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Lust auf Abenteuer? Dann sollte dieses Buch im Gepäck nicht fehlen. Bushcraft-Experte Dave Canterbury fokussiert sich in diesem handlichen Führer aufs Wesentliche zum Überleben in der Wildnis: Erste Hilfe, Feuermachen, einen Unterschlupf errichten, Wasserversorgung und Orientierung – diese fünf Skills haben oberste Priorität. Unterteilt in je fünf Unterpunkte bilden sie die Basis für Canterburys bewährtes 5×5-Survival-System. Zahlreiche Illustrationen veranschaulichen, wie man bestimmte Knoten knüpft und Werkzeuge benutzt. Eine ausführliche Packliste ergänzt den unentbehrlichen Outdoor-Ratgeber. So sind Sie auch als Camper oder Wanderer stets gut gerüstet!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
Dave Canterbury
BushCraftEssentials
Überleben in der Wildnis
Das Grundlagenbuch
Aus dem Englischen von Felix Mayer
Anaconda
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und
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Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung
Copyright © 2022 by Simon & Schuster, Inc.
Published by Adams Media, an imprint of Simon & Schuster, Inc.
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
The Bushcraft Essentials Field Guide. he Basics you Need to Pack, Know, and Do to Survive in the Wild
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2024 by Anaconda Verlag, einem Unternehmender Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung nach dem Entwurf der amerikanischenOriginalausgabe: dyadesign, Düsseldorf, www.dya.de
Satz und Layout: InterMedia – Lemke e. K., Heiligenhaus
ISBN 978-3-641-31835-2V001
www.anacondaverlag.de
WIDMUNG
Ich widme dieses Buch allen Lehrern derPathfinder School, sowohl den derzeit aktivenals auch den ehemaligen.
Dieses Buch erläutert all die Dinge, die wir in unsererSchule vermitteln, von den Grundlagen bis zumFortgeschrittenenniveau. Daher kann ich seinen Inhaltnicht für mich allein reklamieren. Viele der Ideen sindim Team entstanden und sind ein wunderbares Beispieldafür, was eine Gruppe Gleichgesinnter erreichen kann,wenn alle zusammenarbeiten.
Einleitung
Kapitel 1 – Die Kernelemente des Survivals
Die fünf Kernelemente des Survivals
Selbsthilfe
Schutz
Feuer
Wasserversorgung
Navigation
Die fünf Bestandteile der Grundausrüstung
Schneidwerkzeuge
Geräte zum Feuermachen
Schutzausrüstung
Behälter
Schnüre
Fünf weitere nützliche Hilfsmittel
Baumwolle
Klebeband
Kompass
Leuchte
Segeltuchnadel
Kapitel 2 – Selbsthilfe
Fünf Möglichkeiten der Selbsthilfe
Blutungen
Brüche, Verstauchungen, Zerrungen
Verbrennungen
Blasen
Stiche und Bisse
Die wichtigsten Aspekte der Körperhygiene
Haare und Haut
Mund und Zähne
Füße und Nägel
Ausscheidungen
Heilmittel aus der Natur
Geschmack als Indikator
Gängige Heilpflanzen
Die Zubereitung pflanzlicher Heilmittel
Kapitel 3 – Der provisorische Unterstand
Die fünf Faktoren bei der Auswahl des Lagerplatzes
Holz
Wasser
Wetter
Abgestorbene Bäume
Tiere
Die fünf wichtigsten Aspekte des Schlafplatzes
Worunter?
Worauf?
Worin?
Isolierung
Luftdurchlässigkeit
Fünf Arten von provisorischen Unterständen
Fliegendes Tarp
A-förmiger Unterstand
Pultdach
Keilförmiger Unterstand
Erhöhte Schlafstatt
Die fünf wichtigsten Dinge für einen provisorischen Unterstand
Einfache Firstleine und acht Mehrzweckschnüre
Sechs Pflöcke
Zwei Müllsäcke mit 200 Liter Inhalt
Wiederverwendbare Rettungsdecke (150 x 200 cm)
Isolierende Schicht
Die wichtigsten Faktoren bei der Regulierung der Körpertemperatur
Konduktion
Konvektion
Wärmeabstrahlung
Schwitzen
Atmung
Kapitel 4 – Der Umgang mit Feuer
Die fünf Faktoren beim Feuermachen
Hitze
Brennstoff
Sauerstoff
Brennbarkeit
Oberfläche
Fünf Arten des Entzündens
Reibung
Abschlagen
Sonnenstrahlen
Chemische Reaktion
Elektrische Zündung
Fünf Verwendungsarten für Feuer
Kontrolle der Körperkerntemperatur
Desinfektion von Wasser
Kochen
Verkohlen
Signalgebung
Kapitel 5 – Wasserversorgung
Fünf Arten der Verunreinigung von Wasser
Trübung
Chemische Stoffe aus Industrie und Landwirtschaft
Menschliche und tierische Bakterien
Protozoen (Kryptosporidien und Giardien)
Viren
Fünf einfache Methoden der Desinfektion von Grundwasser
Grobes Filtern
Abkochen
Mechanische Filter
Chemikalien
UV-Licht
Kapitel 6 – Navigation
Die fünf wichtigsten Aspekte beim Navigieren mit dem Kompass
Abweichung vom Kurs
Der magnetische Nordpol
Bockspringen
Kurs
Umkehrkurs
Fünf fortgeschrittene Methoden der Navigation mithilfe einer Karte
Deklination
Ausrichten der Karte auf das Gelände
Schrittzählung
Wegmarken
Kartenlesen (Routenplanung)
Fünf weitere Navigationstechniken
Harte Grenze
Geländer
Daneben zielen
Rettungskurs
Zielpunkte
Kapitel 7 – Knoten, Schlaufen und Schnüre
Die fünf wichtigsten Knoten
Marlspiekerschlag
Palstek
Halber Schlag
Prusikknoten
Fischerknoten
Fünf weitere Knoten
Doppelter Überhandknoten
Slipknoten
Kreuzknoten
Schotstek
Ankerstich
Fünf Arten des Festzurrens
Schlingen
Zweibeinbund
Dreibeinbund
Kreuzbund
Diagonalbund
Die richtige Auswahl an Schnüren
Kapitel 8 – Bäume als Ressourcen
Fünf nützliche Bäume (Basiswissen)
Kiefer
Tulpenbaum
Espe
Birke
Hickory
Fünf weitere Bäume mit Heilwirkung
Eiche
Weide
Schwarznuss
Hartriegel
Amberbaum
Darreichungsformen
Unverarbeitet
Aufguss
Sud
Wickel
Feuchter Umschlag
Kapitel 9 – Handwerkliches
Fünf einfache Gerätschaften für das Leben in der Wildnis
Seilspannerknoten
Winde
Bogendrill
Hebel und Auflagepunkt
Schiefe Ebene
Fünf Werkzeuge und Geräte aus Holz
Schlägel
Keil
Bügelsäge
Dreibein
Packrahmen
Die fünf wichtigsten Techniken im Umgang mit der Axt
Fällen
Entasten
Zerteilen
Spalten
Abflachen
Fünf Methoden der Holzbearbeitung
Durchtrennen
Spalten
Formen
Bohren
Vertiefungen herstellen
Die fünf wichtigsten Techniken bei der Verwendung des Messers
Material für ein Feuer aufbereiten
Feuermachen mithilfe des Messers
Junge Bäume abschneiden
Bäume fällen
Kerben schneiden
Fünf Arten, das Messer sicher zu halten
Faustgriff
Bruststütze
Kniestütze
Scherengriff
Umgekehrter Faustgriff mit Daumen
Die fünf wichtigsten Kriterien für ein Gürtelmesser
Vollerl
Scharfer Rücken
Karbonstahl
Länge der Klinge: zehn bis zwölf Zentimeter
Einfacher Schliff
Glossar
Register
Über den Autor
Diese fünf Punkte sind die wichtigsten Aspekte beim Überleben in der Wildnis. Sie bilden das Herzstück dieses Buches. Aufbauend auf meinen Erfahrungen im Outdoor-Leben habe ich ein Survival-System mit fünf mal fünf Elementen entwickelt, das Ihnen helfen wird, in der Wildnis zu bestehen.
