22,99 €
Dieses Kochbuch versammelt eine Vielzahl an veganen Rezepten, Porträts und Geschichten aus der Stadt, die als Welthauptstadt der veganen Küche bekannt ist. Brighton überzeugt mit kulinarischer Vielfalt und Storys der veganen Köchinnen und Köche sind tolle Inspirationsquellen. Die Rezepte inspirieren uns, die Reise des veganen Kochens zu beginnen. Tauche ein in die Welt des veganen Genusses und entdecke die kulinarischen Schätze von Brighton!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 152
Vorwort
Entdeckungs- und Schlemmertour durch Brighton
Bevor es losgeht
KLEINE FOOD-MANUFAKTUR
Vegane Lebensmittel »made in Brighton«
Nussmilch-Trio
Klassische Mandelmilch
Pistazienmilch mit Rose und Kardamom
Würzige Schoko-Mandelmilch
Nussiger Frischkäse
Cashew-Mozzarella
Aroma-Toppings
Zitroniges Petersilienpesto
Dukkah
Coconut-Bacon
Furikake
Pangrattato
Cashewsan
Amber Ale Bread
Bunte Burger-Buns
Deftiges aus Seitan
Seitan-Grundrezept
Seitan-Gyros
Seitan-Würstchen
Würzig Eingelegtes
Mango-Chutney
Piccalilli
Gurken-Paprika-Relish
BREAKFAST & BRUNCH
Vom »Full Breakfast« und »Boozy Brunch«
Smoothie-Granola-Bowl mit Kokosjoghurt
Golden Porridge mit Kokos und Blaubeeren
Avocado-Toast mit eingelegten Trauben und Dukkah
Toasties mit Karottenpesto, Cashew-Mozzarella und Gewürzgurken
Kichererbsen-Omelett mit Rote-Bete-Salat
Full Breakfast
Breakfast Hash mit Grünkohl
Shakshuka mit »Bohnen-Ei« und Avocado
Tofu-Benedict mit Pilzen
Schokowaffeln mit Kirschen und Kokossahne
Pancakes mit Beeren
Crumpets mit Orangenmarmelade
STREETFOOD
Streetfood-Tour durch Brighton
Bunte Falafel-Bowl
Auberginen-Tempeh-Burger
Pulled Jackfruit Sandwich
Loaded Fries
Vish & Chips aus Chicorée
Schnelle Asia-Nudelsuppe
Sushi-Burritos
Kimchi-Hotdogs
Gyros-Teller
Cornish Pasties
TEATIME
Eine Teepause in Brighton
Blue Latte
Chelsea Buns
Sticky Toffee Pudding
Afternoon-Tea-Etagere
Scones
Schokoküchlein
Banoffee Dessert
Millionaires Shortbread
Baked Blueberry Cheesecake
Schokoladen-Mousse
Carrot Cake mit Limetten-Frosting
Flapjack
Mince Pies
DINNER
Kreatives veganes Dinner in Brighton
Wellington mit Pilzen und Süßkartoffelfüllung
Nuss-Linsen-Braten
Saucen und Beilagen zum Sunday Roast
Dunkle Rotwein-Bratensauce
Helle Miso-Bratensauce
Roasties – knusprige Ofenkartoffeln
Geröstete, glasierte Pastinaken und Karotten
Rosenkohl mit Haselnussglasur
Yorkshire Pudding
Rote-Bete-Caprese & Bohnen-Crostini mit Rotweinzwiebeln
Pizza mit gegrillter Zucchini und Pistazienpesto
Pappardelle mit Weißwein-Maronen-Sauce, Kürbis und Pangrattato
Tarka Dal mit Chapati
Palak-Tofu mit Jeera-Reis
Thali mit Tofu Tikka Masala und Aloo Gobi
Miso-Erdnuss-Auberginen mit Mango-Dill-Salat
Gerösteter Spitzkohl auf Sellerie-Püree mit Walnuss-Dressing
BITES & DRINKS
Auf einen Drink in Brighton
Rainbow Mocktails
Matcha & Coconut Raspberry Mocktail
Yuzu-Mango-Kombucha & Butterfly-Pea-Tea
Gin-Sours mit Aquafaba
Kardamom-Pear-Gin-Sour
Rhubarb-Tonka-Gin-Sour
Pickled Cocktails
Pickle-Back-Cocktail
Pickled Bramble Mezcalini
Tempeh-Larb-Salatschiffchen
Samosas mit Koriander-Chutney
Einfache Snacks
Chili-Limetten-Popcorn
Geröstete Curry-Cashewkerne
Reispapier-Crisps
Gefüllte Datteln
Zaatar-Cracker
Zucchiniröllchen mit Paprikacreme
BBQ-Cauliflower-Wings
Mini Sausage Rolls
Adressen
Register
Dank | Über die Autorin
Impressum
Auf in die vegane Welthauptstadt!
Eine der wichtigsten Fragen bei der Reiseplanung: Kann mich das Land oder die Stadt auch kulinarisch begeistern? Großbritannien als Ziel für Feinschmecker stand bisher jedenfalls nicht oben auf meiner Liste. Doch als Brighton zur »vegan capital« gekürt wurde, machte mich das neugierig. Kurzerhand packte ich meinen Rucksack und reiste mit zwei Freunden in die hübsche Stadt an der englischen Südküste, um ihre Stimmung und die kulinarische Szene kennenzulernen.
Doch was macht die Auszeichnung zur »veganen Welthauptstadt« überhaupt aus? In den Jahren zuvor freuten sich Portland und Bristol bereits über diesen Titel. Gekürt wird die »vegan capital« vom »Chef’s Pencil«, einem internationalen Food-Magazin, das als Kriterien für die Auszeichnung vor allem Google-Trends auswertet. Besonders ausschlaggebend ist die hohe Anzahl vegan-freundlicher Restaurants pro Einwohner, und so holte sich 2022 erstmals Brighton den Titel.
So viel vorweg: Die Vielfalt und die Vielzahl an Cafés, Restaurants, Imbissen, Pubs und Bars auf einer vergleichsweise kleinen Fläche fand ich schon beeindruckend in Brighton. Getoppt wurde dies durch die Offenheit der Menschen und die Kreativität, die hinter jeder Ecke lauert. Heißt: Es gibt traditionelle Pubs, die ausschließlich vegane Leckereien auftischen, Top-Adressen für »plant-based« Fine-Dining, vegane Fish & Chips, und selbst das Lokal, das sich auf Chicken-Wings spezialisiert, bietet ein ebenso umfangreiches veganes Angebot. Inspiriert von dieser Schlemmerreise sind auch die Rezepte in diesem Buch: Neben britischen Klassikern zeige ich euch moderne Interpretationen der internationalen veganen Küche, wie man sie in Brighton findet – mal mit mediterranem oder asiatischem Einschlag oder einfach kunterbunt kombiniert.
Kommt mit auf eine Reise durch die kreativen Küchen Brightons und lernt die quirlige Food-Szene der Stadt besser kennen. Und wer weiß, vielleicht können euch die Rezepte und Geschichten in diesem Buch zu einer baldigen Großbritannien-Reise inspirieren? Viel Freude beim Stöbern und Ausprobieren der Rezepte!
