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Nils Horn

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Beschreibung

In "Christentum Grundwissen" werden die Grundlagen des Christentums und die zentralen Themen der christlichen Lehre auf verständliche Weise erklärt. Von der Gotteserfahrung in der Bibel über die Bedeutung von Jesus Christus bis hin zu aktuellen Fragen wie Spiritualität und interreligiösem Dialog bietet das Buch einen umfassenden Überblick über die Vielfalt des christlichen Glaubens.

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Nils Horn

Christentum in der heutigen Zeit

Reform der Kirche. Gotteserfahrung

Nils Horn, Hamburg 2024

UUID: 9784fca5-6805-4838-b3f3-ed7fa836b91f
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Das Christentum

Die Gotteserfahrung als Zentrum des Christentums

Die erste Gotteserfahrung hatte Abraham

Wie erfuhr Moses Gott?

Welche Gotteserfahrungen hatte Jesus?

Wie ist das Verhältnis von Gotteserfahrung und Erleuchtung?

Wie kommt man zur Gotteserfahrung?

Die Taufe

Was ist ein Sünder?

Christliche Mystik

Die Wüstenväter im 3. Jahrhundert

Wichtige christliche Mystiker

Das Geheimnis der Gedanken- und Gefühlsarbeit

Macht Glauben glücklich?

Positives Denken und Glück

Das Gebet

Jesus Christus

Die Wunder von Jesus

Der Tod von Jesus

Hat Jesus die Kreuzigung überlebt?

Die Auferstehung von Jesus

Die Osterfeier der Christen

Das Pfingstwunder

Ist Jesus der einzige Weg zu Gott?

Die Eucharistie

Die Jünger von Jesus

Der Apostel Paulus

Mutter Maria

Gott

Die heilige Dreifaltigkeit

Gott und das Leid des Lebens

Gottesbeweis

Der mystische Gottesbeweis

Der naturwissenschaftliche Gottesbeweis

Beweis durch Nicht-Nicht-Beweis

Wunder als Beweis für die Existenz Gottes

Gibt es heutige Christen, die Wunder tun?

Das Energiegespür ist ein wichtiges Wunder

Was spricht für Wunder auf dem spirituellen Weg?

Theologie und Naturwissenschaften

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Die Reinkarnationsforschung

Das Paradies

Wie kann man ein Paradiesbewusstsein erlangen?

Die Hölle

Der Teufel

Die Reinkarnation

Die Bibel

Wurde die Bibel vom Heiligen Geist oder von Menschen geschrieben?

Welche Bibelauslegungen gibt es?

Welche Wege zu Gott zeigt die Bibel auf?

Thomasevangelium

Das Philippus-Evangelium

Christentum und Sexualität

Sex als Sünde?

Die Missbrauchsfälle in den christlichen Kirchen

Feministische Theologie

Befreiungstheologie

Welche christlichen Gruppen gibt es?

Der katholische Priester Bede Griffiths

Martin Luther King

Willigis Jäger

Anselm Grün

Der interreligiöse Dialog

Was spricht für den religiösen Pluralismus?

Das Parlament der Weltreligionen

Die Einheit aller Christen

Der Mitgliederschwund in den Kirchen

Skandale in der Kirche

Reform der Kirche

Neuevangelisierung

​Christliche Feste

Das Christentum

Das Christentum ist die größte Religion der Welt mit über 2 Milliarden Anhängern. Die Grundlagen des Christentums sind im Neuen Testament der Bibel festgehalten. Dort werden das Leben, die Lehren, der Tod und die Auferstehung Jesu beschrieben. Die Bibel besteht aus dem Alten Testament, das auch von den Juden als heilige Schrift anerkannt wird, und dem Neuen Testament, das spezifisch christliche Texte enthält. Christen glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist und dass er gekommen ist, um die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen. Sie glauben auch an die Dreifaltigkeit – dass Gott in drei Personen existiert: Vater, Sohn (Jesus) und Heiliger Geist. Die zentralen Lehren des Christentums beinhalten die Liebe Gottes zu allen Menschen, die Notwendigkeit der Buße und Vergebung von Sünden sowie die Hoffnung auf ein ewiges Leben nach dem Tod.

Hier sind einige grundlegende Informationen zum Christentum:
Gründer und Zentralfigur:
Das Christentum basiert auf dem Leben und den Lehren von Jesus Christus, der im 1. Jahrhundert in der Region Palästina lebte.
Die Anhänger Jesu wurden als Christen bezeichnet, und der Begriff „Christentum“ leitet sich von Christus ab, der das griechische Wort für den Gesalbten ist.
Heilige Schrift:
Die Bibel ist die heilige Schrift des Christentums. Sie besteht aus dem Alten Testament, das auch in der jüdischen Bibel enthalten ist, und dem Neuen Testament, das die Lehren von Jesus und die Geschichte der ersten christlichen Gemeinschaften enthält.
Glaubensgrundsätze:
Das zentrale Glaubensbekenntnis im Christentum ist das Nicänische Glaubensbekenntnis, das auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 formuliert wurde.
Die Grundlagen des Glaubens umfassen die Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist), die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus sowie Leben, Tod und Auferstehung Jesu.
Sakramente:
Die Sakramente sind heilige Handlungen im Christentum, die als Zeichen der Gnade Gottes gelten. Die bekanntesten sind die Taufe und das Abendmahl (auch Eucharistie genannt).
Kirchen und Konfessionen:
Es gibt verschiedene Konfessionen innerhalb des Christentums, darunter römisch-katholisch, orthodox und protestantisch. Jede Konfession hat ihre eigenen Glaubenspraktiken, Traditionen und Lehren.
Gottesdienst und Feiertage:
Christen versammeln sich in Kirchen, um Gottesdienste zu feiern, Bibel zu lesen, zu beten und Sakramente zu empfangen.
Wichtige christliche Feiertage sind Weihnachten (Geburt Jesu), Karfreitag (Kreuzigung Jesu), Ostern (Auferstehung Jesu) und Pfingsten (Ausgießung des Heiligen Geistes).
Ethik und Moral:
Das Christentum lehrt ethische Prinzipien wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und die Einhaltung der Zehn Gebote.
Eschatologie:
Die christliche Eschatologie befasst sich mit Lehren über das Ende der Welt, das Jüngste Gericht, Himmel und Hölle.
Kunst und Kultur:
Das Christentum hat einen großen Einfluss auf Kunst, Kultur und Ethik weltweit gehabt. Es hat zur Entwicklung von Bildungseinrichtungen, Wohltätigkeitsorganisationen und sozialen Reformbewegungen beigetragen.
Mystik:
Die christliche Mystik ist ein spiritueller Weg innerhalb des Christentums, der sich auf die direkte Erfahrung und das persönliche Erleben Gottes konzentriert. Sie betont die innere Verbindung mit Gott und den Weg zur Vereinigung mit ihm.
Wikipedia: „Das Christentum ist eine Weltreligion, die aus dem Judentum hervorging und sich ab etwa 60 n. Chr. über Palästina hinaus ausbreitete. Ihre Anhänger werden Christen genannt, die Gesamtheit der Christen wird auch als die Christenheit bezeichnet.
Von zentraler Bedeutung für das Christentum ist Jesus von Nazaret, ein jüdischer Wanderprediger, der etwa in den Jahren 28–30 n. Chr. auftrat und in Jerusalem hingerichtet wurde. Seine Jünger erkannten gemäß christlicher Vorstellung in ihm nach seiner Kreuzigung und Auferstehung den Sohn Gottes und den vom Judentum erwarteten Messias. In ihren Bekenntnissen nennen sie ihn Jesus Christus. Der Glaube an ihn ist in den Schriften des Neuen Testaments grundgelegt. Die weitaus meisten Christen glauben an einen Gott (Monotheismus) als eine Trinität, das heißt eine Wesenseinheit aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Daneben existieren innerhalb des Christentums kleinere antitrinitarische Gruppierungen.
Die zahlreichen Konfessionen bzw. Kirchen innerhalb des Christentums lassen sich in fünf Hauptgruppen zusammenfassen: die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen Kirchen, die anglikanischen Kirchen und die Pfingstbewegung. Mit rund 2,5 Milliarden (2022) Mitgliedern ist das Christentum vor dem Islam (2 Milliarden) und dem Hinduismus (1,2 Milliarden) die weltweit am weitesten verbreitete Religion.
Die Wurzeln des Christentums liegen im Judentum im römisch beherrschten Palästina zu Beginn des 1. Jahrhunderts. Mit dem Judentum ist das Christentum insbesondere durch den ersten Teil seiner Bibel verbunden, der den jüdischen heiligen Schriften des Tanach entspricht und im Christentum Altes Testament genannt wird. Ohne das Alte Testament wäre der christliche Glaube geschichtslos und bliebe unverständlich. Christen lesen die Texte des Alten Testaments allerdings von Jesus Christus her und auf ihn hin (christologische Interpretation). Das Christentum verbreitete sich in kurzer Zeit im Mittelmeerraum. Dabei übte der Hellenismus erheblichen Einfluss auf das christliche Denken aus.
Die christliche Lehre, die auf dem biblischen Zeugnis basiert, hat folgenden zentralen Inhalt: Gott wandte sich in der Menschwerdung („Inkarnation“) in seinem Sohn Jesus Christus der in Sünde verstrickten Menschheit zu; der Tod Jesu Christi am Kreuz bewirkte die Erlösung durch Beseitigung von Schuld und Sünde der Menschheit.
Die Glaubensgewissheit lag für die ersten Christen in den Ereignissen zu Ostern begründet, dem dritten Tag nach der Kreuzigung Jesu. Damals – so die Überzeugung der Christen – bewirkte Gott an Jesus als erstem von allen Menschen die Auferstehung bzw. Auferweckung und bestätigte somit die Botschaft Jesu vom kommenden Reich Gottes (Phil 2,5–11 EU). Die Anhänger Jesu machten die Erfahrung, dass ihnen der auferstandene Jesus erschien und seine bleibende Gegenwart zusagte (1 Kor 15,3–8 EU). Auf diese Oster- bzw. Auferstehungserfahrung gründet sich die christliche Gemeinschaft (Kirche), die an Pfingsten durch den Heiligen Geist die Befähigung zur Erfüllung des Missionsauftrags erhielt.
Die gesamte Christenheit wird als Ekklesia angesehen, als Leib Christi mit Christus als Haupt. Jeder einzelne Christ stellt ein Glied dieses mystischen Leibes dar. Manche christlichen Theologen unterscheiden zwischen der „unsichtbaren Kirche“, die alle gläubigen Christen aller Konfessionen umfasst, und der sichtbaren Kirche, deren Mitglieder mehr oder weniger gläubig sein können.
Innerhalb des Christentums entstanden bald mehrere Gruppierungen bzw. Strömungen, manchmal durch politische Motive oder geographische Gegebenheiten, aber auch durch abweichende Lehrmeinungen. Viele Kirchen stehen in einer mehr oder weniger lockeren Gemeinschaft mit anderen Kirchen, die in beiderseits anerkannten Lehren begründet ist, ohne deshalb ihre spezifischen Lehren und ihr Brauchtum aufzugeben. Beispiele für solche Gemeinschaften sind der Ökumenische Rat der Kirchen, die Evangelische Allianz und die Leuenberger Konkordie. Daneben gibt es auch Kirchengemeinschaften, die die vollständige gegenseitige Anerkennung von Sakramenten, Kirchenmitgliedschaft und Ämtern beinhalten. Beispiele für solche Kirchengemeinschaften sind die Anglikanische Gemeinschaft, die orthodoxen Kirchen und die evangelischen Unierten Kirchen.“

