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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Veranstaltung: (Post)historische Weltentwürfe in den Romanen von Christian Kracht, Sprache: Deutsch, Abstract: Was ist eigentlich Fiktionalität? Ist der Roman „1979“ von Christian Kracht wahr? Gab es den darin vorkommenden Innenarchitekten wirklich? Und wenn ja, wie war sein Name? Wie kann man als Leser eindeutig feststellen, was wahr und was fiktiv ist? Christian Krachts Roman "1979" hat folgenden Inhalt: Ein junger Innenarchitekt und sein Gefährte Christopher sind als Touristen im Iran. Sie sind zu einer Party eingeladen, auf der sich Christopher, der schon im Vorfeld krank ist, betrinkt und diverse Drogen nimmt. Dort lernt der Protagonist den Rumänen Mavrocordato kennen, der ihm eröffnet, dass sich einiges ändern wird. Wir befinden uns im Teheran von 1979, in dem in dieser Nacht die islamische Revolution in vollem Gange ist. Nachdem Christopher aufgrund seiner Exzesse in einem iranischen Krankenhaus stirbt und der Protagonist für einen amerikanischen Spion gehalten wird, zieht er durch die Straßen Teherans. Letztendlich gelangt er durch Massoud, den Besitzer eines Cafés durch einen Tunnel in das Wohnzimmer von Mavrocordato. Dieser schickt ihn nach Tibet, um seine Seele zu reinigen und um das aus den Fugen geratene Gleichgewicht wiederherzustellen. Nachdem er Mount Kailash in Tibet erreicht und dort das Ritual durchgeführt hat, wird er von chinesischen Soldaten verhaftet. Er wird als russischer Spion gefangen gehalten und lernt das Leben zu schätzen, wie es ist.
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Inhalt
1. Einleitung
2. Realität vs. Fiktion
2.1. immigrant objects
2.2. surrogate objects
2.3. native objects
3. Zeitangaben in fiktionalen Romanen
4. Fiktionssignale
4.1. Paratextuelle Fiktionssignale in „1979“
4.2. Textuelle Signale
4.2.1. direkte Fiktionalitätssignale
4.2.2. indirekte Fiktionalitätssignale
5. Rezeption durch den Leser
6. Zusammenfassung
7. Quellenangaben
Anlage
Ein junger Innenarchitekt und sein Gefährte Christopher sind als Touristen im Iran. Sie sind zu einer Party eingeladen, auf der sich Christopher, der schon im Vorfeld krank ist, betrinkt und diverse Drogen nimmt. Dort lernt der Protagonist den Rumänen Mavrocordato kennen, der ihm eröffnet, dass sich einiges ändern wird. Wir befinden uns im Teheran von 1979, in dem in dieser Nacht die islamische Revolution in vollem Gange ist. Nachdem Christopher aufgrund seiner Exzesse in einem iranischen Krankenhaus stirbt und der Protagonist für einen amerikanischen Spion gehalten wird, zieht er durch die Straßen Teherans. Letztendlich gelangt er durch Massoud, den Besitzer eines Cafés durch einen Tunnel in das Wohnzimmer von Mavrocordato. Dieser schickt ihn nach Tibet, um seine Seele zu reinigen und um das aus den Fugen geratene Gleichgewicht wiederherzustellen. Nachdem er Mount Kailash in Tibet erreicht und dort das Ritual durchgeführt hat, wird er von chinesischen Soldaten verhaftet. Er wird als russischer Spion gefangen gehalten und lernt das Leben zu schätzen, wie es ist.
Die Frage, die man sich hier als Leser stellt: Ist dieser Roman „1979“ von Christian Kracht wahr? Gab es diesen Innenarchitekten wirklich? Und wenn ja, wie war sein Name? Wie kann man als Leser eindeutig feststellen, was wahr und was fiktiv ist?
Die erste Frage, die man hier beantworten muss, lautet: Was ist eigentlich Fiktionalität?
Unser heutiger Fiktionsbegriff geht bereits auf den von Aristoteles geprägten Mimesis-Begriff zurück. Er stellte sich vor, dass Dichter „künstlerische Konstruktionen einer möglichen Wirklichkeit schufen“[1].
In unserer heutigen Zeit gibt es verschiedene Theorien über Fiktionalität, die mittlerweise eine Kontroverse ausgelöst haben. Der amerikanische Philosoph John Searle sieht die Fiktion als Absicht des Autors, etwas vorzugeben, was nicht ernstgemeint ist. Für ihn ist Fiktionalität Betrug des Autors am Leser. Aus seiner Sicht ist es der Autor, der darüber entscheidet, ob ein Werk fiktiv ist[2].
Andere Theoretiker vertreten die Meinung, dass lediglich allein der Rezipient, dessen Weltansichten, Kultur und Wissen über die Fiktionalität eines Werkes entscheiden kann.[3]
Die deutsche Literaturwissenschaftlerin Käte Hamburger sieht Fiktionalität als „objektive Eigenschaft“, die sich auch an bestimmten Signalen im Text erkennen lässt[4]. Ihrer Ansicht nach entscheiden allein der Text und dessen Signale über seine Fiktionalität.5
Eine ähnliche Theorie vertritt auch der Mainzer Philosoph und Literaturtheoretiker Frank
Zipfel. Seine Veröffentlichung zu diesem Thema „Fiktion, Fiktivität, Fiktionalität. Analysen zur Fiktion in der Literatur und zum Fiktionsbegriff in der Literaturwissenschaft“ soll hier genutzt werden, um den Roman „1979“ von Christian Kracht auf Fiktionssignale zu untersuchen.