Anna Plumbaum
Wer nach Brighton reist, tut dies zumeist im Rahmen eines Tagesausflugs. Den beliebten Urlaubsort in der englischen Grafschaft East Sussex nennt man auch liebevoll die »Badewanne Londons«. In nur einer Stunde mit der Bahn erreicht ihr nämlich von der englischen Metropole aus das größte Seebad Englands. Die Londonerinnen und Londoner selbst zieht es am Wochenende häufig in die Küstenstadt – zum Vergnügen, Flanieren, für die frische Seeluft und natürlich zum Schlemmen. Tatsächlich schafft man die Highlights der Stadt an rund zwei Tagen: etwas am Meer entspannen mit einem Eis oder Fish & Chips zur Stärkung, den pompösen Royal Pavillon erkunden, durch die Lanes schlendern, Street-Art bewundern oder sich einfach treiben lassen. Abends am bunt erleuchteten Palace Pier entlangspazieren und schließlich in einem Pub oder einer der vielen kleinen Bars versacken. Und bevor es am nächsten Tag zurückgeht, lässt man es sich bei einem ausgiebigen Brunch in einem der vielen Cafés gut gehen. Eventuell geht es dann noch mal mit der historischen elektrischen Bahn zum »Brighton Marina«, um etwas Hafenluft zu schnuppern, oder hoch auf den Aussichtsturm am Brighton Beach. Wer mehr Zeit mitbringt, legt noch einen Wanderausflug zu den Kreidefelsen »Seven Sisters« ein, einer Kliffküste unweit von Brighton.
Doch wer die vielen Optionen an veganen Leckereien in vollen Zügen auskosten möchte, müsste schon in Brighton selbst leben oder wenigstens einige Monate dort verweilen. Denn wie ein freundlicher Kellner uns bei unserem Vorhaben, die vegane Küche Brightons kennenzulernen, sagte: »Oh, as a vegan you get really spoiled here!« Was leider wahr ist: Man schafft es als Tourist einfach nicht, einen umfassenden Einblick in das riesige kulinarische Angebot Brightons zu gewinnen. Und auch wenn ich mich eine Woche lang durch die Küchen der Küstenstadt schlemmen durfte, habe ich mit Sicherheit viele leckere Entdeckungen verpasst. Daher sind meine Empfehlungen und Vorstellungen der Cafés, Restaurants und Bars sowie der Menschen dahinter nur ein kleiner persönlicher Einblick in die bunte Vielfalt der Stadt. Laut dem Restaurantfinder »Happy Cow« gibt es in Brighton nämlich nicht weniger als 265 vegan-freundliche Lokale, die es zu erkunden gilt (Stand Mai 2023)!
Rund 277.000 Menschen leben in Brighton, und neun Millionen Touristen zählte das Seebad im Jahr 2020. Historisch gesehen war der Ort einst ein beschauliches Fischerdorf. König Georg IV. ließ zwischen 1815 und 1822 dort den Royal Pavillon erbauen, der von außen ein wenig an indische Paläste erinnert und einen Mix aus verschiedenen Stilrichtungen aufweist. Dabei diente der pompöse Bau lediglich als königliche Sommerresidenz. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die beiden prächtigen Holz-Piers hinzu – an den verbrannten West-Pier erinnern heute jedoch nur noch Überreste der Stahlkonstruktion, die aus dem Meer herausragen. Seither war Brighton ein beliebtes und mondänes Seebad. Heute ist die Stadt ein Mix aus Alt und Neu – viele bunte Kunstwerke zieren die Hausfassaden. Die berühmten »Kissing Coppers« des Street-Art-Künstlers Banksy findet man neben den vielen Werken vom lokalen Künstler-Duo »The Postman«, das vor allem Ikonen der Pop-Kultur in leuchtenden Farben an die Wände bringt. Ein ebenfalls neueres Highlight der Stadt ist das »British Airways i360« – ein etwa 137 Meter hoher Aussichtsturm direkt an der Küste. Mit einem XXL-Aufzug samt Panorama-Fensterfront gelangt ihr hier nach ganz oben und könnt das Erlebnis und die Aussicht bei einem Glas britischen Sekts genießen.
Allgemein herrscht in Brighton eine lockere und offene Atmosphäre, was nicht zuletzt an den Bewohnern selbst liegt. Mit der Zeit hat sich die Stadt nämlich nicht nur zum Food-Mekka gemausert, sondern gilt auch als die queer-freundlichste Stadt Großbritanniens und lockt ein ebenso buntes Publikum an. Das entspannte Seebad bietet für viele Menschen genau die richtige Mischung aus Erholung, Zeitvertreib und natürlich spannender Kulinarik.
Im Folgenden präsentiere ich euch meine Tipps, was ihr an einem langen Wochenende in Brighton erleben und schlemmen könnt. Tatsächlich würde ich jedoch empfehlen, nicht von Freitag bis Sonntag in der Stadt zu verweilen, da es sehr voll werden kann – vor allem an schönen Sommertagen. Kommt am besten am Mittwoch und bleibt bis Freitag, wenn es eure Planung erlaubt.
Tag 1 Beginnt am besten direkt mit einem Strandspaziergang nachmittags und genießt den Sonnenuntergang vom »Palace Pier« aus, wenn es das Wetter zulässt. Die Seebrücke aus Holz ist ganze 525 Meter lang und wurde bereits 1899 erbaut. Abends geht es zu »Purezza«: Hier gibt es ausschließlich vegane Pizzen – der selbst hergestellte pflanzliche Käse dafür ist sensationell gut! Anschließend spaziert ihr weiter zu »The Plotting Parlour«, einer besonders gemütlichen Bar, in der kreative Drinks kredenzt werden. Einer der Gäste-Favoriten: »Tumi«, ein rauchig-süßer Cocktail mit Mezcal, Pisco und Schokoladen-Ganache.
Tag 2 Startet den Tag entspannt im Viertel »The Lanes« bei »17 Grams«. Das kleine Café ist super zentral gelegen, die Außenfassade ziert ein riesiges Alice-in-Wonderland-Graffito. Obwohl es drumherum trubelig zugeht, ist es in dem kleinen Café sehr entspannt, und das vegane »Full Breakfast« dort war das beste, das ich auf meiner Reise probieren durfte. Gestärkt könnt ihr nun etwas am Kiesstrand entlangschlendern und euch durch die verwinkelten Gassen der Lanes treiben lassen. Eine tolle Adresse, ebenfalls in den Lanes, um mittags ein paar kleine Köstlichkeiten zu probieren, ist »The Flint House«. Hier werden kleine Portionen zum Teilen kredenzt, und das auf gehobenem Niveau. Zwar ist nicht alles vegan, die Speisekarte bietet aber viele tolle Optionen. Wer Streetfood bevorzugt, findet in den Lanes gleich zwei vegane Burgerläden: »The Vurger Co« und »Oowee«. Am Nachmittag bietet sich ein Spaziergang in der Gegend »North Laine« an – hier tummeln sich kleine Secondhand-Boutiquen sowie Platten-, Buch- und Comicläden, die es zu erkunden gilt. Wer eine süße Stärkung sucht, findet bei »Down to Earth Coffee« perfekte vegane Donuts und bei »Bird & Blend« Tee to go. Abends könnt ihr schließlich bei »Bonsai Plant Kitchen« super lecker vegan speisen – in dem kleinen Restaurant erwartet euch eine feine asiatische Fusion-Küche. Leckere Cocktails gibt es hier ebenfalls. Ausklingen lässt sich der Tag am besten in einem Pub. »The Joker« bietet eine schöne Atmosphäre, eine große Getränkeauswahl – und wer noch einen Snack wünscht, kann vegane Chicken-Wings von »Lost Boys Land« zum Drink bestellen.