Die Gotteserfahrung als Zentrum des Christentums

Die Essenz des Christentums ist die Gotteserfahrung. Gotteserfahrung bedeutet Erleuchtungserfahrung. Man spürt das Licht in sich, das Licht um sich und strahlt das Licht aus. Bildlich dargestellt wird das Licht (die Energie Gottes) oft als Aura um einen Menschen oder als Heiligenschein. Wenn der Heilige Geist Gottes in den Menschen eintritt, spürt er Frieden, Glückseligkeit und Liebe in sich. Er fühlt sich eins mit allem. Er hat ein Einheitsbewusstsein. In der höchsten Form übersteigt die Gotteserfahrung alle menschlichen Begriffe, weil sich das Ego auflöst und der Mensch in eine Bewusstseinsdimension jenseits aller Begriffe gelangt.

In der Geschichte des Christentums haben viele Menschen Gotteserfahrungen gemacht. Einige bekannte Beispiele sind Paulus von Tarsus, der eine transformative Begegnung mit Jesus hatte, als er auf dem Weg nach Damaskus war, und Franz von Assisi, der eine mystische Erfahrung der Gegenwart Gottes in der Natur hatte.
Die Beschreibung einer Gotteserfahrung kann von Person zu Person unterschiedlich sein, da sie stark von individuellen Erfahrungen und Perspektiven geprägt ist. Einige beschreiben es als ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit Gott, eine überwältigende Präsenz oder ein Gefühl von Frieden und Liebe. Andere beschreiben es als eine ekstatische Erfahrung, in der sie sich außerhalb ihres normalen Bewusstseins befinden und eine direkte Verbindung zu etwas Göttlichem spüren.
Die Bedeutung einer Gotteserfahrung im Christentum liegt darin, dass sie als ein Moment der Offenbarung und des persönlichen Zeugnisses von Gottes Existenz und Wirken betrachtet wird. Es kann eine tiefe spirituelle Transformation auslösen und das Verständnis von Gott und dem eigenen Glauben vertiefen.
Es gibt verschiedene Arten von Gotteserfahrungen im Christentum. Einige Menschen erleben sie als plötzliche und dramatische Ereignisse, während andere sie als allmähliche Entwicklung über einen längeren Zeitraum hinweg erfahren. Manche Menschen berichten von visionären Erfahrungen oder mystischem Einssein mit Gott, während andere eher subtile Momente der Inspiration oder des inneren Friedens erleben.
Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle Christen eine explizite Gotteserfahrung haben oder danach streben. Der Glaube und die Beziehung zu Gott können auf unterschiedliche Weise gelebt und erfahren werden, und nicht jeder sucht nach einer direkten mystischen Erfahrung.
Aktives Tun oder Gnade
Eine große Frage ist es, ob man Gott durch aktives Tun (Meditation, Gedankenarbeit) oder allein durch Gnade (Nichtstun) erreichen kann. Jesus lehrte den Weg des Tuns. In der Bergpredigt gab Jesus genaue Anweisungen, was zu tun ist, um ins Reich Gottes zu gelangen. In der Geschichte vom reichen Jüngling erklärte Jesus, um zur Heiligkeit (Vollendung) zu kommen, muss man Jesus radikal nachfolgen, alles Äußere aufgeben und ein Leben der Heiligkeit führen. Allerdings hat Martin Luther auch recht. Letztlich erfolgt die Erleuchtung aus Gnade, weil das Ego nicht die Egoauflösung erzwingen kann. Die Aufgabe des Menschen ist es sich innerlich zu reinigen und positive Eigenschaften zu entwickeln. Dann kommt Gott zu seiner Zeit. Das ist im Christentum oft missverstanden worden. Aber Jesus hat 40 Tage meditiert, bevor ihm die Engel dienten (Erleuchtung). Er hat oft meditiert (auf dem Berg Tabor) und er musste durch die schwere Zeit der Kreuzigung hindurch. Dabei musste er hart an seinen Gedanken arbeiten. Die Wüstenväter und in ihrer Nachfolge die Mönche und Nonnen gingen den Weg der radialen Nachfolge. Viele kamen zur Erleuchtung (Gotteserfahrung). Es gibt im Christentum viele Beispiele, wo Menschen durch ein radikales spirituelles Leben Heiligkeit erlangten.

Wie erfuhr Moses Gott?

Gemäß der biblischen Überlieferung hatte Moses mehrere Gotteserfahrungen während seines Lebens. Eine der bekanntesten und bedeutendsten Gotteserfahrungen von Moses war die Begegnung mit Gott am brennenden Dornbusch.

In der Erzählung in Exodus 3 wird berichtet, dass Moses als Hirte in der Wüste unterwegs war, als er einen brennenden Dornbusch sah, der jedoch nicht verbrannte. Als er sich dem Busch näherte, hörte er eine Stimme, die ihn beim Namen rief. Diese Stimme offenbarte sich als Gott und beauftragte Moses, das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten zu führen.
Diese Begegnung mit Gott am brennenden Dornbusch wird als eine direkte Offenbarung Gottes an Moses beschrieben. Es war ein Moment der Gotteserfahrung, in dem Moses eine persönliche Beziehung zu Gott aufbaute und einen klaren Ruf und eine Mission von ihm erhielt.
Darüber hinaus hatte Moses auch weitere Gotteserfahrungen während seiner Zeit auf dem Berg Sinai. Dort empfing er die Zehn Gebote direkt von Gott und hatte regelmäßige Gespräche mit ihm. Diese Erfahrungen prägten sein Leben und seine Rolle als Führer des Volkes Israel.
Die Gotteserfahrungen von Moses zeigen die Möglichkeit einer direkten Kommunikation zwischen Gott und den Menschen im Alten Testament. Sie betonen die Idee, dass Gott sich den Menschen offenbaren kann und dass diese Erfahrungen eine transformative Wirkung haben können.
https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose3
1 Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 2 Dort erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Er schaute hin: Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. 3 Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
4 Als der HERR sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6 Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
7 Der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne sein Leid. 8 Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9 Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken.
10 Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! 11 Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12 Er aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg dienen. 13 Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt.
Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? 14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin hat mich zu euch gesandt. 15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.
Nils: Wie ist dieser Bibeltext auszulegen? Moses sieht Gott als brennenden Dornbusch. Moses erlangt die Erleuchtungssicht. Er sieht das Licht Gottes in der Welt. Der Dornbusch brennt nicht wirklich. Er ist lichtdurchflutet. Und die ganze Welt auch. Und wenn Moses das Licht in der Welt sieht, spürt er es auch in sich. Er spürt Frieden, Glückseligkeit und Licht in sich. Diese Erleuchtungssicht ist verbunden mit einer Auflösung des Ego. Er kann nicht mehr sagen: „Ich bin Moses.“ Er kann nur noch von sich sagen: „Ich bin.“ Er lebt im erleuchteten Sein. Gleichzeitig ist er alles. Er ist eins mit Gott und der Welt. Deshalb nennt er Gott „Ich bin.“ Das Ich Bin ist der Hauptweg von Moses zu Gott. Es ist der Weg der Ruhe, des Gebetes und der Meditation auf Gott.
Moses erlangt die Erleuchtung nach vielen (symbolisch 40) Jahren Abgeschiedenheit in der Wüste. Und er kennt vermutlich den Kundalini-Yoga. Er wirft seinen Stock auf die Erde und der Stock verwandelt sich in eine Schlange. Diese Schlange ist ein Symbol für die im Körper aufsteigende Kundalini-Energie. Der Kundalini-Yoga ist eine Geheimtechnik, die Moses von den ägyptischen Priester bekommen hat. Er besteht aus vielen verschiedenen Techniken, die im Wesentlichen auf Visualisierung, Mantra (Gebet), Atemübungen und bestimmten Körperhaltungen beruhen. Danach kann Moses wie die ägyptischen Priester Wunder tun. Er kann seine spirituelle Energie so lenken, dass dadurch äußere Wunder geschehen. Und er hat die Kraft sein Volk aus der Sklaverei in das gelobte Land führen. Symbolisch bedeutet das, dass er seine Mitmenschen aus der Sklaverei der Materie in das Land des Licht (in das Reich Gottes) führen kann.
Die Kundalini-Schlange von Moses
https://de.wikipedia.org/wiki/Eherne_Schlange
„Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen (Nils: krank) ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“ – Num 21,6–9 EU
Die Heilung derer, die die Schlange anblickten, wird zu den Heilstaten Gottes gezählt (vgl. Dtn 8,15 EU). Die Weisheitsliteratur spricht davon, dass Gott seinem Volk damit ein „rettendes Zeichen“ gegeben habe (Weish 16,5–11 EU“
Nils: Die Schlange taucht auch in der Paradiesgeschichte im Alten Testament auf. Sie windet sich um den Baum der Erkenntnis und bringt Eva dazu eine Frucht vom Baum zu essen. Aus meiner Sicht ist die Schlange die Kundalini-Schlange, eine Schlange der inneren Heilung. Dann wären Adam und Eva durch den Genuss der Frucht zur Erleuchtung gekommen. Man kann das als den Weg des sexuellen Yoga, Tantra-Yoga, deuten, durch den die Kundalini-Energie erwachen kann und man das Licht Gottes in der Welt sieht. Mir ist das selbst bei meiner ersten Liebe auch so gegangen. Die Vertreibung aus dem Paradies kann man dann dahin deuten, dass Adam und Eva die Erleuchtungssicht wieder verloren haben, weil sie sich in den Energien der materiellen Welt verstrickt haben. Auch ich habe nach meiner ersten großen Liebe die Erleuchtungssicht verloren, weil ich damals zu wenig spirituelles Wissen hatte und die Erleuchtungsenergie nicht halten konnte.
Wir kennen das letztlich alle. Am Anfang einer Beziehung sind wir verliebt und nach einiger Zeit verschwindet die Verliebtheit wieder. Und während der Verliebtheit haben wir eine Paradiessicht der Welt. Wir sehen vorwiegend das Positive in unserem Partner. Das alles wird durch die Kundalini-Energie erzeugt, die durch die Verbindung der Chakren zweier Menschen entsteht. Wenn zwei Menschen es verstehen die Kundalini-Energie zu lenken, können sie ihre Verliebtheit bewahren. Das geht letztlich nur durch den spirituellen Weg. Deshalb gibt es im Christentum das Sakrament der Ehe. Es bedeutet durch eine Beziehung spirituell zu wachsen und eines Tages dauerhaft im Licht zu leben. Die Kundalini-Energie kann unterschiedlich stark erweckt werden. Im Normalfall ist es die Verliebtheit. Manche Menschen brechen dadurch für kurze Zeit oder sogar dauerhaft zur Erleuchtung durch.
https://de.wikipedia.org/wiki/JHWH#Herkunftshypothesen
„Woher der Gottesname JHWH stammt, wo und wann die Israeliten ihn kennenlernten, ist ungeklärt. Nach einer seit Julius Wellhausen (1878) oft vertretenen These verehrten die Midianiter und Keniter einen Berggott namens JHWH. Diesem Kult hätten sich einige Israelitenstämme früh angeschlossen. Die These geht von Ex 3,1 aus, wonach Mose JHWH in Midian (Ex 2,15) am Berg Horeb begegnete, als er Hirte und Schwiegersohn des „Priesters von Midian“ war. Dieser Priester, hier genannt Jitro, opfert später JHWH als höchstem Gott auf dem „Gottesberg“ zum Dank für den Exodus der Israeliten und feiert mit deren Ältesten ein Mahl (Ex 18,1–12): Dies deutete etwa Karl Budde (1900) als Übertritt der Israeliten zum JHWH-Kult der Midianiter… Nur der Hohepriester durfte den Gottesnamen am Jom Kippur (Versöhnungstag) aussprechen. Spätestens seit 100 n. Chr. wurde der Gottesname im Judentum nicht mehr genannt. Daher ging das Wissen um seine ursprüngliche Aussprache allmählich verloren. Die Schreibweise Jehova(h) geht auf den Dominikaner Raymundus Martinus zurück.“
Nils: JHWE als Berggott deutet darauf hin, dass die Visualisierung eines Berges unter sich das Wurzelchakra öffnet und die Kundalini-Energie zum Fließen bringt. Man kann die Visualisierung verstärken, indem man noch einige Elemente hinzufügt. Man kann in sich die Kundalini-Schlange visualisieren. Man kann sich in der Meditationshaltung auf dem Berg sitzend mit einer Aura um den Kopf sehen. Man kann sich in der Einheit der ganzen Natur um sich herum visualisieren. Und man kann allen seinen Freunden und der ganzen Welt Licht senden und dabei denken: „Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben.“ Im tibetischen Buddhismus gibt es die Technik, die Visualisierung immer ein Stück weiter auszuweiten, jeweils bis dadurch die spirituelle Energie erwacht und man im Licht (in Gott, in einem Einheitsbewusstsein) ist.
Die Buchstaben JHWE dienen als Mantra, möglicherweise gesprochen als Jah We. Sie müssen so ausgesprochen werden, dass dadurch die innere Energie erwacht. Deshalb wird das Mantra oft von erleuchteten Meistern übertragen. Es wird das Wort verbunden mit seiner Energie übertragen. So war es vermutlich ursprünglich mit dem Wort JHWE. Irgendwann ging dann das Energiewissen verloren.
Die Technik der Visualisierung gibt es auch im indischen Yoga, wo Shiva auf einem Berg visualisiert wird. In der Einheitsübersetzung der Bibel gemeinsam von katholischen und evangelischen Christen wird JHWE einfach mit Herr übersetzt. Dadurch nimmt man dem Mantra die Kraft. Ich würde es lieber bei dem Begriff „Gott“ belassen. Oder die Silben JAH WE verwenden, wenn das persönlich Kraft besitzt und mit der Visualisierung Gottes (eines Gottes auf einem Berg umgeben von einer großen Wüste in der Einheit der Natur) verbunden wird. Wir können aber auch einfach vom Licht sprechen und Licht in uns, unter uns, über uns und um uns herum visualisieren. Teresa von Avila dachte das Vater unser als Mantra und erweckte so ihre spirituelle Energie und gelangte zu einem Sein in Gott.

Welche Gotteserfahrungen hatte Jesus?

Die Gotteserfahrungen von Jesus sind ein zentraler Aspekt seines Lebens und seiner Mission im christlichen Glauben. Gemäß der biblischen Überlieferung hatte Jesus mehrere bedeutende Gotteserfahrungen.

