Camus' Definition von Revolte und Revolution in "Les Justes" - Anne-Bärbel Kirchmair - E-Book

Camus' Definition von Revolte und Revolution in "Les Justes" E-Book

Anne-Bärbel Kirchmair

0,0
15,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität Augsburg (Lehrstuhl für französische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Literatur des französischen Existenzialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Par delà le nihilisme, nous tous, parmi les ruines, préparons une renaissance. Mais peu le savent.1 In diesen wenigen Zeilen scheinen bereits die Begrifflichkeiten auf, die Camus literarisches Schaffen wie ein roter Faden durchziehen, Begrifflichkeiten, die unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges und der Okkupation sich formten und in der Nachkriegszeit an Schärfe gewannen. Eindeutig negativ konnotiert wird die Revolution, entwickelt sie doch im Zeichen eines verabsolutierten Geschichtsbegriffes eine unzähmbare Eigendynamik, der letztendlich alles zum Opfer fallen muß. Wider diesen scheinbar unaufhaltsamen Ablauf erhebt sich die Bewegung der Revolte als Fürsprecherin des Lebens, der Kreatur. In der Situation des Nachkrieges sieht Camus den Umschlagpunkt erreicht, ab dem sich die Revolte erneut manifestieren muß. Die Formulierung nouvelle révolte deutet auf die zyklische Struktur seines Konzeptes hin, wonach die révolte dauerhafte, unwandelbare Ergebnisse nicht zeitigen kann, sondern stets aufs Neue zu wagen ist. Zitierte Textstelle gewährt Einblick in Camus Wahrnehmung seiner Zeit, einer Welt im Schatten des beendeten und am Vorabend eines neuen Krieges. Die ausgehenden vierziger Jahre bringen die Spaltung der Welt in zwei große Machtblöcke mit sich, deren jeder die eigene Einflußsphäre auszudehnen sucht. Insbesondere die UdSSR schafft sich mit den Satellitenstaaten des Warschauer Paktes eine eigene Hausmacht, der Kalte Krieg läßt die Situation über Jahrzehnte erstarren. Der offensiven Außenpolitik der Sowjetunion entspricht im Inneren eine Politik der Unterdrückung, der fortgesetzten stalinistischen Säuberungen. In den Augen vieler Zeitgenossen diskreditiert sich der Kommunismus à la UdSSR selbst. Angesichts einer Zeit der ideologischen Fixierung und Verhärtung ruft Camus nun zur Erneuerung der révolte auf, meint damit aber sicherlich nicht ein wie auch immer geartetes kriegerisches Aufbegehren. Der Ursprung liegt vielmehr im einzelnen Menschen selbst, der einen Bewußtwerdungsprozeß zu vollziehen hat. In ihrer reinsten Form tritt – nach Camus Kriterien – die Revolte in Gestalt des russischen Sozialrevolutionärs Kaliayev zutage, des Protagonisten der Justes. Nach einer umfassenden Klärung und Abgrenzung der beiden Begriffe Revolte und Revolution soll ihre Manifestation in genanntem Drama untersucht und Camus Konzept einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. 1 Camus, Albert, L’Homme révolté, Paris 1951, S. 376.

Das E-Book können Sie in einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützt:

PDF
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche