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Schmiedekurse, ein beeindruckender Wasserfall oder liebevoll geführte Hofläden – der Harz hat so viel mehr zu bieten als nur Brockenbahn und Wald. Erleben Sie eine vielfältige Region aus einer ganz neuen Perspektive! Dieses Buch enthält 99 Erlebnisse abseits der Touristenströme und zeigt Ihnen, wo Sie einkaufen, essen, Kunst und Natur genießen und Überraschendes erleben können. Ein Muss für alle Harz-Fans und die, die es noch werden wollen!
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Seitenzahl: 155
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wie Sie ihn noch nicht kennen
Handverlesen vonMiriam Fuchs und Stefan Sobotta
Vorwort
Goslar und Umgebung
01Goslars Geschichte virtuell erleben
02Das wehrhafte Goslar entdecken
03Einmal Königin oder König sein
04Wo Kaffeegenuss zum Erlebnis wird
05Welterbe zwischen Romanik und Moderne
06Das älteste Haus und das jüngste Stift
07Zünftig nächtigen im Weinfass
08Zu Gast in der »guten alten Zeit«
0952 Engel für ein Halleluja
10Das Wohnzimmer der Kleinkunstszene
11Mit dem Erzkahn auf den Spuren der Bergleute
12Fackeln mit Tradition – ein altes Handwerk
13Der Baum-Greis im Okertal
14Spaß und Action für die ganze Familie
15Spanische Leckereien in Bad Harzburg
16Von der Biene bis zum Saft: Vielfalt im Schimmerwald
17Waldcafé und Nutztier-Arche im Tal der Ecker
Wernigerode und Umgebung
18Wernigerodes süße Vergangenheit
19Ein Zauberwald für Naschkatzen
20Frei wie ein Vogel: Ballonfahren im Harz
21Steinerne Renne: Inspiration für Filmteams
22Luxus der Einsamkeit im Harzer Jagdhaus
23Uriger Biergarten und Erdbeerbowle
24Klein, aber oho: Naturerlebnis im Heimburger Wald
25Von Kettensägenkünstlern und Bienenfreunden
26Rustikale Einkehr am Fuße des Regensteins
27Kreatives zum Schlemmen, Verwöhnen und Selbermachen
28Natur im Wandel: Wie die Bergwildnis entsteht
29Frischer Fisch aus historischen Gewässern
30Harzer Bikeschmiede: Ein Mekka für Technik-Fans
31Picknick unter der Kreuzeiche
32Das vielleicht schönste Harz-Panorama
33Australien-Feeling am Harzrand
34Deutsch-deutsche Geschichte spüren
Südharz
35Hexenzauber und Familienspaß in der Natur
36Der Traum vom Baumhaus
37Duftende Kissen mit Harzer Bergwiesen-Heu
38Begegnung mit dem Auerhuhn
39Herzallerliebstes Landcafé im Südharz
40Leseratten zu Besuch beim Buchwichtel
41Vom Römerstein und Zwergenhöhlen
42Kletterspaß und freier Fall im Ravensberg Basecamp
43Zu Gast bei Frau Holle und dem Froschkönig
44Auf Tuchfühlung mit Harzer Wildtieren
45Japanische Gastfreundschaft und Lebensart erleben
46Ökologisch und nachhaltig: Schuberts Hofladen
47Spirits and Smoke: Von Genießer für Genießer
48Romantisches Mittelalter: Burgruine Ebersburg
49Rustikales Leben und Arbeiten in Terra Ritterberg
50Rundherum faszinierend: Rundkirche in Schwenda
51Mit Brockenblick durch den Kyffhäuserwald
52Ein Traum wird Wirklichkeit auf dem Heide Hof
53Auf den Spuren des Mittelalters in der Königspfalz
In den Bergen
54Brocken-Mythen hinterfragt
55Der Stein der Hexen und Zauberinnen
56Entdeckertouren unter Tage im Oberharz
57Erzwäsche und Abenteuer im Oberharz
58»Mr senn de Harzgeberchler«