Tag 3 Am letzten Tag habt ihr die Wahl zwischen einem ausgiebigen Brunch bei »Starfish & Coffee« im Viertel »Kemptown« oder einem unkomplizierten veganen Croissant oder Pain au chocolat mit einem heißen Getränk von »The Flour Pot« am Brighton Beach. Bei hoffentlich sonnigem Wetter könnt ihr anschließend entlang der bunten Strandhäuser an der Promenade in »Hove« flanieren, euch die Ruinen des alten West-Pier anschauen und vielleicht auch die Aussicht vom »i360« genießen. Zur Stärkung zwischendurch locken Fish & Chips. Besonders leckere vegane Versionen findet ihr bei »The No Catch Co.«. Wer es etwas gesünder mag, holt sich stattdessen bei »Happy Maki« einen veganen Sushi-Burrito to go. Den Nachmittag verbringt ihr entweder relaxed am Strand oder ihr unternehmt eine kleine Fahrt mit der historischen Bahn »Volk’s Electric Railway« zum Hafenviertel »Brighton Marina«. Sollte es regnen, bietet sich ein Besuch des Royal Pavillon an. Zum letzten Dinner in Brighton empfehle ich euch, indisch essen zu gehen, entweder bei »Manju’s« oder bei »The Chilli Pickle« – in beiden Restaurants wird auf hohem Niveau und schön würzig gekocht. Wenn die Zeit noch reicht, könnt ihr euch noch einen Abschiedsdrink bei »The Golden Pineapple« genehmigen, bevor eure Reise außerhalb von Brighton weitergeht oder ihr die Heimfahrt antretet.
Tipp: Wer spontan nach Brighton reist, kann sich einer organisierten »vegan food tour« anschließen. In rund drei Stunden probiert ihr in einer kleinen Gruppe verschiedene vegane Leckereien und erfahrt nebenbei Interessantes zur Stadt und ihrer kulinarischen Szene.
Backofen-Einstellung: Bei den Backrezepten auf den folgenden Seiten ist immer die Einstellung auf Ober- und Unterhitze gemeint sowie der Einschub des Backbleches auf mittlerer Schiene, soweit nicht anders angegeben.
Pflanzliche Ersatzprodukte: Pflanzliche Milch nenne ich oft Nussmilch, Mandelmilch etc. Auch vegane Käsealternativen bezeichne ich als »Käse« – einfachheitshalber. In der Industrie ist das tatsächlich nicht immer erlaubt. »Milch« darf sich zum Beispiel nur Kokosmilch auf der Verpackung nennen, alles andere heißt hierzulande meistens »Drink«. Ebenso heißen Sahne-Ersatzprodukte im Supermarkt oft »Creme« oder »Cuisine«.
Infos zu Restaurants: Die angegebenen Adressen für vegan-freundliche Lokale in Brighton stammen vom Mai 2023 – solltet ihr selbst nach Brighton reisen, überprüft diese bitte vorab, denn auch die dortige Food-Szene unterliegt einem steten Wandel.
Ei-Ersatz: In einigen Rezepten, wie der veganen Mayo (Seite 89), der Schokomousse (Seite 118) oder dem veganen Eischnee für die Sour-Cocktails (Seite 167), verwende ich »Aquafaba«, womit das Einweichwasser von Kichererbsen aus dem Glas oder aus der Dose gemeint ist. Wer noch nicht damit gekocht und gebacken hat: Keine Sorge, es schmeckt ganz neutral und gar nicht »erbsig«, dafür lässt es sich wie Eiweiß fluffig aufschlagen und vielseitig in der veganen Küche verwenden. Wer in Kuchen und Co. Eier ersetzen will, greift am besten zu Kichererbsen- oder Sojamehl, das man mit etwas Wasser glattrührt. Ebenso geeignet sind je nach Rezept Speisestärke, eingeweichte Leinsamen, etwas Apfelmus oder vegane Mayo als Ei-Ersatz im Teig. Backpulver sowie Natron mit etwas Essig sorgen zudem für mehr Fluffigkeit in Pfannkuchen oder Muffins. Wer in Rezepten, wie zum Beispiel Rührtofu, einen Hauch von Ei-Aroma haben möchte, greift zum indischen Schwefelsalz »Kala Namak«.
Milch-Alternativen: Pflanzliche Milch besteht oft aus Nüssen wie Haselnüssen, aus Getreide wie Hafer oder aus Hülsenfrüchten wie Erbsen oder Soja. Wer im Kaffee- oder Tee-Latte feinen Schaum wünscht, greift zu speziellen Barista-Produkten oder Sojamilch. Durch ihren besonders hohen Fettgehalt ist auch Kokosmilch sehr beliebt in der veganen Küche. Joghurt- und Käsealternativen bestehen oft aus eingeweichten und pürierten Nüssen, wie der nussige Frischkäse (Seite 25) oder der Cashew-Mozzarella (Seite 26). Anstelle von Quark eignet sich auch Seidentofu super. Und statt Sahne findet ihr im Handel ebenso vegane Alternativen – zum Beispiel aus Soja oder Hafer, die ihr zum Verfeinern von Speisen verwenden könnt. Oder ihr nehmt helles Mus aus Mandeln, Sesam oder Cashewkernen und vermischt es mit etwas Wasser. Einige Produkte sind auch zum Aufschlagen geeignet, ebenso wie besonders fettreiche Kokosmilch. Statt Butter gibt es vegane Margarine aus Pflanzenfetten.
Honig-Ersatz: Wer statt Honig ein typisch britisches Pendant sucht, greift zu »Golden Syrup«, einem karamelligen Zuckersirup. Ansonsten passt der neutral süße Agavendicksaft gut, der malzige Ahornsirup oder der klimafreundlichere Dicksaft aus Äpfeln oder Birnen. Für eine orientalische Note verwende ich zudem gerne Dattel- und Granatapfelsirup.
Statt Fleisch & Fisch: Für mehr Biss und die Portion Eiweiß in veganen Gerichten sorgen Seitan (Seite 39), Tofu, Tempeh und texturiertes Soja, wie beispielsweise Sojagranulat bzw. Sojaschnetzel, und Hülsenfrüchte, wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen. Doch auch Pilze sind ein leckerer Fleisch- und Fisch-Ersatz, und Gemüse kann ebenso überraschen: Auberginen oder Chicorée beispielsweise schmecken paniert oder im Backteig oft noch spannender als tierische Produkte.
Umami: Nach süß, salzig, sauer und bitter nennt man Umami oft auch die fünfte Geschmacksrichtung. Damit gemeint sind Aromen, die für einen vollmundigen Geschmack sorgen. In der pflanzenbasierten Küche sorgen dafür Lebensmittel wie Sojasauce, Misopaste, Senf, Tomatenmark, getrocknete Tomaten, getrocknete Pilze, geräuchertes Paprikapulver, Rauchsalz oder Flüssigrauch sowie Algen oder Hefeflocken.
VEGANE LEBENSMITTEL »MADE IN BRIGHTON«
Nussmilch, Seitan-Würstchen und vegane Käsealternativen kann man mittlerweile in guter Qualität in vielen Supermärkten kaufen. Vor Ort in Brighton bietet sich die Gelegenheit, durch mehrere Lebensmittelshops zu stöbern, die die Vielfalt an pflanzlichen Leckereien zelebrieren, wie das »Kindly!«, »Hisbe« oder »Infinity Foods«. Der letztere Laden befindet sich zentral in Brightons »North Laine« und lockt mit einem besonders bunten Produktsortiment inklusive eigener Bio-Bäckerei, in der neben traditionellem Sauerteigbrot auch glutenfreies Gebäck Platz findet oder vegane »Sausage Rolls« angeboten werden.
Lokale Produzenten und kleine Manufakturen aus Brighton und den umliegenden Ortschaften spezialisieren sich immer häufiger auf die Herstellung veganer Köstlichkeiten. Sie beliefern nicht nur Supermärkte, sondern auch ausgewählte Cafés und Restaurants in Brighton mit ihren besonderen Lebensmitteln oder haben sogar eigene kleine Shops zum Kennenlernen der Produkte. Oder sie präsentieren ihre Neuheiten samstags auf dem »Open Market« in Brighton, wie die aus Argentinien stammende Cintia von »My Vegan Dulce De Leche«. Sie bietet köstliche Kokos-Karamellcreme an, die dem südamerikanischen milchigen Original sehr nahe kommt.
