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Einer der Hauptanziehungspunkte des Cuxlandes sind die Sandstrände von Cuxhaven, Döse, Duhnen und Sahlenburg, die sich alle nicht hinter hohen Deichen verstecken. Ein naturbelassenes Geestkliff schützt hier die Küste. So genießt man vielerorts einen weiten Blick über den Nationalpark Wattenmeer und die dynamischen Veränderungen während der alltäglichen Ebbe und Flut. Das Hinterland der Küste zeigt sich landschaftlich abwechslungsreich mit Salzwiesen, Küstenheiden, Mooren, karger Geest und fruchtbaren Marschen. Entlang der Küste kommen vor allem Badeurlauber und Ornithologen auf ihre Kosten, im Hinterland warten kleine Dörfer mit uralten Kirchen, sehenswerte Museen und so manch Kurioses auf den Besucher. Dieser Reiseführer enthält 45 lohnende Ziele, die alle auf Tagesausflügen zu erreichen sind. Selbst die quirlige Hafenstadt Bremerhaven ist nicht weit entfernt. Egal, ob zu Fuß, mit dem Rad, dem eigenen Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – hier findet jeder passende Aktivitäten.
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Seitenzahl: 143
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Christian Nowak
Cuxland
45
MIKROABENTEUER
ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN
IMPRESSUM
Cuxland
45 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen
Christian Nowak
© 2022 360° medien
Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
360grad-medien.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.
Redaktion und Lektorat: Christine Walter
Satz und Layout: Elke Gräfe
Gedruckt und gebunden:
LD Medienhaus GmbH & Co. KG I Feldbachacker 16 I 44149 Dortmund
www.ld-medienhaus.de
Bildnachweis: siehe Seite 248
ISBN: 978-3-96855-400-6
Hergestellt in Deutschland
360grad-medien.de
Schon meine Eltern waren von Cuxhaven begeistert. Doch nur selten konnten sie sich für das sommerliche Strandleben begeistern, ihre Jahreszeit war der Herbst. Die Strandkörbe waren da schon längst im Winterquartier und die hochauflaufenden, schäumenden Nordseewellen ließen vom Sandstrand oft genug kaum noch etwas übrig. Es war die Zeit zum Pilze sammeln im Wernerwald, für Wattwanderungen mit kalten Füßen oder in dicke Decken eingepackt mit dem Wattwagen nach Neuwerk zu fahren. Ein Ausflug zu den Wahrzeichen Cuxhavens, der Kugelbake und der Alten Liebe stand immer auf dem Programm, hin und wieder auch eine Fahrt über die raue See nach Helgoland. Und wenn die elegante „Hanseatic“ am Steubenhöft festmachte, kamen wir mit den Massen zur Begrüßung, denn damals waren Kreuzfahrtschiffe noch etwas Besonderes.
So wurde die Recherche zu diesem Buch zur Spurensuche nach Kindheits- und Jugenderinnerungen, führte aber auch zu vielen Neuentdeckungen, vor allem im Hinterland der Küste. Auf den ersten Blick hat sich architektonisch in den letzten Jahrzehnten wenig verändert, noch immer fallen Bausünden der Nachkriegszeit, wie die Hochhäuser am Strand von Sahlenburg, ins Auge.
Doch das touristische Angebot ist mittlerweile so vielfältig und abwechslungsreich, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Fisch spielt auf der Cuxhavener Fischmeile, in den Sielhäfen der Wurster Nordseeküste und im Bremerhavener Schaufenster Fischereihafen die Hauptrolle. Museen informieren über den Deichbau, die Wattfischerei, die Zementindustrie in Hemmoor, die Dichter Joachim Ringelnatz und Johann Heinrich Voß und die Geschichte Otterndorfs. Neben den Museen zählt auch die Altstadt von Otterndorf wegen ihrer sanierten Fachwerkhäuser zu den schönsten Zielen des Cuxlandes.
Von der Zeit, als Ozeandampfer noch im Liniendienst nach Amerika fuhren und die Menschen zu Zigtausenden in eine neue Heimat auswanderten, erzählen der Amerikabahnhof und die Hapag-Hallen. Kurios und zum Schmunzeln sind das Muschelmuseum in Wremen, das Pinguin-Museum im Cuxhavener Lotsenviertel und das Buddelmuseum mit seinen Tausenden fantasievollen Schnapsflaschen in dem wunderschönen Ort Osten. Für kunstgeschichtlich Interessierte sind die Kirchen in Loxstedt, Lüdingworth und Osten ein lohnendes Ziel. Wer lieber Zeit in der Natur verbringt, kann zu Fuß oder mit dem Rad Heide, Geest, Marsch, Salzwiesen und Wattenmeer erkunden oder einen Spaziergang durch den Wernerwald machen und dabei die Lungen mit frischer Seeluft füllen.
Dies und noch einiges mehr bieten die 45 Mikroabenteuer des Cuxlandes. Alle können Sie in Tageausflügen von den Seebädern Döse, Duhnen oder Sahlenburg erkunden, wenn Sie mal keine Lust auf Sonne, Sand und Strandkorb haben – oder, was auch mal vorkommt – Schietwetter herrscht.
Christian Nowak
WILLKOMMEN IM CUXLAND
TOP TEN DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IM CUXLAND
KURIOSES UND BESONDERHEITEN IM CUXLAND
STADTGEBIET VON CUXHAVEN
1.Alter und Neuer Fischereihafen: Zentrum der Hochseefischerei
2.Alte Liebe: Hafenatmosphäre und Schiffe gucken
3.Hapag-Hallen und Steubenhöft: Aufbruch nach Amerika
4.Schloss Ritzebüttel: vom Wehrturm zum Schloss
5.Joachim-Ringelnatz-Museum: auf den Spuren des Dichters, Malers und Kabarettisten
6.Das Lotsenviertel: Einkaufsquartier mit maritimem Flair
7.Pinguin-Museum: mit Pinguinen ins Guinness-Buch der Rekorde
8.Semaphor: Wind und Wetter vor Borkum und Helgoland
SEEBÄDER DÖSE, DUHNEN UND SAHLENBURG
9.Die schönsten Strände: Sonne, Sand und Meer – oder ab ins Watt
10.Mit dem Rad über die Dörfer: Landleben im Cuxland
11.Kurpark Döse: Attraktion Humboldt-Pinguine
12.Naturerlebnispfad Holter Heide: vom Truppenübungsplatz zum Naturschutzgebiet
13.Wernerwald und Finkenmoor: Waldbaden mit Nordseebrise
14.Wattenmeer-Besucherzentrum: schützenswerter Lebensraum Watt
15.Kliff: Restaurant mit bester Aussicht
16.Entdeckungspfad Duhner Heide: Kleinod mit Blick auf Watt und Salzwiese
WURSTER NORDSEEKÜSTE
17.Pipinsburg: von der Pipinsburg ins Dorumer Moor104
18.Sielhäfen: Küstenfischerei im Land Wursten
19.Leuchtturm Obereversand: Leuchtfeuer auf Stelzen mit luftiger Treppe
20.Deichmuseum Dorum: Kampf gegen den Blanken Hans
21.Wremer Museumsinsel: Muschelmuseum und Museum für Wattfischerei
22.Kleiner Preuße: Leuchtturm mit Geschichte
23.Alpakahof Misselwarden: Vlies der Götter
OTTERNDORF UND UMGEBUNG
24.St. Jacobi in Lüdingworth: schönster Bauerndom im Hadelner Land
25.Achtern Diek: Badespaß zwischen Südsee und Nordsee
26.Kranichhaus: Museum des Landes Hadeln
27.Johann-Heinrich-Voß-Literaturmuseum: ein Grieche aus Mecklenburg
28.Landfrauenmarkt in Ihlienworth: Kommen, Klönen, Kaffeetrinken
ENTLANG DER OSTE
29.Natureum Niederelbe: Horizonte erweitern – Küste erleben
30.Zementmuseum Hemmoor: Baustoff für die Welt
31.Schwebefähre in Osten: in einer Gondel über die Oste
32.St. Petri zu Osten: Kunstgenuss in Weiß und Gold
33.Buddelmuseum: eine besondere Raritätenschau
34.Steingarten Lamstedt-Westerberg: Findlings-Garten im Wald
35.Kombüse 53° Nord: Kultur und Essen mit Niveau
36.Familienerlebnisweg Wingst: vom Zoo in den Wald
BAD BEDERKESA UND UMGEBUNG
37.Bederkesaer See: zu Fuß oder mit dem Rad um den See
38.Burg Bederkesa: Ritterburg und Bootsgräber
39.Vorgeschichtspfad Flögeln: zu Großsteingräbern und Grabhügeln
40.Ahlenmoor: ein Tag im Moor
BREMERHAVEN UND SÜDLICHES CUXLAND
41.Otterbiotop Lunestedt: Wo sind denn die Otter?
42.Gesundheitspark Speckenbüttel: Erholung und Aktivitäten für alle
43.Thieles Garten: ungewöhnliche Skulpturen und exotische Pflanzen
44.Schaufenster Fischereihafen: Ziel für Fischliebhaber
45.St. Marien in Loxstedt: der Loxstedter Totentanz
DAS KLEINE WÖRTERBUCH
REGISTER
BILDNACHWEIS
Hinweise: Während der Recherche zu diesem Buch änderten Lokale und Besucherattraktionen aufgrund der Corona- Pandemie immer wieder ihre Arbeitsweise. Darum wurde bei den Service-Informationen auf die Angabe von Öffnungszeiten, Preisen etc. verzichtet. Allen Reisenden im Cuxland sei empfohlen, sich aktuell vor Ort bzw. auf den aufgeführten Internetseiten zu informieren.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.
Der Landkreis Cuxhaven ist flächenmäßig einer der größten Deutschlands und schiebt sich wie ein Keil in die weiten Mündungstrichter von Weser und Elbe. Im Westen ragt das Stadtgebiet von Bremerhaven in das Kreisgebiet. Vor der Küste liegt die Insel Neuwerk, die zu Hamburg gehört.
Der Begriff Cuxland wurde von der Tourismuswerbung erfunden und deckt sich weitgehend mit dem Landkreis. Er ist ein Kunstwort ohne historische Wurzeln und wird besonders oft von der Stadt Cuxhaven, den Seebädern Sahlenburg, Döse und Duhnen, der Wurster Nordseeküste sowie der Stadt Otternburg verwendet. Unter dem Begriff Cuxland liefert Google knapp 300.000 Treffer. Maskottchen und Werbefiguren vom Cuxland sind Jan Cux, ein Männchen mit blonden Haaren, blauer Kleidung und blauer Pudelmütze, und Cuxi, ein Mädchen mit roten Haaren und rot-weißer Kleidung.
Wurster Küste
Das Cuxland wurde in diesem Buch in sieben Regionen eingeteilt: das Stadtgebiet von Cuxhaven, die Seebäder Döse, Duhnen und Sahlenburg, die Wurster Nordseeküste, Otterndorf und Umgebung, das Gebiet entlang der Oste, Bad Bederkesa und Umgebung sowie Bremerhaven und Umgebung, das eigentlich nicht zum Cuxland gehört.
Nordsee bedeutet für die meisten Ferien, Sand, Sonne, Salzwasser, Wattenmeer, lecker Fisch essen, sich vom Wind durchpusten und die Seele baumeln lassen. Die Weite des Himmels und der endlose Horizont werden zum faszinierenden Naturschauspiel. Kann man im Sommer Sonne und Strandleben genießen, zeigt die Nordsee im Herbst gerne ihre wilde Seite, der Wind heult, das Wasser schäumt und die Flut steigt höher als sonst.
So hat die Nordsee seit Jahrtausenden unberechenbar Küstenlinien verändert, Inseln zerstört und Inseln geschaffen. Seit es Aufzeichnungen gibt, wird von großen Fluten berichtet, die mal 10.000, mal 100.000 Menschen in den Tod rissen, wie die beiden „Grote Mandrenken“ von 1362 und 1634. Viele andere Fluten wurden meist nach dem jeweiligen christlichen Tagesheiligen oder Feiertag benannt: die Luciaflut, die Marcellusflut, die Allerheiligenflut oder die Weihnachtsflut gingen in die Annalen ein.
