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Dieses Buch bietet Studierenden eine verständliche Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. Dabei stellt der Autor die wesentlichen Elemente und Grundbegriffe vor. Folgende Themen werden behandelt: Rechnungswesen, Investition und Finanzierung, Controlling, Personalwirtschaft, Materialwirtschaft und Logistik, Produktion, Marketing sowie Organisation und Führung. espresso-Kurzlehrbücher bereiten ideal auf Studium, Vorlesung und Prüfung vor - die konzentrierte Dosis Wissen für Ihren Studienerfolg. Jeder Band wird von einem passenden eLearning-Kurs (mit 180 Fragen) begleitet, der den Lernfortschritt kontinuierlich sichtbar macht.
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Seitenzahl: 163
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Gerald Pilz
BWL-Einführung
Kurzlehrbuch mit eLearning-Kurs
BWL-Einführung
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In einer sich rasch verändernden Welt müssen sich Hochschulen, Dozierende und Studierende kontinuierlich einem neuen Wissensstand widmen und mit neuen Themen auseinandersetzen. Mit unserer neuen fachübergreifenden Reihe espresso präsentieren wir Ihnen die Möglichkeit, sich fundiert und kompakt über grundständige Lehrinhalte zu informieren. Ein besonderes Augenmerk legt die Reihe auf den didaktischen Anspruch, der Möglichkeit per eLearning-Kurs den eigenen Wissensstand vor und nach der Bandlektüre zu überprüfen sowie der Chance, gezielt empfohlene Medien zu nutzen.
Expert:innen vermitteln auf prägnante Weise das Wesentliche zu den Lehrthemen. So gezielt die Themen in den Bänden bearbeitet werden, so breit ist auch das Fachspektrum, das die Reihe abdeckt: von den Wirtschaftswissenschaften über die Geisteswissenschaften und die Naturwissenschaften bis hin zur Sozialwissenschaft – Leser:innen aller Fachbereiche können in dieser Reihe fündig werden.
Dr. Dr. Gerald Pilz ist Dozent an deutschen Hochschulen und Autor zahlreicher Bücher über Finanz- und Börsenthemen.
Umschlagmotiv: © zoranm iStockphoto
DOI: https://doi.org/10.24053/9783381111527
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Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich.
Internet: www.narr.deeMail: [email protected]
ISSN 2942-6588
ISBN 978-3-381-11151-0 (Print)
ISBN 978-3-381-11153-4 (ePub)
Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) behandelt den Einsatz knapper Güter im Unternehmen bzw. aus Sicht eines Unternehmens. Das Wirtschaften in einem Unternehmen erfolgt nach dem ökonomischen Prinzip und wird üblicherweise nach Funktionen organisiert, die den Organisationsaufbau bestimmen. In der BWL orientiert sich in der Regel der Stoffinhalt nach diesen Funktionen. Die wichtigsten davon bestimmen so auch den Aufbau dieses Buches.
In diesem Lernbuch finden Sie alle wesentlichen Inhalte zu diesem Thema. Dabei können Sie Ihr Wissen gezielt für die Prüfung aufarbeiten. Während des Lernens können Sie Ihren Wissensstand überprüfen.
espresso-Wissenscheck | Der Link bzw. QR-Code führt zu einem eLearning-Kurs. Im Rahmen dessen kann das Gelernte auf die Probe gestellt werden.
Zu diesem Buch gibt es einen ergänzenden eLearning-Kurs aus 180 Fragen.
Mithilfe des Kurses können Sie online überprüfen, inwieweit Sie die Themen des Buches verinnerlicht haben. Gleichzeitig festigt die Wiederholung in Quiz-Form den Lernstoff.
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Der eLearning-Kurs ist eng mit vorliegendem Buch verknüpft. Sie finden im Folgenden zu den wichtigen Kapiteln QR-Codes, die Sie direkt zum dazugehörigen Fragenkomplex bringen. Andersherum erhalten Sie innerhalb des eLearning-Kurses am Ende eines Fragendurchlaufs neben der Auswertung der Lernstandskontrolle auch konkrete Hinweise, wo Sie das Thema bei Bedarf genauer nachlesen bzw. vertiefen können. Diese enge Verzahnung von Buch und eLearning-Kurs soll Ihnen dabei helfen, unkompliziert zwischen den Medien zu wechseln, und unterstützt so einen gezielten Lernfortschritt.