Wer durch die Lebensmittelgeschäfte schlendert, wird auch über vegane Trüffelmayo und Co. von »BeSaucy« stolpern – die Geschwister Ezda, Dashal und Chan haben ihr kleines Saucen-Business 2016 in Brighton gegründet. In der Küstenstadt fand ebenfalls »Purezza« ihren Anfang, eine nun landesweit beliebte vegane Pizzakette, die vor allem durch ihren pflanzlichen und schön schmelzenden Mozzarella bekannt geworden ist, den man in einigen Supermärkten Brightons kaufen kann.
Ihr wollt asiatische Leckereien »made in Brighton« probieren? Wie wäre es mit »Tohu« von »Fu Fighters«. Hinter dem Label steckt unter anderem eine aus Myanmar stammende Köchin, die das Rezept ihrer Mutter Su Su für Kichererbsen-Tofu nach Brighton gebracht hat. Ein tolles Mitbringsel sind auch pikantes Mango-Chutney, Lemon-Pickle oder Date-Tamarind-Chutney von »Manju’s«. In der Küche des familiengeführten indischen Restaurants steht immer noch die mittlerweile 86-jährige Manju, die aus dem indischen Bundesstaat Gujarat stammt, am Herd.
Schließlich lässt es sich auch mit lokalen Getränken in Brighton gut anstoßen. In der »Old Tree Brewery« hat sich das kleine Team auf die Herstellung von Kombucha spezialisiert. Das fermentierte Getränk gibt es zum Beispiel an der Refill-Bar im »Hisbe«-Supermarkt zum Zapfen in mitgebrachte Flaschen. Hochprozentiges findet ihr hingegen im Stadtteil »Portslade«. Bei einer Distillery-Tour könnt ihr erfahren, wie Charly und ihr Team den beliebten »Brighton-Gin« brauen, der in vielen Bars der Stadt zum Mixen von Drinks zum Einsatz kommt.
Von den bunten Lebensmittel-Manufakturen Brightons ist schließlich auch das folgende Kapitel inspiriert und zeigt Rezepte für Nussmilch, pflanzlichen Mozzarella oder Seitan-Würstchen – Produkte, die ihr prinzipiell fertig kaufen oder in eurer privaten Küchenmanufaktur selbst zaubern könnt.
Pflanzliche »Milch« aus Nüssen oder Kernen selbst zu machen, ist ganz einfach und schmeckt noch mal besser als die gekauften Varianten. Ein weiteres Plus: Die Drinks lassen sich mit Gewürzen verfeinern. Ich zeige euch das Grundrezept aus Mandeln (es funktioniert jedoch mit allen Arten von Kernen oder Nüssen), eine orientalisch gewürzte Pistazienmilch und einen süßen Schokodrink mit Zimt und Vanille. Für die Herstellung lohnt sich die Anschaffung eines Nussmilchbeutels, aber ein feines Mulltuch eignet sich auch.
FÜR 1 L MANDELMILCH
Zubereitungszeit: etwa 10 Minuten plus 8 Stunden Wartezeit
200 g ungeschälte Mandelkerne
Die Mandeln mindestens über Nacht in einer abgedeckten Schüssel mit reichlich Wasser bei Zimmertemperatur einweichen lassen. Anschließend in einem Sieb abtropfen lassen und in einen Mixbehälter mit 1 l frischem Wasser geben. Alles fein mixen bzw. pürieren.
Ein Sieb mit einem Nussmilchbeutel oder Mulltuch auslegen und die Mandelmilch durchseihen. Den Beutel mit dem Mandelinhalt vorsichtig mehrmals ausdrücken. Die fertige Mandelmilch in eine passende Flasche abfüllen und kühl stellen.
Tipp: