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Nils Horn

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Beschreibung

Tauche ein in die faszinierende Welt des Hinduismus. Erfahre mehr über die Quellen des Hinduismus und die verschiedenen Richtungen innerhalb dieser spirituellen Tradition. Erfahre, wie Yoga und Hinduismus miteinander verbunden sind und ob Yoga auch ohne Hinduismus möglich ist. Entdecke die Kraft von Guru-Yoga, Hatha-Yoga, Jnana-Yoga und Bhakti-Yoga. Lasse dich von den heiligen Texten des Yoga inspirieren.

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Nils Horn

Yoga und Hinduismus

Götter, Gurus und heilige Bücher

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Inhaltsverzeichnis

Hinduismus, der Weg der ewigen Wahrheit

​Die Quellen des Hinduismus

​Richtungen innerhalb des Hinduismus

​Entwicklungen im Hinduismus

​Was ist Tantrismus?

​Hinduismus und Yoga

​Ist Yoga auch ohne Hinduismus möglich?

​Die zehn Yoga-Grundsätze – Yamas und Niyamas

Welche Yogastile gibt es?

​Wie gelangt man zur Selbstverwirklichung?

​Der Hauptweg zur Erleuchtung

​Shaktipat, die Übertragung der Erleuchtungsenergie

Die besten Yogatechniken

​Die wichtigsten Yoga-Asanas

​Die besten Meditationstechniken

Hinduismus, der Weg der ewigen Wahrheit

Der Hinduismus ist eine der ältesten Religionen der Welt, die auf den vedischen Traditionen des alten Indiens basiert. Es ist eine vielfältige und komplexe religiöse Tradition, die verschiedene Glaubenssysteme, Rituale, Philosophien und soziale Strukturen umfasst.

Polytheismus und Monotheismus: Im Hinduismus werden eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen verehrt, von denen die Hauptgötter Vishnu, Shiva und Brahma sind. Diese Götter werden als Manifestationen eines einzigen höchsten göttlichen Wesens, Brahman, betrachtet.
Verschiedene Strömungen und Sekten: Hinduismus umfasst verschiedene Strömungen, darunter Vaishnavismus, Shaivismus und Shaktismus, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte und Glaubensvorstellungen haben.
Reinkarnation und Karma: Ein zentrales Konzept im Hinduismus ist die Reinkarnation, der Glaube, dass die Seele nach dem Tod in einen neuen Körper wiedergeboren wird. Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung, beeinflusst das Schicksal einer Person basierend auf ihren Handlungen in früheren Leben.
Dharma, Artha, Kama, Moksha: Diese vier Ziele des menschlichen Lebens, auch als „Purusharthas“ bekannt, sind Dharma (Rechtschaffenheit, ethische Verantwortung, der religiöse Weg), Artha (Wohlstand, materieller Erfolg), Kama (Vergnügen, Wünsche) und Moksha (spirituelle Befreiung, Befreiung von der Wiedergeburt).
Vedische Schriften: Die heiligen Texte des Hinduismus sind vielfältig und umfassen die Vedas, die Upanishaden, die Bhagavad Gita und die epischen Geschichten Ramayana und Mahabharata. Diese Texte bieten spirituelle Anleitung, philosophische Diskussionen und mythologische Erzählungen.
Yoga und Meditation: Der Hinduismus hat eine lange Tradition von Yoga und Meditation, die verwendet werden, um spirituelle Erleuchtung, innere Harmonie und Einheit mit dem Göttlichen zu erreichen.
Gurus und Sadhus: Hinduismus kennt eine Tradition von spirituellen Lehrern (Gurus) und Asketen (Sadhus), die spirituelles Wissen und Führung bieten.
Feste und Rituale: Der Hinduismus feiert eine Vielzahl von Festen und Ritualen, die das religiöse und kulturelle Leben der Gläubigen prägen. Zu den bekannten Festen gehören Diwali, Holi, Navaratri und Durga Puja.
Sanatana Dharma“ ist ein Begriff aus dem Hinduismus, der oft als „ewige Ordnung“ oder „ewige Religion“ übersetzt wird. Es bezieht sich auf die universellen Prinzipien und spirituellen Werte, die den Kern des Hinduismus bilden und als zeitlos und universell gültig betrachtet werden. „Sanatana“ bedeutet „ewig“ oder „unveränderlich“, und „Dharma“ bezieht sich auf die natürliche Ordnung, die kosmische Harmonie und die ethischen und religiösen Pflichten. Zusammen bezeichnet „Sanatana Dharma“ die universellen Prinzipien, die das moralische und spirituelle Leben lenken und auf ewigen Werten basieren.
Im Hinduismus wird geglaubt, dass Sanatana Dharma die ewigen Wahrheiten verkörpert, die die Grundlage für ein erfülltes und spirituell erhebendes Leben bilden. Es umfasst Konzepte wie Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Dharma (rechte Pflicht), Karma (Handlungen und ihre Konsequenzen), Moksha (Befreiung von der Wiedergeburt) und die Verehrung des Göttlichen in verschiedenen Formen.
https://www.geo.de/geolino/mensch/8169-rtkl-die-weltreligionen-teil-5-der-hinduismus
„Die Hindus beten zu einem, zwei oder mehr Göttern – für sie gibt es so gut wie keine Vorschriften, welche höheren Wesen sie verehren sollen. Die Auswahl der Götter bei den Hindus ist riesig. Im Hinduismus gibt es keine Vorschriften darüber, welcher Gott der „richtige“ oder der höchste ist. Rund 300 Millionen Götter gibt es angeblich!
Besonders viele Inder glauben an Vishnu und Shiva. Vishnu gilt als der Gott, der die Welt erhält: der – so heißt es – immer dann erscheint, um die Menschen zu retten, wenn böse Mächte sie bedrohen. Zu diesem Zweck kann Vishnu sich, so glauben seine Anhänger, zum Beispiel in eine Schildkröte, einen Zwerg oder einen Menschen verwandeln. Shiva dagegen lebt, der Legende nach, einsam in den Höhlen des Himalaya-Gebirges. Er hat die Macht über den Tod und die Zeit. Kinder beten oft zu Ganesha. Dieser Gott hat einen Elefantenkopf; das zeige, glauben die Hindus, dass er besonders klug ist. Ganesha ist dafür zuständig, Hindernisse zu beseitigen.“
Der Hinduismus in Deutschland hat ca. 100.000 Anhänger. Dazu zählen schätzungsweise 42.000–45.000 tamilische Hindus aus Sri Lanka, 35.000–40.000 Hindus indischer Herkunft, 7.500 Hindus deutscher oder anderer europäischer Herkunft und 5.000 afghanische Hindus.
Wikipedia: „Der Hinduismus, auch Sanatana Dharma (das ewige Gesetz) genannt, ist mit rund einer Milliarde Anhängern und einem Anteil von etwa 15 % der Weltbevölkerung nach dem Christentum (rund 31 %) und dem Islam (rund 23 %) die drittgrößte Religionsgruppe der Erde. Seinen Ursprung hat er in Indien. Im Gegensatz zu anderen Religionen gibt es im Hinduismus keinen Religionsstifter, vielmehr entwickelten sich die religiösen Systeme Indiens über einen Zeitraum von ca. 3500 Jahren.
Das Wort „Hindu“ stammt aus dem Persischen und bezeichnet im Singular den Fluss Indus (der im Sanskrit wiederum Sindhu heißt). Mit dem Vordringen der Muslime ab 711/712 n. Chr. wurde die einheimische Bevölkerung Hindus und das Land als „Al Hind“ genannt. In der englischen Kolonialzeit entstand die künstliche Unterscheidung zwischen „Inder“ im säkularen und „Hindu“ im religiösen Sinn. Davon abgeleitet entstand „Hinduismus“ als Sammelbegriff für indische Religionen. Artikel 25 der indischen Verfassung, welcher der Religionsfreiheit und den diese einschränkenden Rechten des Staates gewidmet ist, enthält in einer Zusatzbestimmung zu Absatz 2b die Präzisierung, dass der Hinduismus auch Jainismus, Buddhismus und Sikhismus umfasst.“

​Die Quellen des Hinduismus

https://www.phoenix.de/themen/dossiers/der-hinduismus-a-215612.html#:~:text=Der%20Begriff%20Hinduismus%20ist%20eine,inhaltlich%20in%20besser%20geeigneter%20Weise.
„Gemäß seiner Geschichte schöpft der Hinduismus aus unterschiedlichen Quellen. Aus der vedischen Tradition stammt die typische Art der Weitervermittlung der Lehre von einem Lehrer zu einem Schüler. Die ursprüngliche vedische Lehre umfasste spezielle Opferrituale (zur Verehrung der Götter) sowie die Konzeption einer Gesellschaftsordnung. Karma und der Kreislauf der Wiedergeburten waren den vedischen Religionen noch fremd. Diese brachte der Brahmanismus ein.
Fast allen Hindus ist gemein, dass sie die Existenz eines höchsten, göttlichen Seins akzeptieren, das persönlicher oder unpersönlicher Gestalt sein kann. In allen Traditionslinien werden die heiligen Texte des Veda anerkannt, an die Wiedergeburt geglaubt sowie ein unsterbliches Selbst postuliert. Außerdem erkennen Hindus traditionell die Kastengesellschaft sowie ihre Regeln an.
Auf ihrer Wanderung bedient sich die ewige Seele eines Individuums verschiedener Körper: vom Tier über den Menschen bis hin zu überirdischen Wesenheiten. Diese ewige Wanderung endet, wenn sich die Seele eines Individuums durch Entsagung und Lernen vom Körperlichen trennen kann. Die Wege zur Erlösung sind angesichts der diversen hinduistischen Lehren vielfältig.
Der Hinduismus kennt verschiedene Gottheiten. Zu den bekanntesten gehören Brahma, Vishnu und Shiva: Brahma verkörpert das Prinzip der Schöpfung, Vishnu das Prinzip der Erhaltung, Shiva das Prinzip der Zerstörung. Den Gottheiten sind weibliche Pendants zur Seite gestellt. Brahma, Vishnu und Shiva werden als Aspekte der höchsten Gottheit verstanden.
Die verschiedenen Traditionen und religiösen Schulen sind stark ausdifferenziert. Kultus und Lebensgestaltung der Hindus ist folglich wenig einheitlich. Kultische Handlungen können im Haus oder in Tempeln verrichtet werden. Neben überörtlich bedeutenden Wallfahrten und hohen Festen kennen die Hindus verschiedenste lokale Riten. Das Bad in Ganges (zur Reinigung von Sünde) ist eines der bekanntesten Rituale. Weltzugewandte Kulte existieren neben asketischen Kulten.
Historisch gesehen entwickelte sich der Hinduismus in der Auseinandersetzung mit den vedischen Religionen (seit etwa 2000 v. Chr.), mit dem Brahmanismus (etwa 800 bis 500 v. Chr.) und den Upanishaden (etwa 700 bis 500 v. Chr.). Der Beginn der Hinduismus wird auf etwa 600 v. Chr. datiert.
Zur weltweiten Verbreitung des Hinduismus trug in der Neuzeit indirekt die Kolonialmacht Großbritannien bei, welche Indien besetzte. Indische Arbeitskräfte wurden in allen Teilen des Empire eingesetzt. Nach der Befreiung Indiens suchten viele Arbeitskräfte im Nahen Osten sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika ihr Glück. Auch in den Niederlanden, Kanada und England wuchsen hinduistische Gemeinschaften. Missionarisch wirkte außerdem die neohinduistische Richtung, die in Nordamerika und Europa Gläubige anzog.“

​Richtungen innerhalb des Hinduismus

Innerhalb des Hinduismus gibt es zahlreiche spirituelle Strömungen, Schulen und Traditionen, von denen einige im Laufe der Zeit entstanden sind und sich weiterentwickelt haben. Hier sind einige der prominentesten Richtungen:
Vaishnavismus: Diese Tradition verehrt Vishnu und seine Inkarnationen, insbesondere Rama und Krishna. Anhänger des Vaishnavismus glauben an die Verehrung Gottes durch Hingabe (Bhakti) und praktizieren verschiedene Rituale und Feste zu Ehren von Vishnu und seinen Avataren.
Shaivismus: Shaiviten verehren Lord Shiva als höchstes Wesen und den Schöpfer, Zerstörer und Erhalter des Universums. Diese Tradition betont Meditation, Yoga und Askese als Mittel zur spirituellen Verwirklichung.
Shaktismus: Shaktismus verehrt die weibliche Gottheit Shakti als die höchste göttliche Kraft, die das Universum durchdringt. Diese Tradition betont die Verehrung von Göttinnen wie Durga, Kali, Lakshmi und Saraswati und glaubt an die Kraft und Manifestation der Göttlichen als Mutter.
Smartismus: Diese Richtung betont die Vielfalt der hinduistischen Gottheiten und Glaubensformen. Anhänger des Smartismus glauben an die Gültigkeit verschiedener Pfade und Praktiken und sehen alle Götter als Manifestationen des einen höchsten Göttlichen.
Advaita Vedanta: Diese philosophische Schule, gegründet von Adi Shankaracharya, lehrt die Nondualität (Advaita), die besagt, dass das Selbst (Atman) identisch ist mit dem höchsten Prinzip (Brahman). Es betont die Selbsterkenntnis und die Erkenntnis der Einheit aller Existenz.
Dvaita Vedanta: Im Gegensatz zum Advaita betont Dvaita Vedanta die Dualität und die individuelle Seele als getrennt von Gott. Es lehrt die Hingabe an Gott und die persönliche Beziehung zu ihm.
Brahmaismus: Die Verehrung von Brahma, dem Schöpfergott, war in der frühen Phase des Hinduismus weit verbreitet und wurde in einigen Regionen und zu bestimmten Zeiten als eigenständige Tradition praktiziert. Tempel wurden Brahma gewidmet, und es gab Rituale und Gebete, die ihm gewidmet waren. Allerdings hat die Verehrung von Brahma im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren, und andere Gottheiten wie Vishnu und Shiva wurden prominenter. Die Anzahl der Tempel, die Brahma gewidmet sind, ist begrenzt, und seine Verehrung ist nicht so weit verbreitet wie die von Vishnu und Shiva. In einigen Orten wie Pushkar in Rajasthan, Indien, gibt es jedoch immer noch Tempel, die Brahma gewidmet sind, und es finden regelmäßig Rituale und Feste statt, um ihn zu ehren.
Wikipedia: „Die meisten Hindus sehen entweder in Vishnu oder in Shiva den einzigen, allumfassenden und damit verehrungswürdigen Gott. Die Strömung, die Brahma als den Einen Gott verehrte, ist im Hinduismus nur noch selten anzutreffen. Eine weitere Strömung ist der Shaktismus. Hier wird insbesondere Shakti, die kosmische Energie, auch als göttliche Mutter vorgestellt. Sie manifestiert sich als Durga, Kali, Lakshmi, Sarasvati.
Innerhalb des Hinduismus gibt es monotheistische, dualistische und polytheistische Richtungen, Gottheiten erscheinen als persönliche oder unpersönliche Wesen. Die Hindu-Religionen verfügen weder über ein gemeinsames Glaubensbekenntnis noch über eine zentrale Institution, die Autorität für alle Hindus hätte. Nur einzelne Richtungen gehen auf einen bestimmten Gründer zurück. Für den persönlichen Glauben haben religiöse Lehrer (Gurus) oft einen großen Stellenwert. Trotz aller Unterschiede können Hindus der verschiedenen Richtungen weitgehend gemeinsam feiern und beten. „Einheit in der Vielfalt“ ist eine oft verwendete Redewendung im Hinduismus.

​Was ist Tantrismus?

Tantrismus ist eine spirituelle Tradition, die ihren Ursprung in den alten vedischen und hinduistischen Lehren hat und sich im Laufe der Zeit zu einer eigenständigen Praxis entwickelt hat. Es ist eine ganzheitliche Philosophie und Praxis, die auf der Vereinigung von Gegensätzen, der Entwicklung von Bewusstsein und der Verwirklichung der Einheit mit dem Göttlichen basiert.
Hier sind einige wichtige Aspekte des Tantrismus:
Einheit von Shiva und Shakti: Im Tantrismus wird die Welt als Manifestation der Einheit von Shiva (dem männlichen Aspekt des Göttlichen) und Shakti (dem weiblichen Aspekt des Göttlichen) betrachtet. Die Vereinigung dieser polarisierten Kräfte symbolisiert das Gleichgewicht und die Harmonie in allen Dingen.
Energiezentren (Chakras) und Kundalini: Der Tantrismus betont die Bedeutung von Energiezentren im Körper, bekannt als Chakras, die entlang der Wirbelsäule liegen. Durch tantrische Praktiken wird angestrebt, die Energie der Kundalini (eine kosmische Energie) zu erwecken und durch die Chakras aufsteigen zu lassen, um spirituelles Wachstum und Erleuchtung zu erreichen.
Mantras, Yantras und Mudras: Der Tantrismus nutzt verschiedene Werkzeuge und Techniken, um spirituelle Energie zu kanalisieren und zu lenken. Dazu gehören Mantras (heilige Klänge oder Wörter), Yantras (geometrische Diagramme) und Mudras (Handgesten), die verwendet werden, um spirituelle Erfahrungen zu vertiefen und göttliche Verbindung zu erreichen.
Rituale und Sakramente: Tantrische Praktiken umfassen oft komplexe Rituale und Sakramente, die dazu dienen, spirituelle Transformation und Befreiung zu fördern. Diese Rituale können individuell oder in Gruppen durchgeführt werden und beinhalten oft Meditation, Hingabe und Verehrung.
Liebevolle Sexualität: Eine besondere Rolle im Tantrismus spielt die liebevolle Sexualität, die als ein Weg zur spirituellen Erleuchtung betrachtet wird. Tantrische Sexualität betont die Vereinigung von Körper, Geist und Seele, um spirituelle Erfahrung und Erweckung zu fördern.
Der Tantrismus ist eine dynamische und vielfältige Tradition, die verschiedene Strömungen und Schulen umfasst und in verschiedenen religiösen Traditionen, darunter Hinduismus, Buddhismus und Jainismus, praktiziert wird. Trotz seiner oft missverstandenen Assoziation mit Sexualität betont der Tantrismus letztendlich die Einheit von allem und die Suche nach spiritueller Vollendung und Erleuchtung.
Wikipedia: „Der Tantrismus ist eine Erkenntnislehre, die auf der Untrennbarkeit des Relativen (der Welt) und des Absoluten (Gott, des höheren Bewusstseins) basiert. Der Tantrismus betont die Identität von absoluter und phänomenaler Welt. Das Ziel des Tantrismus ist die Einswerdung mit dem Absoluten und das Erkennen der höchsten Wirklichkeit. Da Geist und Materie als nicht vollständig geschieden angesehen werden, ist der hinduistische Tantrismus diesseitsbejahend. Die Hauptelemente des Tantrismus sind: Die Darstellung geistiger Prinzipien mittels sexueller Symbolik. Das System feinstofflicher Energiezentren (Chakras) und -kanäle (Nadis), auf denen die yogischen und meditativen Praktiken basieren, wie z. B. der Kundalini-Yoga und die Visualisierung von Gottheiten. Die Arbeit mit geometrischen Symbolen wie Mandala und Yantra als Ausdruck des Makro- und Mikrokosmos. Das Arbeiten mit Mantras und Mudras.
Die Ursprünge des Tantra beginnen im 2. Jahrhundert, in voller Ausprägung liegen Lehren frühestens ab dem 7./8. Jahrhundert vor. In fast allen tantrischen Schulen und Richtungen ist die Verehrung und Huldigung der weiblichen Gottheit zentral. Eine solche Verehrung gab es bereits in altvedischer Zeit (1750–1200 v. Chr.). Tantra verbindet Sinnlichkeit mit Spiritualität (vergleiche auch Neo-Tantra).
Tantra weist als spiritueller Weg nicht nur große Ähnlichkeiten mit dem Yoga auf, es gibt auch eine Reihe von Überschneidungen, so dass man im Ergebnis von einem „tantrischen Yoga“ sprechen kann. Das klassische Yoga orientiert sich an einem asketischen Ideal, verzichtet werden soll auf alles was vom Weg ablenkt, etwa Genüsse und im Speziellen auf Sexualität. Tantra nutzt die wesentlichen Elemente des klassischen Yogas, erlaubt aber im Gegensatz zu diesem die Leidenschaften und sinnlichen Bedürfnisse als integralen Bestandteil. Eigene Elemente des Tantras, wie sie sich im klassischen Yoga finden, kommen hinzu, etwa einfache oder komplexe Rituale, meditative Visualisierungen, Verwendung von Gegenständen mit symbolischer Bedeutung (Bilder, Statuen) und eben auch erotische Rituale (Mithuna-Rituale).
In ländlichen Gebieten und in Indonesien ähnelt der Tantrismus stark schamanistischen Religionen. Tantriker haben hier die Aufgabe, die Horden von Dämonen zu kontrollieren, die sich schädlich auf Menschen, das häusliche Umfeld und die Landwirtschaft auswirken können. Zu diesem Zweck werden die tantrischen „Herrscher des Geistes“ in Besessenheitstrance angerufen, Exorzismen und Zauberei ausgeführt. Diese finden auch mithilfe von Beschwörungsformeln und Zaubersprüchen statt. Gleichfalls gibt es Rituale und Opferungen. Diese Formen des Tantrismus sind jeweils lokal und regional begrenzt.
Die verschiedenen tantrischen Sekten haben oft gemeinsame Gottheiten, wie z. B. Kali, Chamunda und Bhairava (einer Form von Shiva) in Kaschmir, sowie Tripurasundari, die in Kaschmir, Tamil Nadu und Nepal verehrt wird. Mythologien des Tantra, Götterwelten und Metaphysik sind im gesamten Tantrismus in großer Fülle vorhanden. Die Mythologie wird häufig in Skulpturen und Malereien dargestellt, die Gottheiten, übernatürliche Wesen, Dämonen und Tantriker abbilden. Trotz der Fülle an Göttern und Entitäten steht nicht ein polytheistisches Pantheon im Vordergrund der tantrischen Lehren, sondern es geht darum, dass der einzelne ein Verhältnis zum einen, nämlich zur obersten Gottheit hat. Dieses Verhältnis wird metaphysisch als Bhedabheda (Einheit in Unterschiedlichkeit) bezeichnet. Diese Einheit ist es, die zu Jivanmukti (Befreiung) führen soll. Tantrische Praktiken streben sowohl danach, Macht über übernatürliche Wesen zu haben oder Macht verliehen zu bekommen, als auch danach, zu erkennen, dass diese Gottheiten und Wesen letztendlich eins sind mit dem transzendenten Selbst der obersten Gottheit, das auch das Selbst des Tantrikers ist.
In der Geschichte des Tantra ist für die indische Kultur besonders bedeutend gewesen, dass das heutige Yoga (z. B. Hatha-Yoga und Kundalini-Yoga) aus den tantrischen Praktiken im 9. bis 12. Jahrhundert entstanden ist.“
Fünf Dinge, die im Tantra-Yoga erlaubt sind
Die „fünf M’s“ im Tantra sind:
Madya (Wein oder alkoholische Getränke): Einige tantrische Praktizierende betrachten Wein oder alkoholische Getränke als Mittel zur Entspannung und spirituellen Ekstase. Es wird jedoch betont, dass dies in Maßen und mit bewusstem Umgang geschehen sollte.
Matsya (Fisch): Einige tantrische Traditionen erlauben den Verzehr von Fisch als Teil einer ausgewogenen Ernährung oder als symbolische Integration aller Aspekte des Lebens.
Mamsa (Fleisch): Einige tantrische Traditionen erlauben den Verzehr von Fleisch, da sie glauben, dass eine ausgewogene Ernährung wichtig ist und die Energie des Körpers stärken kann. Andere interpretieren dies symbolisch als die Fähigkeit, alle Erfahrungen des Lebens zu integrieren, sowohl positive als auch negative.
Maithuna (Sexualität): Im Tantra-Yoga wird Sexualität nicht als tabuisiert betrachtet, sondern kann als Weg zur spirituellen Erfahrung und Vereinigung mit dem Göttlichen gesehen werden. Dies geschieht jedoch im Rahmen von bestimmten tantrischen Praktiken und oft in einer Partnerschaft mit gegenseitigem Respekt und spiritueller Verbindung.
Mudra (Geste oder Siegel): Mudras sind symbolische Handgesten oder Körperhaltungen, die verwendet werden, um bestimmte Energien im Körper zu lenken und spirituelle Erfahrungen zu vertiefen. Mudras dienen der Erweckung der spirituellen Energie. Am bekanntesten von den Mudras ist Mahamudra, die große Vereinigung mit dem Kosmos. Mahamudra ist eine bedeutende Mudra im Tantra, die oft als „die große Geste“ übersetzt wird. Sie symbolisiert die Vereinigung des individuellen Bewusstseins mit dem kosmischen Bewusstsein oder dem Göttlichen. Es ist eine fortgeschrittene Praxis, die Konzentration, Meditation und die Fähigkeit erfordert, die Energie im Körper zu lenken. (Nils: Ich visualisiere mich einfach in der Einheit der Natur).
Die wichtigsten tantrischen Texte
Die tantrische Tradition im Hinduismus hat eine Vielzahl von Texten hervorgebracht, die eine breite Palette von Themen abdecken, von spiritueller Praxis bis hin zu philosophischen Konzepten und rituellen Anweisungen. Einige der wichtigsten tantrischen Texte im Hinduismus sind:
Tantra-Shastra: Dies ist eine Sammlung von Texten, die die Grundlagen und Praktiken des Tantra beschreiben.
Tantra-Agamas: Diese Texte bilden die Grundlage für die Verehrung der Göttinnen im Tantrismus. Sie umfassen Shiva-Agamas, Shakti-Agamas und Vaishnava-Agamas, die jeweils den verschiedenen Aspekten der Gottheiten gewidmet sind.
Kularnava Tantra: Ein bedeutendes tantrisches Werk, das sich mit verschiedenen Aspekten der Verehrung und Meditation befasst, insbesondere im Zusammenhang mit der Göttin Kali.
Mahanirvana Tantra: Ein Text, der die Verehrung von Shiva und Shakti sowie verschiedene Rituale und Praktiken behandelt.
Shiva-Samhita: Ein klassischer Text über Hatha-Yoga, der sowohl körperliche als auch spirituelle Praktiken umfasst.
Vijnana Bhairava Tantra: Ein tantrischer Text, der 112 Meditationstechniken beschreibt, um das Bewusstsein zu erweitern und die Einheit mit dem Göttlichen zu erfahren.
Zitate aus den tantrischen Schriften
„Durch die Vereinigung von Shiva und Shakti, der männlichen und weiblichen Energie, wird die höchste spirituelle Realisierung erlangt.“
„Die tantrische Sexualität lehrt uns, die sinnlichen Erfahrungen als Weg zur spirituellen Erleuchtung zu nutzen.“
„In der tantrischen Sexualität verschmelzen Körper, Geist und Seele in ekstatischer Einheit.“
„Die sexuelle Energie wird als göttliche Kraft betrachtet, die zur Erweckung und Erleuchtung führen kann.“
„Durch bewusste und achtsame sexuelle Praktiken können wir die kosmische Einheit erfahren und uns mit dem Göttlichen verbinden.“
„Tantrische Sexualität ist mehr als nur körperliche Vereinigung; sie ist ein ritueller Akt der Hingabe und Verehrung.“
„Die tantrische Sexualität betont die Bedeutung von Liebe, Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt zwischen den Partnern.“
„Durch tantrische Sexualität können wir die Dualität von Körper und Geist überwinden und uns mit der universellen Lebenskraft verbinden.“
„In der tantrischen Sexualität liegt die Kraft, das Göttliche im Inneren und im Äußeren zu erkennen und zu vereinen.“
Zitate aus den Tantra-Shastras
Hier sind einige Zitate aus den Tantra-Shastras, die verschiedene Aspekte der tantrischen Lehren und Praktiken hervorheben:
„Das Göttliche existiert in allem, und alles ist Ausdruck des Göttlichen.“
„Die Welt ist ein Spiel von Shiva und Shakti, und die tantrische Praxis besteht darin, dieses Spiel zu erkennen und zu durchdringen.“
„Durch tantrische Rituale und Meditation können wir die kosmische Energie erwecken und kanalisieren.“
„Im Tantra wird der menschliche Körper als Tempel des Göttlichen verehrt und durch rituelle Praktiken gereinigt und veredelt.“
„Die tantrische Spiritualität betont die Vereinigung von Gegensätzen und die Harmonie von männlichen und weiblichen Energien.“
„Tantrische Mantras und Yantras sind Werkzeuge zur Konzentration und zur Erweckung göttlicher Kräfte.“
„In der tantrischen Philosophie wird die Welt als Manifestation des Göttlichen betrachtet, und jede Erfahrung wird als Gelegenheit zur spirituellen Entwicklung angesehen.“
„Durch tantrische Praktiken können wir die Illusion der Trennung durchbrechen und die Einheit aller Dinge erkennen.“
„Tantra lehrt uns, das Leben in seiner Fülle zu umarmen und jede Erfahrung als Möglichkeit zur Erweckung zu betrachten.“
„Die Essenz des Tantra ist die Hingabe an das Göttliche und die Erfahrung der Einheit inmitten der Vielfalt.“
Zitate aus den Tantra-Agamas
„Durch Tantra wird das Göttliche im Inneren erweckt und manifestiert sich im Äußeren.“
„Durch tantrische Meditation kann der Geist zur Ruhe kommen und die wahre Natur des Selbst erkannt werden.“
„Die Tantra-Agamas betonen die Bedeutung der Hingabe an den Guru und die Übertragung spiritueller Energie durch Einweihung.“
Zitate aus dem Kularnava Tantra
„Im Ozean des Bewusstseins ruht das Geheimnis des Kularnava, offenbart durch die Gnade der Göttin.“
„Durch Hingabe an die Göttliche Mutter wird das wahre Selbst erkannt und die Illusion der Trennung durchbrochen.“
„Die Gnade der Göttin ist der Schlüssel zur Befreiung, und im Kularnava Tantra wird ihr Lob gesungen.“
„Durch die tantrische Verehrung und Meditation wird die Göttliche Mutter im Inneren erweckt und offenbart sich als höchste Wirklichkeit.“
„Die Göttliche Mutter im Kularnava Tantra ist die Quelle aller Kräfte und Segnungen, die den Suchenden auf seinem spirituellen Weg unterstützen.“
„Durch tantrische Sadhana wird das Herz des Suchenden gereinigt und für die Gnade der Göttin vorbereitet.“
„Im Kularnava Tantra wird die Verehrung der Göttlichen Mutter als der schnellste Weg zur Erleuchtung gepriesen, der den Suchenden über alle Hindernisse hinwegführt.“
Zitate aus dem Mahanirvana Tantra
„Die Praxis der Hingabe an das Göttliche führt zur Befreiung von allen Leiden und zur Erfahrung der höchsten Glückseligkeit.“
„Durch die Reinigung des Geistes von Begierden und Anhaftungen erlangt man die Fähigkeit zur direkten Wahrnehmung der Wahrheit.“
„Die tantrische Praxis führt zur Erweckung der Kundalini-Energie und zur Öffnung der Chakren, um das höchste Bewusstsein zu erreichen.“
„Die Wahrheit liegt jenseits aller Konzepte und Vorstellungen. Sie kann nur durch direkte Erfahrung erkannt werden.“
„Die tantrische Praxis umfasst die Verehrung des Göttlichen durch Rituale, Mantras und Meditationstechniken, um die göttliche Gegenwart im Inneren zu erfahren.“
Zwanzig Zitate aus dem Vijnana Bhairava Tantra
„Lass die Sinne in das Innere schweifen, bis sie sich im reinen Bewusstsein auflösen.“
„Erkenne das Göttliche in allem, was existiert, und verbinde dich damit durch Liebe und Hingabe.“
„Tauche ein in die Stille des Geistes und erfahre die unendliche Weite des Seins.“
„Sei wie der Himmel, der alles umfasst, ohne etwas zu halten, und erfahre die Freiheit des Seins.“
„Erkenne, dass du nicht der Körper oder der Geist bist, sondern das unendliche Bewusstsein, das alles durchdringt.“
„Praktiziere die Kunst des Loslassens und lass alle Begrenzungen des Geistes los.“
„Erfahre die Wahrheit jenseits aller Konzepte und Vorstellungen durch direkte Erfahrung.“
„Lass das Bewusstsein frei fließen, ohne es an etwas zu binden, und erfahre die unendliche Freiheit des Seins.“
„Verwandle jeden Moment des Lebens in eine Meditation und erwecke so das göttliche Bewusstsein in dir.“
„Öffne dein Herz für die Liebe des Göttlichen und erfahre die unendliche Gnade, die immer gegenwärtig ist.“
„Lerne, im Hier und Jetzt zu sein und die Schönheit des gegenwärtigen Moments zu erfahren.“
„Erforsche die Tiefen deines eigenen Bewusstseins und entdecke die unendliche Weisheit, die darin verborgen ist.“
„Sei wie ein Lotus, der inmitten der Welt erblüht, ohne von den Widrigkeiten des Lebens berührt zu werden.“
„Erfahre die Einheit von Körper, Geist und Seele und erwecke so das göttliche Potenzial in dir.“
„Lasse alle Anhaftungen los und erhebe dich über die Dualitäten von Gut und Böse, Freude und Leid.“
„Verwandle jede Handlung in eine heilige Handlung und erkenne die göttliche Gegenwart in allem, was du tust.“
„Erfahre die unendliche Stille des Seins jenseits aller Gedanken und Worte.“
„Lass den Atem zu deinem Führer werden und tauche ein in die tiefe Stille des inneren Seins.“
„Erfahre die unendliche Weite des Bewusstseins und erkenne die Verbundenheit von allem, was existiert.“
„Sei eins mit dem Universum und erkenne die unendliche Schönheit und Vollkommenheit des Seins.“

​Ist Yoga auch ohne Hinduismus möglich?

Ja, Yoga kann unabhängig vom Hinduismus praktiziert werden. Obwohl Yoga seinen Ursprung im Hinduismus hat und viele seiner philosophischen Prinzipien und Techniken eng mit hinduistischen Lehren verbunden sind, ist Yoga als ganzheitliche Praxis der Körper-, Geist- und Seelenharmonie für Menschen aller Glaubensrichtungen und Weltanschauungen zugänglich.
Yoga kann als spirituelle Praxis oder als körperliche Übung praktiziert werden, je nach den Bedürfnissen und Vorlieben des Einzelnen. Viele Menschen nutzen Yoga als Werkzeug, um Stress abzubauen, Flexibilität und körperliche Fitness zu verbessern oder um innere Ruhe und mentale Klarheit zu fördern, ohne sich mit den religiösen Aspekten des Hinduismus befassen zu müssen.
Es gibt verschiedene Formen und Stile von Yoga, die sich auf unterschiedliche Aspekte konzentrieren, wie z. B. körperliche Fitness (Hatha-Yoga), Atemkontrolle (Pranayama), Meditation (Raja-Yoga) oder Selbstlosigkeit (Karma-Yoga). Viele Menschen finden in der Praxis des Yoga ein universelles Werkzeug zur Selbstentwicklung und persönlichen Transformation, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit oder Weltanschauung.
Während Yoga seine Wurzeln im Hinduismus hat und viele hinduistische Prinzipien und Konzepte umfasst, ist es wichtig zu betonen, dass Yoga als ganzheitliche Praxis der persönlichen Entwicklung und des Wohlbefindens von Menschen aller Glaubensrichtungen und Hintergründe angenommen und praktiziert werden kann.
https://wiki.yoga-vidya.de/Yoga_und_Christentum
„Es wird viel darüber diskutiert, ob Christen Yoga praktizieren dürfen. Aus der Sicht des Yoga ist es kein Problem, weil Yoga im Westen vorwiegend eine Körperübung ist. Innerhalb des Christentums gibt es verschiedene Meinungen. Yoga besteht aus Körperübungen (Asanas), Atemübungen Pranayama), Tiefenentspannung, Meditation (Entspannung) und Gedankenarbeit (Positives Denken). Für für die meisten Menschen im Westen ist Yoga ein Weg der Gesundheit, der Beweglichkeit und der Entspannung. Yoga kann als körperlicher und als spiritueller Weg praktiziert werden. Es kommt darauf an, mit welchem Ziel und wie intensiv man ihn praktiziert. Es gibt im Yoga viele verschiedene spirituelle Wege und Gottesvorstellungen. Nur einzelne Gruppen haben eine hinduistische Ausrichtung. Im Yoga darf grundsätzlich jeder seinen persönlichen Weg gehen. Christen dürfen ihren Glauben an Jesus behalten.
Interview Sukadev Bretz:
„Da gibt es viele Meinungen, auch und gerade in den christlichen Kirchen. Außerhalb der großen Kirchen gibt es solche, die alles Yoga (und Autogenes Training und Homöopathie) für Teufelswerk halten. Auf der anderen Seite gibt es viele christliche Pfarrer, Priester und Mönche, die selbst Yoga üben. Ich selbst lese gerne in der Bibel, gehe ab und zu in den Gottesdienst – für mich selbst stellt sich da nicht die Frage nicht. Für mich ist das selbstverständlich eins. Jesus sagte: „Ich und mein Vater sind eins“ (Johannes 10,30). „Seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Mt 5,48). „Das Königreich Gottes ist inwendig in euch (bzw. mitten unter euch)“ (Lk 17,21). All diese Aussprüche Jesu sind sehr ähnlich wie die Aussprüche der Upanishaden: „Aham Brahmasmi – Ich und Gott sind eins“. „Tat Twam Asi – das bist du“. „Sarvam Khalvidam Brahma – alles ist wahrhaftig Gott“. Von christlicher Seite wird manchmal argumentiert mit dem Ausspruch „Niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh. 14,6). Ich sehe da aber keinen Widerspruch. Letztlich heißt das für mich: Wir kommen zu Gott nur durch Gott bzw. durch Gottes Gnade. Wir kommen nicht durch irgendwelche äußeren Heldentaten zu Gott, sondern letztlich durch Öffnung zu Gott. Wie Swami Krishnananda, ein Schüler Swami Sivanandas, sagte: In Wahrheit bemüht sich nicht das Individuum, zu Gott zu kommen. In Wahrheit ist es Gott selbst, der im Menschen sich als spirituelle Praxis und als Gotteserfahrung manifestiert. Im 1. Buch Mose heißt es: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“. Das interpretiere ich so, dass wir aus dem Materiellen, aus Geld und Vergnügen, keine Götter machen sollen. Vielmehr sollen wir erkennen, dass letztlich alles Schöpfung und Manifestation des einen Gottes ist. Und so bin ich der festen Überzeugung, dass Yoga als religionsungebundene Spiritualität sehr gut einhergehen kann mit christlichem Glauben und Praxis. Auch ein gläubiger Christ hat in der heutigen Zeit manchmal Verspannungen und diverse psychosomatische Probleme. Da kann die Hatha Yoga Praxis mit Körperübungen, Atemübungen, Tiefenentspannung entscheidende Hilfen geben. Vielen Christen fehlt in ihrer religiösen Praxis etwas: Manche wünschen sich die Einbeziehung des Körpers – hier kann Hatha Yoga wie ein Ganzkörpergebet zur Verehrung Gottes geübt werden. Manche wünschen sich, im Gebet ihren Geist zur Ruhe zu bringen und für Gott zu öffnen. Hier können die Pranayama Übungen, die Meditationstechniken sowie die Raja Yoga Techniken zur Geisteskontrolle von entscheidender Bedeutung sein. Manche Christen empfinden Christentum als etwas kopflastig oder auch sehr stark als Sozialarbeit. Sie wünschen sich als Ergänzung mehr authentische Erfahrung. Hier können die Yoga Übungen von großem Nutzen sein.“
Jesus.de, Foren: Yoga – unchristlich?
Caro: Die meisten hier im Forum teilen mit mir die Meinung/den Glauben, dass Jesus die einzige Person ist, in der Gott in seiner ganzen Fülle wohnt.
Yogi Nils: Es gibt viele verschiedene Ansichten unter den Christen. Wir sollten offen darüber diskutieren und einen guten Weg des konstruktiven Miteinanders finden. Für mich ist Gott eine höhere Bewusstseinsdimension im Kosmos, die sich in vielen Religionen und Menschen ausdrücken kann. Jeder Erleuchtete ist ein Sohn oder eine Tochter Gottes, weil er oder sie das Gottesbewusstsein verkörpert. Es gibt viele Wege zur Erleuchtung. Jesus verkörpert für mich den Weg der umfassenden Liebe.
Caro: Ich glaube auch, daß wir einen Weg der Verständigung finden. Und ich denke nicht, daß wir dazu genau das Gleiche glauben müssen, sondern daß wir uns mit Respekt und Freundlichkeit begegnen können. Ich denke Jesus ist mehr als ein Erleuchteter. Es ist gut, wenn wir nicht versuchen uns gegenseitig zu “überzeugen”.
Yogi Nils: Die Essenz des Christentums ist der Doppelweg aus Liebe zu Gott und zu allen Wesen (zum Nächsten). Ein christlicher Yoga basiert auf diesen beiden Grundsätzen. Meine beiden zentralen Übungen sind deshalb das Lichtsenden (Ich sende Licht zu …) und das Anrufen (Om alle erleuchteten Meister. Om innere Weisheit). In meinen Gruppen machen Atheisten, Christen und Menschen anderer Glaubensrichtungen gemeinsam Yoga. Ich habe die Mantras deshalb so formuliert, dass sie für alle Menschen akzeptabel sind. Jeder Übende kann sie aber auch für sich persönlich umformulieren. Im westlichen Yoga darf jeder seinen persönlichen Glauben haben. Der westliche Yoga ist pluralistisch, vielfältig und gesundheitsorientiert.
https://www.katholisch.de/artikel/10923-zwischen-sport-und-spiritualitaet
„Die offizielle Meinung der katholischen Kirche ist nicht eindeutig: Einerseits steht sie im Geist des II. Vatikanischen Konzils generell dem Erfahrungsschatz anderer Religionen aufgeschlossen gegenüber und respektiert sie und ihren Weg der Gottsuche. Andererseits warnt sie auch davor, bei Meditation und Gebet zu hohe Erwartungen zu haben: Eine Verschmelzung der christlichen und nicht-christlichen Gebetsformen sei nicht ohne Probleme möglich, wie es in dem 1989 von der Glaubenskongregation veröffentlichten Schreiben „Orationis formas“ heißt, in dem es um Aspekte der christlichen Meditation geht. Es bestehe die Gefahr, dass religiöse Inhalte anderer Religionen mit denen des Christentums vermischt oder auf eine Stufe gestellt würden.
Dennoch gibt es aufgrund der großen Popularität und der sportlichen sowie spirituellen Vorteile auch Bemühungen von kirchlichen Mitarbeitern und christlichen Gläubigen, Yoga und Christentum zu verbinden. Bobby Karle SJ aus den USA trifft sich regelmäßig mit zahlreichen jungen Menschen in einer Kapelle, um dort mit Yogahaltungen eine persönliche Beziehung zu Gott einzuüben. Er nutzt in bester jesuitischer Tradition Yoga als Methode, die ihm bei der Erlangung seines Ziels hilft: „Die Kombination von ignatianischem Gebet und Yoga beruhigte ihren Körper und ihren Geist, was ihnen erlaubte, sich mit den inneren Regungen ihrer Seele zu verbinden“, so Karle über einen Yoga-Einkehrtag mit jungen Menschen. Er wende die indische Bewegungslehre nicht aufgrund ihrer Bekanntheit an, sondern da sie helfe, die Seele zu beruhigen.
Ähnlich sieht es der katholische Priester Markus Thomm aus Vallendar bei Koblenz. Der Schönstatt-Pater ist Exerzitienmeister und ausgebildeter Yoga-Lehrer. Seiner Meinung nach kann christliche Spiritualität von dem Schatz der beliebten Übungen profitieren, indem sie diese in das eigene Glaubensgebäude einbindet. „Diesen Reichtum betrachte ich mit Staunen und Hochachtung, wobei ich die Deutung der Wirkungen des Yoga aus meiner christlichen Überzeugung vornehme“, so Pater Thomm. Doch dabei gibt es für ihn auch Grenzen. Diese liegen dort, wo Hinduismus und Christentum sich unterscheiden, wie beim Gottesbild. Das Christentum kennt einen personalen Gott als Gegenüber des Menschen. Der Hinduismus verehrt zahlreiche Götter. Zudem wird im Weltbild des Hinduismus alles Sein als Einheit angesehen. Daher ist auch das Ziel des Yoga verständlich, mit dem Göttlichen durch die Übungen eins werden zu wollen.
Pater Thomm versteht christliches Yoga als eine Art des Betens mit dem Körper und nicht als Wellness-Gymnastik. Yoga soll zur Begegnung mit Jesus im Gebet dienen und dafür öffnen. Hinduistische Mantras könnten hierbei durch Bibelverse, Taizé-Gesänge oder einfache Elemente des orthodoxen Jesus-Gebets ersetzt werden. Der Schönstatt-Pater empfiehlt, Yoga im christlichen Sinn auszuprobieren und zu überprüfen, ob es der eigenen Beziehung zu Gott und dem Gebet dient. Er verweist dabei auf das Motto des Apostels Paulus: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1Thess 5,21)“