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espresso-Wissenscheck | https://narr.kwaest.io/s/1208
espresso-Keywords | Betriebswirtschaftslehre; Volkswirtschaftslehre; Wirtschaftswissenschaften; Allgemeine BWL; Business Administration; Makroökonomie; Mikroökonomie; Propädeutik; Ansätze
Was erwartet mich in diesem Kapitel? In diesem Kapitel erhalten Sie eine Einführung in die Betriebswirtschaftslehre und deren Einordnung in das System der Wissenschaften.
Wofür benötige ich dieses Wissen? Die Grundbegriffe sind wichtig für das Verständnis der Betriebswirtschaftslehre, denn sie bilden die Grundlage für alle späteren Themen. Sie erfahren, welche anderen Wissenschaften für betriebswirtschaftliche Fragestellungen relevant sind und die Forschung beeinflussen.
Eine grundlegende Definition lautet:
espresso-Wissen | Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) (englisch: Business Administration) befasst sich mit den ökonomischen Aspekten eines Unternehmens.
Die BetriebswirtschaftslehreBetriebswirtschaftslehre und die Volkswirtschaftslehre sind Wirtschaftswissenschaften, die sich mit den ökonomischen Aspekten von einzelnen Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften befassen.
Die VolkswirtschaftslehreVolkswirtschaftslehre ist als wissenschaftliche Disziplin älter und wurde im 19. Jahrhundert als Nationalökonomie bezeichnet. Sie untersucht auf mikro- und makroökonomischer Basis die komplexen und vielschichtigen Zusammenhänge in einer Volkswirtschaft und deren Gesetzmäßigkeiten. Themen wie InflationInflation, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit oder Rezessioen sind Gegenstände der VWLVWL.
Die Betriebswirtschaftslehre hingegen beschäftigt sich mit den einzelnen Fragestellungen eines Unternehmens wie beispielsweise der Personalwirtschaft, dem Marketing, der Materialwirtschaft oder dem Controlling. Beide Wissenschaften bilden letztlich eine Einheit und ergänzen sich, da Entscheidungen in einem Unternehmen auch immer von volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig sind.
espresso-Wissen
Wirtschaftswissenschaften
Volkswirtschaftslehre
Betriebswirtschaftslehre
espresso-Verständnis | In der Praxis gewinnt die Betriebswirtschaftslehre immer mehr an Bedeutung und ist das mit Abstand am häufigsten studierte Fach an Hochschulen und Universitäten. Dank der Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten steht Absolventinnen und Absolventen ein breites Spektrum an interessanten Tätigkeiten offen. Ein Studium der Betriebswirtschaftslehre stellt eine nützliche und wertvolle Allround-Qualifikation dar, die in allen Bereichen eines Unternehmens einsetzbar ist.
Zwar hat die maßgebliche wissenschaftliche Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre im 20. Jahrhundert stattgefunden, aber die ersten Ansätze und Modelle lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten Gedanken und Modelle zu ökonomischen Zusammenhängen sind indes weitaus älter und finden sich bereits in der Antike, bei den Ägyptern und in Mesopotamien.
espresso-Wissen | Das erste Lehrbuch der Betriebswirtschaftslehre im weitesten Sinne verfasste Jacques Savary im 17. Jahrhundert. In diesem vorbildlichen KompendiumKompendium fasste er das gesamte kaufmännische Wissen seiner Epoche zusammen.
Den eigentlichen Durchbruch erzielte die Betriebswirtschaftslehre aber erst um 1900, als die aufstrebende und prosperierende Industrie immer mehr kaufmännisches Fach- und Detailwissen erforderte. Anfangs beschränkten sich diese Qualifikationen auf die so genannte PropädeutikPropädeutik, worunter man die Basisfertigkeiten eines Kaufmanns wie beispielsweise Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Korrespondenz versteht. Danach wurden die Anforderungen weiter ausgedehnt und erstreckten sich nun auf fundierte und umfassende Fachkenntnisse des Rechnungswesens, die für die Bilanzierung und die Kostenrechnung unabdingbar waren.
In den 1920er Jahren wurde schließlich die Bezeichnung „Betriebswirtschaftslehre“ vollständig akzeptiert. Zuvor wurde das Fach als „HandelswissenschaftHandelswissenschaft“ oder als „private Betriebslehre“ tituliert. In diesen Jahren bemühten sich die Vertreter der Disziplin, das Verhältnis zur Volkswirtschaftslehre zu klären und eine moderne ForschungsmethodologieForschungsmethodologie zu entwickeln, die empirische Studien in den Unternehmen ermöglichte.
In der Nachkriegszeit etablierte sich Erich Gutenberg als einer der führenden Vertreter des Faches, der eine Systematik der Teildisziplinen (Produktion, Finanzen, Absatz) entwickelte und sich eingehender mit der Absatzwirtschaft befasste. Von ihm stammt auch das heute noch verwendete Modell der ProduktionsfaktorProduktionsfaktoren im Betrieb.
In der Gegenwart gelten Wissenschaftler wie Hans Ulrich, der einen Systemtheoriesystem-theoretischen Ansatz der Betriebswirtschaftslehre konzipierte, und Edmund Heinen als prominenteste Wissenschaftler. Zur Berühmtheit gelangte auch Günter Wöhe, der im Jahre 1960 ein beachtliches StandardwerkStandardwerk der Betriebswirtschaftslehre verfasste, das in unzähligen Neuauflagen erschienen ist und noch heute als das herausragendste Lehrbuch der Betriebswirtschaftslehre gilt.
Die Betriebswirtschaftslehre wird in
eine Allgemeine BetriebswirtschaftslehreAllgemeine und
eine Spezielle Betriebswirtschaftslehre
untergliedert.
Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWLABWL) befasst sich mit planerischen, organisatorischen und rechnerischen Entscheidungen und Abläufen in Betrieben. Sie ist funktions- und branchenübergreifend ausgerichtet und fokussiert sich auf die allgemeinen Grundlagen der Praxis. Sie gibt einen Überblick über die Wissenschaft der Betriebswirtschaftslehre. Grundlegendes Ziel im Studium ist es, das fachübergreifende, Interdisziplinaritätinterdisziplinäre Denken und Entscheiden zu fördern und einen umfassenden Einblick in die Zusammenhänge unternehmerischer Prozesse und Strukturen zu vermitteln.
Die Spezielle Betriebswirtschaftslehre (SBWL) widmet sich spezifischen Fragen, die lediglich für bestimmte Unternehmen oder Fachgebiete von Bedeutung sind.
Dabei wird weiter differenziert in institutionelle und funktionale funktionale BetriebswirtschaftslehreBetriebswirtschaftslehren. Die institutionelle Betriebswirtschaftslehre konzentriert sich auf branchenspezifische Aspekte oder orientiert an der Betriebsgröße und den sich daraus ergebenden speziellen Anforderungen. Die funktionale Betriebswirtschaftslehre betrachtet die einzelnen FunktionsbereichFunktionsbereiche im Unternehmen.
espresso-Wissen | Die funktionale Betriebswirtschaftslehre gliedert sich in folgende Teilbereiche:
Beschaffung, Materialwirtschaft und Logistik
Produktionswirtschaft
Marketing
Finanzwirtschaft (Investition, Finanzierung)
Betriebliches Rechnungswesen
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
Personalwirtschaft
Organisation
Management und Unternehmensführung
Informationswirtschaft
espresso-Wissen | Die institutionelle Betriebswirtschaftslehre widmet sich branchenspezifischen Fragestellungen und lässt sich folgendermaßen auffächern:
Bankbetriebslehre
Tourismus-Betriebswirtschaftslehre
Gesundheitswirtschaft
Handelsbetriebslehre
Handwerksbetriebslehre
Immobilienwirtschaft
Industriebetriebslehre
Internationale Betriebswirtschaftslehre
Landwirtschaftliche Betriebslehre
Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre
Versicherungsbetriebslehre
Bergwirtschaftslehre
Speditionsbetriebslehre
Sportmanagement
Darüber hinaus wird weiter nach anderen Aspekten wie beispielsweise der Betriebsgröße aufgeschlüsselt. Ein Beispiel dafür sind die Forschungsgebiete:
Betriebswirtschaftslehre kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMUKMU)
Unternehmensgründung.
Einige Wissenschaften dienen im Studium als Hilfswissenschaften der Betriebswirtschaftslehre und fungieren als so genannte Propädeutik. Einen besonderen Stellenwert nimmt die WirtschaftsmathematikWirtschaftsmathematik ein, die in vielen Bereichen (Investitionsrechnung, betriebliches Rechnungswesen, Controlling) zum Einsatz kommt. Auch fundierte und umfassende Fachkenntnisse im WirtschaftsrechtWirtschaftsrecht sind unerlässlich. Darüber hinaus kommt der WirtschaftsinformatikWirtschaftsinformatik und dem IT-gestützten InformationsmanagementInformationsmanagement eine herausragende Bedeutung zu, da die Unternehmen immer komplexere Software einsetzen, die es ermöglichen soll, alle Prozesse im Unternehmen aufeinander abzustimmen und zu optimieren.
Die einzelnen Teilbereiche der BWL hängen erheblich voneinander ab. So erfordert ein grundlegendes Verständnis wirtschaftlicher Vorgänge im Unternehmen eine profunde Kenntnis der Allgemeinen BWL. Zur Vertiefung branchenspezifischer Besonderheiten ist aber eine gründliche Einarbeitung in die funktionalen Betriebswirtschaftslehren unabdingbar.
Da wirtschaftliche Prozesse nur dann verständlich werden, wenn auch andere Aspekte berücksichtigt werden, greift die Betriebswirtschaftslehre auf eine Vielzahl anderer Wissenschaften zurück, mit denen sie Schnittmengen bildet. Beispiele sind die WirtschaftsgeschichteWirtschaftsgeschichte, die WirtschaftsethikWirtschaftsethik, Mathematik, Informatik, Psychologie, Pädagogik, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Soziologie.
Etliche wirtschaftliche Phänomene lassen sich nicht hinreichend erklären und analysieren, wenn nicht rechtliche, gesellschaftliche und individuelle Kontext-faktoren mit einbezogen werden.
Von primärer Bedeutung sind auch die Ingenieurwissenschaften, die in allen Bereichen der Produktion zur Anwendung gelangen und den technologischen Fortschritt und die InnovationsfähigkeitInnovationsfähigkeit bestimmen.
Nachbardisziplinen der BWL
Wirtschaftsethik
Pädagogik
Politikwissenschaft
Rechtswissenschaft
Wirtschaftsinformatik
Ingenieurwissenschaften
Soziologie
Psychologie
Wirtschaftsgeschichte
Teilweise haben sich einige Disziplinen (sogar als eigenständige Studienfächer) etabliert, die an der Schnittstelle zwischen der Betriebswirtschaftslehre und den anderen Wissenschaften angesiedelt sind. Hierzu gehören das WirtschaftsingenieurwesenWirtschaftsingenieurwesen und die WirtschaftsinformatikWirtschaftsinformatik.
Dem Wirtschaften des Menschen liegen bestimmte Prinzipien zugrunde, da fast alle GüterGüter knapp sind und sie damit als kostbar gelten. Dies trifft auch auf Dinge zu, die vermeintlich in ausreichender Menge vorhanden sind wie die Luft oder das Wasser. Aufgrund der zunehmenden Sensibilisierung für den Umwelt- und Klimaschutz werden solche Güter zu einer schützenswerten Sache. Knappe Güter erfordern ein rationales Wirtschaften, da sie nicht verschwendet werden dürfen.
Wirtschaftliches Handeln setzt daher EffizienzEffizienz („die Dinge richtig tun“) und EffektivitätEffektivität („die richtigen Dinge tun“) voraus. Wirtschaftliches Handeln folgt einer Zweck-Mittel-RationalitätZweck-Mittel-Rationalität, bei der das größte Maximum mit einem Minimum an Aufwand erreicht werden soll.
Effektivität
Effizienz
„die richtigen Dinge tun“
„die Dinge richtig tun“
In der wirtschaftlichen Realität wird dieses hohe Ideal selten erreicht, da es in Unternehmen bisweilen eine ausufernde Bürokratie und einen verbreiteten Leerlauf gibt, der die Effizienz und die Wertschöpfung beeinträchtigt. Nicht selten verfolgen Unternehmen falsche oder unvereinbare Ziele, so dass die Effektivität kaum oder nur eingeschränkt erreicht wird. Die in den Wirtschaftswissenschaften häufig vertretene These, alle Akteure handelten rational, lässt sich in der Praxis nicht halten und wird in der Forschung zunehmend in Frage gestellt.
Ein weiteres wichtiges ökonomisches Prinzip ist die ArbeitsteilungArbeitsteilung, die es bereits in der Antike in den Unternehmen gab. So führten die Römer die Arbeitsteilung schon in hohem Umfang in der Latifundienwirtschaft ein, und bereits in der frühen Neuzeit wurde in der Textilwirtschaft eine differenzierte Arbeitsteilung angestrebt.
espresso-Verständnis | Berühmt ist die Beschreibung des großen Klassikers Adam Smith, der die Arbeitsteilung am Beispiel der Produktion einer Nadel veranschaulicht. Mit der IndustrialisierungIndustrialisierung wurde die Arbeitsteilung immer mehr perfektioniert und gipfelte im Ansatz des TaylorismusTaylorismus, der den Produktionsprozess zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in kleinste Handgriffe und Verrichtungen aufspaltete und erstmals eine QualitätssicherungQualitätssicherung im Produktionsprozess verankerte.
Eine wichtige Grundlage für rationales Wirtschaften ist die Geldwirtschaft, die den Austausch von Gütern beträchtlich erleichtert. In Europa hat sich die GeldwirtschaftGeldwirtschaft erst langsam im Mittelalter durchgesetzt. Während früher das Geld durch Edelmetalle gesichert war und es bis Anfang der 1970er eine enge Bindung an das Gold (im Bretton-Woods-System) gab, dominiert heute das Giralgeld, das nur noch „virtuell“ in Dateien existiert. Münzen und Banknoten machen nur noch einige wenige Prozent aus. In der Zukunft wird das Geld immer stärker virtualisiert werden.
espresso-Verständnis | Der Begriff „Ökonomie“ stammt übrigens aus dem Griechischen. Das Wort „oikos“ bedeutet „Haus“ und der Begriff „nomos“ „Gesetz“.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Unter Wirtschaften versteht man alle Handlungen, die dazu führen, dass Güter zur Befriedigung der Bedürfnisse opti-mal genutzt, gefördert und veredelt werden können. Während früher der Blick der Betriebswirtschaftslehre einseitig auf materielle Güter und die klassische Industrieproduktion fixiert war, spielen heutzutage immaterielle Güter wie DienstleistungDienstleistungen und Finanzen eine immer wichtiger werdende Rolle. Selbst IndustrieunternehmenIndustrieunternehmen sind heute aufgrund der Forschung und Entwicklung sowie vielfältiger Beratungsdienstleistungen vorwiegend Dienstleister. Moderne Gesellschaften haben sich von einer Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt, in der die Qualifikationen und die Innovationsfähigkeit der Menschen über den Wohlstand in einer Volkswirtschaft entscheiden.
Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) (englisch: Business Administration) befasst sich mit den ökonomischen Aspekten eines Unternehmens.
Die BetriebswirtschaftslehreBetriebswirtschaftslehre und die Volkswirtschaftslehre sind Wirtschaftswissenschaften, die sich mit den ökonomischen Aspekten von einzelnen Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften befassen.
Die VolkswirtschaftslehreVolkswirtschaftslehre ist als wissenschaftliche Disziplin älter und wurde im 19. Jahrhundert als Nationalökonomie bezeichnet. Sie untersucht auf mikro- und makroökonomischer Basis die komplexen und vielschichtigen Zusammenhänge in einer Volkswirtschaft und deren Gesetzmäßigkeiten. Themen wie InflationInflation, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit oder Rezessionen sind Gegenstände der VWLVWL.
Die Betriebswirtschaftslehre hingegen beschäftigt sich mit den einzelnen Fragestellungen eines Unternehmens wie beispielsweise der Personalwirtschaft, dem Marketing, der Materialwirtschaft oder dem Controlling. Beide Wissenschaften bilden letztlich eine Einheit und ergänzen sich, da Entscheidungen in einem Unternehmen auch immer von volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig sind.
Dem Wirtschaften des Menschen liegen bestimmte Prinzipien zugrunde, da fast alle GüterGüter knapp sind und als kostbar gelten. Dies trifft auch auf Dinge zu, die vermeintlich in ausreichender Menge vorhanden sind wie die Luft oder das Wasser. Aufgrund der zunehmenden Sensibilisierung für den Umwelt- und Klimaschutz werden solche Güter zu einer schützenswerten Sache. Knappe Güter erfordern ein rationales Wirtschaften, da sie nicht verschwendet werden dürfen.
Wirtschaftliches Handeln setzt daher EffizienzEffizienz („die Dinge richtig tun“) und EffektivitätEffektivität („die richtigen Dinge tun“) voraus. Wirtschaftliches Handeln folgt einer Zweck-Mittel-RationalitätZweck-Mittel-Rationalität, bei der das größte Maximum mit einem Minimum an Aufwand erreicht werden soll.
In der wirtschaftlichen Realität wird dieses Ideal selten erreicht, da es in Unternehmen Bürokratie und Leerlauf gibt, der die Effizienz und die Wertschöpfung beeinträchtigt. Nicht selten verfolgen Unternehmen falsche oder unvereinbare Ziele, so dass die Effektivität kaum oder nur eingeschränkt erreicht wird. Die in den Wirtschaftswissenschaften häufig vertretene These, alle Akteure handelten rational, lässt sich in der Praxis nicht halten und wird in der Forschung zunehmend in Frage gestellt.
espresso-Wissenscheck |https://narr.kwaest.io/s/1209
espresso-Keywords | Jahresabschluss; Finanzbuchführung; Kosten- und Leistungsrechnung; Einnahmen-Überschuss-Rechnung; doppelte Buchführung; Doppik; Bilanz; Gewinn- und Verlustrechnung (GuV); Anhang; Lagebericht; Rechnungslegungsstandard; IFRS; Controlling; pagatorisch; kalkulatorisch; betriebliche Statistik; Testat; Stakeholder; Handelsbilanz; Steuerbilanz; Kameralistik; Kapitalflussrechnung; Eigenkapitalspiegel; Investor Relations; Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB); Belegprinzip; Journal; Kontenrahmen; Kontenplan; Passiva; Aktiva; Buchung; Bestandskonto; Erfolgskonto; Passivtausch; Aktivtausch; Kostenartenrechnung; Kostenstellenrechnung; Kostenträgerrechnung; ERP; Gemeinkosten; Regressionsrechnung; Divisionskalkulation; Zuschlagskalkulation; Deckungsbeitragsrechnung; Prozesskostenrechnung; Investition; Finanzierung; Desinvestition; Re-Investition; Amortisationsrechnung; Annuitätenmethode; Thesaurierung; Cashflow; Fungibilität; Leasing; Factoring; Lieferantenkredit; Kontokorrentkredit; Lombardkredit; Optionsanleihe
Was erwartet mich in diesem Kapitel? Dieses Kapitel gibt zunächst einen Überblick über das Finanz- und Rechnungswesen. Es werden die Grundbegriffe näher erläutert und die Unterschiede zwischen dem externen und dem internen Rechnungswesen thematisiert.
Wofür benötige ich dieses Wissen? Die Grundbegriffe des Rechnungswesens sind ein wichtiger Ausgangspunkt für nahezu alle betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Grundkenntnisse in der Finanzbuchführung sind unerlässlich. Darüber hinaus ist es wichtig, die Finanzierungsformen eines Unternehmens zu kennen und zu verstehen, welche Arten von Investitionen es gibt.
Das RechnungswesenRechnungswesen erfüllt in jedem Unternehmen eine zentrale Funktion, denn es erfasst und verarbeitet alle Geld- und Leistungsströme, die aus dem betrieblichen LeistungsprozessLeistungsprozess resultieren. Es wird zwischen dem externen und dem internen Rechnungswesen unterschieden.
Rechnungswesen
Extern
intern
Jahresabschluss, Finanzbuchführung
Kosten- und Leistungsrechnung
espresso-Wissen | Das externe Rechnungswesen hat die Aufgabe, gegenüber Dritten Rechenschaft abzulegen, und bildet die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Unternehmens ab.
Externe Adressaten sind neben dem Finanzamt Gläubiger, AnteilseignerAnteilseigner (wie Aktionäre), Interessenten und LieferantLieferanten.
Die rechtliche Grundlage für das betriebliche Rechnungswesen bildet das HandelsgesetzbuchHandelsgesetzbuch (HGB), das eine umfassende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und VermögenslageVermögenslage des Unternehmens erfordert.