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"Pura vida" (das pure Leben) heißt es in Costa Rica zu jeder Gelegenheit und bedeutet unter anderem: "Hallo", "Auf Wiedersehen", "Danke schön", aber auch "Schön, dich zu sehen"… Die entspannte Lebenseinstellung der Costa Ricaner, die sich selbst Ticos nennen, überträgt sich schnell auf den Besucher. Das kleine mittelamerikanische Land zwischen Pazifik und dem karibischen Meer bietet ideale Bedingungen für einen Abenteuer- und Erlebnisurlaub, einen interessanten Kulturtrip und Badeferien an traumhaften Stränden. Immer mehr Individualreisende, die Wert auf ökologischen Tourismus legen, entdecken dieses Naturparadies für sich. Autor Jochen Fuchs bereist Costa Rica seit vielen Jahren. Seine Begeisterung für Land und Leute sowie seine fundierten Insiderkenntnisse werden in den zahlreichen Reisetipps deutlich. Fünf interessante Routenvorschläge von 2 bis 3 Wochen, die größtenteils auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden können, führen durch das Land. Zu den Hauptattraktionen gehören natürlich die vielen Nationalparks und ihre exotische Tier- und Pflanzenwelt – ein Eldorado für Naturfans und Outdoor-Enthusiasten. Im Buch finden sich deshalb auch zahlreiche Infos zu Aktivitäten wie Wanderungen, Surfen, Tauchen, Rafting oder Reiten sowie Canopy oder Rappelling.
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Seitenzahl: 1052
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Jochen Fuchs
Costa Rica
Costa Rica3. Auflage 2018
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbH Salm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 Dormagen Telefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: fotolia / Ondrej ProsickyAlle anderen Farbabbildungen: s. Bildnachweis S. 571Layout: Monika Golombek, KölnKarten: Klaus-Peter Lawall, UnterensingenTitelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.deRedaktionelles Copyright, Konzeption und derenständige Überarbeitung: Michael Iwanowski
Alle Rechte vorbehalten. Alle Informationen und Hinweise erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne des Produkthaftungsrechts. Verlag und Autoren können daher keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche oder sachliche Fehler übernehmen. Auf den Inhalt aller in diesem ebook erwähnten Internetseiten Dritter haben Autoren und Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung dafür wird ebenso ausgeschlossen wie für den Inhalt der Internetseiten, die durch weiterführende Verknüpfungen (sog. „Links“) damit verbunden sind.
ISBN epub:978-3-86457-310-1ISBN Mobipocket:978-3-86457-311-8ISBN pdf: 978-3-86457-312-5
Alle Karten zum Gratis-Download – so funktioniert’s
In diesem Reisehandbuch sind alle Detailpläne mit sogenannten QR-Codes versehen, die per Smartphone oder Tablet-PC gescannt und bei einer bestehenden Internet-Verbindung auf das eigene Gerät geladen werden können. Alle Karten sind im PDF-Format angelegt, das nahezu jedes Gerät darstellen kann. Für den Stadtbummel oder die Besichtigung unterwegs hat man so die Karte mit besuchenswerten Zielen und Restaurants auf dem Telefon, Tablet-PC, Reader oder als praktischen DIN-A-4-Ausdruck dabei. Sollten wider Erwarten Probleme beim Karten-Download auftreten, wenden Sie sich bitte direkt an den Verlag. Unter [email protected] erhalten Sie die entsprechende Linkliste zum Herunterladen der Karten.
Vorwort
I. COSTA RICA: LAND UND LEUTE
Costa Rica auf einen Blick
Historischer Überblick
Landschaftlicher Überblick
Geografie
Klima und Reisezeit
Flora
Vegetationszonen·Nutzpflanzen
Fauna
Überblick über in Costa Rica heimische Tiere
Politischer und wirtschaftlicher Überblick
Das politische System – Staat und Verwaltung
Wirtschaft
Bananen·Kaffee, Rindfleisch, Zuckerrohr und Ananas·Tourismus·Wirtschaftliche Entwicklung
Gesellschaftlicher und kultureller Überblick
Bevölkerung
Religion
Bildung
Kunst und Kultur
Bildende Kunst·Literatur
Kulinarisches
Speisen·Getränke
2. COSTA RICA ALS REISEZIEL
Die gelben Seiten: Allgemeine Reisetipps A–Z
Die grünen Seiten: Das kostet Sie das Reisen in Costa Rica
Routenvorschläge
Route 1: Von San José an die Karibikküste·Route 2: Von San José in den Südwesten zur Peninsula de Osa und zur Pazifikküste·Route 3: Von San José nach Guanacaste·Route 4: Von San José auf die Halbinsel Nicoya und nach Norden·Route 5: „Kaffeetour“ durch das Zentrale Hochland
3. SAN JOSÉ UND ZENTRALES HOCHLAND
San José
Redaktionstipps
Geschichte
Sehenswertes
Museo Nacional de Costa Rica·Rund um den Parque Nacional·Rund um den Parque España und Parque Morazán·Abstecher in die Barrios Otoya und Amon·Rund um die Calle Central und Mercado Central·Rund um die Plaza de la Cultura·Chinatown·Rund um den Parque de la Sabana·Weiter entlang der Avenida 10 bis ins Zentrum·Außerhalb des Stadtzentrums
Zentrales Hochland
Redaktionstipps
Heredia und Umgebung
Sehenswertes·Britt-Kaffeeshow·Barva·Parque Nacional Braulio Carrillo – Sector Barva
Über Alajuela nach Grecia und Sarchí
Alajuela·Von Alajuela Richtung La Garita·Parque Nacional Volcán Poás·Grecia·Sarchí
Abstecher über Naranjo, San Ramón und Zarcero nach Ciudad Quesada/San Carlos
Naranjo·San Ramón·Zarcero·Weiterfahrt zum Parque Nacional del Agua Juan Castro Blanco und nach Ciudad Quesada/San Carlos
Cartago und Umgebung
Sehenswürdigkeiten·Jardín Botánico Lankester·Orosí·Lago Cachí und Ujarrás·Parque Nacional Tapantí-Macizo Cerro de la Muerte·Parque Nacional Volcán Irazú
Turrialba
Santa Cruz·Parque Nacional Volcán Turrialba·Archäologiepark Monumento Nacional Guayabo
Von Turrialba nach Siquirres
CATIE-Institut
4. DIE NÖRDLICHE TIEFEBENE UND DER NORDWESTEN VON GUANACASTE
Die nördliche Tiefebene
Redaktionstipps
Von San José nach St. Clara
Parque Nacional Braulio Carrillo·Rainforest Adventure
Von St. Clara nach Puerto Viejo de Sarapiquí
Puerto Viejo de Sarapiquí
Nach San Miguel/Sarapiquí über La Virgen
La Virgen·San Miguel/Sarapiquí
Routenvarianten ab San Miguel nach San José
Route 1: Über Vara Blanca·Route 2: Über Río Cuarto und Bajos del Toro·Route 3: Von Río Cuarto über Ciudad Quesada/San Carlos nach San José·Ciudad Quesada/San Carlos·Parque Nacional del Agua Juan Castro Blanco
Der Nordwesten: Von den Nebelwäldern an die Pazifikküste
Redaktionstipps
Über Las Juntas de Abangares nach Monteverde/St. Elena
(Las) Juntas (de Abangares)
Monteverde/Santa Elena
Von Las Juntas nach Santa Elena·Santa Elena·Reserva Biológica Bosque Nuboso Monteverde·Reserva Bosque Nuboso Santa Elena·Bosque Eterno de los Niños·Weitere private Schutzgebiete
Von Monteverde über Tilarán nach La Fortuna: Rund um die Laguna de Arenal
Alternative: Über Cañas nach Tilarán·Tilarán·Von Tilarán nach (Nuevo) Arenal·La Fortuna de San Carlos·Parque Nacional Volcán Arenal·Cavernas de Venado·San Rafael de Guatuso
Zum Parque Nacional Volcán Tenorio
Bijagua·Parque Nacional Volcán Tenorio·Alternative: Über La Fortuna de Guanacaste nach Upala
Weiter auf der Interamericana Richtung Nordwesten
Bagaces·Reserva Biológica Lomas de Barbudal·Parque Nacional Palo Verde·Liberia·Parque Nacional Rincón de la Vieja·Parque Nacional Santa Rosa·Parque Nacional Guanacaste·Refugio de Vida Silvestre (Bahía) Junquillal·Parque Nacional Santa Rosa – Sector Murciélago·La Cruz und Peñas Blancas·Bahía Salinas
