bei einem Fußballmatch, das live im Fernsehen übertragen wird? Das bezieht sich jetzt nicht nur auf die Abflüge der Spieler. Auch die ganzen anderen kommentierten Merkwürdigkeiten erschienen nie auf dem Bildschirm!

Nun, ich könnte mir vorstellen, dass es in diesen Fällen vielleicht eine Art Agreement zwischen den Sendern, Vereinen und ihren Angestellten gibt. So nach dem Motto: Reißt euch heute doch bitte mal einigermaßen zusammen, denn das Fernsehen ist da! Dies könnte eine mögliche Erklärung sein, die mich aber nicht ganz befriedigt, zumal mir jemand erzählte, es wäre immer mindestens ein TV-Sender vor Ort, selbst wenn das Spiel nicht live übertragen wird, und man könnte Ausschnitte des Matches später im Fernsehen ansehen. (Damit meine ich jetzt nur die Begegnungen der Profiteams.) Das macht mich sehr nachdenklich. Vertuscht man hier etwas? Bin ich da vielleicht sogar auf einen großen Skandal gestoßen?

Doch dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen aus meinen langen Haaren: Natürlich, die Begriffe und Kommentare sind einfach nur kreative Ergüsse, die frei erfunden sind. Die Schreiber haben sich vielleicht ein Beispiel an unseren Politikern oder den Zeitungen und anderen Medien genommen. Na klar, wie konnte ich nur so dumm sein und es für Realität halten?

Allerdings bleibt noch eine Frage offen: Was verursacht in den Stadien die vielen fauligen Gerüche, von denen ich so häufig höre? Der Schiedsrichter unterbricht ja zuweilen das Spiel deswegen! Hygieneprobleme?

Die Fragezeichen in meinem Kopf

Ich bin nun mittlerweile fast 60 Jahre alt und habe sehr viel erlebt, aber manchmal komme ich mit der Welt einfach nicht mehr klar. So viele Fragen in meinem Kopf und keine Antworten.

Sind Sandwi(t)ches Hexen, die in der Wüste oder am Strand leben? Wenn sich der Radi eine Glatze schert, ist er dann radika(h)lisiert? Warum wird Astra jetzt gespritzt? Knallt das etwa mehr im Vergleich zu den Flaschen- und Dosenbieren? Und dann diese Boosterimpfung …! Also, ich trinke von dem Zeug zuweilen mal eine Dose, aber injizieren lasse ich mir das auf keinen Fall!

Auch die Warnungen vor den bedrohlichen Wellen verstand ich überhaupt nicht. Da traute man sich schon gar nicht mehr an das Meer zu fahren. Ein Kumpel hatte mich dann aber beruhigt. „Es sind nur bestimmte Wellen, aktuell die Dreizehnte oder so!“, meinte er. „Ach so. Das andauernde Zählen ist aber sehr nervig, denn wenn ich an der Nord- oder Ostsee bin, will ich mich ja erholen.“ antwortete ich ihm.

Was bei mir zur kurzzeitigen Erholung führte, war der sogenannte Lockdown. Als ich das Wort aber zum ersten Mal hörte, projizierte mein Verstand nur ein großes Fragezeichen im Inneren meines Schädels. Lockdown …! Was soll das denn sein? Ein Gerät oder eine Erfindung für Jäger, um die Tiere hervorzulocken? Das würde wahrscheinlich doch nur zwei- oder dreimal funktionieren, die Waldbewohner merken sich so etwas! Es könnte aber auch ein Medikament gegen das Downsyndrom sein. Oder eine neue Frisur? Vielleicht ganz spezielle Locken? Aber nein, dann hätten sie es doch eher als "Downlocken" bezeichnet!

Vielleicht ist es die Locke eines berühmten Dichters namens Down, es gibt ja auch die Schillerlocken. Da mir das viel zu viele Antwortmöglichkeiten waren, und mein Bekannter, der mich über die Wellen aufgeklärt hatte, sich kopfschüttelnd abwandte, als ich ihn dazu befragen wollte, blieb das Rätsel bezüglich der Bedeutung des Wortes Lockdown zunächst ungelöst. Irgendjemand gab mir dann aber den Tipp, mal in einem englischen Wörterbuch nachzusehen. Und dort fand ich tatsächlich die Antwort auf meine Frage. Lockdown bedeutet ganz einfach: Ausgangssperre! Man, das hätten sie uns doch auch so sagen können, aber das englische Wort klingt wohl sympathischer, oder was?

Doch es gibt noch viele andere Fragen, auf die ich bisher keine Antwort fand. Ist die Pandemie eine typische Berufskrankheit von Flötisten? Aus wie vielen Bären besteht eine "Koalation" und warum wird das Wort in den Medien immer falsch geschrieben (Ich lese immer Koalition)? Musste der Waldmeister eine Prüfung ablegen und falls ja, in welchem Gehölz? War Moby Dick ein übergewichtiger Wal, der sich von Marihuana ernährte? In dem Buch wurde er ja als Pottwal * bezeichnet! Das würde vielleicht erklären, warum er Ismael verschonte. Der hatte bestimmt noch etwas Gras in seiner Jackentasche, das ihm sein Kumpel Queequeg geschenkt hatte. Die beiden rauchten ja oft zusammen Pfeife.

Was mich schon seit vielen Jahren äußerst irritiert und auch der Grund ist, warum ich vor meinen Ableben unbedingt noch einmal Urlaub in Norwegen verbringen möchte, sind die Rentiere. Andauernd höre ich: „Das muss sich rentieren.“ Ich werde mir die schönen, sagenumwobenen Hirsche doch einmal genau ansehen und deren Verhalten studieren, um ihr streng gehütetes, altes Geheimnis endlich aufzudecken.

A