Der Ausdruck Bushcraft ist ein Überbegriff für die Fähigkeiten, die man braucht, um in der Natur zu bestehen und mit ihr zu leben. Damit das gelingt, muss man absolut sattelfest sein, was die oben genannten fünf Punkte angeht. In meinem Fünf-mal-Fünf-Survival-System wird alles erläutert, was man dafür wissen muss, unter Verzicht auf überflüssige Informationen. Im Amateurfunk bestätigt man mit dem Ausdruck »5 x 5«, dass das Signal stark und verständlich ist. Auch das Fünf-mal-Fünf-Survival-System bringt die Dinge klar und verständlich auf den Punkt, und genau das macht es so effektiv.
Dieses Handbuch behandelt zunächst die fünf Kernelemente des Survivals und dann jeweils die fünf wichtigsten Aspekte jedes dieser Elemente. Diese sind entscheidend, um kurzzeitig in der Wildnis zu überleben, aber in diesem Buch wird es auch um die Fähigkeiten und das Wissen gehen, das man braucht, um über einen längeren Zeitraum in der Natur zu bestehen. Die richtige Art der Selbsthilfe, die Auswahl eines geeigneten Lagerplatzes und die Errichtung eines Unterstandes, die Sicherung der Wasserversorgung zum Überleben, der Umgang mit Feuer zur Signalgebung, die Orientierung in der Natur – all diese Kernelemente des Survivals und die Art und Weise ihres Zusammenspiels werden in diesem Buch beschrieben.
Dieses System verwende ich auch in der Pathfinder School, wo ich jedes Jahr Hunderte von Teilnehmern aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen – Zivilisten, Polizeibeamte, Angehörige des Militärs oder von Such- und Rettungseinheiten – darin unterrichte, wie man in der Wildnis überlebt. Mit diesem Buch werden auch Sie die Grundlagen des Überlebens in der freien Natur erlernen.
– Dave Canterbury
Kapitel 1
In diesem Kapitel erfahren Sie das Wichtigste über die fünf Kernelemente des Survivals. Außerdem wird es um die notwendige Ausrüstung gehen, etwa um Messer und Sägen oder um Zündquellen wie Auermetallstäbe. Darüber hinaus brauchen Sie auch Material, um sich zu bedecken und zu schützen, Werkzeug für anfallende Reparaturen, Schnüre sowie weitere Dinge, die in Notsituationen helfen. In diesem Kapitel lernen Sie alles, was Sie wissen müssen, um bestens für einen Outdoor-Trip vorbereitet zu sein.
Die fünf Kernelemente des Survivals sind Selbsthilfe, Schutz, Feuer, Wasserversorgung sowie Navigation. Wenn man in der Natur unterwegs ist, muss man ständig im Blick haben, welches dieser Elemente gerade vorrangig ist – denn das kann sich ändern, je nach der Umgebung und der aktuellen Situation. Diese fünf Elemente zu kennen und zu beherrschen, ist entscheidend, um die Survivalmentalität zu entwickeln, die unabdingbar für das Ziel solcher Unternehmungen ist.
Einer dieser Aspekte ist – unabhängig von den Umständen – immer von höchster Bedeutung: die Fähigkeit zur Selbsthilfe. Denn wenn man nicht in der Lage ist, sich selbst zu helfen, kann man auch die anderen vier Punkte nicht im Griff behalten. Daher ist es für das Überleben in der Wildnis entscheidend, der eigenen Sicherheit und der Fähigkeit zur Selbsthilfe immer höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Mehr dazu erfahren Sie im zweiten Kapitel.
In allen denkbaren Survival-Szenarien spielt die Kontrolle der Körperkerntemperatur eine große Rolle. Sinkt sie zu tief, droht Unterkühlung, steigt sie zu hoch, droht Überhitzung. Beide Zustände können nicht nur zu zahlreichen Komplikationen führen, sondern sogar tödlich sein. Um die Körperkerntemperatur konstant zu halten und so zu überleben, ist es entscheidend, sich entsprechend zu schützen. Mehr dazu finden Sie im dritten Kapitel.
Neben adäquatem Schutz ist auch die Fähigkeit, ein Feuer zu entfachen und zu unterhalten, unabdingbar zur Regulierung der Körperkerntemperatur. Doch Feuer wärmt nicht nur, sondern leistet auch zahlreiche weitere Dienste im Outdoor-Leben. Wenn Sie Feuer machen können, können Sie Wasser abkochen und dadurch desinfizieren, Mahlzeiten zubereiten und Lebensmittel haltbar machen, die eigene Körpertemperatur regulieren, Werkzeuge im Feuer härten und in Notsituationen Signale senden. Feuer zu machen ist nicht schwierig, aber wenn man das erforderliche Material nicht hat oder die Methoden nicht kennt, kann es außerordentlich knifflig werden. Mehr über das Feuermachen erfahren Sie im vierten Kapitel.
Den eigenen Körper mit ausreichend Wasser zu versorgen, ist aus vielerlei Gründen extrem wichtig, unter anderem, um den Stoffwechsel zu erleichtern. Viele Leute wissen nicht, dass die fehlerhafte Zufuhr von Wasser und Kalorien (zu viel oder zu wenig) sowohl Unterkühlung als auch Überhitzung auslösen kann. Wenn Kalorien verbrannt werden, erwärmt sich der Körper, und früher oder später müssen diese verbrannten Kalorien ersetzt werden. Um die Körperkerntemperatur stabil zu halten, müssen Sie dafür sorgen, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Um Dehydration zu vermeiden, müssen Sie in der Lage sein, Wasserquellen ausfindig zu machen und Wasser zu desinfizieren. Zu den Symptomen von Dehydration gehören ein trockener Mund, Kopfschmerzen und dunkler Urin; die Folge können Unterkühlung und Überhitzung sein. Mehr über ausreichende Wasserversorgung finden Sie im fünften Kapitel.
Wenn Sie sich auf einem Trip verletzen oder verirren, dann können Sie sich mithilfe Ihrer Orientierungsfähigkeit in Sicherheit bringen – falls die Verletzung nicht zu schwer ist und Sie auf ein solches Ereignis vorbereitet sind. Gute Vorbereitung bedeutet, ein Erste-Hilfe-Set für kleinere Verletzungen sowie die notwendigen Hilfsmittel für die Navigation einzupacken. Außerdem sollten Sie immer jemanden darüber informieren, wohin Sie gehen, damit man Sie im Notfall suchen kann. Wenn Sie die Fähigkeit besitzen, sich im Gelände zu orientieren und Signale zu geben, haben Sie deutlich höhere Chancen, gerettet zu werden und zu überleben. Mehr über Navigation finden Sie im sechsten Kapitel.
Bushcraft-Tipp
Sie sollten auf jeden Fall Hilfsmittel dabei haben, die Ihnen helfen, die Körpertemperatur zu regulieren, denn solche Hilfsmittel in der Natur zu suchen oder herzustellen, kann problematisch oder langwierig sein, selbst wenn Sie das nötige Material zur Verfügung haben und die entsprechenden Fähigkeiten besitzen. Also packen Sie am besten Dinge ein, die multifunktional sind (die also mehreren Zwecken dienen) und die Sie für zumindest eines der Kernelemente des Survivals brauchen, etwa ein Mehrzweckwerkzeug, ein Erste-Hilfe-Set, Kleidung für unterschiedliche Wetterverhältnisse, Material für einen provisorischen Unterstand, Geräte zum Feuermachen bei jedem Wetter, ein Mittel, um Grundwasser zu desinfizieren, ein Kompass mit Spiegel, orangefarbenes Material, eine Rettungsdecke, sie Sie als Signaltuch verwenden können, sowie orangefarbene Tücher in verschiedenen Größen.
Dieser Abschnitt beschreibt die Arten von Hilfsmitteln, die Sie für einen Survival-Trip in Ihren Rucksack packen sollten. Wichtig hierbei ist zu verstehen, welche Funktion jedes Ding erfüllt und wie man es effektiv benutzt; das ist nicht nur für das kurzfristige Überleben entscheidend, sondern hilft auch bei längeren Aufenthalten in der Wildnis. Packen Sie aus jeder der folgenden Kategorien mindestens drei Dinge ein, die Sie jeweils einzeln, aber auch zusammen verwenden können. Damit Ihre Ausrüstung möglichst praxistauglich ist, stellen Sie sicher, dass sie zunächst den wichtigsten Aspekten des Survivals dient (und nach Möglichkeit sollte jedes Teil mehreren Zwecken dienen). Dann sind Sie in der Lage, kluge Entscheidungen zu treffen, die Ihren aktuellen Fähigkeiten entsprechen. Achten Sie bei der Zusammenstellung dieser Grundausrüstung auch darauf, dass sie Mehrzweckwerkzeuge enthält, die Sie für alle Kernelemente verwenden können.
Schneidwerkzeuge verwendet man zur Herstellung bestimmter Dinge sowie zur Verarbeitung von Lebensmitteln. Ohne sie wäre ein Bushcraft-Leben unvorstellbar. Weil die Bandbreite so riesig ist, sollten Sie genau überlegen, wozu Sie diese Werkzeuge brauchen, um dann die richtigen auszuwählen. Drei Schneidwerkzeuge sollten Sie auf jeden Fall dabei haben: ein feststehendes Messer, eine Säge sowie ein Schweizer Armeemesser (oder ein Multifunktionswerkzeug).
Der Auswahl des Messers kommt große Bedeutung zu, denn es ist Ihr Hauptwerkzeug; Sie werden es höchstwahrscheinlich am Körper tragen und für die unterschiedlichsten Arbeiten verwenden. Es sollte auf jeden Fall einen Vollerl haben, also aus einem durchgehenden Stück Stahl bestehen, auf das auf beiden Seiten Schichten aus anderem Material aufgebracht sind, die den Griff bilden. Die Klinge sollte zehn bis zwölf Zentimeter lang sein; dann können Sie damit Material bis zu einer Dicke von zehn Zentimetern bearbeiten. Ein scharfer Messerrücken ist hilfreich; man kann ihn wie einen Hobel verwenden und damit etwa Zundermaterial bearbeiten oder hölzerne Gegenstände formen. Die Klinge sollte aus Hartstahl sein; dann kann man sie als Feuerstahl verwenden, wenn man mit der Feuerstein-und-Stahl-Methode Feuer machen will. Mit so einer Klinge lässt sich auch eine provisorische Funkenquelle herstellen wie etwa ein Bogendrill, und man kann aus ihr auch Funken schlagen, um verkohltes Zundermaterial zu entflammen.
Aufbau eines Messers
In Notfällen eine kleine Säge zu verwenden, ist in vielerlei Hinsicht sicherer, als eine Axt oder ein Beil zu schwingen. Außerdem ist sie leichter und nimmt weniger Platz ein, und der Umgang mit ihr ist auch leichter zu erlernen als die Handhabe einer Axt. Am besten besorgen Sie sich ein klappbares Modell einer vertrauenswürdigen Marke, von der Art, wie man sie auch zum Beschneiden von Pflanzen verwendet. Die Klinge sollte mindestens zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter lang sein, damit die Säge möglichst vielseitig einsetzbar ist. Wie beim Messer sollte auch die Klinge der Säge einen scharfen Rücken haben und aus Hartstahl sein; dann lässt sich mit ihr weitaus mehr anfangen als nur Holz zu sägen.
Ob Sie lieber ein Schweizer Armeemesser oder ein Multifunktionswerkzeug benutzen, bleibt Ihnen überlassen. Ein Schweizer Armeemesser (zumindest bestimmte Modelle) hat jedoch den Vorteil, dass manche Bestandteile auch zur Körperhygiene und für Erste Hilfe verwendet werden können. Das mag im Zusammenhang mit Schneidwerkzeugen seltsam klingen, aber wie gesagt sollte jedes Werkzeug, das Sie dabei haben, mehrere Funktionen erfüllen. Ein Schweizer Armeemesser besitzt eine Klinge, meistens eine Schere (ideal zur Pflege von Finger- und Zehennägeln), in der Regel eine Ahle, die man für Reparaturen verwenden kann, und noch weitere Werkzeuge. Viele Modelle haben auch eine kleine Pinzette und einen Zahnstocher und sind damit in meinen Augen gegenüber Multifunktionswerkzeugen im Vorteil, denn diese beiden kleinen Helfer sind in Sachen Körperpflege in der Wildnis unersetzlich.
Geräte zum Feuermachen gehören in jede Ausrüstung, denn Feuer ermöglicht es nicht nur, Lebensmittel zu garen und haltbar zu machen, sondern sorgt auch für die notwendige Wärme. Die drei wichtigsten sind Feuerzeug, Auermetallstab und Vergrößerungsglas (im Idealfall haben Sie einen Kompass mit einem solchen Glas).