​Die zehn Yoga-Grundsätze – Yamas und Niyamas

Die Grundlage des Yoga ist das Yogasutra von Patanjali. Darin stellt der erleuchtete Yogaweise Patanjali zehn Grundsätze für das erfolgreiche spirituelle Üben auf.
Gewaltlosigkeit (Ahimsa): Keine anderen Wesen töten. Friedfertig sein. Sanftmütig leben.
Wahrhaftigkeit (Satya): In der Wahrheit leben. Grundsätzlich ehrlich zu sich selbst und anderen sein. Konsequent aus der persönlichen Wahrheit (Richtigkeit) heraus leben. Eine Lüge ist nur in gut begründeten Ausnahmen zulässig, zum Beispiel wenn man mit einer Lüge das Leben eines anderen Menschen retten kann. Ein Yogi schweigt in einer Situation, in der er zweifelt. Wer konsequent in der Wahrheit lebt, der strahlt Wahrheit aus.
Rechtschaffenheit (Asteya): Nicht stehlen und nicht betrügen. Ein Yogi ist im Berufsleben grundsätzlich ehrlich. Er strebt nicht nach ungerechtfertigtem Vorteil, sondern sucht den gerechten Ausgleich (fairer Handel). Einem Yogi kann man im Berufsleben grundsätzlich vertrauen. Er gibt seinem Geschäftspartner eher etwas zu viel als zu wenig. Wer im Geschäftleben gerecht handelt, erzeugt kein schlechtes Karma.
Weisheit (Brahmacharya): Spirituell leben (in Gott leben/Brahmacharya). Nicht dem Geld, sondern Gott dienen. Das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden. Dieser Punkt wird oft als sexuelle Enthaltsamkeit interpretiert. Das kann für manche Yogis ein guter Weg sein, um eine Sexanhaftung loszulassen. Tantrische Yogis können Sex und Beziehungen haben. Dann ist es die Kunst dabei in der Erleuchtung (in Gott, in Brahaman) und auf dem spirituellen Weg zu bleiben.
Einfachheit (Aparigraha): Genügsamkeit. Mäßigung in äußeren Genüssen. Ein spiritueller Mensch lebt grundsätzlich äußerlich bescheiden und innerlich reich. Ein Yogi verbraucht seine Energie nicht im äußeren Tun, sondern lebt so ruhig, dass sie sich nach innen wendet und seinen Körper von innen her reinigt.
Verehrung des spirituellen Ziels (Ishvarapranidhana, die persönliche Gottheit): Damit wir unseren spirituellen Weg nicht verlieren, ist es notwendig, dass wir uns immer wieder auf unser spirituelles Ziel besinnen (die spirituelle Selbstverwirklichung, Erleuchtung, Gott). Wir können ein Bild verehren, uns vor einer Statue verbeugen oder ein Mantra (Gebet) sprechen. Sende allen Wesen Licht und wünsche eine glückliche Welt (Vishnu).
Ego-Opfer (Shaucha, Läuterung/Reinigung): Die zehn Ego-Eigenschaften sind Stolz, Neid, Habsucht, Genusssucht, Angst, Wut, Trauer, Unmäßigkeit, Faulheit, Anhaftung, Ablehnung, Unwissenheit. Was ist heute deine negative Eigenschaft? Welcher positive Gedanke hilft dir, sie zu überwinden? Ohne ein Ego-Opfer gibt es keine Erleuchtung. Richtig zu opfern ist eine Kunst. Wer zu viel opfert, verspannt sich innerlich. Wer zu wenig opfert, löst seine Egoverspannung/Anhaftung nicht auf. Wie gelangst du heute zum inneren Frieden, zur inneren Kraft und in die allumfassende Liebe?
Selbstdisziplin (Tapas): Ein klarer Entschluss (Gelöbnis), ein klarer Lebensplan und ein konsequenter Weg des Übens. Tapas bedeutet ein diszipliniertes Leben zu führen. Wer eine klare Zielorientierung und große Ausdauer hat, der siegt auf dem spirituellen Weg. Bitte die erleuchteten Meister um Führung und Hilfe, folge deiner inneren Weisheit, und du wirst auf deinem spirituellen Weg erfolgreich sein.
Selbststudium (Svadhyaya): Die tägliche Lesemeditation hält uns auf dem spirituellen Weg, reinigt unseren Geist, verbindet uns mit den erleuchteten Meistern und macht uns letztlich zu spirituellen Siegern. Wer sich nicht jeden Tag mit Spiritualität beschäftigt, verliert im Zeitalter des Konsumfernsehens seinen Weg des inneren Glücks.
Zufriedenheit (Santosha): Gelange in die große Zufriedenheit mit dir und deinem Leben. Welcher Gedanke hilft dir in die Zufriedenheit zu kommen?
Die zehn Yamas und Niyamas in Form von Affirmationen
Ahimsa (Gewaltlosigkeit): Affirmation: „Ich handle stets mit Mitgefühl und Freundlichkeit gegenüber allen Lebewesen.“
Satya (Wahrhaftigkeit): Affirmation: „Ich spreche immer die Wahrheit und lebe in Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.“
Asteya (Nicht-Stehlen): Affirmation: „Ich respektiere den Besitz anderer und nehme nur das, was mir gehört, mit Dankbarkeit.“
Brahmacharya (Enthaltsamkeit): Affirmation: „Ich ehre meinen Körper und lebe in bewusster Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung.“
Aparigraha (Nicht-Horten): Affirmation: „Ich lebe in einfachem Genügsam und teile meine Ressourcen großzügig mit anderen.“
Saucha (Reinheit): Affirmation: „Ich pflege Reinheit in Körper, Geist und Umgebung und schaffe einen Raum für spirituelles Wachstum.“
Santosha (Zufriedenheit): Affirmation: „Ich finde Zufriedenheit und Dankbarkeit in allem, was ich habe, und nehme das Leben so an, wie es ist.“
Tapas (Selbstbeherrschung): Affirmation: „Ich übe Ausdauer und Selbstbeherrschung, um meine Ziele zu erreichen und mein volles Potenzial zu entfalten.“
Svadhyaya (Selbststudium): Affirmation: „Ich widme täglich Zeit der Selbstreflexion und dem Studium der spirituellen Lehren, um mich weiterzuentwickeln.“
Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche): Affirmation: „Ich vertraue auf die höhere Weisheit und Hingabe an das Göttliche und lasse mich vom Fluss des Lebens leiten. Ich verbinde mich jeden Tag mit meinem persönlichen spirituellen Vorbild/meiner Gottheit.“
Diese Affirmationen können als positive Erklärungen dienen, um die Yamas und Niyamas in dein tägliches Leben zu integrieren und ein harmonisches und ethisches Leben zu führen.

Welche Yogastile gibt es?

Ashtanga Yoga: Ein dynamischer und kraftvoller Yoga-Stil, der eine festgelegte Abfolge von Haltungen (Asanas) in einem fließenden Tempo verwendet, um Kraft, Flexibilität und Ausdauer aufzubauen.

Hatha Yoga: Ein umfassender Begriff, der sich auf jede Art von Yoga bezieht, die Körperhaltungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayama) kombiniert, um Körper und Geist zu harmonisieren. Im Westen versteht man darunter meistens einen sanften Yoga. Laut Hathayoga Pradipika ist Hatha-Yoga in der Essenz Kundalini-Yoga. Durch bestimmte Körperhaltungen und Meditationen wird die Kundalini-Energie aktiviert.
Iyengar Yoga: Ein präziser und detailorientierter Yoga-Stil, der sich auf die korrekte Ausrichtung der Körperhaltungen konzentriert und häufig Requisiten wie Blöcke und Gurte verwendet, um die Praxis zugänglicher zu machen.
Kundalini Yoga: Ein dynamischer Yoga-Stil, der sich auf das Wecken der Kundalini-Energie konzentriert, die als schlummernde spirituelle Kraft in der Basis der Wirbelsäule liegt. Kundalini Yoga umfasst Atemübungen, Haltungen, Meditation und Mantras. Kundalini-Yoga ist im Westen der Yogastil der Sikhs.
Sivananda Yoga: Ein traditioneller ganzheitlicher Yoga-Stil, der auf den Lehren von Swami Sivananda basiert und fünf Hauptprinzipien umfasst: richtige Atmung, richtige Entspannung, richtige Ernährung, positives Denken und Meditation.
Viniyoga: Ein individuell angepasster Yoga-Stil, der sich auf die Anpassung der Praxis an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Einzelnen konzentriert, häufig unter Einbeziehung von Atemübungen, Meditation und Asanas.
Vinyasa Flow: Ein dynamischer und fließender Yoga-Stil, der sich auf die Synchronisierung von Atem und Bewegung konzentriert. Die Übergänge zwischen den Haltungen sind nahtlos und die Praxis kann je nach Lehrer und Schwerpunkt variieren.
Power Yoga: Ein kraftvoller und dynamischer Yoga-Stil, der Elemente aus Ashtanga Yoga und anderen traditionellen Stilen kombiniert. Die Praxis ist körperlich anspruchsvoll und konzentriert sich auf Kraftaufbau, Ausdauer und Flexibilität.
Jivamukti Yoga: Ein moderner Yoga-Stil, der von Sharon Gannon und David Life entwickelt wurde und sich auf die Integration von körperlicher Praxis, Philosophie, Musik und Meditation konzentriert. Jivamukti Yoga beinhaltet oft kraftvolle Sequenzen, Chanting und philosophische Diskussionen.
Yin Yoga: Ein ruhiger und meditativer Yoga-Stil, der sich auf das Dehnen und Öffnen des Bindegewebes konzentriert, indem man längere Zeit in passiven Haltungen verweilt. Die Praxis zielt darauf ab, Flexibilität zu fördern und die Energie im Körper auszugleichen.
Faszien Yoga: Ein Yoga-Stil, der sich auf die Arbeit mit dem faszialen Gewebe im Körper konzentriert, um Beweglichkeit, Flexibilität und Körperbewusstsein zu verbessern. Die Praxis beinhaltet oft sanfte Dehnungen, Rollen mit Faszienrollen und spezifische Bewegungen, um die Faszien zu aktivieren.
Business Yoga: Ein spezieller Yoga-Stil, der für Menschen im Berufsleben entwickelt wurde, um Stress abzubauen, die Konzentration zu verbessern und körperliche Beschwerden zu lindern, die durch sitzende Tätigkeiten entstehen können. Business Yoga kann in Unternehmen oder Büros angeboten werden und beinhaltet oft kurze und effektive Übungen, die leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können.
Glücksyoga: Nils lehrt den kreativen Glücksyoga. Der Glücksyoga besteht aus einfachen Übungen, die schnell zu erlernen sind. Ein Schwerpunkt ist die tägliche Schüttelmeditation, bei der in Gefühle wie Wut, Trauer, Angst und Sucht hineingespürt wird. Jeder darf seinen eigenen spirituellen Weg gehen. Jeder darf sein eigenes spirituelles Vorbild verehren und die persönlich hilfreichen Übungen finden. Dazu muss man das innere Spüren lernen. Das ist der zentrale Punkt im Glücksyoga. Man muss ein gutes Gespür für sich selbst, seinen Körper und seinen Geist entwickeln.
Glücksyoga nach Yogi Nils ist eine Yogapraxis, die sich darauf konzentriert, das Glücksempfinden und das Wohlbefinden zu steigern. Diese Art von Yoga umfasst verschiedene Techniken und Übungen, die darauf abzielen, positive Emotionen zu fördern, den Geist zu beruhigen und das innere Gleichgewicht zu stärken. Zu den Elementen des Glücksyoga könnten gehören Asanas zur körperlichen Entspannung und Stärkung, Atemübungen (Pranayama) zur Beruhigung des Geistes und zur Steigerung der Energie, Meditationstechniken zur Förderung von Gelassenheit und innerem Frieden, Visualisierungsübungen, um positive Gedanken und Emotionen zu kultivieren. Das Ziel des Glücksyoga besteht darin, den Praktizierenden dabei zu helfen, ein tieferes Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit im Leben zu entwickeln und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele zu erreichen.
Der Yoga nach Yogi Nils ist eine ganzheitliche und individuelle Praxis zu sein, die darauf abzielt, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Die Schüttelmeditation zielt darauf ab, körperliche Spannungen loszulassen und Energieblockaden zu lösen, während die Lichtmeditation dazu dient, das Bewusstsein zu erweitern und spirituelle Erfahrungen zu fördern. Das Üben mit innerem Gespür bedeutet, dass jeder Praktizierende auf seine eigenen Bedürfnisse und Empfindungen hören soll, um herauszufinden, welche Yogaübungen und Praktiken ihm gut tun. Dieser Ansatz betont die Selbstverantwortung und Selbstwahrnehmung jedes Einzelnen und ermöglicht es den Praktizierenden, ihren eigenen Weg auf dem yogischen Pfad zu finden. Siehe dazu die Videos (YouTube) und Bücher (Amazon) von Yogi Nils.

​Wie gelangt man zur Selbstverwirklichung?

Die Selbstverwirklichung im Yoga ist ein persönlicher und spiritueller Prozess, der Zeit, Hingabe und Praxis erfordert. Hier sind einige Schritte und Praktiken, die dabei helfen können, den Weg zur Selbstverwirklichung zu beschreiten:
Selbstreflexion: Beginnen Sie mit der Selbstreflexion und Selbstuntersuchung, um Ihr inneres Selbst besser zu verstehen. Stellen Sie sich Fragen nach Ihren Werten, Überzeugungen, Stärken und Schwächen.
Spirituelle Praxis: Engagieren Sie sich in regelmäßiger spiritueller Praxis, die Meditation, Yoga, Atemübungen (Pranayama), Gebet und Kontemplation umfassen kann. Diese Praktiken helfen dabei, den Geist zu beruhigen, das Bewusstsein zu erweitern und eine tiefere Verbindung zum inneren Selbst herzustellen.
Studium spiritueller Texte: Studieren Sie heilige Schriften und spirituelle Texte, die Weisheit und Erkenntnis über das Selbst und das Universum vermitteln. Dies können Texte aus dem Yoga, Vedanta, Buddhismus oder anderen spirituellen Traditionen sein.
Lebensführung: Leben Sie ein bewusstes und ethisches Leben, das auf spirituellen Prinzipien wie Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya), Nicht-Besitz (Aparigraha) und Mitgefühl (Karuna) basiert. Pflegen Sie Harmonie in Ihren Beziehungen und praktizieren Sie Liebe und Güte gegenüber allen Lebewesen.
Hingabe und Hingabe: Entwickeln Sie eine Haltung der Hingabe und Hingabe an das Göttliche oder das Universum. Öffnen Sie Ihr Herz für spirituelle Führung und Vertrauen Sie darauf, dass der Weg zur Selbstverwirklichung sich entfaltet, wenn Sie bereit sind.
Guru oder spirituellen Lehrer: Suchen Sie nach einem erfahrenen Guru oder spirituellen Lehrer, der Sie auf Ihrem spirituellen Weg unterstützen und führen kann. Ein Guru kann Anleitung, Inspiration und Unterstützung bieten, um Hindernisse zu überwinden und spirituelles Wachstum zu fördern.
Geduld und Ausdauer: Seien Sie geduldig und beharrlich auf Ihrem spirituellen Weg. Selbstverwirklichung ist ein langfristiger Prozess, der Zeit und Engagement erfordert. Akzeptieren Sie die Höhen und Tiefen des Weges und vertrauen Sie darauf, dass jeder Schritt Sie näher zur Erfüllung bringt.
Letztendlich ist der Weg zur Selbstverwirklichung ein persönlicher und individueller Prozess, der von jedem auf seine eigene Weise erfahren wird. Es erfordert eine Offenheit des Herzens, eine tiefe Suche nach Wahrheit und eine Hingabe an die innere Reise zur Erfahrung von innerem Frieden, Glückseligkeit und Einheit mit dem Göttlichen.
Wikipedia: „Erleuchtung (von althochdeutsch arliuhtan „erleuchten“, lateinisch illuminatio) bezeichnet eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der ein Mensch sein Alltagsbewusstsein überschritten hat und eine dauerhafte Einsicht in eine – wie auch immer ausgeprägte – gesamtheitliche Wirklichkeit aus Immanenz und Transzendenz erlangt. Über die Vorgänge, die mit dem Begriff Erleuchtung im religiösen Sinn bezeichnet werden, und die Gründe ihres Auftretens gibt es unterschiedliche Auffassungen, die mit dem jeweiligen philosophischen oder religiösen Hintergrund des Beurteilenden zusammenhängen.
In manchen Fällen wird Erleuchtung als spontan eingetretener Durchbruch oder als aus eigener Kraft erlangtes Endergebnis eines Prozesses geistiger Übung und Entwicklung aufgefasst, nach anderen Interpretationen ist sie göttlicher Gnade zu verdanken, und wieder andere konstatieren eine Verbindung von beidem. Gewöhnlich ist mit dem Erlebnis der Erleuchtung, eine tiefgreifende und nachhaltige Veränderung der Persönlichkeit verbunden.In den europäischen Traditionen wird Erleuchtung oft zu den mystischen Erfahrungen gezählt. In der Terminologie asiatischer Religionen kommen keine Ausdrücke vor, die genau dem europäischen Begriff „Erleuchtung“ entsprechen, doch spielen vergleichbare Phänomene in vielen östlichen Traditionen eine zentrale Rolle (siehe Bodhi).
Der Ausdruck Mystik (von altgriechisch ‚geheimnisvoll‘) bezeichnet Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer göttlichen oder absoluten Wirklichkeit sowie die Bemühungen um eine solche Erfahrung. Das Thema Mystik ist Forschungsgegenstand innerhalb der Theologien der Offenbarungsreligionen und der Religionswissenschaften, in Kultur-, Geschichts- und Literaturwissenschaft, Philosophie und Psychologie. Allerdings besteht kein übergreifender fachwissenschaftlicher Konsens zur Begriffsbestimmung. Religionsgeschichtlich versteht man unter Mystik ein religiöses Erleben, das auf „ein Wirklichkeitsganzes“ oder auf eine Gotteswirklichkeit hin ausgerichtet ist. In monotheistischen Religionen wie Christentum, Judentum und Islam ist mystische Erfahrung als Gotteserfahrung bzw. Glaubens­erfahrung auf die göttliche Wirklichkeit bezogen. Sie findet in unterschiedlichen Begriffen und Wendungen Ausdruck, die oftmals auch in Grundschriften dieser Religionen Verwendung finden: Licht, Geistestaufe, Feuer (Brennender Dornbusch), Pfingstwunder, Liebe (Briefe des Johannes), göttliches Du, Gott als innerstes Innen (bei Augustinus), Dhikr. Nichttheistische Traditionen wie Buddhismus, Jainismus und Daoismus bringen mystische Erfahrungen zum Ausdruck, ohne sich auf eine göttliche Person oder Wesenheit zu beziehen. Auch Vertreter des Hinduismus berichten von mystischen Erlebnissen, unter anderem Ramakrishna.
Nach hinduistischen Lehren ist eine Einheitserfahrung mit dem göttlichen Brahman möglich. Das ist in Worten kaum wiederzugeben, da Begriffe es nicht fassen. Typische Beschreibungen bedienen sich Metaphern wie: das Bewusstsein weitet sich ins Unendliche, ist ohne Grenzen, man erfährt sich aufgehoben in einer Wirklichkeit unaussprechlichen Lichts und unaussprechlicher Einheit (Brahman). Dieser Einheitserfahrung entspricht die Lehre der Einheit von Atman (Seele) und göttlichem Brahman. Nach hinduistischer Lehre ist die alltägliche Wahrnehmung auf vieles gerichtet, die mystische Erfahrung aber eine Einheitserfahrung. Das göttliche Eine ist in allem gegenwärtig, jedoch nicht einfachhin erfahrbar. Es zu erfahren setzt voraus, die Wahrnehmungsart zu ändern. Dazu dienen Konzentrationstechniken des Yoga, Meditation und die Askese als Enthaltung und Verzicht.
Im Jnana Yoga wird für „höheres Wissen“ der Begriff Jnana verwendet. Dieses spirituelle Wissen beinhaltet in der Advaita-Philosophie die endgültige Erkenntnis der Einheit zwischen Atman (individueller Seele) und Brahman (absolutem Bewusstsein, Weltseele). Das Ziel ist die Erlösung (Moksha) aus dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara).
Im Raja Yoga ist die höchste Stufe Samadhi, die völlige Ruhe des Geistes. Das letztendlich angestrebte Stadium ist Nirvikalpa-Samadhi, der formlose Zustand, in dem es keine Unterscheidung mehr zwischen Subjekt und Objekt gibt und die Einheit mit Brahman erreicht ist. Nirvikalpa Samadhi wird jedoch von einigen als temporärer Zustand angesehen. Als permanenter Zustand der Nicht-Dualität gilt Sahaja-Samadhi, der natürliche Zustand, in dem das universelle Selbst während aller Aktivitäten verwirklicht ist, nachdem die Identifikation mit dem begrenzten Ego aufgehoben wurde. In der Samkhya-Philosophie wurde der Begriff buddhi („Erkennen“) etabliert.
Im Buddhismus hat der Begriff des Erwachens (sanskrit bodhi) eine zentrale Bedeutung. Er findet sich in den Wörtern „Buddha“ („der Erwachte“) und „Bodhisattva“ wieder. Bodhi kommt von der Sanskrit-Wurzel budh, die „aufwachen, erkennen, wahrnehmen, verstehen“ bedeutet. Als deutsche Übersetzung wird jedoch auch in buddhistischer Literatur sehr häufig „Erleuchtung“ gewählt, auch wenn dies der Etymologie weniger entspricht. Es gibt zwei aufeinanderfolgende Stufen des buddhistischen Erwachens. Die erste stellt die individuelle Befreiung aus dem Leidenskreislauf der fühlenden Wesen, dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara), dar. Der Erwachte hat alle Ursachen des Leidens aus seinem Geist entfernt und erlebt nur noch Frieden. Dies wird „Erlangen des Nirvana“ genannt. Nach der Lehre des Mahayana-Buddhismus gibt es eine zweite Entwicklungsstufe, auf der das vollständige Erwachen eintritt, mit dem zusätzlich umfassendes Wissen (Siddhis) erlangt wird.
Es gibt zwei unterschiedliche Lehrmeinungen im Mahayana über bodhi: ein Konzept der spontanen Erleuchtung in der „Südlichen Schule“ und eines der allmählichen meditativen Selbstvollendung in der „Nördlichen Schule“. Auch bei der spontanen Erleuchtung handelt es sich nach diesen Lehren nicht um einen einmaligen, abschließenden Vorgang. Vielmehr haben alle Meister ihre erlangte Einsicht jahrzehntelang, oft auch bei anderen Meistern, vertieft. Der Zen-Buddhismus bezeichnet entsprechende Erfahrungen als Satori.
Der Begriff Erleuchtung wurde oft im Zusammenhang mit asiatischen, religiösen Traditionen in den letzten zwei Jahrhunderten in verschiedenen spirituell-religiösen Gemeinschaften, Lehren und Zusammenhängen benutzt. Als erleuchtete Lehrer wurden so in jüngerer Vergangenheit etwa Jiddu Krishnamurti und Aurobindo Ghose angesehen. Osho galt ebenfalls als erleuchtet.
Der Autor Eckhart Tolle, der sein „spirituelles Erwachen“ in seinem ersten Buch beschreibt, greift in seinen Werken auf Elemente aus verschiedenen Traditionen wie etwa der christlichen Mystik, dem Sufismus und dem Buddhismus zurück. Auch andere Autoren haben über solche Erlebnisse berichtet. Vielfach wird dabei von dem Bedürfnis berichtet, Freunde und Mitmenschen daran teilhaben zu lassen. Allerdings sei es für „Unerleuchtete“ schwierig bis unmöglich, den Bewusstseinszustand der „Erleuchtung“ nachzuvollziehen oder zu verstehen. Osho schlug in den 1970er-Jahren diesen Bereich als Forschungsgebiet für die Psychologie vor. Die transpersonale Psychologie griff ebenfalls das Thema auf.
Seit Mitte der 1990er Jahre breitete sich in Europa und den USA die „Satsang“-Bewegung aus. Deren spirituelle Lehrer (etwa Gangaji und ihr Ehemann Eli Jaxon-Bear, Pyar Troll-Rauch, Madhukar), die sich meist auf Ramana Maharshi und H. W. L. Poonja als Lehrer und Vorgänger berufen, werden von ihren Anhängern als erleuchtet angesehen. Ursprung der Bewegung ist der auf die Erlangung des unpersönlichen Göttlichen abzielende Advaita-Vedanta.“

​Der Hauptweg zur Erleuchtung

Swami Sivananda betont die Integration von verschiedenen Yogawegen und spirituellen Praktiken, um zur Erleuchtung zu gelangen. Sein ganzheitlicher Ansatz zur persönlichen Entwicklung und spirituellen Verwirklichung umfasst die Verbindung von Ruhe und Abgeschiedenheit, effektiven spirituellen Techniken und umfassender Liebe. Hier sind die Hauptpunkte seines Ansatzes:
Leben in Ruhe und Abgeschiedenheit: Swami Sivananda betont die Bedeutung eines Lebens, das von Ruhe und Abgeschiedenheit geprägt ist. Durch die Zurückziehung von äußeren Ablenkungen und die Schaffung eines Umfelds der Stille und des Friedens kann der Geist zur Ruhe kommen und sich auf spirituelle Praktiken konzentrieren. Die Energie fließt nach innen und heilt einen körperlich und spirituell.
Effektive spirituelle Techniken: Swami Sivananda legt großen Wert auf effektive spirituelle Techniken wie Yoga, Meditation und Gedankenarbeit. Durch regelmäßige Praxis dieser Techniken kann der Praktizierende sein Bewusstsein erweitern, seinen Geist beruhigen und eine tiefere Verbindung zum Göttlichen herstellen.
Umfassende Liebe: Swami Sivananda betont die Bedeutung umfassender Liebe und Mitgefühls für alle Wesen. Durch das Senden von Licht und positiver Energie an alle Lebewesen und das Engagement für das Wohl der Welt kann der Praktizierende seine spirituelle Entwicklung unterstützen und zur Schaffung einer glücklichen und harmonischen Welt beitragen.
Integration der Yogawege: Er lehrt die Verbindung der vier Hauptwege des Yoga: Hatha-Yoga (körperliche Übungen und Meditation), Jnana-Yoga (Selbstreflexion und Erkenntnis), Bhakti-Yoga (Hingabe und Verehrung des Göttlichen) und Karma-Yoga (selbstloser Dienst und Handlung ohne Anhaftung). Durch die Integration dieser Yogawege kann der Praktizierende ein ausgewogenes und ganzheitliches spirituelles Leben führen.
Konsequenter spiritueller Tagesplan: Swami Sivananda empfiehlt, nach einem konsequenten spirituellen Tagesplan zu leben, der Zeit für Gebet, Yoga, Meditation, spirituelle Studien, Selbstreflexion und Dienst an anderen umfasst. Durch die Einhaltung eines solchen Plans kann der Praktizierende seine spirituelle Praxis vertiefen und sein spirituelles Wachstum fördern. Ein intensiver und effektiver spiritueller Tagesplan ermöglicht einen Durchbruch zur Erleuchtung und zur Selbstverwirklichung.
Swami Sivanandas ganzheitlicher Ansatz zur Spiritualität und Erleuchtung bietet eine umfassende Anleitung für Menschen, die auf dem spirituellen Weg voranschreiten möchten. Indem man seine Lehren und Empfehlungen befolgt, kann man ein erfülltes und bedeutungsvolles spirituelles Leben führen und zur Verbesserung des individuellen Wohlbefindens und des Wohlergehens der Welt beitragen.

​Shaktipat, die Übertragung der Erleuchtungsenergie

Shaktipat ist eine bedeutende spirituelle Praxis im Hinduismus und anderen östlichen Traditionen. Es bezeichnet die Übertragung von spiritueller Energie oder Erleuchtungsenergie von einem erleuchteten Meister (Guru) auf den Schüler (Shishya). Diese Übertragung kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wie durch Berührung, Blickkontakt, Mantra-Rezitation oder einfach durch die spirituelle Präsenz des Meisters.
Shaktipat wird oft als kraftvolles Mittel zur Beschleunigung des spirituellen Fortschritts angesehen, da sie dem Schüler den direkten Zugang zu höheren Bewusstseinszuständen ermöglicht. Durch die Übertragung der Erleuchtungsenergie wird das spirituelle Potential des Schülers aktiviert und gestärkt, was zu einem tieferen Verständnis, größerer Klarheit und einem erweiterten Bewusstsein führen kann.
Shaktipat ist eine Technik des tantrischen Yoga, bei der ein spiritueller Meister oder Guru spirituelle Energie auf seine Schüler überträgt, um ihr spirituelles Wachstum zu fördern. Hier sind einige Beispiele für Shaktipat:
Berührung: Der Guru berührt den Schüler physisch, oft durch Handauflegen oder sanfte Berührung bestimmter Energiezentren im Körper, um die Übertragung der spirituellen Energie zu initiieren.
Blickkontakt: Durch intensiven Blickkontakt kann ein Guru spirituelle Energie auf den Schüler übertragen, um sein Bewusstsein zu erwecken und zu transformieren.
Meditation: Der Guru kann den Schüler in eine gemeinsame Meditation führen und dabei spirituelle Energie durch seine Anwesenheit und seine spirituelle Präsenz übertragen.
Mantras und Segnungen: Der Guru kann dem Schüler spirituelle Mantras geben oder ihm Segnungen zusprechen, um die Übertragung von spiritueller Energie zu unterstützen.
Fernübertragung: In einigen Fällen kann ein Guru spirituelle Energie auch über Distanz übertragen, ohne dass physischer Kontakt erforderlich ist, durch die Kraft seiner spirituellen Präsenz und Absicht.
Viele Gurus und spirituelle Meister in verschiedenen Traditionen haben Shaktipat praktiziert, um ihre Schüler auf ihrem spirituellen Weg zu unterstützen. Hier sind einige Beispiele bekannter Gurus und wie sie Shaktipat praktiziert haben:
Ramakrishna Paramahamsa: Ramakrishna war bekannt für seine Fähigkeit, Shaktipat durch Berührung und Blickkontakt zu übertragen. Er berührte oft seine Schüler und segnete sie, um ihre spirituelle Entwicklung zu fördern.
Ramana Maharshi: Ramana Maharshi übertrug Shaktipat oft durch seinen intensiven Blick und seine stille Präsenz. Viele Schüler erlebten spontane spirituelle Erfahrungen, wenn sie in seiner Nähe waren oder mit ihm meditierten.
Swami Muktananda: Swami Muktananda war ein Meister des Siddha Yoga und praktizierte intensiv Shaktipat. Er übertrug spirituelle Energie durch Berührung, Blickkontakt und Mantras, um seine Schüler zu erwecken.
Anandamayi Ma: Anandamayi Ma war bekannt für ihre Fähigkeit, Shaktipat durch ihren Segen und ihre spirituelle Präsenz zu übertragen. Viele Menschen erlebten tiefe spirituelle Transformationen, wenn sie in ihrer Nähe waren oder ihre Segnungen erhielten.
Swami Sivananda: Swami Sivananda praktizierte verschiedene Formen der Energieübertragung, einschließlich Prana-Pranayama und spiritueller Segnungen. Es wird jedoch nicht spezifisch von Shaktipat in Bezug auf seine Praxis berichtet.
Sathya Sai Baba: Sathya Sai Baba wird mit verschiedenen Formen der Energieübertragung in Verbindung gebracht, einschließlich seiner Fähigkeit, heilende Energie durch Berührung zu übertragen. Obwohl nicht spezifisch als Shaktipat bezeichnet, haben viele Menschen tiefe spirituelle Erfahrungen in seiner Gegenwart gemacht.