Eine der bekanntesten Gotteserfahrungen von Jesus war seine Taufe im Jordan-Fluss durch Johannes den Täufer. Nach der Taufe berichtet die Bibel, dass der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf Jesus herabkam und eine Stimme vom Himmel erklang, die sagte: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Markus 1,11). Diese Erfahrung wird als eine direkte Offenbarung Gottes betrachtet, in der Jesus seine Identität als Sohn Gottes erkannte und seine öffentliche Mission begann.
Eine weitere wichtige Gotteserfahrung von Jesus war die Verklärung auf dem Berg. Laut den Evangelien nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg, wo er vor ihnen in strahlendem Licht erschien und mit Mose und Elia sprach. Eine Stimme vom Himmel sagte erneut: „Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Wohlgefallen gefunden; auf ihn sollt ihr hören!“ (Matthäus 17,5). Diese Erfahrung bestätigte Jesu göttliche Natur und gab seinen Jüngern einen Einblick in die Herrlichkeit Gottes.
Während seines öffentlichen Dienstes hatte Jesus auch regelmäßige Zeiten des Gebets und der Kommunikation mit Gott. Er zog sich oft an abgeschiedene Orte zurück, um allein zu beten und eine enge Beziehung zu seinem himmlischen Vater zu pflegen. Diese Zeiten des Gebets können als Gotteserfahrungen betrachtet werden, in denen Jesus eine tiefe Verbindung mit Gott suchte und seine Mission und seinen Willen erneuerte.
Die Gotteserfahrungen von Jesus zeigen die enge Beziehung zwischen ihm und Gott im christlichen Glauben. Sie betonen die Idee, dass Jesus nicht nur ein menschlicher Lehrer oder Prophet war, sondern auch der Sohn Gottes, der eine direkte Verbindung zu Gott hatte. Diese Erfahrungen prägten sein Leben und seine Lehren und dienten als Quelle seiner Autorität und Vollmacht.
Nils: Wie sind die Gotteserfahrungen von Jesus zu verstehen? Die erste Erfahrung ist eine Energieübertragung durch Johannes den Täufer. Im Hinduismus und im tibetischen Buddhismus ist es üblich, dass erleuchtete Meister ihre Energie auf geeignete Schüler übertragen. Sie erwecken dadurch die Erleuchtungsenergie in ihren Anhängern. Sie öffnen seine Chakren (Energietore). Dann entwickelt sich die Energie oft von alleine weiter. Bei fortgeschrittenen Schülern kann der Effekt so stark sein, dass sie in kurzer Zeit zur Erleuchtung durchbrechen. So war es bei Jesus. Johannes der Täufer war ein erleuchteter Yogi, der seine Energie bei der Taufe auf seine Anhänger übertrug. Es wirkte dann so, als ob Gott in Form des Heiligen Geistes zu ihnen kam. Bei Jesus war der Effekt so stark, dass er im Energierausch vierzig Tage in der Wüste weitermeditierte und dann endgültig zur Erleuchtung durchbrach. Er wurde zum Abschluss mit dem Teufel, dem Ego in sich, konfrontiert und löste sein Ego auf, indem er dessen Versuchungen widerstand. Danach dienten ihm die Engel. Jesus besaß jetzt selbst starke spirituelle Energie, mit denen er seinen Mitmenschen helfen, sie heilen und Wunder tun konnte.
Jesus hat sich danach regelmäßig zur Meditation in die Wüste zurückgezogen, um seine Erleuchtung zu stabilisieren und zu vertiefen. Er konnte in tiefe Erleuchtungszustände nur gelangen, wenn er abseits von seinen Jüngern meditierte. Weltliche Energien können einen Yogi davon abhalten in tiefe Glückseligkeitszustände zu gelangen. Er braucht Ruhe und Zeit für sich alleine. Einmal wurde Jesus dabei allerdings von seinen Anhängern beobachtet. Er nahm drei Jünger zur Meditation mit auf den Berg. Dort zeigte er ihnen auch seine geheimen Meditationstechniken. Sie bestanden darin unter sich den Berg zu visualisieren, sich geistig mit Moses und Elia zu verbinden und dadurch die Kundalini-Energie zu aktivieren. Vermutlich hat Jesus die Namen von Moses und Elia als Mantra gedacht und dann seine Energie auf seine Jünger ausgedehnt. Vielleicht hat er sich auch noch in der Einheit mit Gott visualisiert, bis der Heilige Geist Gottes vom Himmel auf ihn herab kam.
Ich habe das auch einmal erfahren. In der Meditation öffnete sich plötzlich mein Scheitelchakra und vom Himmel floss eine starke Energie in mich hinein. Ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt vom Heiligen Geist gesegnet bin. Der Heilige Geist füllte mich dann ganz aus. In mir war Glückseligkeit und auf meinem Kopf bildete sich eine Energieflammen (Feuerzunge). Einige Zeit später sah ich im Himmel ein großes Auge, welches mich betrachtete und mir sagte, dass ich spirituell geführt werde.
Ich habe viele Wunder mit Gott erlebt. Oft bekam ich von spirituellen Meistern Erleuchtungsenergie übertragen. Allerdings bin ich spirituell nicht so fortgeschritten, dass ich dadurch zur dauerhaften Erleuchtung durchbrach. Die Energie arbeitet vielmehr seit vielen Jahren in mir und bringt mich langsam spirituell voran.
Letztlich ist jede Energieübertragung eine Art Taufe. Es ist das Drama der heutigen Christen, dass ihre Priester nicht erleuchtet sind. Sie können deshalb nicht wirklich den Heiligen Geist übertragen und ihre Mitchristen zur Erleuchtung bringen. Die Qualifikation zum Priester müsste nicht viel theologische Wissen, sondern echte Erleuchtung und Heiligkeit sein. Aber vielleicht ändert sich das in Zukunft, wenn die Christen wieder zur echtem spirituellen Wissen gelangen. Es ist bereits vorhanden in den vielen Zeugnissen der christlichen Mystiker.

Wie ist das Verhältnis von Gotteserfahrung und Erleuchtung?

Das Verhältnis zwischen Gotteserfahrung und Erleuchtung kann je nach religiöser Tradition unterschiedlich verstanden werden. Im Allgemeinen können jedoch einige Parallelen und Unterschiede festgestellt werden.

Gotteserfahrung bezieht sich auf eine persönliche Begegnung oder Erfahrung mit dem Göttlichen. Es ist ein Moment der Offenbarung, in dem eine Person eine direkte Verbindung zu Gott oder einer höheren spirituellen Realität spürt. Gotteserfahrungen können verschiedene Formen annehmen, wie Visionen, Offenbarungen, innere Stimmen oder ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dem Göttlichen.
Erleuchtung hingegen wird oft als ein Zustand des spirituellen Erwachens oder der Erkenntnis betrachtet. Es ist ein Moment der tiefgreifenden Einsicht in die Wahrheit oder das Wesen der Realität, einschließlich des Selbst und des Göttlichen. Erleuchtung wird oft mit einem Zustand des inneren Friedens, der Befreiung von Leiden und einer tiefen Weisheit verbunden.
In der katholischen Lehre gibt es eine theologische Konzeption, die als „drei Schritte der Gotteseinigung“ bekannt ist. Diese Konzeption basiert auf den Schriften des Mystikers Johannes vom Kreuz, einem spanischen Karmelitermönch des 16. Jahrhunderts.
Die drei Schritte der Gotteseinigung werden auch als „Entzücken“, „Dunkle Nacht“ und „Vereinigung“ bezeichnet. Sie beschreiben den spirituellen Weg einer Seele auf ihrem Streben nach Einheit mit Gott.
Der erste Schritt, das „Entzücken“, bezieht sich auf die anfängliche Begegnung einer Seele mit Gott. In diesem Stadium erfährt die Seele eine tiefe Freude und ein Verlangen nach Gott. Es ist ein Moment der Gnade, in dem die Seele von Gottes Liebe berührt wird und eine Sehnsucht nach ihm entwickelt.
Der zweite Schritt, die „Dunkle Nacht“, bezieht sich auf eine Phase der geistlichen Prüfung und Reinigung. In dieser Phase fühlt sich die Seele von Gott entfernt und erlebt Dunkelheit, Trockenheit und Leiden. Es ist eine Zeit des spirituellen Wachstums und der Läuterung, in der die Seele ihre Abhängigkeit von weltlichen Dingen loslässt und sich ganz auf Gott ausrichtet.
Der dritte Schritt, die „Vereinigung“, bezieht sich auf den Höhepunkt des spirituellen Weges, in dem die Seele eine tiefe Einheit mit Gott erreicht. In diesem Stadium erfährt die Seele eine mystische Vereinigung mit Gott, in der sie seine Gegenwart und Liebe auf eine tiefgreifende Weise erfährt. Es ist ein Zustand der spirituellen Vollkommenheit und Erfüllung.
Erleuchtung
Wikipedia: „Erleuchtung (lateinisch illuminatio) bezeichnet eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der ein Mensch sein Alltagsbewusstsein überschritten hat und eine dauerhafte Einsicht in eine – wie auch immer ausgeprägte – gesamtheitliche Wirklichkeit aus Immanenz und Transzendenz erlangt. Über die Vorgänge, die mit dem Begriff Erleuchtung im religiösen Sinn bezeichnet werden, und die Gründe ihres Auftretens gibt es unterschiedliche Auffassungen, die mit dem jeweiligen philosophischen oder religiösen Hintergrund des Beurteilenden zusammenhängen. In manchen Fällen wird Erleuchtung als spontan eingetretener Durchbruch oder als aus eigener Kraft erlangtes Endergebnis eines Prozesses geistiger Übung und Entwicklung aufgefasst, nach anderen Interpretationen ist sie göttlicher Gnade zu verdanken, und wieder andere konstatieren eine Verbindung von beidem. Gewöhnlich ist mit dem Erlebnis der Erleuchtung, eine tiefgreifende und nachhaltige Veränderung der Persönlichkeit verbunden. In den europäischen Traditionen wird Erleuchtung oft zu den mystischen Erfahrungen gezählt. In der Terminologie asiatischer Religionen kommen keine Ausdrücke vor, die genau dem europäischen Begriff „Erleuchtung“ entsprechen, doch spielen vergleichbare Phänomene in vielen östlichen Traditionen eine zentrale Rolle (siehe Bodhi).
Der Begriff „Erleuchtung“ stammt aus der antiken philosophischen Lichtmetaphorik. Den Ausgangspunkt seiner Entstehung bildeten Stellen in Platons Dialog Politeia und in dem Platon zugeschriebenen Siebten Brief. An die Lichtmetaphorik von Platons Sonnengleichnis und Höhlengleichnis knüpft die neuplatonische Metaphysik des Lichts an. Im 3. Jahrhundert entwickelte Plotin, der Begründer des Neuplatonismus, eine Lehre von der Schau des Lichts des Einen. Dabei tritt eine Erleuchtung des schauenden Philosophen im Sinne des noch heute gängigen religiösen Erleuchtungsbegriffs ein. Der neuplatonische Begriff eklampsis oder ellampsis („Hervorleuchten“) wurde von den antiken Kirchenvätern aufgegriffen. Vor allem der sehr einflussreiche spätantike Kirchenvater Augustinus († 430) schuf aus dem neuplatonischen Gedankengut eine christliche Theorie der „Illumination“ (Erleuchtung). Für ihn ergibt sich die Erleuchtung aus der Präsenz des göttlichen Lichts in der Seele.
Augustinus meinte, dass alles menschliche Erkennen nur durch Erleuchtung ermöglicht wird. In seiner Frühschrift Über den Lehrer umschreibt er diese Annahme mit dem Hinweis auf den „inneren Lehrer“, das „Wort Gottes“, das jeden Menschen über alles belehrt, was er wissen kann: die Welt, sich selbst und Gott. Die Gotteserkenntnis geschieht in der Erleuchtung durch Gott selber. Sie ist zugleich ein göttlicher Akt der Gnade und der menschliche Akt, über sich selber hinauszugehen.
In der christlichen Aszetik stellt nach Pseudo-Dionysius, der sich in seinem Modell an platonischen Vorstellungen anlehnt, die Erleuchtung (griechisch Photismos) die zweite der drei Stufen des mystischen Erkennens dar. Im 13. Jahrhundert wird diese Dreiteilung sowohl von dem Kartäuser Hugo de Balma in seiner Schrift Viæ Sion lugent als auch vom Franziskaner Bonaventura in De triplici via aufgegriffen. Während Hugo diesen Erleuchtungsweg gemäß Dionysius mystisch versteht, begreift ihn Bonaventura als Abschnitt auf dem Weg zur Vollkommenheit.
In den Ostkirchen spielen im Kontext der Erleuchtung Lichterscheinungen wie etwa das Taborlicht vielerorts eine wichtigere Rolle als in den Westkirchen. Besonders unter den orthodoxen Mönchen ist die individuelle Erleuchtung nach wie vor ein wichtiges Ziel; Erleuchtete werden auch von den Laien gern aufgesucht und genießen vor allem als Geistliche Väter und Starzen äußerst hohes Ansehen. Dabei handelt es sich meist nicht um Priester oder Theologen. Helligkeit und Lichterscheinungen sind in diesem Kontext in allen christlichen Kirchen bekannt und finden sich auch in den ikonographischen Darstellungen (Heiligenscheine) und auch in Nahtodberichten.
Martin Luther ist tief in der mystischen Tradition verwurzelt. Eigene Gotteserfahrungen, langjähriges Leben als Mönch sowie Schriften des Mystikers Johannes Tauler gaben ihm Kraft und Mut, seine reformatorische Rechtfertigungslehre „allein aus dem Glauben“ sowie seine Lehre vom „allgemeinen Priestertum aller Gläubigen“ zu formulieren und standhaft zu vertreten. Ähnlich wie viele Mystiker sah und beschrieb er Gott als Bräutigam und die menschliche Seele als Braut; genau deshalb sah er in solch einer Liebesbeziehung keinen Bedarf für kirchliche Vermittlungsdienste. Allerdings grenzte er sich deutlich von den Schwärmern ab, und viele seiner Nachfolger vertreten eher skeptische Einstellungen zur Mystik.
Heute wird Erleuchtung generell als Zustand oder Moment des Eins-Seins mit Gott – also Jesus gleich – gelehrt und verstanden, wobei dieses in den meisten Fällen beim Menschen erst nach seinem irdischen Tod entsteht oder seltener, noch zu seinen Lebzeiten. In solch einem Moment wird dem Menschen durch Gott der Heilige Geist eingehaucht und die Erlösung geschenkt. Nach Hinweisen im Neuen Testament wird zum Zeitpunkt der Erleuchtung auch Wahrheit, Erkenntnis und Wissen über Zukünftiges durch den Heiligen Geist ermöglicht. Auch erinnert demnach der Heilige Geist den Erleuchteten an alles, was Jesus gesagt hat. In diesem Zusammenhang wird vielerorts – besonders hervorgehoben durch einen bedeutenden Feiertag in der Ostkirche – die Verklärung Jesu am Berg Tabor als Erleuchtung verstanden, wonach drei Jüngern ein Vorausblick auf das Paradies gegeben wird, in dem der Mensch im erleuchteten Zustand, also ausschließlich in der vollkommenen Liebe Gottes, leben wird.“
Gotteserfahrung
Wikipedia: „Als Gotteserfahrung werden Erfahrungen bezeichnet, die als Wirken einer Gottheit und im Seinszustand einer göttlichen Wirklichkeit wahrgenommen werden. Häufige Ausprägungskomponenten sind außer- bzw. anderskörperliche Erfahrung, Gegenwart einer transzendentalen Entität und Wirklichkeit, intensive Friedens- und Glückseligkeitswahrnehmung sowie die Unmöglichkeit, diese Erfahrung angemessen in spätere Worte zu fassen.
In der sogenannten mystischen Theologie ist es vor allem Dionysius Areopagita, der um 500 lebte, der sich mit der Gotteserfahrung beschäftigt. Nach ihm sehnt sich die menschliche Seele nach Gott. Dieses Sehnen kann nur durch die mystische Vereinigung mit Gott befriedigt werden. Über den Dreischritt Reinheit (katharsis), Erleuchtung (photismos) und Einigung (teleiosis) lässt sich die Erkenntnis Gottes erreichen.
Die Erkenntnis Gottes (in Gott zu leben) ist danach das höchste Glück. Der Weg zu Gott lässt sich mit den Begriffen Finsternis (Nichtswerdung) und Licht (Glück) beschreiben. Erst muss ein Mensch sich innerlich von allen weltlichen Anhaftungen reinigen, dann muss er in die Finsternis der Ego-Auflösung hineingehen (Nichtswerdung) und erwacht anschließend im göttlichen Licht. Ein Anfänger auf dem spirituellen Weg kann sich durch positive Gottesbeschreibungen leiten lassen (Frieden, Liebe, Wahrheit, Kraft, Fülle), der fortgeschrittene Mystiker gelangt in ein Leben in Gott (in die Erleuchtung, Heiligkeit, Transzendenz) durch verneinende Beschreibungen (Gott ist weder dies noch das).
Meister Eckhart (auch Eckhart von Hochheim), * um 1260; † vor dem 30. April 1328 in Avignon, war ein bedeutender spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph. Er ist ein wichtiges Verbindungsglied der westlichen Philosophie zu den östlichen Religionen, weil er ein unpersönliches Gottesbild hat und einen meditativen Erleuchtungsweg lehrt. Gott ist in der Stille zu finden, im Sein, in der Gelassenheit und in der inneren Abgeschiedenheit von den weltlichen Mitmenschen. Wer alle weltlichen Anhaftungen loslässt, kann aus der Liebe Gottes heraus leben. „Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott. (…) Wer Gott im Sein hat, (…) dem leuchtet er in allen Dingen; denn alle Dinge schmecken ihm nach Gott, und Gottes Bild wird ihm aus allen Dingen sichtbar. (…) Dazu gehört Eifer und Hingabe und ein genaues Achten auf des Menschen Inneres. (…) Er muß eine innere Einsamkeit lernen, wo und bei wem er auch sei. Er muß lernen, die Dinge zu durchbrechen und seinen Gott darin zu ergreifen. (…) Fürwahr, soll er die Kunst beherrschen, so muß er sich viel und oft in dieser Tätigkeit üben.“
Teresa von Ávila (* 28. März 1515 in Ávila, Spanien; † 4. Oktober 1582) soll abschließend genannt werden. Die Theologie des Mittelalters war von der christlichen Mystik geprägt; dazu gehört Teresa von Avila als wichtige Vertreterin. Als Haupttechnik praktizierte sie die vier Stufen der Versenkung (das innere Gebet): Gebet der Sammlung (Nachdenken, das Vaterunser denken), Gebet der Ruhe (Kontemplation, Meditation), Gebet der beginnenden Einigung (Glücklichsein in Gott) und Gebet der Einigung (Unio mystica). „Was ist doch die Seele in diesem Zustand! Sie möchte nichts als Zungen haben, um den Herrn zu preisen.““

Wie kommt man zur Gotteserfahrung?

