Britannicus im Spiegel der Sekundärliteratur - Zusammenfassung und Kritik - Isabelle Grob - kostenlos E-Book

Britannicus im Spiegel der Sekundärliteratur - Zusammenfassung und Kritik E-Book

Isabelle Grob

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2004
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar II französische Literaturwissenschaft zu Racine, Sprache: Deutsch, Abstract: Die meist vertretene Meinung über das Stück ist, dass es sich bei dem Thema der Tragödie um Unglücke, die Liebe und den Tod des Britannicus handelt. Georges Couton sieht hinter diesem Aspekt ein raffiniertes Spiel von geheimen Allianzen, das sich wie ein roter Faden durch das Stück zieht. Diese Allianzen werden in der Sprache des XVII. Jahrhunderts "cabales" genannt. So gründen sich unbeständige politische Gleichgewichte. Verbindungen werden geknüpft und dann wieder gelöst und dadurch können immer wieder neue Allianzen entstehen und in Aktion treten. Dieses Spiel dauert vier oder fünf Jahre, aber um den Leser zur Aufmerksamkeit anzuregen, hat Racine dieses Spiel auf eine offensichtliche aber auch gleichzeitig auf eine diskrete Weise und in kurzer Form beschrieben. Dieses wird sichtlich, wenn man den Machtaufstieg von Agrippine als Beispiel heranzieht. Die Amtseinführung von Agrippine vollzieht sich in mehreren zeitlichen Etappen, wobei sie in dem Werk von Racine nur in zwei Versen dargestellt wird: "Quand de Britannicus la mère condamnée Laissa de Claudius disputer l´hyménée". Die erste Etappe ist die Heirat von Claude und Agrippine. Aber um nicht nur Witwe des Kaisers zu sein, da Claude sich seinem Lebensende neigt, muss sich Agrippine eine andere Methode ausdenken, damit sie nicht an Macht verliert. Die erste "cabale" wird inszeniert. Sie verheiratet Néron, Agrippines Sohn aus erster Ehe, mit Octavie, Tochter von Claude. Néron wird von Claude adoptiert und damit kann er gesetzlich an der Macht teilhaben. Der Aufstieg wird durch eine methodische Publizitätskampagne unterstützt: Als Gouverneur erhält Néron den bekanntesten römischen Philosophen Sénèque und einen im Krieg verletzten General, Burrhus. Auf diese Weise beinhaltet die Erziehung von Néron den literarischen und den philosophischen Ruhm wie auch die militärische Tugend. Gleichzeitig erhält Britannicus einen Gouverneur namens Narcisse. Dieser hat drei Makeln: Er ist Grieche - eine verachtete Nationalität -, er besitzt eine ehrlose Herkunft - er ist ein freigelassener Sklave - und er ist der Spitzel von Agrippine, die dann die Isolierung und Fernhaltung der Freunde von Britannicus organisiert. Diese ganzen Intrigen sollen den Rivalen und legitimen Erben schwächen.

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