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Inspirierend, ermutigend, provokant: Ratschläge für Nachwuchsautoren Wie muss die erste Zeile eines Buches aussehen? Wie stellt man sich der leeren weißen Seite? Wie erschafft man Figuren? Colum McCann gibt angehenden Schriftstellern Anregungen für den Schreibprozess und praktische Tipps: wie man einen Agenten findet, wie viele Schreibpausen man einlegen sollte und wie man am besten mit Kritikern umgeht. Er notiert Überlegungen zur Einstellung, die zum Schreiben nötig ist, und geht auf die mentalen und philosophischen Herausforderungen ein, die jedem Autor irgendwann begegnen. So entsteht ein zugleich empathischer wie pragmatischer Ratgeber für Schreibbegeisterte.
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Seitenzahl: 123
Colum McCann
Briefe an junge Autoren
Mit praktischen und philosophischen Ratschlägen
Aus dem Englischen von Thomas Überhoff
Inspirierend, ermutigend, provokant: Ratschläge für Nachwuchsautoren
Wie muss die erste Zeile eines Buches aussehen? Wie stellt man sich der leeren weißen Seite? Wie erschafft man Figuren? Colum McCann gibt angehenden Schriftstellern Anregungen für den Schreibprozess und praktische Tipps: wie man einen Agenten findet, wie viele Schreibpausen man einlegen sollte und wie man am besten mit Kritikern umgeht. Er notiert Überlegungen zur Einstellung, die zum Schreiben nötig ist, und geht auf die mentalen und philosophischen Herausforderungen ein, die jedem Autor irgendwann begegnen. So entsteht ein zugleich empathischer wie pragmatischer Ratgeber für Schreibbegeisterte.
Colum McCann wurde 1965 in Dublin geboren. Er arbeitete als Journalist, Farmarbeiter und Lehrer und unternahm lange Reisen durch Asien, Europa und Amerika. Für seine Romane und Erzählungen erhielt McCann zahlreiche Literaturpreise, unter anderem den Hennessy Award for Irish Literature und den Rooney Prize. Zum internationalen Bestsellerautor wurde er mit den Romanen «Der Tänzer» und «Zoli». Für den Roman «Die große Welt» erhielt er 2009 den National Book Award. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in New York.
Für Jennifer Raab, Savah Chalfant, Alexandra Pringle und Jennifer Hershey. Und für all die jungen Autorinnen und Autoren
«Niemand kann Ihnen raten und helfen, niemand», sagte Rilke vor über einem Jahrhundert in Briefe an einen jungen Dichter. «Es gibt nur ein einziges Mittel. Gehen Sie in sich.»
Natürlich hatte Rilke recht. Man kann sich nur selbst helfen. Am Ende läuft alles darauf hinaus, wie das Wort auf der Seite wirkt, nicht zu reden vom nächsten und vom übernächsten Wort. Doch Rilke war angetan vom Ersuchen des jungen Schriftstellers, und im Verlauf von sechs Jahren wechselte er zehn Briefe mit Franz Xaver Kappus. Hauptsächlich beriet er ihn in Sachen Religion, Liebe, Frauenfragen, Sex, Kunst, Einsamkeit und Geduld, aber er ging auch auf das Dichterleben ein und darauf, wie diese Dinge die Worte auf der Seite gestalten mochten.
«Dieses vor allem», sagte er, «fragen Sie sich in der stillsten Stunde Ihrer Nacht: Muss ich schreiben?»
Jeder, der einmal den Drang zu schreiben verspürt hat, kennt diese stille Stunde. In meinem Leben als Schriftsteller und Literaturlehrer war ich schon mit vielen solchen Menschen – und Stunden – konfrontiert. Jedes Jahr leite ich mein Schreibseminar am Hunter College mit der Feststellung ein, ich sähe mich außerstande, den Studenten überhaupt irgendetwas beizubringen. Dies mag ein kleiner Schock für die zwölf jungen Frauen und Männer sein, die den Entschluss gefasst haben, sich jener aufreibenden, düsteren Kunst zu widmen. Es sind mit die klügsten jungen Autoren Amerikas, sechs im ersten, sechs im zweiten Studienjahr, ausgewählt aus Hunderten. Meine alljährliche Eröffnungsansprache an sie soll keine Entmutigung sein. Ich hoffe, sie ist das genaue Gegenteil. Ich kann Ihnen nichts beibringen. Nun, da Sie dies wissen, gehen Sie hin und lernen. Am Ende führe ich sie in der Hoffnung ans Feuer, dass sie schon merken werden, wo sie sich höchstwahrscheinlich verbrennen. Aber der Ausflug erfolgt auch in der Hoffnung, dass sie mit Feuer umzugehen und es weiterzugeben lernen.
Einer der besten Orte für junge Autorinnen und Autoren ist der mit dem Gesicht zur brennenden Wand, und nur Mumm, Verlangen und Beharrlichkeit bringen sie auf die andere Seite. Tatsächlich kommen meine Studenten dort auch hin: manche graben Tunnel, manche klettern, andere reißen die Wand einfach ein. Nicht mit meiner Hilfe, sondern indem sie, à la Rilke, richtig in sich gehen. Ich unterrichte nun seit beinahe zwanzig Jahren. Das ist viel Kreide und Rotstift. Nicht immer hat es Spaß gemacht, aber meistens schon, und die Erfahrung möchte ich um keinen Preis missen. Ein Student hat den National Book Award gewonnen. Ein anderer den Booker-Preis. Guggenheim-Stipendien. Pushcart-Preise. Mentorenrollen. Freundschaften. Aber seien wir ehrlich, es gab auch Burnouts. Es gab Heulen und Zähneklappern. Es gab rauschende Abgänge. Zusammenbrüche. Reue.
Die Wahrheit ist, dass ich nur ein Sparringspartner bin. Übung und Erfahrung garantieren keine überlegene Position. Es ist jederzeit möglich, dass ein Student oder eine Studentin von Anfang an viel mehr weiß als ich. Deshalb ist es meine einzige Hoffnung, ihnen im Verlauf von vier Semestern vielleicht das eine oder andere vermitteln zu können, das ihnen ein bisschen Zeit und Kummer erspart.
Ausnahmslos streben all diese Studenten danach, um es mit Rilke zu sagen, «unsagbaren Ekstasen Ausdruck zu verleihen». Unsagbare Ekstasen, in der Tat. Das ist ihre Aufgabe. Die Fähigkeit aufzubringen, an das Schwierige zu glauben. Zäh um die Erkenntnis zu ringen, dass Erfolg Zeit und Geduld braucht.
Vor nicht allzu langer Zeit bat mich StoryPrize. org um einen kurzen Text über das Leben als Schriftsteller. Ich mischte ein paar Gedanken zusammen, würzte mit ein bisschen Credo und rührte schließlich noch hinein, was ich aus dem Spültuch meiner Tage als Lehrer an Weisheit wringen konnte. Das Ergebnis betitelte ich mit «Brief an einen jungen Autor». Es ergab den ersten Eintrag dieses Buches, auf den im Lauf eines Jahres weitere folgten. Mal waren sie didaktisch gemeint, mal als Weckruf. Dies ist also kein organisierter Leitfaden für Autoren. Aber, wie ich hoffe, auch kein leeres Geschwätz. Eher eine leise Stimme, in deren Begleitung man durch den Park spaziert, ebenfalls etwas, das ich mit meinen Studenten bisweilen gern tue. Beim Schreiben stellte ich mir ein ins Ohr einer jungen Autorin, eines jungen Autors geflüstertes Wort vor, wobei ich inzwischen denke, dass diese Briefe eigentlich jedermann ansprechen dürften, der schreibt, nicht zuletzt mich selbst.
Natürlich fällt mir dazu Cyril Connollys Satz ein: «Wie viele Bücher über Malerei hat Renoir geschrieben?» Mir ist klar, dass der Versuch, einen intrinsisch rätselhaften Vorgang zu analysieren, eine Torheit sein dürfte, aber nichtsdestotrotz, hier ist er, im vollen Bewusstsein dessen, dass die Zauberkiste, sobald man sie öffnet, Anlass zu Enttäuschung geben könnte. Die Wahrheit ist, dass ich wirklich gern zusehe, wenn junge Autoren beginnen, der Welt ihren Stempel aufzudrücken. Ich feuere meine Studenten nach Kräften dabei an. Bisweilen feuern sie zurück. In der Tat lautet ein Standardsatz meiner Einführungsrede, dass im Verlauf des Semesters unweigerlich Blut unter der Tür hindurchfließen wird, und unweigerlich wird auch meines dabei sein.
Ich gebe zu, dass ich bei der Zusammenstellung dieser Ratschläge elend gescheitert bin, was, wie Sie sehen werden, einer Art schulterklopfendem Selbstlob gleichkommt. Ich liebe es zu scheitern. Auch hier ist es mir gelungen. Diese meine Ratschläge sind unzulänglicher als alle, die ich selbst gern erhalten würde. Ich präsentiere sie Ihnen mit einer bescheidenen Verbeugung und dem Wunsch, sie für sich sprechen zu lassen.
Eine kleine Warnung: Als ich einmal einen Roman mit dem Titel Der Tänzer schrieb, eine Fiktionalisierung des Lebens von Rudolf Nurejew, schickte ich das Manuskript einem meiner Helden, einem Schriftsteller, von dem ich jedes Wort liebte. Er war unfassbar freundlich und sandte mir sechs handgeschriebene Seiten mit Änderungsvorschlägen zurück. Ich übernahm praktisch jeden einzelnen, aber der, ich solle den Eröffnungsmonolog über den Krieg streichen, der mit den Worten «Drei Winter» beginnt, verstörte mich. Ich hatte nahezu sechs Monate an diesem Abschnitt gearbeitet, und er gehörte zu meinen Lieblingsstellen im Buch. Der Schriftsteller führte gute Argumente dafür ins Feld, ihn herauszunehmen, aber ich war trotzdem verstört. Tagelang lief ich mit seiner Stimme im Kopf herum. Streichen Sie ihn, streichen Sie ihn. Wie konnte ich den Rat eines der größten Schriftsteller der Welt in den Wind schlagen?
Am Ende nahm ich den Rat nicht an. Ich ging in mich und lauschte. Als das Buch schließlich erschien, schrieb er mir und sagte, ich hätte die richtige Wahl getroffen und er müsse demütig seinen Fehler eingestehen. Es ist einer der schönsten Briefe, die ich je bekommen habe. John Berger. Ich verrate hier seinen Namen, weil er mein Lehrer war, nicht im wörtlichen, sondern in einem strukturellen Sinn und in der Manier eines Freundes. Ich hatte noch einige andere Lehrer: Jim Kells, Pat O’Connell, Bruder Gerard Kelly, meinen Vater Sean McCann, Benedict Kiely, Jim Harrison, Frank McCourt, Edna O’Brien, Peter Carey und so gut wie jeden anderen Schriftsteller, den ich je gelesen habe. Außerdem bin ich Dana Czapnik, Cindy Wu, Elis Maxwell und meinem Sohn John Michael für ihre Hilfe bei diesem Buch zu Dank verpflichtet. Die Stimme, die aus uns spricht, ist keine einzelne. Sie wird uns von vielen zuteil. Sie ist der zündende Funke.
Ich hoffe, jeder jüngere – oder gern auch ältere – Autor, der zufällig nach einem Lehrer sucht, einem Lehrer, der ihm letztendlich nichts anderes beibringen kann als das Feuermachen, wird hier etwas finden.
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Rainer Maria Rilke
Tun Sie das, was sich nicht rechnet. Seien Sie ernsthaft. Seien Sie aufopferungsvoll. Misstrauen Sie der Bequemlichkeit. Lesen Sie laut. Muten Sie sich etwas zu. Fürchten Sie sich nicht vor Gefühlen, auch wenn andere es Gefühligkeit nennen. Machen Sie sich darauf gefasst, verrissen zu werden: Das kommt vor. Erlauben Sie sich, verärgert zu sein. Scheitern Sie. Halten Sie inne. Akzeptieren Sie die Ablehnungen. Lassen Sie sich durch Zusammenbrüche beleben. Praktizieren Sie Reanimation. Staunen Sie. Tragen Sie Ihren Teil der Welt. Finden Sie einen Leser, dem Sie vertrauen. Der Leser muss auch Ihnen vertrauen. Seien Sie Schüler, nicht Lehrer, selbst wenn Sie unterrichten. Lügen Sie sich nicht in die Tasche. Wenn Sie den guten Rezensionen glauben, müssen Sie auch den schlechten glauben. Trotzdem, quälen Sie sich nicht. Erlauben Sie Ihrem Herzen nicht, zu verhärten. Zugegeben, die Zyniker haben bessere Bonmots als wir. Aber Kopf hoch, die kriegen nie eine Geschichte fertig. Genießen Sie die Schwierigkeiten. Geben Sie dem Geheimnisvollen Raum. Finden Sie das Universelle im Kleinen. Glauben Sie an die Sprache – dann folgen die Figuren von selbst, und irgendwann stellt sich auch die Handlung ein. Treiben Sie sich an. Treten Sie nicht Wasser. Mit Wassertreten kann man überleben, aber nicht schreiben. Seien Sie nie zufrieden. Gehen Sie weit über das Persönliche hinaus. Vertrauen Sie auf die Dauerhaftigkeit dessen, was gut ist. Wir bekommen unsere Stimme von den Stimmen anderer. Seien Sie beim Lesen promiskuitiv. Imitieren Sie, kopieren Sie und finden Sie dann Ihre eigene Stimme. Schreiben Sie über das, was Sie wissen wollen. Besser noch, schreiben Sie sich an das heran, was Sie nicht wissen. Die beste Arbeit kommt von außerhalb Ihrer selbst. Nur die berührt Sie im Innern. Seien Sie tapfer beim Anblick der leeren Seite. Stellen Sie wieder her, was andere belächelt haben. Schreiben Sie sich aus der Verzweiflung. Schaffen Sie Gerechtigkeit aus der Realität. Singen Sie. Schaffen Sie Licht aus dem Dunkel. Reflektierter Kummer ist so viel besser als unreflektierter. Misstrauen Sie dem, was Ihnen zu viel Trost spendet. Hoffnung, Glaube und Selbstvertrauen werden Sie oft im Stich lassen. Na und? Teilen Sie Ihren Zorn. Widerstehen Sie. Klagen Sie an. Zeigen Sie Ausdauer. Haben Sie Mut. Seien Sie beharrlich. Die stillen Zeilen sind genauso wichtig wie diejenigen, die auf die Pauke hauen. Vertrauen Sie Ihrem blauen Füller, aber vergessen Sie den Rotstift nicht. Lassen Sie das Wesentliche zählen. Gestatten Sie sich Ihre Furcht. Fühlen Sie sich befugt: Sie haben etwas, über das Sie schreiben wollen. Dass es ein begrenztes Thema ist, heißt noch lange nicht, dass es nicht universell sein kann. Seien Sie kein Schulmeister. Nichts tötet Leben so sicher wie Erläuterung. Plädieren Sie für die Imagination. Beginnen Sie mit Zweifeln. Seien Sie ein Entdecker, kein Tourist. Gehen Sie dorthin, wo noch niemand war. Kämpfen Sie um Instandsetzung. Glauben Sie ans Detail. Machen Sie Ihre Sprache einzigartig. Eine Geschichte beginnt lange vor dem ersten Wort. Sie endet lange nach dem letzten. Machen Sie das Gewöhnliche außergewöhnlich. Geraten Sie nicht in Panik. Enthüllen Sie eine Wahrheit, die es noch nicht gibt. Seien Sie unterhaltsam dabei. Befriedigen Sie den Hunger nach Ernsthaftigkeit und Freude. Atmen Sie tief ein. Füllen Sie Ihre Lunge mit Sprache. Man kann Ihnen viel nehmen – sogar Ihr Leben –, aber nicht Ihre Geschichten über dieses Leben. Dies also ist ein Wort, nicht ohne Zuneigung und Respekt, an die junge Autorin, den jungen Autor: Schreiben Sie.
Es gibt drei Regeln für das Schreiben eines Romans. Unglücklicherweise kennt sie niemand.
W. Somerset Maugham
Es gibt keine Regeln. Und wenn doch, dann sind sie nur dazu da, gebrochen zu werden. Heißen Sie diesen Widerspruch gut. Sie müssen bereit sein, zwei oder mehr sich zuwiderlaufende Gedanken zugleich auf der offenen Handfläche zu balancieren.
Zum Teufel mit der Grammatik, aber erst, wenn Sie sich damit auskennen. Zum Teufel mit den Formfragen, aber erst, wenn Sie gelernt haben, was Form ist. Zum Teufel mit dem Plot, aber sehen Sie gefälligst zu, dass irgendwann etwas passiert. Zum Teufel mit der Struktur, aber erst, wenn Sie sie so gründlich durchdacht haben, dass Sie sich mit geschlossenen Augen in Ihrem Werk zurechtfinden.
Die Großen brechen die Regeln in voller Absicht. Sie tun das, um die Sprache neu zu erfinden. Sie sagen es so, wie niemand zuvor es gesagt hat. Und dann machen sie es ungesagt und nochmals ungesagt und brechen dabei ständig wieder ihre eigenen Regeln.
Also trauen Sie sich, die Regeln zu missachten. Oder sogar neue zu erschaffen.
Der erste Satz jedes Romans sollte lauten: Vertrauen Sie mir, es wird Zeit brauchen, aber hier herrscht Ordnung, eine sehr zarte, menschliche Ordnung.
Michael Ondaatje
Die erste Zeile sollte Ihnen den Brustkorb öffnen. Sie sollte hineingreifen und Ihnen das Herz im Leib umdrehen. Sie sollte zu erkennen geben, dass die Welt nie wieder so sein wird wie zuvor.
Die Eröffnungssequenz sollte lebhaft sein. Sie sollte Ihren Leser in etwas Dringendes, Interessantes, Informatives stürzen. Sie sollte Ihre Geschichte, Ihr Gedicht, Ihr Stück vorantreiben. Sie sollte Ihrem Leser ins Ohr flüstern, dass alles im Begriff ist, sich zu wandeln.
So vieles von dem, was dann folgt, hängt vom Ton dieser Eröffnung ab. Versichern Sie uns, dass die Welt nicht statisch ist. Geben Sie uns etwas Konkretes, an dem wir uns festhalten können. Lassen Sie uns wissen, dass wir ein Ziel haben. Aber bleiben Sie dabei locker. Stopfen Sie nicht die ganze Welt in die erste Seite. Finden Sie eine Balance. Lassen Sie der Geschichte Zeit, sich zu entfalten. Stellen Sie sich den Anfang als Tür vor. Wenn Sie den Leser erst über die Schwelle haben, können Sie ihm den Rest des Hauses zeigen. Verfallen Sie aber nicht in Panik, wenn Ihnen der Anfang nicht gleich gelingen will. Oft stellt sich der Eröffnungssatz erst ein, wenn Sie halbwegs mit der ersten Fassung fertig sind. Sie kommen auf Seite 157, und plötzlich geht Ihnen auf: Ach, damit hätte ich anfangen müssen.
Also gehen Sie zurück und fangen wieder von vorne an.