59Glasmacher sein für einen Tag
60Getöpferte Unikate aus Harzer Keramik
61Berg- und Talblicke im »Klein Tirol« des Oberharzes
62Bällejagd in der Dunkelheit: Minigolf mal anders
63Rückzugsort für moderne Aussteiger
64Gut gerüstet für das Outdoor-Abenteuer
65Burger-Liebe, Sport und Eishockey in Braunlage
66Urlaub auf der Harzer Alm in Sankt Andreasberg
67Handgeschaffen und maßgefertigt: allerlei Filzerei
68Fahrschule für Technik-Fans
69Elektrisch abgefahren: mit dem Ziesel durchs Gelände
70Eine Kirche auf Wanderschaft
71Begeisternde Untertagewelt
Quedlinburg und Umgebung
72Russische Gastfreundschaft im GutsMuths-Haus
73Jugendliche für die Denkmalpflege
74Sieben auf einen Streich – Kunsthandwerk in Quedlinburg
75Ein Kloster versteckt im Fachwerkhaus
76Winzer-Freuden im Harzer Weingut Kirmann
77Zu Besuch bei den Kamelfelsen
78Auf sanften Riesen durch den Harz
79Dem Schöpfer über die Schulter geschaut
80Ausflug in die Vergangenheit: DDR-Museum Thale
81Im amerikanischen Traumwagen den Harz erobern
82Kaffeezeit mit inspirierendem Ausblick
83Über der größten Talsperre des Harzes
84Selketaler Waldgasthof: Aus Überzeugung vegetarisch
85Idyllisches Plätzchen zum Kühlen der Füße
86Im Harz vom Elch geknutscht
Halberstadt und Umgebung
87Nostalgische Bahnfahrt durch Halberstadt
88Weihnachtswunder: Domstollen aus Halberstadt
89Eintauchen in das Leben wie vor 100 Jahren
90Über 150 Jahre Merino-Schafzucht im Harz
91Ein Dorf spielt Schach
92Kreativ-Werkstatt nicht nur für Kids
Harzrand
93Familien-Ausflug ins Abenteuerland
94Kuriosen Kriminalfällen auf der Spur
95Rundgang entlang von Mauern, Wällen, Türmen
96Kräuterkunde am Harzer Kräuterstieg
97Wie verhext: Urlaub im Hexenhäuschen
98Bubble-Soccer: Spaß für die ganze Familie
99Eindrucksvolles Erbe englischer Benediktinermönche
Register
Impressum
Der Harz ist groß. Der Harz ist wunderschön. Und es gibt noch reichlich Unbekanntes, Herzliches, Einladendes und Unterhaltsames zu entdecken.
Im Harz aufgewachsen und mit der Region verwurzelt, waren wir selbst erstaunt, was unsere Heimat alles zu bieten hat. Wir sind durch das Harzer Outback gefahren, haben ein russisches Frühstück gekostet, waren beeindruckt vom Kloster im Fachwerkhaus oder von der »kleinen Schwester« des Petersdoms. Handwerk, Kunst, Traditionelles und Skurriles haben wir bei unseren Touren durch den Harz entdecken dürfen.
Der Harz ist als Urlaubsziel schon seit mehr als 100 Jahren beliebt und bekannt. 99 unbekannte Seiten dieser Region zu finden, war eine Herausforderung, der wir uns gern gestellt haben. Das Projekt hat uns in Gegenden geführt, die selbst wir noch nicht kannten. Wir sind Menschen begegnet, die mit ihrer Herzlichkeit, Leidenschaft, Gastfreundschaft und ihrem Mut zeigen, wie wundervoll das Leben im Harz sein kann.
Im Ergebnis ist ein Reiseführer entstanden, der die Vielfalt und Schönheit des Harzes widerspiegelt. Ehrlich, echt und von Harzern verfasst. Weder romantisch-verklärt noch trocken-sachlich, sondern mit wahrer Begeisterung für die Heimat erstellt. Sowohl Einheimische als auch Urlauber werden in diesem Buch viele lohnenswerte Ausflugsziele kennenlernen. Sie werden unbekannte Winkel entdecken.
Auf den Touren sollten Sie den Wanderpass der Harzer Wandernadel dabeihaben, denn an einigen Orten sind Stempelstellen zu finden. Auch die HarzCard kann hilfreich sein, um den einen oder anderen Eintritt zu sparen. Informationen zum Harz-Urlaub hält der Harzer Tourismusverband unter www.harzinfo.de bereit.
Entdecken Sie den Harz, wie Sie ihn bisher noch nicht kannten!
Viele unvergessliche Momente wünschen Ihnen
Miriam Fuchs und Stefan Sobotta
Mittendrin in Goslars Geschichte: Mit Ritter Ramm durch die Wälder galoppieren, gegen die Welfen kämpfen und die Macht des großen Feuers spüren. Das »Vistory« in der Goslarer Altstadt lädt ein zu einer spannenden virtuellen Zeitreise, die die Geschichte »Goslarias« mit allen Sinnen erlebbar macht.
Goslaria, wie die UNESCO-Welterbestadt Goslar im Mittelalter genannt wurde, hat eine bewegte Geschichte. Ihren einstigen Reichtum verdankte sie dem nahe gelegenen Rammelsberg, wo über 1000 Jahre Bergbau betrieben wurde. Sein Silbererz sorgte dafür, dass Goslar reich war und durchaus hart umkämpft wurde.
Im Mittelalter zu Zeiten des Heiligen Römischen Reiches war die Stadt eine der zentralen Pfalzen, in denen viele Kaiser ihre Reichstage abhielten. Noch heute sind bei einem Bummel durch die Stadt malerische, teils über 500 Jahre alte Fachwerkhäuser zu entdecken. Doch verheerende Stadtbrände im 18. Jahrhundert verwüsteten ganze Teile der Stadt.
Viele Episoden der Goslarer Stadtgeschichte wurden zu einem virtuellen Erlebnis zusammengefasst. Mystisch wird es bereits bei der Begrüßung im »Vistory«, wenn in einer nachgeahmten Kapelle ein Mönch mit tiefer Stimme und von Nebel umwabert zu einer Zeitreise einlädt. In der Nachbildung eines Stollens sind historische Szenen, wie ein Ritterschlag und ein Hexentribunal zu sehen, ehe es hochmodern wird. Im Kinosaal heißt es »Bitte Platz nehmen« in einem der bequemen Sessel, 3-D-Brille aufsetzen, und los geht es auf die virtuelle Reise ins Mittelalter. Bewegliche Sessel, Soundeffekte und mehr sorgen dafür, dass die Besucher eintauchen in die Szenen, die Geschichte im wahrsten Sinne hautnah spüren und mit den Goslarer Bürgern mitfiebern. Die virtuelle Zeitreise endet vorerst mit einem der Stadtbrände im 18. Jahrhundert.
Doch das Virtual-Reality-Erlebnis geht auf Wunsch noch weiter. Im Eingangsbereich stehen VR-Stationen bereit mit einer illustren Auswahl an Filmen und Szenen. Im »Haunted House Goslar« gibt es VR-Nervenkitzel und schaurige Begegnungen mit den Untoten – empfohlen ab 16.
Vistory · Di–So 10–19 Uhr · Hoher Weg 5 · 38640 Goslar · Tel. 05321/685 85 00 · www.vistory.de
Schaubilder zeigen bewegende Momente der dunklen Goslarer Vergangenheit.
Durch einen nachgebildeten Stollen führt die dreidimensionale Zeitreise.
Trutzige Türme und verwunschene Mauerreste zeugen von der Zeit des Mittelalters, als die mächtige Stadtbefestigung für die Sicherheit Goslarer Bürger sorgte. Die Wallanlagen, heute Stadtpark und beliebter Treffpunkt, sind bei der Stadtführung »Mauern, Wälle, Türme – das wehrhafte Goslar« zu entdecken.
Die malerische Altstadt der UNESCO-Welterbestadt Goslar ist vielen bekannt, doch nur wenige Gäste kennen die Wallanlagen. Der eindrucksvollste Teil dieser grünen Oase inmitten der Stadt erstreckt sich von der Kaiserpfalz bis zum Breiten Tor. Was heute als hübsch angelegter Stadtpark begeistert, war in der Vergangenheit eine bedeutende Wehranlage. Die erste Stadtmauer wurde bereits 1173 angelegt, zur Zeit der Sachsenkriege unter Heinrich IV. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Befestigung massiv verstärkt, um den durch den Bergbau erlangten Reichtum der Stadt zu schützen. Bis zu zehn Meter hohe Stadtmauern, teils mit Wasser gefüllte Gräben, Erdwälle sowie an einigen Stellen zusätzliche vorgelagerte Feldmauern sorgten dafür, dass Goslar seit dem 12. Jahrhundert nicht mehr militärisch eingenommen wurde.
Das idyllische Areal mit schattigen Wegen, Teichen, Spielplätzen und einer Boule-Anlage wurde im späten 18. Jahrhundert zum Bürgerpark umgestaltet. Veranlasst durch den damaligen Bürgermeister Johann Georg Siemens, Angehöriger der Unternehmerfamilie Siemens, die in Goslar ihren Stammsitz hat.
Bei dieser besonderen Stadtführung, die zu festgelegten Terminen stattfindet, werden Geschichte und Geschichten rund um die Wallanlagen und die Entwicklung Goslars spannend vermittelt. Höhepunkt des Rundgangs ist eine Besichtigung des Breiten Tors. Es ist die größte noch erhaltene Torwehranlage Europas. Durch schmale Schießscharten und Fenster zeigt sich Goslar aus einem ungewohnten Blickwinkel.
Vom Dach des Zwingers, einem mächtigen Bastionsturm mit 6,5 Meter dicken Wänden inmitten der Wallanlagen, genießen Sie einen wunderschönen Blick über die Stadt.
Tourist-Information Goslar · Termine auf Anfrage · Markt 7 · 38640 Goslar Tel. 05321/780 60 · www.goslar.de
Genießen Sie einen Spaziergang in den Wallanlagen vorbei am imposanten Zwinger.
Die Aufregung ist spürbar, wenn sich Kinder mit Umhängen, Kronen, Zepter und Schwert bestücken. Auf dem Kaiserstuhl ist Platz für ein Erinnerungsfoto, ehe sie nach einem Griff in die Schatztruhe verabschiedet werden. Ein märchenhaftes Ende einer spannenden Familienführung in der Kaiserpfalz Goslar.
Eines der Wahrzeichen Goslars ist die Kaiserpfalz – oder korrekter gesagt das Kaiserhaus, errichtet Anfang des 11. Jahrhunderts. Hier wurde im Mittelalter deutsche und europäische Politik betrieben. Viele Kaiser des Heiligen Römischen Reiches besuchten Goslar. Doch was die Kaiserpfalz heute so besonders macht, sind ihre Gemälde. Im großen Sommersaal versetzt farbenfrohe Malerei mit geschichtsträchtigen Szenen ins Staunen.
Bei einer Familienführung, die einmal im Monat stattfindet, werden Kinder bis 10 Jahre und ihre Eltern auf eine faszinierende Entdeckungsreise mitgenommen. In seiner Wandmalerei erzählt Hermann Wislicenus die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches, allerdings kombiniert mit Märchen, Mythen und teils künstlerischer Freiheit. Kindgerecht werden die verschiedenen Geschichten und Szenen erklärt, beginnend mit dem Märchen von Dornröschen.
Die verrücktesten Waffeln der Stadt gibt es in Monnys Café Bar in der Sommerwohlenstraße. Aus einer Vielzahl an Zutaten kreiert jeder sein persönliches Waffelerlebnis.
Die Kinder sind stets mit eingebunden, sollen eine Skulptur finden, können Fragen stellen und ihre Vorstellungen über Kaiser, Könige, Prinzessinnen und Ritter verkünden. Auf dem größten Gemälde ist Kaiser Wilhelm I. hoch zu Ross zu sehen, dessen Pferd mit seinem Blick den Besuchern folgt – spannend für die Kids.
Dann geht es hinunter in die St.-Ulrich-Kapelle. 300 Jahre lang war sie das Gefängnis der Stadt. Im steinernen Sarkophag ist das Herz Kaiser Heinrichs III. begraben. Nach etwa einer Stunde sind alle Geschichten erzählt. Vergnügt endet die Familienführung mit Erinnerungsfotos und einer Überraschung für die Kleinen.
Kaiserpfalz · Familienführung jed. 1. So im Monat 10.30 Uhr und 14.30 Uhr Kaiserbleek 6 · 38640 Goslar · Tel. 05321/70 43 08 · www.goslar.de
Eindrucksvoll aus der Vogelperspektive: Goslars Wahrzeichen, die Kaiserpfalz.
Eindrucksvoll auch innen: das faszinierende Wandbild von Maler Wislicenus.
Eine gute Tasse Kaffee verbindet. Wenn der Duft frisch gerösteter Bohnen durch die Gassen Goslars zieht und in die kleine Kaffeemanufaktur lockt, dann ist der Moment für eine lohnenswerte Auszeit gekommen. Für Birgit Wegener und Markus Dill geht nichts über die vielseitige, wohlschmeckende Bohne.
Wer »Dill's Kaffeemanufaktur« in Goslar betritt, wird persönlich willkommen geheißen. Vorausgesetzt, es gibt nicht schon eine Warteschlange. Denn ab und an ist die kleine Rösterei für den Andrang ihrer Fans etwas zu klein. Markus Dill kennt seine Gäste und weiß oft schon, was sie bevorzugen. Lieber den milden Kaffee aus Nicaragua oder den würzig-kräftigen aus Tansania? Eine ausführliche Beratung gehört hier zum Kaffeeerlebnis dazu. Zumal sowohl Birgit Wegener als auch Markus Dill als Diplom-Kaffeesommeliers wissen, wovon sie reden. Ihre Ausbildung zu Kaffee-Experten absolvierten sie in der Kaffeehauptstadt Wien bei Professor Leopold J. Edelbauer, ehe sie 2013 ihre eigene Kaffeemanufaktur in Goslar eröffneten.
Nicht ohne guten Kaffee! Bei einer Kaffeegenuss-Reise im Harz dürfen die Kaffeemanufaktur Schnibbe in Bad Lauterberg und die Kaffeerösterei Löper in Halberstadt nicht fehlen.
Der Standort ist wohl gewählt, befand sich doch im Nachbargebäude bereits viele Jahrzehnte eine Rösterei. Nur wenige Schritte von der Marktkirche entfernt gegenüber dem imposanten Bäckergildehaus wird regelmäßig Kaffee geröstet. Dabei lässt sich der Kaffeeröster gern mal über die Schulter schauen. In die Röstmaschine kommen nur ausgewählte Bohnen. Zu den Händlern besteht eine partnerschaftliche Verbundenheit und es wird auf einen fairen Umgang miteinander gesetzt.
Die Auswahl der Kaffeesorten ist groß. Aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika finden die Bohnen den Weg nach Goslar. In der Kaffeemanufaktur wird die individuell ausgewählte Bohne als Kaffeespezialität frisch zubereitet. Dazu eine süße Köstlichkeit aus Wien oder Madrid und der unvergessliche Kaffeemoment ist perfekt.
»Dill's Kaffeemanufaktur« · Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–15 Uhr · Marktstr. 5 · 38640 Goslar www.dills-kaffee.de
Birgit Wegener und Markus Dill sind die Kaffee-Experten der Goslarer Manufaktur.
Der auf dem Harzer Klosterwanderweg direkt neben der imposanten Neuwerkkirche gelegene Romanische Garten ist ein idyllischer Rückzugsort. Auf Basis historischer Quellen wurde ein mittelalterlicher Klostergarten nachempfunden. Die erhöhten, mit Bohlen eingefassten Beete sind bepflanzt mit in mittelalterlichen Pflanzenlisten verzeichneten Heil- und Nutzpflanzen. Bäume spenden Schatten und Grasbänke laden zum Verweilen ein. Die breiten Wege sind für Rollstuhlfahrer geeignet, die Informationen auch in Braille-Schrift dargestellt und es gibt eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Ein Heft mit Infos zu den Pflanzen ist in der Neuwerkkirche erhältlich.
Romanischer Garten · April–Oktober Mo–Fr 10–12 u. 14.30–16.30, Sa 10–12 Uhr Rosentorstr. 27 (Eingang links von der Neuwerkkirche) · 38640 Goslar
Kleinod am Rande der Goslarer Altstadt: Klostergarten an der Neuwerkkirche.
Beim Betreten der großen dunklen Diele steigt wirklich Ehrfurcht auf. Das St. Annenhaus, erbaut im 12. Jahrhundert und seit 1488 Wohnstift, ist das älteste erhaltene, frei stehende Fachwerkhaus Goslars und war noch bis 2002 ein Stift. Das ursprünglich in Ständerbauweise errichtete Gebäude mit seinem großen Garten erinnert an ein Bauernhaus. Heute sind Kulturinitiative, Geschichtsverein und der Bund bildender Künstler hier ansässig. Samstagabends wird in der 1730 zur Kapelle umgebauten Diele eine Wochenendandacht abgehalten. Zahlreiche wertvolle Kunstschätze, wie ein seltenes romanisches Kruzifix und die fast 700 Jahre alte Margaretendecke, sind hier zu sehen.
St. Annenhaus · geöffnet, wenn die Gartenpforte geöffnet ist, und Sa 11–13 Uhr Glockengießerstr. 65 · 38640 Goslar
Eintritt erbeten, wenn die Gartenpforte offen ist: das St. Annenhaus in Goslar.
Ein Käuzchen ruft, es raschelt im Gebüsch, der Sternenhimmel erstrahlt in voller Pracht. Im Goslarer Fasshotel lässt es sich naturnah übernachten. In den Bergen oberhalb von Goslar finden hier Wanderer, Mountainbiker, Familien mit Kindern oder Tagungsgäste eine außergewöhnliche, rustikale Bleibe.
Das Hotel und Tagungszentrum »Hessenkopf« punktet schon durch seine Lage. Von der Hauptstraße geht es 1,5 Kilometer hinein in die Berge, ehe mitten im Wald das traditionsreiche Haus erreicht wird. Eine Besonderheit ist das Fasshotel. Auf einer idyllischen Wiese unterhalb des Hotels wurden 17 überdimensionale Weinfässer errichtet. Sie dienen als ungewöhnliche, schlichte Unterkünfte für Abenteuerlustige. Jedes Fass bietet Platz für zwei Personen, wobei die Betten nur 70 Zentimeter breit sind. Sanitäranlagen sowie eine rustikale Festscheune, die für Gruppen genutzt werden kann, sind nur einen kurzen Fußmarsch entfernt. Hunde sind gern gesehene Gäste. Zwei gemütliche Kotas mit Holzgrill stehen für jeweils bis zu 15 Personen auf dem Gelände zur Verfügung. Auf der kleinen Terrasse vor dem Fass lässt sich ein aktiver Tag in den Harzer Bergen prima ausklingen.
Aktiv werden kann man am »Hessenkopf« allemal. Der Harz beginnt direkt vor der Haustür. Hier starten ausgiebige Wanderungen oder herausfordernde Mountainbiketouren. Die Volksbank Arena Harz hat 74 tolle Mountainbikerouten mit insgesamt 2200 Kilometern Länge ausgewiesen. Vier davon beginnen in Goslar, drei in Hahnenklee, mittendrin liegt das Fasshotel. Der Bocksberg in Hahnenklee, die Schalke, die Granetalsperre oder auch die Waldgaststätte »Steinberg-Alm« sind sowohl zu Fuß als auch per Rad gut zu erreichen.
Für Kinder wird der Aufenthalt zum Abenteuerurlaub. Wenn die Eltern es erlauben, schlafen sie in ihrem eigenen Fass. Ein Ohr an der Wand lauschen sie den geheimnisvollen Geräuschen der Nacht. Tagsüber ist der Wald ringsum ein riesiger Abenteuerspielplatz.
Ob Motorradtreffen, Tagung oder Familienfeier – wer es einfach, rustikal und abenteuerlich mag, ist hier genau richtig.
Hotel »Hessenkopf« · Buchbar Apr–Okt, Bettwäsche ist mitzubringen, Frühstück auf Wunsch Hessenkopf 5 · 38644 Goslar · Tel. 05321/31 70 00 · www.hessenkopf-goslar.de
Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen: übernachten im rustikalen Weinfass.
»… das ist die Berliner Luft, Luft, Luft…« Die Spuren des Berliner Komponisten Paul Lincke führen nach Hahnenklee. Freitagabends pilgern Gäste und Einheimische zum Paul-Lincke-Haus, denn nur dann schließt Klaus Elders seine urige Kneipe auf. Im »Paul-Lincke-Treff« sind gesellige Stunden garantiert.
Die »Berliner Luft« ist wohl eins der bekanntesten Werke des Berliner Komponisten Paul Lincke und bis heute ein Ohrwurm. Seinen Lebensabend verbrachte Lincke in Hahnenklee im Harz, wo er 1946 verstarb. Im »Paul-Lincke-Treff« lebt jede Woche das gesellige Flair der 1930er-Jahre wieder auf. Diese Kneipe verdient ihren Namen: klein, urig, gemütlich und mit einem Herzblut-Wirt, der einfach gute Laune verströmt. Kein Wunder, dass freitagabends Einheimische und Urlauber den Oberförster-Hermann-Müller-Weg aufsuchen. Neulinge sollten sich nicht entmutigen lassen. Das Paul-Lincke-Haus liegt am Ende der Straße.
Beim Betreten des kleinen Gastraums ist man erst einmal hin und weg. Silbermond, Bosse, Clueso, Ina Müller – wo der Blick auch hinwandert, überall an den Wänden und auf den Tischen sind Fotos von Stars der deutschen Musikszene zu erblicken. Und die meisten waren auch schon zu Besuch im »Paul-Lincke-Treff«. Sie sind die stolzen Träger des Paul-Lincke-Rings, dem Musikpreis der Stadt Goslar, der seit 1955 verliehen wird. Komponisten, Texter und Interpreten, die sich für deutsche Unterhaltungsmusik engagieren, werden damit geehrt.
Begegnungen mit deutschen Musikergrößen sind im Sommer zur Paul-Lincke-Ring-Verleihung in Hahnenklee möglich. Mit etwas Glück auch mit einer Live-Darbietung.
Im »Paul-Lincke-Treff« gibt es entsprechend stilecht auch nur deutsche Musik zu hören. Bei schönem Wetter lockt der kleine Biergarten, doch der schönste Platz ist immer noch an der Theke. Hier kommt man in Kontakt. So wie mit einem australischen Gast, dessen umfangreicher Reiseführer über Deutschland in Hahnenklee statt der bekannten Stabkirche nur den »Paul-Lincke-Treff« auswies.
»Paul-Lincke-Treff« im Paul-Lincke-Haus · Fr 20–0 Uhr Oberförster-Hermann-Müller-Weg 6 · 38644 Goslar · www.paul-lincke-goslar.de
Klaus Elders, Wirt aus Leidenschaft, unterhält mit persönlichen Geschichten.