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Ein Menschenleben ist kostbar – aber alles hat seinen Preis … Der Thriller »CROSSMATCH – Das Todesmerkmal« von Stefanie Koch als eBook bei dotbooks. Wir bestellen im Internet, wir kommentieren Social-Media-Fotos, wir gehen leichtsinnig mit scheinbar harmlosen Daten um – und bringen uns damit in tödliche Gefahr … Am Ufer des Rheins wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, dem mit chirurgischer Präzision alle lebenswichtigen Organe geraubt wurden. Obwohl die Kommissarin Lia Willach noch schwer mitgenommen ist von einem früheren Fall, stürzt sie sich in die Ermittlungen. Schnell findet sie Spuren, die zu einer internationalen Organisation führen, die im Auftrag reicher Kunden vor nichts zurückschreckt … und übersieht dabei, dass sie so selbst ins Visier einer geheimen Polizeieinheit geraten ist, die alles tut, um die Organmafia zu stoppen – wirklich alles. Eine eiskalte Verbrechensserie mit erschreckend realistischen Hintergründen – ein deutscher Thriller, wie es ihn lange nicht gegeben hat. Jetzt als eBook kaufen und genießen: der fesselnde Thriller »CROSSMATCH – Das Todesmerkmal« von Stefanie Koch. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks – der eBook-Verlag.
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Seitenzahl: 488
Über dieses Buch:
Seit ihr Partner bei einem Einsatz schwer verletzt wurde und im Koma liegt, ist für Kommissarin Lia Willach nichts mehr so, wie es einmal war. Doch dann wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, dem sämtliche lebenswichtigen Organe entnommen wurden – und ganz offensichtlich handelte es sich bei ihm nicht um einen freiwilligen Spender. Lia beginnt unter Hochdruck zu ermitteln. Sie kommt einer internationalen Organisation auf die Spur, die im Auftrag reicher Kunden vor nichts zurückschreckt. Lia ahnt nicht, dass sie sich selbst schon längst im Visier einer geheimen Polizeieinheit befindet, die alles tut, um die Organmafia zu stoppen – wirklich alles …
Eine eiskalte Verbrechensserie mit erschreckend realistischen Hintergründen – ein deutscher Thriller, wie es ihn lange nicht gegeben hat.
Über die Autorin:
Stefanie Koch, geboren 1966 in Wuppertal, studierte in Frankreich, arbeitete in Italien, Thailand und Bangkok und lebt heute in Düsseldorf, wo sie unter anderem als Managerin internationaler Telekommunikationsprojekte tätig ist. Seit 2003 steht sie mit eigenen Kabarettprogrammen auf der Bühne, schreibt für den Rundfunk und veröffentlicht erfolgreich Kriminalromane.
Die Autorin im Internet: www.stefanie-koch.com
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Originalausgabe Dezember 2012
Copyright © 2012 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Redaktion: Dr. Annika Krummacher
Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München
Titelbildabbildung: © AMR Image – iStockphoto.de
ISBN 978-3-95520-048-0
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Stefanie KochCROSSMATCH: Das Todesmerkmal
Thriller
dotbooks.
Für Burkhart Simon
Die fahrbare Liege wurde neben den OP-Tisch gerollt und arretiert. Das leise Klicken drang in sein Bewusstsein und weckte ihn. Instinktiv begriff er, dass das helle, gleißende Licht über ihm nichts mit dem Licht zu tun hatte, von dem Nahtoderfahrene manchmal zu berichten wussten. Er spürte keine Angst, trotz der seltsamen Gewissheit, dass er das, was in diesem Augenblick mit ihm passierte, nie jemandem würde erzählen können.
„Valium und Succhi?“, hörte er links neben sich.
„Laufen ein.“ Eine Frauenstimme von rechts.
„Gut, dann intubieren wir in fünf Minuten. Die Parameter?“
„187 Zentimeter groß, 78 Kilo schwer, 24 Jahre, keine Narben, keine bekannten Vorerkrankungen, keine familiär gehäuften Erkrankungen, Sportler. Blutgruppe 0. Tumormarker: alle negativ, HIV und Hepatitis: negativ, Entzündungsparameter im Normbereich. Gewebemerkmale wie gewünscht. Computertomographie und Angiographie zeigen alle Organe regelrecht.“
Einen kurzen Moment wehrte er sich gegen die Benebelung durch die sedierenden Medikamente und suchte vergeblich nach einer Erklärung, warum er hier lag. Sein Leben war harmonisch, er hatte gerade geheiratet, sie erwarteten ihr erstes Kind. Seine Freunde mochten ihn. Niemand wollte ihm Böses.
Dann wurde sein Mund geöffnet und mit einer Spange versehen. Er spürte einen kurzen Würgereiz. Plötzlich empfand er eine angenehme Schwerelosigkeit.
„Weiter bebeuteln, Gesicht abdecken!“, waren die letzten Worte, die er hörte. Die folgenden Kontraktionen und Zuckungen nahm er schon nicht mehr wahr. Es folgte die komplette Erschlaffung und Lähmung seiner gesamten Skelettmuskulatur. Der Hautschnitt von der Symphyse bis zum rechten Rippenbogen erregte seine peripheren Nervenzellen, doch der elektrische Impuls drang nicht mehr in sein Gehirn vor, das gerade für immer ausgelöscht wurde.
Lia streckte ihren Rücken durch und stöhnte. Das Zifferblatt neben Julians Bett zeigte 01:34. Das grüne Licht der Notbeleuchtung ließ sein schlafendes Gesicht fremd aussehen. Langsam zog sie ihre Hand von seinem warmen Unterarm. Julians aufgesprungene Lippen und Augenlider zuckten, dann lag er wieder still.
Seit Monaten lag er hier. Still. Sie schloss die Augen und ballte ihre Fäuste zu groß war der immer wiederkehrende Wunsch, ihn zu schütteln.
Er wird nie mehr wie früher, hatte der Professor ihr in den vergangenen sechs Monaten versucht, begreiflich zu machen. So lange, bis sie anfing, seine medizinischen Erklärungen abzulehnen, weil sie letztlich nur ihren Glauben zersetzten. Ihren Glauben daran, dass er doch eines Tages wieder der alte Julian sein würde lachend, frei, lebenslustig.
Sie nahm ihren Fellmantel vom Stuhl, wickelte den Wollschal um ihren Hals, prüfte, ob die Pistole im Halfter unter dem Arm und der Autoschlüssel in der vorderen Hosentasche waren.
Bis nächste Woche, oder wenn ich es schaffe, auch früher. Das Wort Liebster schluckte sie hinunter. Als sie ihn auf die Stirn küsste, spürte sie ihre Erleichterung darüber, gehen zu können, und zugleich das Gefühl, ihn zu verraten. Vorsichtig streichelte Lia über die verheilte Wunde an seinem Hals.
Unendlich oft hatte sie diesen Sommertag vor ihrem geistigen Auge wiederholt. Julian hatte geheimnisvoll getan, wollte ihr etwas ganz Außergewöhnliches zeigen. Die Rheinuferstraße auf der Oberkasseler Seite, alle Rheinauen von Düsseldorf übersät mit Menschen in Badekleidung wer konnte, suchte Abkühlung vor der drückenden Hitze. Sie fuhren mit geöffneten Fenstern, und Lias Haare flatterten im Fahrtwind. Ich werde dir gleich jemand ganz Besonderen vorstellen, hatte Julian gegen den Lärm der Musik gerufen. Plötzlich dieses unverkennbare zischende Geräusch einer Kugel, die an Lia vorbei Julians Halsschlagader traf. Einen Moment war die Welt völlig lautlos geblieben, dann kam der Aufprall auf ein geparktes Auto. Julian verlor das Bewusstsein und hatte ihr nicht mehr sagen können, wo er mit ihr hinfahren und wen er ihr hatte vorstellen wollen.
Wie lebendig hatte Lia sich bis zu diesem Tag gefühlt: berührt, beschützt, geliebt von dem Mann, der ihr alles bedeutete. Sie hatte um die Aufklärung des Mordanschlags gekämpft und verloren, sie hatte um ihre Liebe gekämpft und spürte, dass sie auch diesen Kampf verlieren würde.
Der Flur des luxuriösen Pflegeheims, das Julians Eltern finanzierten, war dunkel und leer. Im Schwesternzimmer brannte eine kleine Lampe neben der Kaffeemaschine. Schwester Renate war offenbar auf einer anderen Station unterwegs. Lia schrieb ihr eine kurze Notiz, dass sie jetzt weg sei.
Die kalte Nachtluft schmerzte beim Einatmen. Wie kann eine Welt so leer sein, dachte sie, als sie über das endlose Weiß des Parks blickte. Der Schnee knirschte unter ihren schweren Polizeistiefeln, und als sie den Schlüssel mit klammen Fingern aus der Jeanstasche zog, flatterte der letzte Zettel von Julian lautlos zu Boden.
Lia zögerte einen Moment.
Sie müssen lernen loszulassen, hatte ihr der Polizeipsychologe dringend geraten. Es ist auch für ihn besser, entlassen Sie Julian in seine Welt.
Ihre Knie knackten, als sie in die Hocke ging, um den Zettel aufzuheben. Es war das Einzige, was Julian manchmal tat: Zettel mit Kreisen, Kästchen oder Linien versehen. Sie war noch nicht bereit, die Zettel einfach liegen zu lassen, aber sie hatte aufgegeben, in ihnen eine Kommunikationsform zu finden.
Als Lia die Südbrücke erreichte, war ihre Haut spröde von den lautlos geweinten Tränen. Sie galt als Optimistin, willensstark und mutig, aber in letzter Zeit verselbständigte sich manchmal die Idee in ihrem Kopf, sich in den Rhein zu stürzen. In Nächten wie diesen wurde die Sehnsucht jedes Mal ein winziges bisschen stärker. Sich einfach in das eiskalte Wasser sinken lassen, wie in ein frisch gemachtes Bett, und willenlos von einem Strudel in die Tiefe gezogen werden, um ewig zu schlafen. Nie wieder aufzuwachen, hieße auch, nie wieder denken zu müssen: Er kommt nicht zurück.
Ihr Bordcomputer meldete sich, dann erschien Schüttler ruft an auf dem Display. Als Julian noch Julian war, hatte sie ihre Bereitschaftstage mehr und mehr gehasst. Jetzt übernahm sie jeden Dienst bereitwillig, denn die Arbeit rettete sie auch.
Sie drückte auf den Knopf: Ja?
Wo steckst du?
Südbrücke.
Gutes Timing. Wir haben eine Leiche an der Kniebrücke, linksrheinisch.
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