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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Minnesang, Sprache: Deutsch, Abstract: Der mittelalterliche Minnesang nimmt eine wichtige Position in der Geschichte der deutschen Lyrik ein. Unter genauerer Betrachtung des Wortes ‚Minnesang‘ fällt auf, dass es sich nicht grundlegend um gesprochene oder schriftliche Lyrik, sondern um Gesänge handelt, die als Liebeslied vor einem Publikum vorgetragen wurden. Eine der Grundformen des Minnesangs, das Werbelied, wird meist von einem Mann vorgetragen, um der Frau, die er liebt, seine Liebe zu gestehen und sie für sich zu gewinnen. Hierbei gibt der Vortragende, der Minnesänger, seine eigensten Gefühle für eine gewisse Dame preis, die allerdings anonym bleibt. Nicht in allen Formen des Minnesangs bleibt die Angebetete stumm. Während im Dialoglied Mann und Frau direkt miteinander kommunizieren, sprechen die Liebenden im sogenannten Wechsel lediglich übereinander. Im Frauenmonolog ist es des Weiteren möglich, dass lediglich die Liebende sich äußert. Weiterhin ist jedoch die Frage offen, warum der Minnesang für die deutsche Lyrik so wichtig ist. Aus den Überlieferungen ist zu schließen, dass der Vortrag gesanglich erfolgte. Dies stellten die Minnesänger teilweise selbst dar: „Minne gebiutet mir, daz ich singe“ , „...mînen hôhen sanc“ . Jedoch sind in der Vielzahl die Minnelieder lediglich textlich überliefert. Die zugehörige Melodie kann in den meisten Fällen nicht mehr nachvollzogen oder nur aus der textlichen und metrischen Form rekonstruiert werden. Aus diesem Grund sind die Lieder der Minnesänger vor allem für die Germanistik von großer Bedeutung. Wie bereits dargestellt, gibt der Sänger seine Gefühle unmittelbar an das Publikum preis. Diese - besonders die Lyrik prägende - Charakteristik, findet der Rezipient im Minnesang allerdings in einer gewissen Art von Liedern nicht vor. Narrativ organisierte Lieder sind besonders in der Hochzeit des Minnesangs entstanden und sind teilweise von epischen Formen als auch erzählerischen Elementen geprägt, die in den bis dahin vorherrschenden Formen der Gesänge üblicherweise nicht zu finden waren. Besonders durch den Einsatz eines Erzählers distanziert sich der Minnesänger von seinem Vortrag und stellt eine Entwicklung in der Handlung und/oder in der Figurenkonstellation dar. Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, die Merkmale narrativ organisierter Minnelieder deutlich zu machen. Um im Ergebnis einen Überblick geben zu können, werden zwei Lieder gegenüber gestellt und ihre Gemeinsamkeiten im Hinblick auf die erzählerischen Elemente untersucht.
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