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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität Augsburg (Lehrstuhl für französische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: PS André Gide, Sprache: Deutsch, Abstract: Kunstwerke fungieren als Spiegel: Spiegel einer Persönlichkeit, ihres Grundanliegens, ihres Weltverständnisses. In gleichem Maße sollen auch literarische Werke ein breites Publikum erreichen, Ideen und Überzeugungen vermitteln, die sich – einmal zu Papier gebracht – langlebiger und „zäher“ erweisen als manches gesprochene Wort. So blitzt in jedem Baustein des äußerst farbenprächtigen literarischen Mosaiks André Gides das Bekenntnis zum Individuum sowie die bewußte Abkehr vom gesellschaftlichen Konformismus auf. Beredtes Zeugnis hiervon vermögen Les nourritures terrestres, L’immoraliste und Les caves du Vatican abzulegen. Zuweilen stark autobiographisch orientiert, warnen jedoch der Immoraliste wie auch die Caves ausdrücklich vor einer übersteigerten Erhöhung des Individuums und den Folgen der absoluten Freiheit, der Freiheit von allem. Die beiden Protagonisten, Michel im Immoraliste, Lafcadio in den Caves, werden fast zu Opfern ihres übertriebenen Strebens nach Freiheit und Bindungslosigkeit. Aus vollkommen unterschiedlichen Positionen heraus beschreiten Michel und Lafcadio zwei voneinander getrennte Wege, die letzten Endes doch in ein und dasselbe Ziel münden. Handelt es sich demnach bei den beiden Hauptakteuren um „Brüder im Geiste“? In stetigem Rückgriff auf diesen Leitfaden versucht nachfolgende Arbeit, Entwicklungsschübe und -tendenzen beider Romanhelden zu skizzieren, wobei oben genanntes Bekenntnis André Gides als Basis gelten muß.
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