Der tiefe Norden: Grenzregion zu Nicaragua
Upala·Von Upala nach Los Chiles·Refugio de Vida Silvestre Caño Negro·Los Chiles·Von Los Chiles zurück nach San José
5. DER WESTEN: DIE HALBINSEL NICOYA UND DIE STRÄNDE VON GUANACASTE
Überblick
Redaktionstipps
Guanacastes Strände und der Norden der Halbinsel Nicoya
Playas del Coco und Umgebung
Playa Hermosa·Playa Panamá·Playa Ocotal
Die Strände um Playa Flamingo
Playa Flamingo·Playa Potrero·Playa Prieta/Playa Penca·Playa Pan de Azúcar und Playa Danta·Playa Brasilito·Playa Conchal·Playa Real/Bahía de los Piratas
Santa Cruz und die Strände um Playa Tamarindo
Santa Cruz·Guaitíl·Parque Nacional Diriá·Playa Tamarindo·Playa Grande·Parque Nacional Marino Las Baulas (de Guanacaste)·Playa Langosta·Playa Avellana(s)·Playa Negra·Playa Junquillal
Die Strände um Nosara
Nosara·Refugio de Vida Silvestre Ostional·Playa Ostional·Playa Nosara, Playa Pelada und Playa Guiones·Playa Garza
Nicoya und die Strände um Sámara
Nicoya·Parque Nacional Barra Honda·(Playa) Sámara·Playa Carrillo·Playa Islita und Playa Bejuco·Playa San Miguel·Playa Coyote
Puntarenas und die südliche Halbinsel
Puntarenas
Stadtrundgang·Die Inseln im Golf von Nicoya: Meerumspülte Naturreservate
Von Puntarenas zur Südspitze der Peninsula de Nicoya
Paquera·Refugio Nacional de Vida Silvestre Curú·(Playa) Tambor/(Playa) Pochote·Cóbano·Montezuma·Cabuya·Reserva Natural Absoluta Cabo Blanco·Mal País/Santa Teresa
6. DER SÜDEN
Überblick
Zentrale Pazifikküste: Von Puntarenas/San José nach Palmar Norte
Redaktionstipps
Nach Quepos und zum Parque Nacional Manuel Antonio
Parque Nacional Carara·(Playa) Tárcoles und Umgebung·(Playa) Herradura·(Playa) Jacó·Playa Hermosa·Playas Esterillos·Parrita und Umgebung·Quepos·Parque Nacional Manuel Antonio
Von Quepos über Santiago de Puriscal zurück nach San José
Parque Nacional La Cangreja·Santiago de Puriscal·Ciudad Colón
Von Quepos weiter entlang der Pazifikküste
Playa Savegre·(Playa) Matapalo·Playa und Hacienda Barú·(Playa) Dominical·Abstecher von Dominical nach San Isidro de El General·Uvita·Parque Nacional Marino Ballena·Playa Tortuga und Ojochal
Durchs Landesinnere: Von San José zum Chirripó und nach Palmar Norte
Redaktionstipps
Nach San Isidro de El General und zum Chirripó
Parque Nacional Los Quetzales·San Gerardo de Dota·San Isidro de El General·San Gerardo de Rivas·Parque Nacional Chirripó
Von San Isidro de El General nach Palmar Norte
Buenos Aires·Palmar Norte
Der tiefe Süden: Richtung panamaischer Grenze
Redaktionstipps
Von Palmar Norte Richtung panamaischer Grenze
Parque Nacional Piedras Blancas·Ciudad Neily·Paso Canoas
Über San Vito nach Ciudad Neily oder zum Parque La Amistad
San Vito·Jardín Botánico Wilson·Biolley und ASOMOBI·Parque Internacional La Amistad
Rund um den Golfo Dulce und die Halbinsel Osa
Redaktionstipps
Golfito und Umgebung
Golfito·Refugio Nacional de Vida Silvestre Golfito·Die Strände in der Umgebung von Golfito
Nach Puerto Jiménez und zum Parque Nacional Corcovado
Um die Bahía Rincón·Puerto Jiménez·Der Cabo Matapalo und die Strände südlich von Puerto Jiménez·Carate·Parque Nacional Corcovado
Von Puerto Jiménez nach Bahía Drake und Sierpe
La Palma·Bahía Drake·Sierpe·Humedal Nacional Térraba Sierpe·El Sitio Arqueológico Finca 6
Reserva Biológica Isla del Caño
7. DER OSTEN: AN DIE KARIBIKKÜSTE
Überblick
Redaktionstipps
Von San José an die Karibikküste
Guápiles
Abstecher: Über Cariari nach Tortuguero
Tortuguero·Parque Nacional Tortuguero·Nach Norden: Barra del Colorado·Nach Süden: Parismina
Siquirres
Amphibian Research Center·Parque Nacional Barbilla
(Puerto) Limón
Überblick·Sehenswertes·Isla Uvita·Playa Bonita·Moín
Von Limón nach Süden
Reserva Biológica Hitoy Cerere (Biosphärenreservat La Amistad)·Cahuita·Parque Nacional Cahuita·Puerto Viejo (de Talamanca)·Reserva Indígena Kéköldi·Playa Cocles und Playa Chiquita·Punta Uva und Manzanillo·Refugio Nacional de Vida Silvestre Gandoca-Manzanillo
Zur panamaischen Grenze
Bribrí·Sixaola
ANHANG
Literaturverzeichnis
Kleiner Sprachführer
Glossar Flora und Fauna
Stichwortverzeichnis
Entfernungstabelle
Weiterführende Informationen
Ethnische Gruppen
Kaffeebarone und Bananenmultis
Das Militär im „Land des Friedens“
Das Goldene Zeitalter
Kompromiss und Legitimation
El Niño
Monsanto und sein genmanipulierter Mais vor dem Aus
Die Coyolpalme – vielseitig verwendbar und allseits geschätzt
Vom Plan des Präsidenten Lincoln, ehemalige Sklaven nach Costa Rica umzusiedeln
Migranten in Costa Rica
Die indianische Urbevölkerung: vergessen und vernachlässigt
Ceviche
Exotische Früchte
Wo das Ende des costa-ricanischen Militärs besiegelt wurde
Der Präsident und die costa-ricanische Stunde
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist das beste Hotel/Restaurant im ganzen Land?
Juan Santamaría
Spitzname Jesucristo
Costa Ricas Raketenabschussrampen im Blick des US-Militärs
Costa-ricanische Osterspezialitäten
Wie der Baum der Reisenden zu seinem Namen kam
Pogrom in Las Juntas
Vom Patriot zum Vaterlands-verräter – Cañas’ Namenspatron General José María Cañas
Vulkantouren – einst und heute
Holz aus Palo Verde – gut zum Boßeln und zum Kurieren
Wie der „Rincón“ zu seinem Namen kam
Vorsicht vor den „Killerbienen“
CIA und Contras im „Land des Friedens“
Bandera Azul Ecológica
Die Krokodiljäger von Ortega
Lederschildkröten als Opfer des Tourismus
Die Geschichte einer Freundschaft oder wie der Río Tempisque zu seiner Brücke kam
Refugio de Vida Silvestre Isla San Lucas: Vom Knast zum Ausflugsziel
Nationalpark auf hoher See: Parque Nacional Isla del Coco
Die Hacienda El Coyolar – Costa Rica als Land der kleinen Bauern?
„Ökoparadies“ Costa Rica?
Landeigentümer vs. Landbesetzer – die Rechte der Squatter
Das Schicksal des Stammes der Quepo
Korallentiere: Bedrohte „Baumeister“ der Meeresriffe
Paraquat – Pflanzenschutz für die Ananas, Gift für Selbstmörder
Die rätselhaften Steinkugeln der Diquís
Bosque Esquinas – der „Regenwald der Österreicher“
Goldsucher im Corcovado-Nationalpark
Der Fall Harry Männil: Wem gehören die Steinkugeln?
Karten
Alajuela
Cahuita
Cartago
Corcovado
Golfito
Heredia
Jacó
La Fortuna/Volcán Arenal
Liberia
Montezuma
Nationalparks und Naturschutzgebiete
Nicoya
Norden
Nosara, Playa Pelada, Playa Guiones
Orosí und Valle Orosí
Playa Tamarindo
Puerto Jiménez
Puerto Limón
Puerto Viejo de Talamanca – Manzanillo
Puntarenas
Quepos und Nationalpark Manuel Antonio
Sámara
San Gerardo de Rivas und der Nationalpark Chirripó
San Isidro de El General
San José: Innenstadt
San José: Umgebung/Valle Central
Santa Elena/Naturschutzgebiet Monteverde
Santa Teresa, Mal País, Naturreservat Cabo Blanco
Tortuguero und Umgebung
Turrialba
Volcán Tenorio, Río Celeste, Bijagua
Karten in den Umschlagklappen
Costa Rica Übersicht mit Seitenverweisen
San José Innenstadt
Jahr für Jahr zieht es mehr und mehr Besucher (2016 waren es knapp 3 Mio., davon fast 70.000 aus Deutschland) nach Costa Rica, das vor allem berühmt und beliebt ist wegen seiner Nationalparks, seiner Strände und seiner relativ hohen politischen und wirtschaftlichen Stabilität. Zusammengefasst wird dies mit dem im Alltag der Costa-Ricaner allgegenwärtigen Ausspruch „pura vida“ (wörtlich übersetzt „das reine Leben“), was als Aufforderung zu verstehen ist, das Leben stressfrei zu genießen. Daneben wird es auch in der Bedeutung „mir geht es gut“, „alles ist gut“, „danke“ oder auch „bitte schön“ verwendet.
Costa Rica kann sich nicht nur in dem Glück sonnen, im Gegensatz zu den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern seit Ewigkeiten keinen Militärputsch mehr erlebt zu haben, sondern es ist sogar das zweite Land in der Welt (nach Liechtenstein) gewesen, dass seine Armee aufgrund eigenen Entschlusses gänzlich abgeschafft hat.
Turismo naturalista bzw. eco turismo – haben sich in Costa Rica Tourismus und Natur glücklich vereint? Seit den 1980er-Jahren setzt die costa-ricanische Tourismuswerbung vor allem auf den Faktor Natur. Mit Verweis auf den hohen Anteil an Schutzgebieten und Nationalparks wird Costa Rica als ökologisches Musterländle vorgeführt. Diese Werbestrategie scheint auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein: Sowohl die Einnahmen aus dem Tourismussektor als auch die Besucherzahlen aus dem Ausland steigen stetig. Mit diesem Zuwachs ist allerdings eine gewisse Änderung in der Struktur des Tourismus’ verbunden. Zunehmend wollen die Gäste „exklusivere“ Leistungen in Anspruch nehmen. Zudem sorgt auch „sanfter“ Tourismus für Belastungen der Natur: War z. B. der Tortuguero-Nationalpark früher lediglich mit einem gemächlichen Flussdampfer erreichbar, sodass man von San José für einen Besuch mindestens vier Tage einplanen musste, gibt es heute eine Flottille von Schnellbooten, die die Touristen in den Park expediert. Da inzwischen auch eine Verbindungsstraße durch den Naturpark Braulio Carrillo besteht, ist es nun prinzipiell möglich, Tortuguero in ein bis zwei Tagen von San José aus zu erkunden.
Dass dies auch gemacht wird, zeigen die steigenden Besucherzahlen. Doch die modernen Schnellboote verschmutzen das Wasser erheblich mehr als der alte Dampfer, und sie stören die Tierwelt. Außerdem führen die hohen Wellen, die die Schnellboote produzieren, zu einer Beschädigung und Erosion der Ufer. Die Transportkosten für die Einheimischen haben sich trotz spezieller Rabatte vervielfacht. Auch im Nationalpark Manuel Antonio, der auf der Beliebtheitsliste an erster Stelle rangiert, hat der Massenansturm schon zu erheblichen Problemen geführt. Zum einen wird man dem Abfallproblem nicht mehr Herr, zum anderen sind einige dort beheimatete Tierarten, die besonders scheu sind, aufgrund der von den Touristen ausgehenden Unruhe erheblich dezimiert worden, da sie aufgehört haben, Brutpflege zu betreiben. Durch eine Limitierung des Besucherstroms und Abbruchverfügungen für einige Herbergen versucht man, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Der Autor ist sich wohl bewusst, dass auch dieser Reiseführer nicht unbedingt zur Schonung der unberührten Natur beiträgt. Die Routenbeschreibungen sind aber so angelegt, dass die Ziele größtenteils mit öffentlichen Verkehrsmitteln und aus eigener Kraft erreicht werden können. Zudem sollte man keinen landesuntypischen Unterbringungsstandard fordern, der insbesondere in ländlichen Regionen nur dann erreicht werden kann, wenn man wenig Rücksicht auf die Natur nimmt.
Dieses Buch wäre nicht entstanden, wenn ich beim Kennenlernen des Landes, bei meinen Recherchen und beim Verfassen des Textes nicht von einer Vielzahl von Menschen in der einen oder anderen Weise unterstützt worden wäre. Nur wenige davon sind mir dem Namen nach bekannt. Wenigstens ihnen soll an dieser Stelle – stellvertretend für alle – gedankt werden: Aileen, Andrea, Barbara, Brigitte, Christoph, Heike, Helena, Ileana, Isabel, Juliane, Luis, Manuel, Maria, Maria José, Maribel, Mauricio, Michael, Nelson, Petra, Roman, Stefan und Torge.
Wer mit hilfreichen Tipps und ergänzenden Informationen zur Aktualisierung folgender Auflagen beitragen möchte, dem sei schon jetzt im Namen aller künftigen Leser dieses Reisehandbuchs gedankt.
Berlin, im Februar 2018
Jochen Fuchs