Es gibt viele Wege zur Gotteserfahrung. Grundlegend ist es ein Weg der inneren Reinigung. Die meisten Menschen besitzen durch den Stress des Lebens viele innere Verspannungen. Die Verspannungen können im Körper und im Geist sitzen. Man kann sie deshalb durch körperliche und geistige Methoden auflösen. Wenn sich die Verspannungen auflösen, kann die Lebensenergie in einem Menschen wieder fließen. Gott (der heilige Geist) tritt in den Menschen ein. Er spürt Frieden, Liebe, Glück und Harmonie in sich. Manche Menschen können auch direkt die spirituelle Energie spüren.

In der Bergpredigt heißt es, dass man Gott sieht, wenn man im Herzen rein ist. Mit dem Herzen ist das Herzchakra gemeint. Das Herzchakra ist mit allen Chakren verbunden. Letztlich müssen alle Chakren (Energietore im Menschen) gereinigt werden, damit die Glücksenergie fließen kann. Meistens beginnt man mit dem Chakra, welches am wenigsten verschmutzt (verspannt) ist. Das kann das Scheitelchakra, das Herzchakra, das Solarplexus-Chakra, das Unterbauch-Chakra oder das Wurzelchakra (Beckenboden) sein. Das Licht Gottes kann vom Himmel aus in den Menschen eintreten, durch die Liebe, die Kraft oder durch die Erdung. Man kann sich auch auf die Einheit des Seins (die Natur, den Kosmos) konzentrieren und so in ein Einheitsbewusstsein kommen.
Die Bibel spricht davon, dass Gott in der Stille zu finden ist. Das ist der Hauptweg zu Gott. Man muss in sich selbst zur Ruhe kommen. Am besten ist es, wenn man in der Ruhe lebt. Deshalb ist die Kontemplation der Mönche und Nonnen ein guter Weg zu Gott. Die christlichen Wüstenväter haben alleine oder in kleinen Gruppen in der Wüste gelebt. Im Hinduismus gibt es den Weg des abgeschiedenen Yogis. Laut Yogaschriften erlangt man die Erleuchtung, wenn man zwölf Jahre abgeschieden als Yogi lebt. Der Yoga-Meister Swami Sivananda lehrte: „Wer in der Ruhe lebt, hat die Hälfte des Weges zur Erleuchtung bereits beschritten. Die zweite Hälfte erfolgt durch die spirituellen Techniken. Durch das große Tor zu einem Leben in Gott schreitet man durch die umfassende Liebe.“ Alle drei Wege sollten am besten zusammen praktiziert werden, damit man in ein Leben im Licht kommt. Dann hat man das Licht Gottes in sich, man spürt es um sich und man strahlt es aus.
Gott ist auch durch den Weg der Liebe zu finden. Wer barmherzig ist, der wird Barmherzigkeit erfahren. Am besten kombiniert man den Weg der Ruhe mit dem Weg der Liebe. So empfahl es Mutter Theresa ihren Mönchen und Nonnen. Aber sehr wichtig sind auch die Techniken, durch die man die Verspannungen im Körper und Geist löst und die innere Energie erweckt. Im Normalfall konzentriert man sich auf den Weg der inneren Reinigung. Der Geist Gottes tritt dann zu seiner Zeit in den Menschen ein.
Einfache Techniken sind das Gehen in der Natur und das Liegen oder Sitzen in der Meditation. Wesentlich ist die Arbeit an den Gedanken, da die meisten Verspannungen durch Stressgedanken entstanden sind. Und die Gedankenarbeit ist leider eine große Kunst. Man muss genau spüren, welchen Gedanken man in welchem Moment braucht. Welcher Gedanke ist gerade hilfreich, um in die Ruhe, den Frieden, die Liebe, das Glück und in ein Einheitsbewusstsein zu kommen?
Ein Einheitsbewusstsein kann dadurch entstehen, dass man sich der Einheit der Natur, des Lebens, des Kosmos oder aller Menschen bewusst wird. Man kann sich auch darauf konzentrieren, dass Gott, der spirituelle Weg und die Liebe das Zentrum des Lebens sind.
Das Licht Gottes ist in allen Erscheinungen des Lebens. Alle Situationen des Lebens können zum spirituellen Wachstum genutzt werden, wenn man richtig damit umgeht. Das bedeutet grundsätzlich die Dinge so annehmen wie sie sind. Und sich auf das innere Glück, die Ruhe und die Liebe zu konzentrieren. Wir sollten positiv denken und unseren Geist immer wieder spirituell ausrichten. Wir sollten unser Leben an den fünf Eigenschaften Weisheit, Frieden, Liebe, Glück und Selbstdisziplin orientieren.
Die beiden größten Fehler auf dem spirituellen Weg sind es zu viel zu arbeiten und ohne inneres Gespür zu praktizieren. Wenn wir zu aktiv sind, dann verbrauchen wir unsere Lebensenergie in äußeren Aktivitäten. Sie dient dann nicht dazu uns innerlich zu heilen und ins Licht wachsen zu lassen. Die meisten Mönche und Nonnen arbeiten zu viel und verhindern dadurch, dass sie Gott erfahren können. Und genauso ist es mit den spirituellen Techniken. Die meisten Christen singen, lesen oder beten nicht mit innerem Gespür. Sie spüren nicht, was ihnen gerade gut, was sie gerade brauchen und was sie ins Licht bringt. Sie befolgen nur brav die Regeln. Zur Erleuchtung kommen aber meistens die Querdenker, die Undogmatischen und die Unfolgsamen, die konsequent den Weg ihrer eigenen Wahrheit und Liebe gehen.
Ich habe viele Jahre abgeschieden als Eremit gelebt, viel meditiert und an meinen Gedanken gearbeitet, bis plötzlich das Licht in mir erwachte. Meistens musste ich dabei durch einen inneren Widerstand gehen. Ich hatte keine Lust mehr zu meditieren, ich wollte das Leid nicht mehr, ich gelangte in die dunkle Nacht der Seele. Und plötzlich gab es einen inneren Durchbruch und in mir waren Frieden und Glück. Ein gutes Gespür für mich selbst und Ausdauer auf dem spirituellen Weg erwiesen sich als wichtige Helfer auf meinem Leben. Ich lebte nach einen strengen spirituellen Tagesplan aus gehen, arbeiten, meditieren und Phasen der Erholung und des Lebensgenusses. Ich spürte genau, was ich wann und wie brauchte.
Wichtig war es für mich auch Erleuchtete (Heilige) zu treffen. In ihrer Gegenwart konnte ich oft Gott erfahren. Erst entstand Trauer, dann Frieden und dann Glück in mir. Auf dem Katholikentag 2000 in Hamburg nahm ich an einem Lichterfest mit Frere Roger teil. Ich saß ganz hinten im Saal mit tausenden von Menschen. Und plötzlich spürte ich die Präsenz von Frere Roger und das Licht Gottes trat in mich ein.
Heutzutage ist es relativ einfach für mich in ein Gottesbewusstsein zu kommen, obwohl ich noch lange nicht an meinem spirituellen Ziel bin. Ich gehe im Wald spazieren, mache einige Atemübungen und denke Gebete oder Mantren. Nach etwa fünfzehn Minuten lösen sich meine inneren Verspannungen auf, ich komme zur Ruhe und plötzlich bin ich im Licht. Ich nehme mich als Teil der Natur wahr. In mir sind Frieden, Liebe und Glück. Manchmal sehe ich auch das Licht Gottes in der Welt. Alle Dinge strahlen aus sich heraus. Die ganze Welt ist lichtdurchflutet. Alles ist voller Liebe und Glück. Mein Ego verschwindet und ich kann mich in den Willen Gottes und des Lebens einfügen. Ich bin im Fluss mit allem, was ist.
Ein weiterer Weg ins Licht ist meine tägliche Meditation. Ich liege dabei entspannt im Bett, mache einige Atemübungen, denke Gebete oder Mantren, visualisiere Licht. Nach einigen Minuten erwacht dann die spirituelle Energie in mir und ich bin in Gott und in der Einheit. Meine Technik ähnelt dem Gebet der Ruhe von Teresa von Avila. Zuerst verband sie sich durch das Vater unser mit Gott. Dann trat sie in Gott ein. Und dann verweilte sie längere Zeit in der Ruhe und in der Glückseligkeit.
Nach Buddha ist der ständige Wechsel von Sitzen (Meditation) und Gehen, verbunden mit der Achtsamkeit auf die Gedanken und Gefühle, ein guter Weg der inneren Reinigung. Ich praktiziere zusätzlich noch das Lesen in spirituellen Büchern und den Kundalini-Yoga. Wichtig ist es auch, dass ich jeden Tag allen Menschen und der ganzen Welt Licht sende.
https://www.herder.de/el/themen/gott/#readmore-text
Anselm Grün: “ Wenn es Gott gibt: Wo ist er? Gott ist überall. Und er ist da, wo wir ihn in unser Herz einlassen. Wir dürfen ihn uns nicht wie einen Geist vorstellen, der sich unsichtbar hin und her bewegt und überall auftaucht. Gott ist vielmehr der Grund, der alles durchdringt, der Geist, der alles durchgeistet, die Energie, die in allem fließt, die Liebe, die alles durchwirkt. Er trägt die Welt und durchdringt die Welt. Er ist außerhalb von mir und zugleich in meinem Herzen. Er ist in der Welt und zugleich über der Welt. Manchmal muss ich mich von der Welt zurückziehen, um ihn in der Stille wahrzunehmen. Aber wenn ich achtsam genug bin, kann ich ihn überall wahrnehmen. Das apokryphe Thomasevangelium, ein gnostischer Text aus dem zweiten Jahrhundert, überliefert uns ein Wort Jesu, das lautet: „Ich bin das Licht, das über allem ist. Ich bin das All. Aus mir ist das All hervorgegangen, und zu mir ist das All gelangt. Spaltet ein Stück Holz – ich bin da. Hebt den Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.“
Ich kann diesen Gott vor allem in der Welt erfahren und zwar durch meine Sinne. Ich kann in der Schönheit der Welt die Schönheit schlechthin schauen. Die Schönheit schlechthin ist Gott. Ich kann in einem menschlichen Wort sein Wort hören und in der Musik das Unhörbare erahnen. Ich kann im Wein Gottes süßen Geschmack schmecken, im Duft des Weihrauchs etwas von seinem Geheimnis riechen und in der Blume Gottes Zärtlichkeit ertasten. Aber ich kann ihn nicht direkt greifen. Die Sinne weisen über sich hinaus auf das Unerfahrbare und Unsichtbare und Unhörbare. Wenn ich den Sternenhimmel anschaue, dann geht mir etwas von seiner Größe und Schönheit auf.
Die Erfahrung Gottes setzt nicht immer die Erfahrung einer heilen Welt voraus. Und wir erfahren Gott auch nicht immer nur im Guten. Oft ist es gerade so, dass wir dort, wo uns etwas Schweres widerfahren ist, ein Leid uns getroffen hat oder wo jemand uns Böses angetan hat, wir zugleich etwas gespürt haben, was uns trägt, was uns dem Bösen entreißt und was uns mitten im Leid eine Ahnung von Frieden schenkt, der tiefer ist als äußeres Wohlergehen.
Aber genauso wichtig ist für mich auch, Gott in meinem Innern zu erfahren. Augustinus, der große Kirchenvater sagt, dass Gott uns innerlicher ist als wir uns selbst sind. Wenn wir also in uns gehen, können wir ihn erahnen. Der Gott, der in uns ist, entzieht sich aber unserem Zugriff. Er ist unverfügbar und doch ist er in uns. In dem Raum der Stille, zu dem kein menschlicher Gedanke vordringt, da wohnt er in uns. Und manchmal können wir ihn spüren. Dann sind wir ganz eins mit uns selbst. In diesem Augenblick vergessen wir uns selbst. Da reflektieren wir nicht über unsere Erfahrung, sondern wir sind einfach nur da. Und indem wir da sind, sind wir in ihm und er ist in uns.
Der Mystik in allen Religionen geht es darum, mit diesem unbegreiflichen Gott, der letztlich von seinem Wesen her Liebe ist, eins zu werden. Mystik ist nicht etwas Weltfernes, sondern ein Weg, nicht nur an Gott zu glauben, sondern ihn zu erfahren. Der indische Jesuit Antony de Mello definiert Mystik als Aufwachen zur Wirklichkeit. Wenn ich die Wirklichkeit mit wachen Augen wahrnehme, werde ich überall in ihr Gott sehen. Mystik meint nun, die Wirklichkeit so zu schauen, dass ich im Schauen mit ihr und mit Gott als dem Grund allen Seins eins werde. David Steindl-Rast hat darauf hingewiesen: Es gibt auch eine Mystik der Dankbarkeit in der Einsicht, dass wir unser Leben nicht uns selbst verdanken, sondern es als Geschenk empfangen haben.
Solche Erfahrungen der Bezogenheit auf Gott kann jeder und jede machen. Mit Gott eins werden ist nicht das Privileg der Mystiker oder spirituell besonders begabter oder „religiös musikalischer“ Menschen.
In der Eucharistie erfahren wir eine besonders intensive Form der Einswerdung. Wir werden in der Kommunion eins mit Jesus Christus – durchdrungen von seiner Liebe – und in ihm eins mit Gott und mit der ganzen Schöpfung. Und indem wir dieses Einswerden wahrnehmen werden wir auch mit uns selbst eins. Dann steht manchmal die Zeit still. Alles ist nur noch eins.
Aber die Erfahrung des Einsseins ist nicht darauf beschränkt. Jeder Mensch erfährt in seinem Leben immer wieder Augenblicke des Einsseins. Im Urlaub auf einer Bank sitzend fühlt er sich auf einmal eins mit sich und mit der Welt, einverstanden ist seinem Leben. In diesem Gefühl von Einssein ist er letztlich auch eins mit Gott. Denn dieses Gefühl schließt nichts aus. Es reicht in alle Bereiche des Seins. Solche Erfahrungen des Einsseins widerfahren auch Menschen, die von sich nicht behaupten würden, sie seien sehr religiös.“

Die Taufe

Die Taufe ist ein Sakrament, das in verschiedenen christlichen Konfessionen praktiziert wird. Sie markiert den Beginn der christlichen Reise und symbolisiert die Aufnahme einer Person in die christliche Gemeinschaft. Obwohl es Unterschiede in den spezifischen Praktiken und theologischen Interpretationen zwischen den Konfessionen gibt, teilen die meisten christlichen Traditionen die grundlegende Bedeutung der Taufe als symbolische Handlung der Reinigung von Sünden und der Neugeburt im Glauben.

Hier sind einige grundlegende Aspekte der Taufe im Christentum:
Symbol der Reinigung von Sünden: Die Taufe wird oft als Symbol für die Reinigung von Sünden betrachtet. Die Vorstellung variiert zwischen den Konfessionen, von der Reinigung vom Erbsünde in der römisch-katholischen Kirche bis zur Betonung der persönlichen Entscheidung für den Glauben in einigen evangelikalen Gemeinschaften.
Symbol der Neugeburt: Viele christliche Traditionen sehen die Taufe als symbolische Neugeburt an, bei der die getaufte Person durch den Glauben an Christus ein neues Leben beginnt.
Eintritt in die christliche Gemeinschaft: Die Taufe markiert den Eintritt des Getauften in die christliche Gemeinschaft. In einigen Konfessionen wird die Taufe an Kindern praktiziert, während andere eine bewusste Entscheidung für den Glauben als Voraussetzung sehen.
Rolle des Dreifaltigen Gottes: In vielen christlichen Konfessionen wird die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen, um die Trinität Gottes zu betonen.
Verschiedene Formen der Taufe: Es gibt verschiedene Formen der Taufe, darunter die Untertauchung (Eintauchen in Wasser), das Besprengen mit Wasser und das Begießen mit Wasser. Die Form hängt oft von der Konfession und den lokalen Traditionen ab.
Welche Formen der Taufe gibt es im Christentum?
Im Christentum gibt es verschiedene Formen der Taufe, die sich hauptsächlich in den Praktiken und Riten unterscheiden. Hier sind einige der gängigsten Formen:
Untertauchung (Immersion): Bei dieser Form der Taufe wird die zu Taufende vollständig ins Wasser eingetaucht. Dieses Tauchbad symbolisiert den Tod und die Auferstehung mit Christus. Die Untertauchung wird in einigen evangelikalen, baptistischen und pfingstlerischen Gemeinschaften bevorzugt.
Besprengung (Aspersion): Hier wird Wasser auf den Kopf des Täuflings gesprengt oder gegossen. Diese Form der Taufe wird oft in römisch-katholischen, anglikanischen, methodistischen und reformierten Traditionen praktiziert. Manchmal wird das Wasser auch mit den Fingern auf die Stirn getropft.
Begießung (Affusion): Bei dieser Form wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen, entweder durch Begießen mit einer Kelle oder durch einen kontrollierten Wasserfluss aus einem Gefäß. Dies ist eine häufige Praxis in einigen orthodoxen Kirchen und einigen protestantischen Gemeinschaften.
Wiedertaufe (Rebaptismus): Einige christliche Gruppen praktizieren die Wiedertaufe, wenn eine Person bereits in einer anderen christlichen Tradition getauft wurde. Dies geschieht oft in Gemeinschaften, die die Bedeutung der bewussten Entscheidung für den Glauben betonen.
Glaubenstaufe (Gläubigentaufe): Diese Form der Taufe erfolgt, wenn eine Person bewusst ihren Glauben an Jesus Christus bekennt und dann getauft wird. Dies steht im Gegensatz zur Säuglingstaufe, bei der die Taufe oft vor der persönlichen Glaubensentscheidung stattfindet.
Nils: Bei Jesus war die Taufe eine Form der Übertragung der Erleuchtungsenergie und des Heiligen Geistes. Johannes der Täufer hat seine Erleuchtungsenergie an Jesus weitergegeben. Dabei wurde symbolisch gesagt, dass der Heilige Geist in Form eine Taube vom Himmel kam. Jesus musste aber die Erleuchtungsenergie noch 40 Tage in sich arbeiten lassen, bevor er zur Erleuchtung durchbrach, er den Teufel (das Ego) überwand und die Engel ihm dienten (er mit dem Heiligen Geist Wunder wirken konnte). Bei den Christen ist die Taufe weitgehend ein formaler Akt der Zugehörigkeit zum Christentum. Die Taufe sollte aber aus spiritueller Sicht eine Energieübertragung sein, so dass der Mensch im Laufe seines Lebens zur Erleuchtung wächst.
Wikipedia: „Die Taufe ist ein christlicher Ritus, der seit der Zeit des Neuen Testaments besteht. Die Auffassungen über Voraussetzung, Durchführung und Wirkung der Taufe sind in den jeweiligen Konfessionen verschieden; sie kann die Eingliederung in die Gemeinschaft der Christen oder ein öffentliches Glaubensbekenntnis bedeuten. Vollzogen wird die Taufe durch Übergießen des Täuflings mit Wasser (Infusionstaufe) oder das Untertauchen im Wasser (Immersionstaufe, als Ganzkörpertaufe). Dabei wird eine Taufformel gesprochen.
Die erste Taufe, die im Neuen Testament erwähnt wird, ist die Taufe durch Johannes. Er erhielt deshalb den Beinamen „der Täufer“. Johannes vollzog die Taufe im Wasser des Jordan –, sie war mit einem Sündenbekenntnis und mit der Umkehr (Buße) verbunden und geschah „als Zeichen der Umkehr“.
Jesus ließ sich nach den übereinstimmenden Berichten der Evangelien von Johannes taufen. Auch einige der späteren Jünger und Apostel wurden von Johannes getauft und auf Jesus, „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt“, aufmerksam gemacht (Joh 1,29 EU, Joh 1,36 EU). In der Folgezeit tauften nach Joh 4,1f EU sowohl Jesu Jünger als auch Johannes. Jesus selber hat zwar die Jünger beauftragt, alle Menschen zu taufen; er selber hat nicht getauft.
In Apostelgeschichte 19,1–7 EU, wo Paulus in Ephesus auf einige nicht näher bezeichnete Jünger trifft und ihnen in der Taufe den Heiligen Geist spendet, wird deutlich, worin sich Johannestaufe und christliche Taufe unterscheiden: Nachdem die Jünger dort von ihrer Johannestaufe berichtet haben, erklärt Paulus ihnen, dass Johannes mit einer Taufe der Umkehr getauft und dazu aufgerufen habe, „dass das Volk an den glauben solle, der nach ihm kommen werde“, nämlich an Jesus Christus. Daraufhin ließen sich die Jünger des Johannes noch einmal taufen. Unterscheidende Kennzeichen der christlichen Taufe sind dort die Gabe des Heiligen Geistes und die Taufe auf den Namen Jesu Christi.
Das Matthäusevangelium endet mit dem sogenannten Tauf- oder Missionsbefehl Christi: „Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ – Matthäus 28,18–20 EU
Die Taufformel „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ kommt nur in diesem im Evangelium enthaltenen „Taufbefehl“, nicht aber in den Tauferzählungen der Apostelgeschichte und der Briefe des Paulus, vor. Dort, wo die Taufhandlung selbst näher beschrieben wird, lautet die Taufformel: „auf den Namen Jesu Christi“ (Apostelgeschichte 2,38 EU; 8,16 EU; 10,48 EU; 19,5 EU; Röm 6,3 EU und Gal 3,27 EU).
In seiner Pfingstpredigt ruft der Apostel Petrus öffentlich zur Taufe auf. Er verheißt denen, die umkehren und sich zur Vergebung der Sünden taufen lassen, dass sie den Heiligen Geist geschenkt bekommen: „Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ – Apostelgeschichte 2,38–39 EU
Die Taufe ist eng mit der Gabe des Heiligen Geistes verbunden. Johannes der Täufer wies auf Jesus Christus hin, der mit heiligem Geist und Feuer taufe (Mt 3,11 EU). Petrus verkündigte den Geistempfang als Folge von Umkehr und Taufe (Apg 2,38f EU). Als der heilige Geist auf den ungetauften Hauptmann Kornelius und andere Nichtjuden, die sich mit ihm versammelt hatten, fiel, überzeugte dies die Judenchristen, dass auch Nichtjuden getauft werden dürfen, weil der heilige Geist auch auf sie ausgegossen wurde (Apg 10,45 EU).“
Kann man auch ein Christ sein, wenn man nicht getauft ist?
Die Frage, ob man ein Christ sein kann, ohne getauft zu sein, hängt von der theologischen Perspektive und der christlichen Konfession ab. Die Ansichten darüber variieren zwischen den verschiedenen christlichen Gemeinschaften.
Einige christliche Konfessionen betrachten die Taufe als wesentlichen Bestandteil des christlichen Glaubens und sehen sie als notwendig für die Mitgliedschaft in der christlichen Gemeinschaft an. Diese Konfessionen betonen oft die Bedeutung der Taufe als Sakrament, das die Aufnahme in die Kirche symbolisiert und den Beginn des christlichen Lebens markiert. Beispiele hierfür sind die römisch-katholische Kirche und viele orthodoxe Kirchen.
Andere christliche Gemeinschaften betonen stärker den persönlichen Glauben an Jesus Christus als entscheidend für die Zugehörigkeit zum christlichen Glauben. In diesen Gemeinschaften kann es Menschen geben, die sich als Christen betrachten, auch wenn sie nicht getauft wurden. Einige evangelikale und freikirchliche Traditionen betonen die persönliche Beziehung zu Jesus und die bewusste Entscheidung für den Glauben als zentral für das Christsein.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Haltung zur Taufe und ihre Rolle im christlichen Glauben stark von der jeweiligen theologischen Überzeugung und Konfession abhängt. Menschen, die nicht getauft sind, können dennoch eine tiefe spirituelle Beziehung zum Christentum haben und sich als Christen betrachten. Die Vielfalt der christlichen Überzeugungen und Praktiken sollte respektiert werden.
Wikipedia: „In der Taufe wird der Täufling gemäß der Lehre des Apostels Paulus in Christi Tod getauft und mit Christus „begraben in den Tod“. Der Vollzug der Taufe bezeichnet damit die sicht- und erlebbare „Schwelle“ zwischen dem alten Sein des Menschen in der Sünde und dem neuen Sein seines Lebens in Christus. Ihr Wasser „tötet“ und „schenkt Leben“ zugleich. Mit ihr erhält der Getaufte Anteil an Christi Auferstehung (Römer 6,1–10 EU). Gleichzeitig wird er Teil des universalen Leibes Christi durch die Taufe im heiligen Geist (1 Kor 12,13 EU). Die Taufe ist Ausdruck des göttlichen Versöhnungshandelns durch Kreuz und Auferstehung Christi.
Wie dieses in Christus „ein für allemal“ zum Heil der Welt geschehen ist, so geschieht auch die Taufe zum Heil des Täuflings und bedarf keiner Wiederholung. Die Bibel erzählt nur in Apostelgeschichte 19,3–5 EU eine nochmalige Taufe, weil die erste Taufe dort keine christliche gewesen ist, sondern die Taufe des Johannes. Unterscheidende Kennzeichen der „christlichen“ Taufe sind dort das Wirken des Heiligen Geistes in ihr und die Taufe auf den Namen Jesu Christi.