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Nils Horn

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Beschreibung

Eine Einführung in das Judentum, die sich auch mit aktuellen Fragen beschäftigt. Grundzüge der jüdischen Religion. Der Staat Israel. Der Konflikt mit den Palästinensern. Wie läßt sich eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks erreichten. Spannende Geschichten. Jüdische Witze. Dieses eBook ist ein Ratgeber und dient als erste Orientierungshilfe.

 

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Nils Horn

Judentum, Religion und Politik

Eine Einführung

Das Buch ist gewidmet meinen Großeltern Frieda und Arthur Pelz, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv waren und geholfen haben eine jüdische Familie zu verstecken.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Inhalt

Wie ist der Name Jude entstanden?Das JudentumReformjudentum und traditionelles JudentumWie ist das Judentum entstanden?Warum konnten die Juden als Volk Jahrtausende überdauern?Die Juden warten auf den MessiasGeschichten aus dem MidraschAntisemitismusDarf man Israel kritisieren? (Interview)Wer war Abraham?Wie ist das Gottesverständnis von Abraham?Wie war seine Beziehung zu anderen Religionen und anderen Göttern?Wie begründete Abraham seinen Glauben an nur einen Gott?Wie begründen die Juden ihren Glauben an Gott?Wann und wie entstand die ToraWas sind die wichtigsten Aussagen der Tora?Zitate aus der ToraZitate aus dem TalmudDie zehn Gebote von MosesWer war Moses?Gab es Moses wirklich?Welche Wunder konnte Moses tun?Was ist die Kabbala?Welche zehn Aspekte Gottes gibt es in der Kabbala?Was ist der Zohar und was sind die wichtigsten Lehren?Der Weg der chassidischen KabbalaZwanzig Zitate aus der KabbalaDie Juden als auserwähltes VolkIst das Judentum eine friedliche oder eine aggressive Religion?Welche Richtungen gibt es im Judentum?Dürfen ultraorthodoxe Juden arbeiten?Sind orthodoxe Juden vom Militärdienst befreit?Glauben die Juden an Engel?Gibt es im Judentum einen Teufel?Glauben die Juden an ein Leben nach dem Tod?Gibt es im Judentum einen Himmel und eine Hölle?Wie beweisen die Juden das Leben nach dem Tod?Wie kann man sich das Paradies vorstellen?Vor dem Paradies stehen die CherubimWer sind die Cherubim?Mit welchen Techniken kann man beim Tod ins Paradies aufsteigen?Wie geht der Aufstieg in die sieben Himmel nach der jüdischen Mystik?Welche Sterberituale gibt es im Judentum?Wie steht das Judentum zu Jesus?Juden und ChristenStimmt es, dass die Juden Jesus getötet haben?Eine wechselhafte GeschichteChristlich-jüdischer Dialog „Jetzt müssen wir in die Tiefe gehen“Wo unterscheiden sich Moses und Jesus?Der individuelle WegDie ShoaDie KonzentrationslagerWo war Gott beim Holocaust?Welche Lehren kann man aus dem Holocaust ziehen?Wie geht man als Deutscher mit dem Holocaust um?Das Beispiel Edith SteinWie kann man die Traumata aus der Shoa auflösen?Wie ist die Stellung der Frauen bei den Juden?Ist die Frau dem Mann untergeordnet?Besteht das Recht auf Abtreibung?Dürfen Frauen sich scheiden lassen?Gibt es Rabbinerinnen?Juden und SexSex und GottHeiligkeit der SexualitätSex und LiebeIst es im Judentum möglich polygam zu sein?Tantra im JudentumSex als Weg zur ErleuchtungKönnte auch ein asketisches Leben eine Möglichkeit sein?Gibt es Rabbis, die im Zölibat lebten?Elias lebte alleine abgeschieden in der WüsteDas Zölibat im Christentum, Hinduismus und BuddhismusDer Weg der Ruhe als Hauptweg zur ErleuchtungGibt es Mystiker im Judentum?Moses MaimonidesAus „Führer der Unschlüssigen“Chasdai CrescasWer war Rabbi Nachman?Was lehrte Rabbi Nachman?Zitate von Rabbi NachmanWelche spirituellen Techniken gibt es im Judentum?Die Geschichte einer jungen JüdinWahrheit, Frieden, Liebe, Freude und SelbstdisziplinGibt es erleuchtete Juden?Wer war Baruch Spinoza?Zitate aus den Schriften SpinozasGott und PantheismusDas säkulare JudentumWie groß ist das säkulare Judentum?Der Konflikt zwischen dem säkularen und dem religiösen JudentumLiberale JudenDer Staat IsraelWie hat sich Israel entwickelt?Wie viele Juden gibt es?Wer regiert Israel?Sind die ultraorthodoxen Juden einflussreich in der Politik in Israel?Der Konflikt zwischen linken und rechten Israelis um das oberste GerichtWelche Kriege gab es in Israel?Zehn Mythen über den Nahostkonflikt – und die historischen FaktenDer Krieg zwischen Israel und der Hamas 2023Zehntausende auf der FluchtWas sie ertragen musste, ist unvorstellbarDer palästinensische Professor Sari Nusseibeh (Interview)Der Konflikt zwischen Israel, der Hamas, der Hisbolla und dem IranWie hat sich der Konflikt zwischen den Juden und den Palästinensern entwickelt?Wie läßt sich der Konflikt zwischen den Juden und den Palästinensern lösen?Hass läßt sich nur durch die Liebe überwindenFrieden zwischen den ReligionenJesus als Reformer des JudentumFür eine Welt der Liebe und des FriedensErkenntnisse der KonfliktforschungDas Sherif-Experiment für Frieden zwischen GruppenWelche gemeinsamen Ziele könnten Juden und Palästinenser in Israel haben?Was bedeutet das Experiment für Israel?Judentum und IslamWie können Juden und Moslems friedlich zusammen existieren?Gott im Judentum und IslamMystiker im Judentum und im IslamJuden in DeutschlandBKA warnt vor antisemitischer ProtestwelleAntisemitismus unter MuslimenDie AfD und der AntisemitismusDie Sicherheit Israels ist deutsche StaatsräsonIsrael und Deutschlands Staatsräson: Was bedeutet das?Die Welt ist multikulturellWie wird man ein Jude?Berühmte JudenKarl MarxRosa LuxemburgSigmund FreudAlbert EinsteinAnne FrankSteven SpielbergWoody AllenWer war Martin Buber und was lehrte er?Wieso ich mich wieder als Jude fühle (Bericht)Welche jüdischen Feste gibt es?Wie wird beim Chanukka-Fest der Leuchter entzündet?Was wird beim Bar Mitzwa gefeiert?Welche jüdischen Rituale gibt es?Wie wird der Schabbat gefeiert?Was bedeutet koscher?Sind die Juden ein fröhliches Volk?Eine Geschichte aus dem Midrasch über den FriedenEine Geschichte über ToleranzEine Geschichte aus dem Midrasch über GottWer Gutes tut, den belohnt GottWie man die Freude in sein Leben bringtEine Geschichte über den HumorGeschichten von Rabbi HillelJüdische Witze (aus dem Internet)

 

Dieses eBook ist ein Ratgeber und dient als erste Orientierungshilfe.

Wie ist der Name Jude entstanden?

 

 

Wie ist der Name Jude entstanden?

 

Der Begriff „Jude“ leitet sich vom hebräischen Wort „Yehudi“ (יְהוּדִי) ab, das sich auf die Nachkommen des Stammes Juda bezieht. In der Bibel wird Judas als einer der zwölf Söhne Jakobs und der Stammvater des Stammes Juda erwähnt. Heute bezieht sich „Jude“ auf eine Person, die das Judentum als ihre Religion bekennt oder eine jüdische Abstammung hat. Der Begriff Jude kommt von dem Wort Danke. Der Name „Israel“ hat im Hebräischen die Bedeutung von „Gottesstreiter“ oder „Gotteskämpfer“, basierend auf der biblischen Erzählung, in der Jakob mit einem Engel kämpfte und den Segen erhielt.

Die Bezeichnung „Jude“ wurde möglicherweise erstmals in der Zeit des Babylonischen Exils am Perserhof verwendet. Nach der Eroberung Babyloniens durch die Perser im 6. Jahrhundert v. Chr. erließ der persische König Kyros der Große Edikte, die es den Juden erlaubten, nach Jerusalem zurückzukehren und ihren Tempel wieder aufzubauen.

Es ist möglich, dass sich die Bezeichnung „Jude“ in dieser Zeit etablierte, als die Perser mit den verschiedenen Völkern und Gruppen in ihrem Reich in Kontakt kamen, einschließlich derjenigen, die aus dem Königreich Juda zurückkehrten.

Die Entwicklung von Abraham bis zum Königreich Juda ist ein wichtiger Abschnitt in der Geschichte des biblischen Israel. Hier ist eine grobe chronologische Übersicht:

Abraham: Als Stammvater der Israeliten gilt Abraham, der gemäß der biblischen Erzählung im 19. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er wird als der erste Patriarch betrachtet und spielte eine Schlüsselrolle in der Verheißung eines besonderen Bundes mit Gott.

Isaak und Jakob: Isaak, der Sohn Abrahams, und Jakob, der Enkel Abrahams, setzten die Linie der Patriarchen fort. Jakob hatte zwölf Söhne, die die Stammväter der zwölf Stämme Israels wurden.

Die zwölf Stämme in Ägypten: Aufgrund von Hungersnot zog Jakobs Familie nach Ägypten. Dort entwickelte sich die Gruppe zu einer großen Gemeinschaft, die als die Zwölf Stämme Israels bekannt ist.

Die Zeit in Ägypten und der Auszug: Die Israeliten gerieten unter die Herrschaft der Ägypter, was zu ihrer Versklavung führte. Gemäß der biblischen Erzählung führte Mose die Israeliten im 13. Jahrhundert v. Chr. aus der ägyptischen Sklaverei heraus.

Die Wüstenwanderung und der Bundesschluss: Nach dem Auszug verbrachten die Israeliten 40 Jahre in der Wüste, wo sie den Bund mit Gott am Berg Sinai schlossen. Dabei erhielten sie die Zehn Gebote und andere Gesetze.

Die Eroberung Kanaans: Unter der Führung von Josua eroberten die Israeliten das Land Kanaan, das später als das Verheißene Land bekannt wurde.

Die Richterzeit: Nach der Eroberung gab es eine Phase der Richter, charismatischer Führer, die das Volk in verschiedenen Zeiten der Bedrängnis leiteten.

Die Einsetzung von Königen: Die Israeliten forderten einen König, und Saul wurde der erste König. David folgte ihm, und unter Salomo erreichte das Königreich Israel seinen Höhepunkt.

Die Spaltung des Königreichs: Nach Salomos Tod spaltete sich das Königreich in das Nordreich Israel und das Südreich Juda.

Das Königreich Juda: Das Königreich Juda umfasste die Stämme Juda und Benjamin und hatte Jerusalem als Hauptstadt. Es überlebte länger als das Nordreich Israel und existierte bis zur babylonischen Eroberung Jerusalems im 6. Jahrhundert v. Chr.

Diese Phase der Geschichte bildet die Grundlage für viele der biblischen Erzählungen und prägt das Verständnis der Identität und des Glaubens der Israeliten.

 

Das Judentum

 

Das Judentum ist eine der ältesten monotheistischen Religionen der Welt und eine der bedeutendsten in Bezug auf Geschichte, Kultur und Einfluss auf andere Religionen. Hier sind einige grundlegende Informationen über das Judentum:

Monotheismus: Das Judentum ist streng monotheistisch, was bedeutet, dass es an einen einzigen allmächtigen Gott glaubt, der die Welt erschaffen hat und über sie wacht. Dieser Glaube ist im Shema, einem zentralen Gebet des Judentums, ausgedrückt: „Höre, Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist ein Einziger.“Heilige Schriften: Die heiligen Schriften des Judentums sind die Tanach (auch bekannt als Hebräische Bibel) und der Talmud. Die Tanach umfasst das Alte Testament der Bibel und besteht aus den Büchern der Tora (Pentateuch), den Propheten und den Schriften. Der Talmud ist eine Sammlung von Kommentaren und Auslegungen der Tora und bildet die Grundlage für das jüdische religiöse Gesetz, das Halacha.Gottesdienst und Gebet: Juden versammeln sich in Synagogen zum Gebet und Gottesdienst. Der Sabbat, der von Freitagabend bis Samstagabend dauert, ist der heiligste Tag der Woche und wird mit Gebeten, Festmahlen und Ruhe gefeiert. Es gibt auch zahlreiche jüdische Feiertage, darunter Rosh Hashanah, Jom Kippur, Chanukka, Purim und Pessach.Ethik und Moral: Das Judentum legt großen Wert auf Ethik und moralisches Verhalten. Die Zehn Gebote sind ein zentrales moralisches Lehrwerk, und die jüdische Tradition betont die Bedeutung von Tzedakah (Wohltätigkeit) und Gerechtigkeit.Geschichte: Die jüdische Geschichte ist von Wanderungen, Verfolgungen und Diaspora geprägt. Zu den wichtigsten Ereignissen gehören die Babylonische Gefangenschaft, die Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels in Jerusalem, die Verbreitung des Judentums in der Diaspora und der Holocaust während des Zweiten Weltkriegs. Dennoch haben Juden über die Jahrhunderte hinweg ihre Religion und Kultur bewahrt und weiterentwickelt.Vielfalt: Das Judentum ist keine monolithische Religion, sondern weist vielfältige Strömungen auf, darunter das orthodoxe Judentum, das konservative Judentum, das reformierte Judentum und das rekonstruktive Judentum. Diese Strömungen haben unterschiedliche Interpretationen von religiösen Gesetzen und Praktiken.Israel: Der Staat Israel ist das historische und moderne Zentrum des Judentums. Die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 hatte eine große Bedeutung für die jüdische Welt.

 

Das Judentum ist eine reiche und facettenreiche Religion, die eine wichtige Rolle in der Weltgeschichte und der Entwicklung abrahamitischer Religionen gespielt hat. Es hat auch erheblichen Einfluss auf Kunst, Kultur, Ethik und Philosophie ausgeübt.

Wikipedia: „Unter Judentum versteht man einerseits die Religion, die Traditionen und Lebensweise, die Philosophie und meist auch die Kulturen der Juden (Judaismus) und andererseits die Gesamtheit der Juden.

Die jüdische Religion ist die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen. Sie hat eine Geschichte von mehr als 3000 Jahren, in denen sie sich entwickelt hat. Die jüdische Eingottlehre wird als ethischer Monotheismus bezeichnet: „Gott ist im Judentum Inbegriff ethischen Wollens.“

Historisch wird zwischen aschkenasischem, mizrachischem und sephardischem Judentum unterschieden. Seit dem Durchbruch der jüdischen Aufklärung gibt es zusätzlich religiöse Unterteilungen in Reformjudentum, konservatives und orthodoxes Judentum mit verschiedenen Strömungen.

Grundlage des Judentums ist die Tora (hier deutsch „Gesetz“), das sind die fünf Bücher Mose, die den für das Judentum wichtigsten Teil der hebräischen Bibel (Tanach) bilden, sowie die, die Tora erläuternden rabbinischen Schriften, welche traditionellerweise als „mündliche Tora“ bezeichnet werden.

Im Jahr 2010 lebten weltweit etwa 13,5 bis 15 Millionen Juden, die meisten in Israel und in den Vereinigten Staaten von Amerika. 10 bis 15 Prozent von ihnen werden der jüdischen Orthodoxie zugerechnet.

Jüdische Gemeinden werden geistlich und rechtlich von einem Rabbiner geleitet. Sephardische Juden sowie die Karäer bezeichnen ihren geistlichen Leiter auch als Chacham (Weiser). Bei jemenitischen Juden ist der Begriff Mori (mein Lehrer) gebräuchlich. Die Gottesdienste werden im Allgemeinen von einem Kantor (Chasan) oder allgemeiner gesagt von einem Vorbeter geleitet; zu ihrer Durchführung wird ein Quorum bzw. (hebräisch) Minjan, das heißt, die Versammlung von zehn religiös volljährigen jüdischen Personen (in der Orthodoxie nur Männer), benötigt. Die allgemeine, weltliche Leitung einer jüdischen Gemeinde hingegen liegt bei einem von den Gemeindemitgliedern zu wählenden Gemeindevorstand.

Einer der grundlegenden Unterschiede zwischen orthodoxem Judentum und den nicht-orthodoxen Strömungen ist das Verständnis der Offenbarung am Berg Sinai, wobei die Orthodoxie vom buchstäblichen Sinn der von Moses empfangenen Tora als unbedingt gültiger Weisung ausgeht. Das nicht-orthodoxe Judentum versteht diese Offenbarung nicht als absolut, sondern als einen fortdauernden Prozess des Dialoges Gottes mit seinem Volk, in der Zeit und in den Kulturen. Im Kontext dieser historisch-kritischen Auslegung der Offenbarung entstanden alle nicht-orthodoxen Strömungen des Judentums. Da sie alle die Entwicklung betonen, gehören sie zum progressiven Judentum im weitesten Sinne. Im engeren Sinne gehören zum progressiven Judentum alle Gruppen des Reform-Judentums, die sich im Verband Weltunion für progressives Judentum zusammengeschlossen haben.

In Israel identifizieren sich die meiste jüdischen Israelis mit einer von vier Gruppen, den Haredi (ultraorthodoxen), den Religiösen (Orthodoxen, „Dati“), den Masorti (“Traditionellen”) und den Hiloni („Säkularen“). Unter Einfluss einiger Freikirchen entstand in den USA die Gruppe der so genannten messianischen Juden (Eigenbezeichnung) oder modernen Judenchristen, die sich zum Christentum bekennt. Meist sind dies konvertierte Juden evangelikaler Prägung, die an ihrer jüdischen Identität festhalten sowie ein paar jüdische Traditionen pflegen und hauptsächlich in den USA zu finden sind. „Messianisches“ Judentum ist nach dem Verständnis aller anderen Strömungen des Judentums (orthodox, konservativ, liberal, reformiert) im religiösen Sinn kein Judentum, da seine Interpretation der Tradition christlich ist.“

 

Reformjudentum und traditionelles Judentum

 

Zitat aus https://religionsforum.de/showthread.php?tid=3017

Reformjudentum

„Das Reform – oder auch das liberale Judentum entstand im 19. Jahrhundert – zur Zeit der Aufklärung, oder vielmehr als Folge dessen – in Deutschland.Es entfernt sich in folgenden Punkten vom traditionellen (gemeint ist das orthodoxe) Judentum:

Änderung der Gebetsordnung – lange Gebete wurden teilweise gekürzt, der Gottesdienst z.T. in der Landessprache abgehalten, eine Orgel wurde zugelassen, Männer waren nicht mehr verpflichtet eine Kopfbedeckung zu tragen und die Frauen mussten nicht mehr getrennt von den Männern sitzen.Die Auserwähltheit des Volkes Israel: Die Auserwähltheit wurde nicht mehr betont, da man der Ansicht war, dass das Land, im dem ein Jude/eine Jüdin wohne, automatisch sein Land ist (zu dieser Zeit waren Juden in verschiedenen Ländern gleichberechtigt).Die Einheit von Volk und Religion: Das Judentum wurde auf eine Konfession reduziert, da kein Anspruch mehr auf Erez Israel (das Land Israel) erhoben wurde.Die Lebensweise/Realisierung des göttlichen Willens: Die Hoffnung auf den Messias, wurde zu einer Hoffnung auf eine messianische Zeit. Der Messias (der Gesalbte, der „König“) als solches war nicht mehr relevant, da es diesen Anspruch auf Israel nicht mehr gab. Denn nach dem traditionellen Judentum, wird der Messias der neue König über Israel sein. Die Torah – Gebote mit einem ethischen Hintergrund wurden in den Vordergrund gestellt, während liturgisch und rituelle Gebote mehr und mehr an Bedeutung verloren. Frauen gelten als gleichberechtigt, dürfen also auch den Talmud studieren und können Rabbinerinnen werden.Das Reformjudentum ist eine moderne Interpretation des Judentums. So weist es die Idee der göttlich offenbarten Torah zurück und schreibt ihre Verfassung göttlich inspirierten Menschen zu. Darum werden die liturgischen und rituellen Gebote als lehrreich und in sich durchaus sinnvoll, aber nicht als bindend betrachtet.

2. Die Position des traditionellen Judentums

Das traditionelle Judentum versteht sich als theodezentrisch, d.h. Gott steht im Mittelpunkt. Gott hat das Volk Israel auserwählt (zu seinem Volk erwählt) und das Volk nahm diesen Bund ,durch die Übernahme der schriftlichen und mündlichen Torah am Sinai, an. D.h. Gott offenbarte anhand der Torah seinen Willen und das Volk Israel verpflichtete sich freiwillig dazu diesen Willen zu realisieren. Und dabei macht es keine Abstriche, die Torah bestimmt das ganze Leben, da sie jeden Bereich des Lebens umfasst. Es gelten also alle 613 Ge – und Verbote (sofern sie heute realisierbar sind) gleichermaßen, nicht so wie im Reformjudentum wo die ethischen im Vordergrund stehen. Zu diesem Bund gehört auch das Land Israel, welches Gott seinem Volk versprochen hat. Eben aus diesem Grund spielt der Messias eine so wichtige Rolle, weil er der Gesalbte und somit der neue König über Israel sein wird und alle Juden (nach Israel) heimkehren werden. Von der Vorstellung der Heimkehr wie von der Vorstellung der Wiedererrichtung des Tempels hat sich das Reformjudentum jedoch entfernt, eben weil es keinen solchen Anspruch auf das Land Israel erhebt. Auch die Stellung der Frau ist traditionell ist eine andere. Frauen sitzen in der Synagoge von den Männern getrennt, lernen nicht den Talmud und üben das Amt des Rabbiners nicht aus, da dies nicht ihre Aufgaben sind. Männer und Frauen haben unterschiedliche Aufgaben. Deshalb sollen sie sich auch von einander unterscheiden, wie es in der Torah heisst: Männer dürfen keine Frauenkleidung tragen und Frauen keine Männerkleidung (nach 5. B. Moses 22;5).“

 

Wie ist das Judentum entstanden?

 

Das Judentum hat eine lange und komplexe Entstehungsgeschichte, die sich über Jahrtausende erstreckt. Die Ursprünge des Judentums können bis in die Zeit des biblischen Patriarchen Abraham zurückverfolgt werden, der vor etwa 3.800 Jahren lebte. Hier sind einige Schlüsselphasen und Entwicklungen in der Entstehung des Judentums:

Die Abrahamszeit: Abraham gilt als der Stammvater des jüdischen Volkes. Laut der jüdischen Tradition führte Gott einen Bund mit ihm, der in der Tora (dem ersten Teil der hebräischen Bibel) festgehalten ist. Dieser Bund legte die Grundlagen für den monotheistischen Glauben an den einen Gott und versprach Abraham und seinen Nachkommen ein besonderes Land (Kanaan).Die Zeit in Ägypten: Die Nachkommen von Abraham, die Israeliten, lebten eine Zeitlang in Ägypten, wo sie versklavt wurden. Moses führte die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei und empfing die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai, die grundlegende moralische und religiöse Prinzipien für das jüdische Volk festlegten.Die Landnahme Kanaans: Nach ihrer Befreiung aus Ägypten zogen die Israeliten unter der Führung von Joshua in das Land Kanaan ein, das später als das Land Israel bekannt wurde. Dies war der Beginn der jüdischen Geschichte in ihrem eigenen Land.Das Königreich Israel: Unter Königen wie David und Salomo wurde Israel zu einem vereinten Königreich. Später teilte es sich in das Nordreich Israel und das Südreich Juda.Die Babylonische Gefangenschaft: Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberte das neubabylonische Reich das Königreich Juda und führte einen Großteil der Bevölkerung in die Babylonische Gefangenschaft. Während dieser Zeit begannen jüdische Gelehrte, die heiligen Schriften niederzuschreiben, was zur Entstehung der Tora führte.Die Rückkehr nach Jerusalem: Nach der persischen Eroberung Babyloniens kehrten die Juden nach Juda zurück und begannen mit dem Wiederaufbau des Zweiten Tempels in Jerusalem. Dies markierte eine wichtige Phase in der jüdischen Geschichte.Die Römische Herrschaft: Im 1. Jahrhundert n. Chr. geriet das jüdische Land erneut unter fremde Herrschaft, diesmal unter römische Kontrolle. Diese Periode führte zur Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr. und zur Verstreuung der Juden in der Diaspora.Rabbinisches Judentum: Während der Zeit der Diaspora entwickelte sich das rabbinische Judentum, das auf die Lehren der Rabbiner und Gelehrten zurückgeht. Die Talmud und der Midrasch sind wichtige Texte des rabbinischen Judentums.Moderne Entwicklungen: Im Laufe der Jahrhunderte haben sich verschiedene jüdische Strömungen entwickelt, darunter das orthodoxe, konservative und reformierte Judentum. Das 19. und 20. Jahrhundert brachten große Veränderungen und die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.

Die Entstehung des Judentums ist also das Ergebnis einer langen historischen Entwicklung, die die religiösen, kulturellen und politischen Erfahrungen des jüdischen Volkes widerspiegelt. Die schriftlichen Aufzeichnungen, insbesondere die Tora und der Talmud, haben eine wichtige Rolle bei der Bewahrung und Überlieferung der jüdischen Tradition und Lehre gespielt.

 

Warum konnten die Juden als Volk Jahrtausende überdauern?

 

Die Überlebensfähigkeit des jüdischen Volkes über Jahrtausende trotz Verfolgung, Zerstreuung und zahlreichen Herausforderungen ist ein komplexes und tiefgehendes Thema. Es gibt mehrere Faktoren, die dazu beigetragen haben, dass die jüdische Gemeinschaft über die Jahrhunderte hinweg Bestand hatte:

Religiöse Identität: Die jüdische Religion und die religiöse Identität spielen eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung der jüdischen Gemeinschaft. Das Judentum betont die Werte, die Überlieferung und die Gemeinschaft, und dies hat dazu beigetragen, die kulturelle Identität der Juden zu bewahren.Gemeinschaft und Tradition: Die jüdische Gemeinschaft ist seit langem stark durch Tradition und Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt. Das Weitergeben von Bräuchen, Riten, Geschichten und die Bedeutung der Familie sind wesentliche Bestandteile der jüdischen Kultur.Anpassungsfähigkeit: Die jüdische Gemeinschaft hat sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder an verschiedene Kulturen und Gegebenheiten angepasst, ohne ihre Identität zu verlieren. Dieser Prozess der Anpassung und Integration in verschiedene Gesellschaften hat dazu beigetragen, das jüdische Volk zu erhalten.Bildung und Wissen: Die Betonung von Bildung und Wissen ist ein charakteristisches Merkmal der jüdischen Kultur. Die jüdische Tradition der Studien und des intellektuellen Engagements hat dazu beigetragen, das jüdische Volk zu stärken und seine Mitglieder dazu zu ermutigen, in verschiedenen Bereichen erfolgreich zu sein.Resilienz und Widerstandsfähigkeit: Die jüdische Gemeinschaft hat im Laufe der Geschichte viele Verfolgungen und Herausforderungen erlebt. Trotzdem hat sie eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit zur Erholung gezeigt.Glaube und Hoffnung: Der Glaube und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben vielen Juden in schwierigen Zeiten geholfen, ihre Identität zu bewahren und aufrechtzuerhalten.

Die Geschichte des jüdischen Volkes ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Verfolgung und von Erfolgen. Die Überlebensfähigkeit der jüdischen Gemeinschaft beruht auf einer Kombination von Faktoren, die dazu beigetragen haben, diese einzigartige Kultur und Identität über Jahrtausende hinweg zu bewahren. Es ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Stärke und Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft.

 

Die Juden warten auf den Messias

 

Im Judentum gibt es die messianische Erwartung, und viele Juden warten auf die Ankunft des Messias. Der Messias (hebräisch: „Mashiach“) wird im jüdischen Glauben als ein zukünftiger Erlöser und König erwartet, der Israel wiederherstellen, Gerechtigkeit herstellen und den Frieden in der Welt fördern wird.

Die Vorstellungen vom Messias im Judentum sind vielfältig, und es gibt unterschiedliche Interpretationen darüber, wer der Messias sein wird und wie seine Ankunft aussehen wird. Einige Gläubige erwarten einen politischen Führer, der das jüdische Volk zurück ins verheißene Land führen wird, während andere einen geistigen oder moralischen Führer erwarten, der eine Ära des Friedens und der spirituellen Erneuerung einleitet.

Es ist wichtig zu betonen, dass die messianische Erwartung im Judentum eine spirituelle und theologische Komponente darstellt, und die genauen Vorstellungen können je nach jüdischer Strömung variieren. Die messianische Hoffnung ist ein zentrales Element in der jüdischen Tradition und wird oft im Gelobt und in verschiedenen jüdischen Feiern ausgedrückt. Die Ankunft des Messias wird als eine Zeit des Friedens, der Gerechtigkeit und der spirituellen Vollendung angesehen.

 

Geschichten aus dem Midrasch

 

Der Midrasch (auch Midrash geschrieben) ist eine Form der jüdischen Exegese oder Interpretation der hebräischen Bibel, insbesondere des Alten Testaments. Der Begriff „Midrasch“ leitet sich vom hebräischen Wort „darash“ ab, was so viel bedeutet wie „suchen“ oder „erforschen“. Der Midrasch ist eine Sammlung von Erzählungen, Legenden, Kommentaren, moralischen Lehren und theologischen Interpretationen, die auf biblischen Texten basieren.

Der Midrasch dient dazu, die biblischen Texte zu vertiefen, zu interpretieren und auf aktuelle Fragestellungen anzuwenden. Er ist eine wichtige Quelle für die jüdische Exegese und die theologische Reflexion und hat einen bedeutenden Einfluss auf das Verständnis und die Auslegung der hebräischen Bibel im Judentum.

 

Rabbi Akiva

 

Rabbi Akiva war einer der größten jüdischen Gelehrten und Lehrer des 1. Jahrhunderts. Er begann sein Studium der Tora erst im Alter von 40 Jahren und arbeitete zunächst als Schäfer. Eines Tages sah er, wie Wasserfälle Steine ausgehöhlt hatten. Dies inspirierte ihn, seine Studien aufzunehmen, und er begann, die Tora zu lernen.

Rabbi Akiva sagte: „Wenn das weiche Wasser die harten Steine aushöhlen kann, dann kann auch die Tora, die das höchste Gut ist, mein Herz erreichen und verändern.“ Er widmete sich dem Studium der Tora mit großer Hingabe und wurde schließlich einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit.

Diese Parabel aus dem Midrasch lehrt, dass es nie zu spät ist, Wissen und Spiritualität zu suchen und dass das Studium der Tora das Herz und den Geist verändern kann, unabhängig vom Alter oder den Lebensumständen. Sie betont die Bedeutung des kontinuierlichen Lernens und der Hingabe im Judentum.

 

Rabbi Hillel

 

Ein Mann kam zu Rabbi Hillel und forderte ihn auf, die Essenz der Tora in einem einzigen Satz zusammenzufassen, da er wenig Zeit hatte. Rabbi Hillel antwortete gelassen: „Was du selbst nicht möchtest, das tu‘ auch anderen nicht an. Dies ist die ganze Tora, der Rest ist Kommentar. Geh und lerne.“

Rabbi Hillel lehrt, dass Mitgefühl, Güte und die Einhaltung ethischer Grundsätze im Umgang mit anderen von zentraler Bedeutung sind. Dies ist eine zeitlose Botschaft, die zeigt, dass die Tora auf ethischen Grundlagen aufgebaut ist und dass das Verständnis und die Anwendung dieser Prinzipien von entscheidender Bedeutung sind.

 

Der Schatz im Inneren

 

Es war einmal ein König, der einen wertvollen Schatz hatte, den er unter Verschluss hielt. Dieser Schatz war von unschätzbarem Wert, und er wollte sicherstellen, dass niemand darauf zugriff. Der König wusste, dass sein Schatz sicher war, solange er ihn vor den Augen der Welt versteckte.

Eines Tages beauftragte der König einen klugen Berater, den Schatz zu sichern. Der Berater suchte nach einem sicheren Versteck und schlug vor, den Schatz tief unter der Erde zu vergraben. Der König stimmte zu, und der Schatz wurde in einer tiefen Grube vergraben, die sorgfältig abgedeckt wurde.

Einige Zeit später erzählte der König einem weisen Freund von seinem Schatz und seinem Versteck. Der Freund erwiderte: „Wieso verbirgst du einen so wertvollen Schatz unter der Erde? Der wahre Wert des Schatzes liegt darin, dass er der Welt von Nutzen ist. Lass uns den Schatz ausgraben und nutzen, um den Bedürftigen zu helfen und Gutes zu tun.“

Der König erkannte die Wahrheit in den Worten seines Freundes. Gemeinsam gruben sie den Schatz aus und nutzten ihn, um Wohltätigkeitsprojekte zu finanzieren und den Armen zu helfen.

Diese Parabel lehrt, dass der wahre Wert von Reichtum und Wissen darin liegt, sie zu teilen und anderen zu helfen. Sie erinnert daran, dass Schätze im Herzen und in der Gemeinschaft gefunden werden und dass Güte und Großzügigkeit von unschätzbarem Wert sind.

 

Eine Geschichte aus dem Midrasch über das Glück

 

Es war einmal ein weiser Rabbi, der in einem kleinen jüdischen Dorf lebte. Eines Tages kamen einige Dorfbewohner zu ihm und baten ihn, ihnen das Geheimnis des wahren Glücks zu verraten.

Der Rabbi lächelte und willigte ein, ihnen eine Geschichte zu erzählen. „Vor langer Zeit gab es einen armen Mann, der sein ganzes Leben lang nach Glück gesucht hatte. Eines Tages hörte er von einem weisen alten Mann in einem fernen Land, der das Geheimnis des wahren Glücks kannte. Der arme Mann beschloss, zu diesem weisen Mann zu reisen und das Geheimnis zu lernen.

Er machte sich auf eine lange Reise und überwand viele Hindernisse und Schwierigkeiten. Schließlich erreichte er das Dorf, in dem der weise Mann lebte. Er bat um eine Audienz und wurde in das Haus des Weisen geführt. Der Weise hörte geduldig zu, als der arme Mann seine Geschichte erzählte und nach dem Geheimnis des Glücks fragte. Der Weise lächelte und sagte: ‚Mein Freund, das Geheimnis des wahren Glücks ist in dir. Es ist nicht in der Ferne zu finden, sondern in deinem eigenen Herzen.‘

Der arme Mann war verwirrt und fragte, wie er das Glück in seinem Herzen finden könne. Der Weise antwortete: ‚Du findest das Glück, indem du dankbar für das bist, was du hast, anstatt dich nach dem zu sehnen, was du nicht hast. Das Glück ist in den kleinen Dingen des Lebens, in der Liebe deiner Familie und Freunde, in der Schönheit der Natur und in deinem eigenen Herzen.‘ Der arme Mann verstand die Weisheit des Weisen und kehrte zurück in sein Dorf.

 

Eine Geschichte aus dem Midrasch über die Liebe

 

Es war einmal ein junger Rabbi, der in einem kleinen Dorf lebte und für seine außergewöhnliche Liebe und Mitgefühl bekannt war. Die Menschen im Dorf bewunderten ihn und kamen oft zu ihm, um Rat und Trost zu suchen.

Eines Tages kam ein Mann zu dem jungen Rabbi und bat um Hilfe. Er erzählte dem Rabbi von seiner unglücklichen Ehe und wie er und seine Frau ständig stritten. Der Rabbi hörte aufmerksam zu und sagte dann: „Ich werde dir helfen, aber du musst mir etwas versprechen.“

Der Mann war bereit, alles zu tun, um seine Ehe zu retten, und willigte ein. Der Rabbi sagte: „Ich werde dir eine Aufgabe geben. Du musst einen Tag lang Liebe in die Welt tragen. Du musst jedem, den du begegnest, Liebe schenken, sei es ein Lächeln, ein freundliches Wort oder eine gute Tat. Wenn du das schaffst, komme am Abend zu mir zurück.“

Der Mann war verwirrt, aber er stimmte zu. Er verließ das Haus des Rabbiners und begann, Liebe in die Welt zu tragen. Er half einem alten Mann, seine Einkäufe nach Hause zu tragen, spielte mit Kindern im Park und half einer Frau, ihre gefallenen Lebensmittel aufzuheben. Bei jedem Akt der Liebe fühlte er sich wohler und sein Herz wurde leichter.

Am Abend kehrte er zum Rabbi zurück und berichtete von seinen Erfahrungen. Der Rabbi lächelte und sagte: „Du hast die Aufgabe erfüllt, die ich dir gegeben habe. Du hast Liebe in die Welt gebracht, und das hat dein Herz geöffnet.“ Der Mann fand die Worte des Rabbiners berührend und dankte ihm von Herzen. Dann kehrte er nach Hause zurück und begann, die Liebe und das Mitgefühl, die er an diesem Tag erlebt hatte, in seine Ehe zu tragen.

Mit der Zeit begann sich seine Beziehung zu seiner Frau zu verbessern. Die Liebe und das Mitgefühl, die er in die Welt gebracht hatte, hatten auch seine Ehe gerettet. Und so wurde das Dorf zu einem Ort, an dem die Menschen die Bedeutung der Liebe und des Mitgefühls lernten.

 

Antisemitismus

 

Antisemitismus ist eine Form des Hasses und der Diskriminierung, die sich gegen Juden richtet. Es hat eine lange Geschichte und ist in vielen Teilen der Welt aufgetreten. Antisemitismus kann auf individueller, sozialer und institutioneller Ebene auftreten und sich in verschiedenen Formen manifestieren, einschließlich:

Vorurteile und Stereotypen: Dies beinhaltet die Verbreitung von Vorurteilen und negativen Stereotypen über Juden, wie zum Beispiel die Verbreitung von Verschwörungstheorien, die Juden für gesellschaftliche Probleme verantwortlich machen.Hassverbrechen: Antisemitismus kann in Form von Gewalttaten, Vandalismus oder Angriffen gegen jüdische Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Einrichtungen auftreten.Diskriminierung: Diskriminierung aufgrund der jüdischen Religion oder Ethnie kann in verschiedenen Lebensbereichen auftreten, einschließlich Arbeit, Bildung und Wohnen.Institutioneller Antisemitismus: Dies bezieht sich auf diskriminierende Praktiken und Politiken auf staatlicher oder institutioneller Ebene, die sich gegen Juden richten.

Antisemitismus ist tief verwurzelt und hat in der Geschichte zu grausamen Verfolgungen und Pogromen geführt, darunter der Holocaust während des Zweiten Weltkriegs, bei dem Millionen von Juden ermordet wurden.

Die Bekämpfung des Antisemitismus erfordert die Zusammenarbeit von Regierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Einzelpersonen. Bildung und Aufklärung sind wichtige Werkzeuge, um Vorurteile und Stereotypen zu bekämpfen. Darüber hinaus sind Gesetze und Maßnahmen zum Schutz von Minderheiten und zur Verfolgung von Hassverbrechen entscheidend.

Es ist wichtig zu betonen, dass Antisemitismus inakzeptabel ist und ein Verstoß gegen die Prinzipien der Menschenrechte und der Gleichheit ist. Die internationale Gemeinschaft hat sich verpflichtet, diese Form des Hasses zu bekämpfen und die Rechte und die Sicherheit von jüdischen Gemeinschaften zu schützen.

 

Darf man Israel kritisieren?

 

Zitate aus https://www.n-tv.de/politik/Ist-Kritik-an-Israel-antisemitisch-Herr-Klein-article24506427.html

 

„Seit dem grausamen Terrorangriff der Hamas auf Israel redet Deutschland wieder über Antisemitismus. Aber was genau ist das eigentlich? Wo beginnt er, wo hört Kritik an der Regierung Israels auf? Was haben Palästinenser und Nazis gemeinsam? Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Felix Klein, gibt bei ntv.de Antworten.

ntv.de: Herr Klein, wie erschrocken waren Sie nach dem 7. Oktober von den Bildern von feiernden Menschen auf deutschen Straßen?

Felix Klein: Diese Bilder haben mich schockiert. Wenn Menschen bestialisch ermordet werden, erwartet man Empathie und Mitgefühl als Reaktion. Doch der Hass war größer.

Wie erklären Sie sich diesen Antisemitismus von Muslimen in Deutschland?

Wir haben in Deutschland offenbar zugelassen, dass sich in manchen Städten Parallelgesellschaften gebildet haben, in denen fanatischer Hass auf Israel und Juden an der Tagesordnung ist. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Dass sich das hier so aufgeheizt hat, zeigt, dass unsere Integrationspolitik besser werden muss.

Wie verbreitet ist Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland wirklich? Bei der Berichterstattung drängt sich manchmal der Eindruck auf: Eigentlich betrifft es alle.

Die große Mehrheit der Muslime in Deutschland ist nicht antisemitisch eingestellt. Allerdings zeigte eine Studie im Auftrag des American Jewish Committee vor zwei Jahren, dass Antisemitismus häufiger unter den Muslimen verbreitet ist, die regelmäßig in die Moschee gehen.

Welche Rolle spielen die Imame dabei?

Darüber wissen wir viel zu wenig. Ich beobachte aber, dass manche Imame im Gespräch mit offiziellen Stellen das sagen, was diese hören wollen, und sich dann ganz anders äußern, wenn sie in der Moschee predigen. Das ist ein Problem. Auch vom türkisch finanzierten Moscheenverband Ditib habe ich nach dem Hamas-Massaker in Israel nicht viel gehört. Wir müssen sie mehr in die Pflicht nehmen.

Antisemitismus ist kein muslimischer Import, sondern ihn gibt es seit Jahrhunderten in Deutschland. Warum trifft es immer wieder die Juden?

Es ist in der Tat der älteste Hass, den wir in Europa kennen. Er ist erklärbar durch die jahrhundertealte Tradition der Kirchen. Sie grenzten sich vom Judentum als Ursprungsreligion ab und machten die Juden verächtlich. Das betraf sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche. Martin Luther hat als Verfasser judenfeindlicher Schriften den Grundstein für die Dominanz des Antisemitismus in der deutschen und europäischen Kulturgeschichte gelegt. Dahinter steckt ein einfacher Mechanismus: Gerade in Krisenzeiten suchen Menschen nach einem Schuldigen. Man konnte immer mit dem Finger auf die Juden zeigen, weil sie vermeintlich anders waren.

Neben dem religiösen Antisemitismus gibt es weitere Formen, etwa von den Nazis und Linken. Wir benutzen aber immer den gleichen Begriff, obwohl das ganz unterschiedliche Gruppen sind. Wie passt das zusammen?

Die Grundlage bilden immer Verschwörungsmythen. Den Juden wird eine Übermacht auf die Geschicke der Weltpolitik zugeschrieben. Das ist ein einfaches, aber falsches Erklärungsmuster für komplexe Fragen. Juden werden für alle Übel der Welt verantwortlich gemacht. Gemeinsam haben alle Formen des Judenhasses auch, dass eine Koexistenz nicht möglich ist, anders als beim Rassismus. Ein Rassist kann sehr gut mit seinem Opfer leben, solange er es dominiert und unterdrückt. Das ist beim Judenhass nicht möglich.

Warum nicht?

Weil die vermeintliche jüdische Übermacht als existenzbedrohend wahrgenommen wird. Der Antisemit sieht sich in einer imaginären Verteidigungshaltung. Deshalb erscheint die Vernichtung als die einzig konsequente Antwort. So stand es immer schon in der Hamas-Gründungsakte: Israel muss vernichtet und Juden weltweit ermordet werden. Diese Vernichtungsideologie hatten die Nazis in anderer Form auch. Bei denen war sie außerdem rassisch konnotiert.

Und der Antisemitismus von links?

Der kommt subtiler daher. Er stellt eher einen angeblichen Zusammenhang von Juden und Kapital in den Mittelpunkt. Juden werden als Strippenzieher des Finanzwesens dargestellt. So werden Jüdinnen und Juden als Verursacher der Übel des Kapitalismus dargestellt.

Aber zugleich von rechts auch für die Übel des Kommunismus.

Richtig. Darin zeigt sich die ganze Absurdität des Antisemitismus.

Manche Linke stellen Israel als neokoloniale Macht dar, die den Palästinensern das Land weggenommen habe und sie unterdrücke. Demnach geht es nicht gegen Juden, sondern um eine Art antikolonialen Freiheitskampf. Ist das so falsch?

Diese postkoloniale Theorie ist aus meiner Sicht unzutreffend. Völkerrechtlich ist an der Gründung des Staates Israel nichts zu beanstanden. Die Generalversammlung der UNO stimmte ihr 1948 zu. Die palästinensische Bevölkerung bekam keine Möglichkeit, darüber abzustimmen, weil gleich danach mehrere arabische Staaten Israel angriffen. Die postkoloniale Theorie ist aber aus einem weiteren Grund bei uns in Deutschland und Europa problematisch.

Welcher wäre das?

Israel wurde zu einem Zufluchtsort für verfolgte Juden aus der ganzen Welt. Gerade im Holocaust wurde offensichtlich, dass die Juden einen eigenen Staat brauchen. Das kollidiert massiv mit der postkolonialen Theorie.

Wäre es vorstellbar, dass ein Palästinenser sagt: „Ich finde es falsch, dass Israel so gegründet wurde, ich habe aber nichts gegen Juden“? Oder ist der Judenhass mit dem Aberkennen des Existenzrechts Israels untrennbar verbunden?

Das ist nicht zu trennen. Das wäre ganz klar Israel-bezogener Antisemitismus. Das Existenzrecht Israels infrage zu stellen, ist antisemitisch. Das ist Konsens in der seriösen Forschung. In Projekten an Schulen, die ich begleite, wird arabischstämmigen Schülerinnen und Schülern oft diese Frage gestellt: Wenn es Israel nicht mehr gäbe, würdet ihr dann trotzdem Juden hassen? Die Antwort lautet zu 99 Prozent „Ja“.

Von welcher Gruppe in Deutschland geht für jüdisches Leben die größte Gefahr aus?

Wenn Sie sich die Kriminalstatistik ansehen, ist es der rechtsextreme Antisemitismus, der die größte Gefahr darstellt. Da geht es um Volksverhetzungen, Beleidigungen und auch Gewalttaten. Der Antisemitismus von Muslimen zeigt sich oft unterhalb der Strafbarkeitsgrenze, zum Beispiel in Pöbeleien gegen Kippaträger. Das schränkt die Lebensqualität der jüdischen Gemeinschaften in Deutschland sehr stark ein. Stärker auch als manche Straftaten von Neonazis. Denn Dinge wie Holocaustleugnung oder Volksverhetzung finden meist im Internet statt und werden oft von den Betroffenen nicht unmittelbar wahrgenommen.

Wenn man israelische Politik kritisiert, hat man schnell das Gefühl, auf ganz dünnem Eis zu wandeln und sich leicht den Vorwurf einzuhandeln, ein Antisemit zu sein. Wo hört Kritik an der Regierung Israels auf und wo fängt Antisemitismus an?

Kritik an der israelischen Regierungspolitik ist nicht per se antisemitisch und auch wir Deutsche können diese üben – so wie es Israelis ja auch selbst tun. Die Siedlungspolitik im Westjordanland beispielsweise verstößt gegen das Völkerrecht. Das zu kritisieren, ist absolut möglich, ohne sich den Vorwurf des Antisemitismus gefallen lassen zu müssen. Antisemitisch wird die Kritik dann, wenn das Existenzrecht Israels in Zweifel gezogen wird. Oder wenn das israelische Vorgehen mit den Gräueltaten der Nazis verglichen wird.

Ein häufiger Vorwurf Israels ist, dass es mit anderen, strengeren Maßstäben als andere Länder in der Welt und in der Region gemessen wird. Aber wir betrachten Israel ja auch als westliche Demokratie. Muss man da nicht höhere Maßstäbe haben als an irgendeine Diktatur?

So ist es. Man muss an das israelische Regierungshandeln Maßstäbe anlegen, wie man sie an jede andere Demokratie auch anlegen würde. Dafür gibt es einen einfachen Test: Wenn ich Israel beurteilen will, kann ich mich fragen: Würde ich das Gleiche beispielsweise über Italien sagen? Oft werden aber an das israelische Regierungshandeln Maßstäbe angelegt wie an keine andere Demokratie.

Inwiefern?

Vor einigen Jahren gab es in Tel Aviv einen Terroranschlag und Netanjahu sagte danach: „Wir müssen Maßnahmen defensiver und offensiver Art treffen.“ …Jetzt spricht aber Netanjahu tatsächlich selbst auch von Vergeltung. Er verwendet nun eine klare Kriegsrhetorik. Man darf dabei aber nicht das Selbstverteidigungsrecht Israels vergessen, das es ja wahrnehmen muss. Man muss auch sehen, dass die Hamas weiter täglich Raketen auf Israel feuert. Das wird nicht so stark gesehen, wie man es anderen Ländern zugestehen würde. Oft wird auch verwischt, dass es hier um eine Auseinandersetzung zwischen einer Demokratie und einer Terrororganisation geht. Die Forderung nach einem „Waffenstillstand“ ist dabei hoch problematisch. Sie wertet die Hamas massiv auf, als ob sie ein völkerrechtlicher Kombattant wäre. Sie ist aber nur eine Terrorgruppe.

Das humanitäre Kriegsvölkerrecht erkennt an, dass im Krieg auch Zivilisten sterben. Trotzdem sollte auch Israel versuchen, zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

Auf jeden Fall. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass sich die Hamas überhaupt nicht ans Völkerrecht hält. Sie feuert weiter Raketen auf zivile Ziele in Israel. Sie nutzt Menschen als Schutzschilde und legt ihre Kommandozentralen absichtlich in Schulen, Krankenhäuser oder Flüchtlingslager. Aber auch auf andere Weise wird mit zweierlei Maß gemessen. Als vor einigen Monaten vermutlich ein Kurde einen Terroranschlag auf das türkische Innenministerium in Ankara verübte, antwortete Präsident Erdogan mit Luftschlägen auf kurdische Stellungen. Die internationale Reaktion bestand nicht in vielmehr als einem Schulterzucken. Wenn Israel dasselbe macht, also Luftschläge auf Gaza, dann sieht die Reaktion in der Öffentlichkeit ganz anders aus. Das meine ich mit doppelten Standards.

Besonders deutliche Kritik am israelischen Vorgehen kommt derzeit aus Lateinamerika. Da heißt es, die Palästinenser würden unter eine Kollektivstrafe gestellt – eine Kritik, die auch in der UNO geäußert wird. Ist das berechtigt?

Dass man den Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser zurückhält, ist in der Tat problematisch. Die lateinamerikanischen Regierungen übersehen aber vollkommen das Selbstverteidigungsrecht Israels. Der kolumbianische Präsident hat beispielsweise eine direkte Linie von der Siedlungspolitik zu diesem terroristischen Massenmord gezogen. Da findet ganz klar eine Täter-Opfer-Umkehr statt. Das kann man so nicht stehen lassen. Israel ist auf grausamste Art angegriffen worden und verteidigt sich jetzt.“

Wer war Abraham?

 

Abraham, auch bekannt als Avraham im Hebräischen, ist eine zentrale Figur im Judentum, Christentum und im Islam. Er gilt als Stammvater und eine Schlüsselfigur in der Entstehung des Judentums. Hier sind einige wichtige Informationen über Abraham: