Die ultimative Bucket List für den Harz E-Book

Miriam Fuchs

• Herausgeber: Bruckmann Verlag
• Kategorie: Lebensstil
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2022

Seitenzahl: 95

Beschreibung

Lautlos durch die Baumwipfel schweben, majestätische Schätze entdecken, Kurioses rund um Mausefallen und stille Örtchen erfahren, in die geheimnisvolle Untertagewelt abtauchen und lokales Bier kosten. Wenn du dieses Buch durchstöberst, wirst du reichlich Ideen für eine kurzweilige und erlebnisreiche Zeit im Harz bekommen und erfährst, was du unbedingt gesehen, getan und ausprobiert haben solltest, um den Harz in seiner Ganzheit kennenzulernen.

Leseprobe

Miriam Fuchs • Dirk Bartschat

DIE ULTIMATIVE

BUCKET LIST

FÜR DEN

Harz

Alle Dinge, die Du hier einmal im Leben getan haben musst

Inhalt

Ein Herz für den Harz

Typisch Harz

1Mystisch und magisch: der Brocken

2Teuflische Zeiten

3Unter Dampf

4Mit dem Ranger auf Tour

5Wo Luchse schleichen

6Unter Tage

7Köhlerhandwerk

8Rendezvous mit unseren Vorfahren

9Malerisches Osterwieck

10Wanderkaiser

11Mystische Felsen

Must-Eats & -Drinks

12Windbeutel

13Jahrhundertealte Brautradition

14Blaubeerschmandschnitzel

15Rustikale Bergmannsmahlzeit

16Harzer Rotes Höhenvieh

17Alles Käse?!

18Ganz schön scharf

19Vom Vogel Strauß

20Harzer Whisky

Must-Sees

21Der Harz in Miniatur

22Märchenschloss

23Glasmacherkunst

24Sommerfest im Kloster

25Kostbare Schatzkammern

26Harzer Zauberwelt

27Burg Falkenstein

28Tropfsteinhöhlen Rübeland

29In den Wilden Westen

30Mausefallen und stille Örtchen

31Das Josephskreuz bei Stolberg

32Rosige Zeiten

33Zisterziensermuseum

34Von Einhörnern und Neandertalern

35Könige der Lüfte

36Wälder aus aller Welt

37Imposantes Wasserschloss

38Der Weihnachtswald in Goslar

39Advent in Quedlinburg

Must-Dos

40Ganz schwerelos in Altenau

41Outdoor Escape Games

42Gipfelerlebnisse

43Mountainbike-Paradies

44Minigolf im Dunkeln

45Fahrt mit der Grubenbahn

46Stand-up-Paddling

47Action mit den Mountaincarts

48Miner‘s Rock

49Durch die Wipfel schweben

50Mit zwei PS durch den Nationalpark

51Aus der Vogelperspektive

52Harzer Jodler

53Adrenalin pur

54Ziesel-Fahrspaß

55Seilfahrt im Röhrigschacht

Dies & Das

56Märchenhafter Oderteich

57Goslar-Panorama

58Unter Mordverdacht

59Harter Brocken

60Harzkinder

Register

Impressum

Ein Herz für den Harz

Willkommen in unserer Lieblingsregion! Sie wird dich überraschen

Was Harzer, Harz-Liebhaber und solche, die es werden wollen, unbedingt gesehen oder erlebt haben sollten? Wir haben versucht, genau das in diesem Buch zusammenzufassen. »Versucht« deshalb, weil es kaum möglich ist, die Besonderheiten, den Themenreichtum und die vielen unterschiedlichen Interessen in nur 60 Kapiteln auf den Punkt zu bringen. Die Entscheidung fiel schwer. Unser Herz schlägt für unsere Heimat, und so könnte die Bucket List gleich mehrere Bücher füllen. Mithilfe von Freunden und Harzfans ist schließlich eine lebendige, bunte Auswahl entstanden, die der Vielfalt der magischen Gebirgswelt gerecht wird.

Von Highlights bis Geheimtipps, von Windbeuteln bis Wanderwegen – erfahre, was alles dazugehört, damit du den Harz umfassend kennenlernst. Und ob du nun Harzer bist oder »nur« Urlauber: Mit unseren spannenden Geschichten, interessanten Informationen und hilfreichen Tipps kannst du dich bestens auf deine nächsten Ausflüge vorbereiten und findest sicherlich einige neue oder andere Einblicke in unsere Lieblingsregion.

Lautlos durch die Baumwipfel schweben, majestätische Schätze entdecken, Kurioses rund um Mausefallen und stille Örtchen erfahren, in die geheimnisvolle Unterwelt abtauchen und lokales Bier kosten – auf den folgenden Seiten zeigen wir dir, was du nicht verpassen solltest, um ein Harzfan zu werden. Wir wünschen dir, deiner Familie und deinen Freunden viel Freude bei euren Entdeckungen. Und lasst eurer Begeisterung für die Region ruhig freien Lauf. Wir freuen uns über jeden, dessen Herz für den Harz schlägt!

HerzlichstMiriam Fuchs und Dirk Bartschat

Indian Summer im Harz – nur ein Punkt auf deiner Bucket List

1 Mystisch und magisch: der Brocken

Der höchste Harzgipfel mit seiner einzigartigen Geschichte ist einfach ein Besuchermagnet – zu Recht.

Sonnenuntergang auf dem Brocken – magisch

Wie viele Harzer gibt es, die den höchsten Gipfel ihrer Region noch nie bestiegen haben? Sicherlich mehr als Touristen, denn für die meisten Urlauber gehört ein Besuch auf dem Brocken dazu. Zu Recht. Die kahle Brockenkuppe, deren Vegetation durch das raue Klima vergleichbar ist mit der auf 2000 Höhenmetern in den Alpen, ist das Wahrzeichen des Harzes. Bereits von Weitem ist dieser Berg zu sehen, auch wenn Schweizer ihn wegen seiner überschaubaren Höhe von 1141 Metern wohl eher als Hügel bezeichnen würden.

Einen Sonnenaufgang auf dem Brocken zu erleben, ist ein unvergessliches Erlebnis. Schon die Wanderung durch die Dunkelheit und die Geräusche der langsam erwachenden Natur werden zum Abenteuer. Je nach Wetterlage sorgen Wolken und Nebel für eine außergewöhnliche Stimmung. Wenn die Sonne dann die zu Füßen liegende Landschaft in Orange- und Rottöne taucht, ist der Gänsehautmoment perfekt. Ähnlich eindrucksvoll ist es auch bei einer sogenannten Inversionswetterlage: Ist es im Tal kälter als auf dem Gipfel, dann bildet sich unterhalb eine Nebel- und Wolkenschicht. Auf dem Brocken selbst überblickt man bei strahlendem Sonnenschein ein weites Wolkenmeer. Als Harzer haben wir den Vorteil, dass wir einen Brockenaufstieg je nach Wettervorausschau sehr kurzfristig planen können.

Besuchermagnet Brockenhaus

Haus mit Geschichte(n) und seltene Pflanzen

Dass der Brocken 28 Jahre lang sowjetisches Sperrgebiet war und gleichzeitig ein Symbol der deutsch-deutschen Trennung, wissen jüngere Menschen nur aus Erzählungen und dem Geschichtsunterricht. Bei einem Besuch im Brockenhaus wird dieser Teil der Geschichte lebendig. In der ehemaligen Abhörstation der Stasi wird die Besatzungszeit anschaulich in einer Dauerausstellung gezeigt. Übrigens sind auch an vielen weiteren Orten im Harz entlang des »Grünen Bandes« Überreste der originalen Grenzanlagen als Mahnmale erhalten.

Der Brocken gehört zur Kernzone des Nationalparks Harz. In vielen Bereichen ist die Natur hier sich selbst überlassen und eine ursprüngliche Waldwildnis entsteht. Auf der Bergkuppe befindet sich schon seit 1890 der Brockengarten. Harzfans lernen alpine Pflanzen der ganzen Welt kennen, wie die Tibetaster, die Felsenakelei aus den Rocky Mountains oder die Einblütige Pantoffelblume aus Patagonien, auch ohne die Hochgebirge der Welt besucht zu haben. Einzigartig wie unsere Region sind auch die Brockenanemone oder das Brockenhabichtskraut, die nur hier auf dem höchsten Harzer Gipfel vorkommen.

Auf den Spuren der Stasi

INFOS

GUTE AUSSICHT: Bei klarem Wetter und mit einem Fernglas hast du die Region im Blick, mit dem Schloss Wernigerode, dem Feuerwehrhaus in Osterwieck oder der Stadt Salzgitter.

BROCKENGESPENST: Riesig und wie ein fremdes Wesen wirkt der Schatten des Betrachters, wenn er auf eine Nebel- und Wolkenschicht fällt. Eine seltene optische Täuschung, die verblüfft.

1141 oder 1142 m? Bereits 1850 wurde die heute offizielle HÖHE von 1141,2 m festgestellt. Das frühere Maß von 1142 m wurde am Brockenstein auf dem Gipfel verewigt.

2 Teuflische Zeiten

In echten Harzern schlägt ein verhextes oder teuflisches Herz – vor allem zur Walpurgisnacht, dem wilden Fest der Gruselgestalten.

Laut, verhext und mitreißend: Walpurgis mit der Wolfshäger Hexenbrut

Stelldichein der Hexen zur Walpurgisnacht

Im Harz sind sie allgegenwärtig, die Hexenpuppen und Teufelsfiguren. Vom Hexenknüppel über das Harzer Fegefeuer bis hin zum Hexenbrot und Teufelssenf – auch kulinarische Angebote sind geprägt von dieser Tradition. Hexenführungen und Wanderungen mit der Kräuterhexe werden angeboten. Was seit über 100 Jahren touristisch vermarktet und gern auch kitschig vermittelt wird, hat einen eher bedrückenden Hintergrund. Vor mehr als 400 Jahren wurden Menschen aufgrund ihrer scheinbar teuflischen Fähigkeiten verfolgt. Kräuterfrauen und Heiler fanden in den Hexenprozessen unschuldig den Tod. Bereits im 16. Jahrhundert wurde der Brocken als Hexenversammlungsplatz beschrieben. Blockes-Berges Verrichtung von Johannes Praetorius (1668) und Goethes Faust. Eine Tragödie (1808) machten den Brocken als Hexenberg und die Walpurgisnacht, die erstmals zum 1. Mai 1896 auf dem Brocken gefeiert wurde, populär.

Hexeneinmaleins

»Du musst verstehn! Aus Eins mach’ Zehn, und Zwei lass gehn …« Das ist der wohl bekannteste Zauberspruch aus dem Faust und gehört bei den meisten Walpurgisfesten dazu. Fast könnte man glauben, dass das Hexeneinmaleins hier in der Region schon in der Grundschule gelehrt wird. Generell gibt es viele Traditionen im Harz, die lebendig gehalten werden, und die Walpurgisnacht ist wohl die bekannteste. Mit Hakennase, Warzen im Gesicht, Teufelshörnern oder Zauberhüten geht es am 30. April zur Feier. Je wilder, desto besser. Was in Köln der Karneval, ist im Harz die Walpurgisnacht. Ausgelassen geht es in fast jedem Ort zu. Nur nicht auf dem Brocken, denn der gehört zum Schutzgebiet des Nationalparks. Kleine, traditionelle Feiern oder riesige Partys mit Livemusik und Lichtershow – in der Walpurgisnacht sind Tausende Menschen unterwegs und es gibt kein Halten. Als Harzfan muss man diese verrückte Nacht wenigstens einmal miterlebt haben, wenn mit gruselig-mystischen Masken getanzt, gelacht und gezaubert wird.

Auch wenn Größe und Ausrichtung sich unterscheiden, der Ablauf ist traditionell vorgegeben: Um Mitternacht erscheint der Oberteufel und begrüßt mit der Maienkönigin den Mai und den Frühling. Die Feier ist damit jedoch meistens noch lange nicht vorbei. Und wem der Hexenspuk einmal im Jahr nicht genug ist, der schließt sich einfach der Wolfshäger Hexenbrut an, denn die wilde Truppe aus Wolfshagen im Harz lässt sich das ganze Jahr über etwas einfallen. wolfshaeger-hexenbrut.de

INFOS

FEIERLAUNE: Eine Übersicht der Walpurgisfeste im Harz für alle Feierlustigen erstellt alljährlich der Harzer Tourismusverband, harzinfo.de.

IM SCHATTEN DER HEXEN heißen die Crime-&-History-Romane der Mystery-Reihe von Autorin Kathrin R. Hotowetz. Sie lassen die Geschichte lebendig werden.

Die Tradition der OSTERFEUER, zu dem Meiler aufgeschichtet und Besucher mit Ruß geschwärzt werden, ist zum Ende des Winters vor allem im Oberharz lebendig.

3 Unter Dampf

Sie sind beliebte Fotomotive und gleichzeitig Teil des öffentlichen Verkehrs. Die Harzer Schmalspurbahnen verbinden Menschen in der Region.

Mit Volldampf auf den Brockengipfel

Wenn an der Westerntorkreuzung in Wernigerode die Ampel auf Rot schaltet, dann nicht immer zur Freude der Verkehrsteilnehmer. Denn wer es eilig hat, wird die Langsamkeit der HSB – Abkürzung für Harzer Schmalspurbahnen – schon das eine oder andere Mal verteufelt haben. Mit 20 bis 40 Stundenkilometern zuckeln die Züge durch den Harz. Vor einer Ampel oder Schranke kommt Spannung auf: Bekommt man eine der eindrucksvollen Dampfloks zu Gesicht oder »nur« einen ebenfalls auf den Strecken eingesetzten Triebwagen? So oder so, die Züge, die auf rund 140 Kilometern Streckennetz den Harz von Nord nach Süd durchqueren, sind aus der Region nicht wegzudenken. Entsprechend gehört eine Fahrt mit den Harzer Schmalspurbahnen definitiv zu den Dingen, die man hier einmal gemacht haben muss.

Brocken-, Selketal- oder Harzquerbahn

Die bekannteste Route ist die der Brockenbahn von Drei Annen Hohne über Schierke bis zum Brocken. In der Regel werden hier Dampfloks eingesetzt, was die Strecke zusätzlich attraktiv macht. Zudem beschert der Brocken als höchster Harzgipfel dieser Fahrt auch etwas Exklusives. Kürzer und günstiger hingegen ist das Dampflokerlebnis nach Drei Annen Hohne bei einer Fahrt mit der Harzquerbahn von Wernigerode aus mit Durchfahrt des einzigen Tunnels des Streckennetzes.

Dampflok-Romantik

Ein weiterer Geheimtipp unter Harzern und Bahnliebhabern ist die Selketalbahn. Von Quedlinburg oder Gernrode geht es über Alexisbad, Harzgerode, Stiege und Hasselfelde bis Eisfelder Talmühle. Mehrmals am Tag fahren auch hier auf Teilstrecken die dampfbespannten Züge. Mit etwas Glück ist am Bahnhof in Alexisbad sogar eine Doppelausfahrt zu erleben.

Die dritte im Bunde ist die bereits erwähnte Harzquerbahn, die von Wernigerode bis nach Nordhausen im Südharz führt. Wer in der Gegend wohnt, kennt die Triebwagen der HSB auch unter dem Namen »Quirl«. Zwischen Ilfeld, Niedersachswerfen und Nordhausen sind sie ein wichtiges Transportmittel für Berufspendler oder Schüler.

Besonderes für Dampflokfans

Wem eine einfache Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn als nostalgisches Erlebnis nicht ausreicht, der kann das noch steigern: Im Schienencabrio lässt sich »oben ohne« im gemütlichen Tempo die Landschaft noch besser entdecken und fotografieren. Bei einer Führerstandsmitfahrt schaut man dem Lokführer über die Schulter. Und in einem gleich mehrtägigen Programm mit Theorieeinheiten, Werkstattführung, Lokvorbereitung, Rangierfahrten und vielem mehr kann man sogar den Ehrenlokführerschein absolvieren.

Solide Technik, die begeistert

INFOS

FAHRPLÄNE, TARIFE: Auf hsb-wr.de