Einst siedelten die Menschen auf mühsam aufgeschütteten Erdhügeln, den Wurten, und waren den Sturmfluten ziemlich hilflos ausgeliefert. Dann begannen sie die ganze Küstenlinie mit immer höheren Deichen zu sichern. Selbst in jüngerer Zeit nicht immer erfolgreich, wie die Sturmflut von 1962 zeigte. Vor allem an den Unterläufen von Weser und Elbe, den noch ungesicherten Nebenflüssen und in Hamburg kam es damals zu schweren Schäden und Todesopfern. Im Stadtgebiet von Cuxhaven brach der Deich in Duhnen, Teile des Hafens und des Bahnhofs standen unter Wasser und in Sahlenburg drang das Wasser nördlich des Wernerwaldes weit ins Land ein.
Die Küste rund um Cuxhaven und das Hinterland zählen zu den abwechslungsreichsten Landschaften an der gesamten Nordsee. Unweit des Meeres findet man hier so verschiedene Landschaftsformen wie Küstenheiden, Salzwiesen, Moore, Wälder, Marsch und Geest.
Küstenheiden erstrecken sich von Duhnen bis nach Oxstedt, sie bestehen aus einem Mosaik aus ausgedehnten Heiden, Magerrasen, kleinen Heidemooren und Eichen-Niederwäldern und stehen zum Großteil unter Naturschutz. Weitere charakteristische Pflanzen sind Zwergsträucher wie die Krähenbeere und die Glockenheide. Diese Heideflächen entstanden erst im Mittelalter durch die großflächige Rodung für den Deich- und Schiffbau sowie die Besiedlung der holzarmen Marschen. Heute werden die Heiden mit Schafen, Ziegen, Heckrindern und Wildpferden beweidet, um eine Verbuschung zu verhindern.
Salzwiesen liegen im Übergangsbereich zwischen Land und Wattenmeer. Durch Eindeichung sind in den letzten Jahrhunderten allerdings viele Salzwiesen verloren gegangen. Dadurch verschwinden auch viele Tiere und Pflanzen, die sich durch unterschiedliche Strategien wie Salzausscheidung oder Wassereinlagerung an diesen extremen Lebensraum angepasst haben. Der Duhner Heide ist eine Salzwiese vorgelagert, die durch Landgewinnung in den 1930er-Jahren entstanden ist. Bei Sturmfluten wirken Salzwiesen wie ein Wellenbrecher und schützen so die Deiche. Für Vögel sind sie ein wichtiger Rast- und Ruheplatz und dürfen deshalb ganzjährig nicht betreten werden. Im Winter trifft man hier Gänse an, im Sommer heimische Küsten- und Wiesenvögel wie Austernfischer, Kiebitze, Rotschenkel, Brandenten und Seeschwalben.
Cuxhavener Strand
Marschland entstand durch die Ablagerung von Sedimenten entlang der Küste und im Tidebereich der Flüsse. Die Böden sind schwer und fruchtbar, liegen aber nur wenig über dem Niveau des Meeres und müssen deshalb durch Deiche geschützt werden. Charakteristisch für die baumlose Marsch sind die Entwässerungsgräben, die sie durchziehen. Erst durch die Entwässerung konnte Marschland intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Im Cuxland gibt es zwei große Marschgebiete, im Land Wursten und Land Hadeln, die durch den Geestrücken Hohe Lieth getrennt werden.
Die Geest entstand vor rund 100.000 Jahren durch Gletscher aus dem Norden, die Gestein und Erde vor sich herschoben und diese im norddeutschen Raum ablagerten. So entstand die Hohe Lieth, ein in Nord-Süd-Richtung von Bremerhaven bis Cuxhaven verlaufender Geestrücken. Auf seinem Boden konnte sich – im Gegensatz zur Marsch – nur eine karge Vegetation entwickeln. Durch Rodung der Eichen-Birken-Wälder und Weidenutzung entstanden in der leicht welligen Landschaft schließlich Heiden und Äcker, die aber bei Weitem nicht so ertragreich wie die in der Marsch waren.
Am Südwestende des Wernerwaldes liegt das kleine, unscheinbare, nur knapp fünf Hektar große Deemoor, ein Niedermoor, das als einziges kein reines Süßwassermoor ist. Das Finkenmoor in Sahlenburg, ebenfalls ein Niedermoor, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Weiter im Landesinnern befinden sich teilweise größere Moorgebiete wie das Aßbütteler Moor bei Wanna, das Ahlenmoor am Dahlemer See, das Westerseiter Hochmoor beim Flögelner See und das Dorumer Moor bei Sievern.
Der vom Menschen verursachte Klimawandel führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels, was auch das Wattenmeer betrifft. Vor allem die Salzwiesen sind betroffen, die einerseits Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten, anderseits auch zum Küstenschutz beitragen. Würden sie dauerhaft überflutet, verlören sie diese Funktionen.
„Natur Natur sein lassen“ ist das Ziel aller Nationalparks, so auch des Nationalparks Wattenmeer. Dieser besteht aus drei Teilen, dem schleswig-holsteinischen Wattenmeer (gegründet 1985), dem niedersächsischen Wattenmeer (gegründet 1986) und dem hamburgischen Wattenmeer (gegründet 1990). Nach Norden schließt sich der dänische Nationalpark Wattenmeer und nach Westen mehrere niederländische Nationalparks in Küstennähe an. Somit steht das gesamte Küstengebiet zwischen Esbjerg in Dänemark und Den Helder in den Niederlanden unter Schutz, seit 2009 führt die UNESCO das Wattenmeer als Weltnaturerbe.
DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IM CUXLAND
1Kugelbake: Ihre Vorgänger wurden mehrmals durch Sturmfluten zerstört. Heute ruht Cuxhavens Wahrzeichen auf einem massiven Fundament aus Granitblöcken, das auch den stärksten Stürmen trotzt. Für Auswanderer, die früher von Cuxhaven mit dem Schiff nach Amerika aufbrachen, war der Anblick der Kugelbake die letzte Erinnerung an ihre Heimat. Zudem hat das Seezeichen an einem der meistbefahrenen Seewege der Welt unzähligen Schiffen den Weg gewiesen. Zur Orientierung brannte hier früher nachts ein Feuer, heute hat Radar diese Funktion übernommen. So ist die Kugelbake nur noch ein beliebtes Ausflugsziel, das unter Denkmalschutz steht, den nördlichsten Punkt Niedersachsens kennzeichnet und die Grenze zwischen Nordsee und Elbe markiert.
2Museum Windstärke 10: „Nordsee ist Mordsee“ ist nicht nur ein Filmtitel, denn in der Deutschen Bucht sind im Laufe der Jahrhunderte Tausende Schiffe verunglückt, die Gewässer vor Cuxhaven sind ein einziger Schiffsfriedhof. Im Museum werden alle Sinne angesprochen, man erlebt die harte Arbeit an Bord eines Fischdampfers, man erfährt vom Untergang des Auswandererschiffes „Cimbria“, bei dem 437 Menschen ums Leben kamen und auch die Geschichte des einzigen Überlebenden des Kleinen Kreuzers „Cöln“, der 76 Stunden in der Nordsee trieb, wird realitätsnah geschildert. Alle Extreme der Seefahrt wie Orkane, haushohe Brecher und Katastrophen kann man im Museum miterleben und das Schicksal der Betroffenen nachempfinden. windstaerke10.net
3Altstadt von Otterndorf: Die idyllische Altstadt von Otterndorf, die sich zu beiden Seiten des kleinen Flusses Medem ausbreitet, zählt zu den schönsten im Cuxland. Enge Gassen und viele schöne alte Fachwerkhäuser, die teilweise noch aus dem 17./18. Jahrhundert stammen, prägen das Ortsbild. Das Rathaus wurde 1583 erbaut, der barocke Fachwerk-Anbau mit schönen Wand- und Deckenmalereien stammt von 1685. Die Lateinschule von 1614 und der Bull‘sche Speicher sind weitere Baudenkmale, ebenso wie die hoch aufragende Kirche St. Severi. Auch mit Barockfassaden wie dem Kranichhaus, in dem heute das Museum des Landes Hadeln untergebracht ist, schmückt sich Otterndorf. otterndorf.de
4Neuwerk: Die kleine Insel Neuwerk liegt vor Cuxhaven mitten im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und ist schon vom Festland an ihrem trutzigen Turm zu erkennen. Politisch gehört die Insel zum 120 Kilometer entfernten Hamburg. Von der Aussichtsplattform des 700 Jahre alten Leuchtturmes genießt man einen weiten Blick über das Wattenmeer. Auf einem Tagesausflug wird man wegen des kurzen Inselaufenthalts kaum mehr als die Leuchtturmbesteigung und einen kurzen Spaziergang schaffen. Wer Ruhe sucht und die Gezeiten hautnah erleben möchte, kann sich in einer der Pensionen einquartieren. Hin und wieder werden im Sommer Wattwanderungen zur Vogelinsel Scharhörn angeboten. cuxhaven-neuwerk.de/insel-neuwerk/insel-neuwerk.html
5Helgoland: „Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand. Das sind die Farben von Helgoland“, prägnanter kann man die Insel kaum beschreiben. Gemeint sind damit das rote Kliff, das sich bis zu 60 Meter aus dem Meer erhebt und mit sattgrünem Gras überzogen ist, sowie die vorgelagerte Badedüne, die mit feinsandigen weißen Stränden lockt. Die meisten kommen nur für ein paar Stunden und düsen dann wieder zurück aufs Festland. Schade, denn das besondere Flair Helgolands erlebt man erst, wenn die Tagestouristen weg sind. Dann kann man in aller Ruhe Vogelfelsen, Hummerbuden und Sandstrände genießen. Der Golfstrom beschert der Insel die mildesten Winter Deutschlands, ein gutes Argument für einen Besuch in der Nebensaison. helgoland.de
6Glückstadt: Wie wäre es mit einem Abstecher nach Schleswig-Holstein? Mit der Fähre von Wischhafen sind es nur 25 Minuten nach Glückstadt. „Dat schall glücken und dat mutt glücken, un dann schall se ok Glückstadt heten“ – So lautete der Plan vom Glück, als der dänische König Christian IV. 1617 den ersten Grundstein für die Stadt vor den Toren Hamburgs legen ließ. Bis heute ist die historische Altstadt fast unverändert erhalten geblieben. Das Zentrum bildet der Marktplatz mit dem Rathaus im Stil der Spätrenaissance und der Glückstädter Kirche. Nicht versäumen sollte man auch einen Spaziergang entlang der denkmalgeschützten Häuserzeile am Hafen. Kulinarische Spezialität ist der Glückstädter Matjes, der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. glueckstadt-tourismus.de
7Aeronauticum Nordholz: Das Marineflieger- und Luftschiffmuseum bietet Einblicke in die historische und technische Entwicklung der Luftschifffahrt sowie der See- und Marinefliegerei. Die Dauerausstellung in der Museumshalle ist unterteilt in „Fliegen leichter als Luft“ und „Fliegen schwerer als Luft“. Im Ersten Weltkrieg war Nordholz Marineluftschiffplatz, die Ausstellung zeigt die zivile und militärische Nutzung von Luftschiffen. In der Abteilung Schwerer als Luft wird die technische Entwicklung der See- und Marineflieger seit 1913 gezeigt. Auf dem 36.000 Quadratmeter großen Außengelände kann man sich 18 Objekte, die von den Marinefliegern seit 1956 genutzt wurden – teils auch von innen –, anschauen. aeronauticum.de
8Wattwandern und Wattwagenfahrt: Das Wunder, wie sich das Meer bei Ebbe zurückzieht und den schier endlosen grausilbern schimmernden Meeresboden freilegt, ist jedes Mal genauso faszinierend wie die Flut, die alles wieder überspült. Von Duhnen und Sahlenburg sind Wege durchs Watt bis nach Neuwerk mit Pricken markiert. Schauen Sie in den Tidenkalender und laufen Sie ein Stück hinaus ins Watt, am besten barfuß, denn das Gefühl, den Schlick zwischen den Zehen zu spüren, gehört zum Wattwandern dazu. Bis Neuwerk brauchen Sie rund drei Stunden, Hin- und Rückweg sind deshalb während einer Ebbe nicht zu schaffen. Kehren Sie rechtzeitig um, die Flut kommt schneller als Sie denken! Einzigartig an der gesamten Nordseeküste sind die Wattwagenfahrten mit zwei PS bis nach Neuwerk. Auf den hohen Wagen kommt man trocken durch die Priele, hat rund eine Stunde Aufenthalt auf der Insel und fährt dann wieder zurück. Bequemer und sicherer kann man das Wattenmeer nicht erleben. wattwagen-cux.de
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