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Fragt man nach typisch Schwedischem, fällt wahrscheinlich jedem etwas ein. Für manche sind es die roten Holzhäuser, andere denken sofort an das von Ingvar Kamprad gegründete Möbelhaus oder an leckeres Knäckebrot. Auch so unterschiedliche Dinge wie Elche, Pippi Langstrumpf, ABBA oder den Nobelpreis bringt man sofort mit Schweden in Verbindung. Und wer konnte sich schon dem Medienhype um die Traumhochzeit von Kronprinzessin Victoria mit ihrem Daniel entziehen? Es fällt leicht, sich in Schweden zu verlieben, denn das weite Land im Norden ist erstaunlich vielfältig, sodass jeder bestimmt sein Lieblingsplätzchen findet. Im Süden empfangen einen goldgelbe Äcker, die sich sanft in einer leichten Meeresbrise bewegen. Im Westen lockt die Küste mit langen Sandstränden und traditionsreichen Badeorten. Oder soll es doch lieber ein kleines Ferienhaus auf einer der unzähligen Schäreninseln sein? Wem der Sinn danach steht, der kann hier sogar Robinson spielen und sich für eine Weile auf sein eigenes winziges Eiland zurückziehen, auf dem nur ein einziges Häuschen steht. Das Schweden der Bäume und Seen gibt es vor allem in der Mitte des lang gestreckten Landes. Dort sind die Wälder schier endlos. Wer die Einsamkeit sucht, den zieht es weiter gen Norden, wo es mehr Rentiere und Elche als Menschen gibt. Auch hier ist die Wildnis zwar nicht mehr unberührt, trotzdem ist die Natur fast grenzenlos. Fjälls (Gebirge) mit kahlen, schneebedeckten Bergen, Gletscher, einsame Hochebenen, endlose Wälder, Moore, Seen und glasklare Flüsse bieten Naturerlebnisse im Überfluss. Jenseits des Polarkreises liegt Laponia, ein über 9000 Quadratkilometer umfassendes Schutzgebiet, zu dem die vier Nationalparks – Muddus, Sarek, Padjelanta und Stora Sjöfallet – gehören. Hier kann man tage- und wochenlang im Licht der Mitternachtssonne wandern und sich fast wie in Kanada fühlen.
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Seitenzahl: 311
Veröffentlichungsjahr: 2017
SCHWEDEN
DER AUTOR
Christian Nowak, 1954 in Berlin geboren, veröffentlicht Reportagen und Fotos. Außerdem sind von ihm bisher mehr als 50 Reiseführer und Bildbände erschienen. Seine Schwerpunkte liegen in Nordeuropa, Deutschland und im Baltikum. Er ist Mitglied des Berliner Journalistenbüros »Die Reisejournalisten« (www.die-reisejournalisten.de) und betreibt mit Kollegen das Onlineportal »Weltreisejournal« (www.weltreisejournal.de).
Inhalt
Top 10 & Willkommen
Top 10: Übersichtskarte
Top 10: Das müssen Sie gesehen haben
Willkommen in Schweden
Chronik
Daten zur Landesgeschichte
Stadttouren Stockholm
Rundgänge durch die Hauptstadt zwischen Wald und Wasser
Von Riddarholmen nach Norrmalm
Von Skeppsholmen nach Djurgården
Außerhalb des Zentrums und Umgebung von Stockholm
Service-Informationen Stockholm
Vista Points – Sehenswertes
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
Der Süden
Göteborg und die Westküste
Die Inseln
Die großen Seen
Småland
Die Mitte
Der Norden – Laponia
Service von A bis Z
Schweden in Zahlen und Fakten
Anreise, Einreise
Auskunft
Automiete, Autofahren
Diplomatische Vertretungen
Einkaufen
Essen und Trinken
Feiertage, Feste Veranstaltungen
Feuer im Freien
FKK
Geld, Kreditkarten
Haustiere
Hinweise für Menschen
Internet
Jedermannsrecht
Klima
Medizinische Versorgung
Mit Kindern
Mitternachtssonne
Mücken
Nachtleben
Nordlicht
Notfälle
Öffnungszeiten
Post
Presse, TV
Rauchen
Sicherheit
Sport und Erholung
Strom
Telefonieren
Trinkgeld
Unterkunft
Verkehrsmittel
Zeitzone
Zoll
Sprachführer
Die wichtigsten Wörter für unterwegs
Extras – Zusatzinformationen
Die Wikinger
Das schwedische Königshaus
Auf Wallanders Spuren
Auf den Spuren von Astrid Lindgren
Typisch schwedisch – Surströmming
Register
Bildnachweis und Impressum
Zeichenerklärung
Top 10 Das müssen Sie gesehen haben, s. vordere innere und hintere Umschlagklappe.Vista Point Reiseregionen, Orte und SehenswürdigkeitenSymbole Verwendete Symbole s. hintere innere Umschlagklappe.Kartensymbol: Verweist auf den Link zu den Offline-Karten im Buch sowie zu Google Maps.Stockholm
S. 10 ff. N7/Google Map
Die schwedische Hauptstadt glänzt mit Sehenswürdigkeiten wie der »Vasa«, dem Nationalmuseum und der Altstadt Gamla stan. Auch die Restaurants und das Nachtleben sind einmalig in Schweden.
Malmö
S. 42 ff. R4/Google Map
Die Hauptstadt der Provinz Skåne besitzt rund um Stortorg und Lilla torg einen sehenswerten historischen Kern, hier pulsiert in Restaurants und Cafés das Leben.
Skanör und Falsterbo
S. 47 ff. R4/Google Map
Auf Schwedens südwestlichstem Zipfel liegen die beiden dänisch anmutenden Dörfer Skanör und Falsterbo. An sonnigen Sommertagen zieht es viele ans Meer, denn die Sandstrände sind lang und feinsandig.
Göteborg
S. 53 ff. P4/Google Map
Das Zentrum Westschwedens bietet Reste historischer Wallgräben, Stadtmauern, Festungen und Bastionen. Es ist auch eine lebendige, moderne Shoppingstadt.
Hällristningar
S. 60 f. O3/Google Map
Die in Stein gehauenen und geritzten Bilder an der Westküste mit dem Zentrum in Vitlycke stammen aus der Bronzezeit und sind so zahlreich wie sonst nirgendwo.
Gotland
S. 66 ff. O/P7/8/Google Map
Die Sonneninsel besticht durch Kalksteinklippen und Strände, Wiesen, Wälder und Felder. Die Hauptstadt Visby ist von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben. Im Norden der Insel erheben sich am Strand bizarre Kalksteinsäulen, die Raukar.
Mariefred
S. 74 ff. N6/Google Map
Natürlich richten sich alle Augen auf das Märchenschloss Gripsholm, nicht zuletzt wegen Tucholskys Sommergeschichte. Der Ort selbst ist eine Holzhausidylle.
Falun
S. 94 f. L6/Google Map
Einst wichtiges Zentrum des schwedischen Bergbaus, sind noch heute die Spuren des Kupferabbaus allerorts zu sehen.
Siljansee
S. 98 ff. L5/Google Map
Nirgendwo ist Schweden typischer als rund um den Siljansee. Besonders stimmungsvoll wird hier Mittsommer gefeiert.
Laponia
S. 102 ff. A7–G4–7/Google Map
Das Weltnaturerbe im hohen Norden umfasst die vier Nationalparks Sarek, Stora Sjöfallet, Padjelanta und Muddus und ist Europas größte Wildnis.
Fragt man nach typisch Schwedischem, fällt wahrscheinlich jedem etwas ein. Für manche sind es die roten Holzhäuser, andere denken sofort an das von Ingvar Kamprad gegründete Möbelhaus oder an leckeres Knäckebrot. Auch so unterschiedliche Dinge wie Elche, Pippi Langstrumpf, ABBA oder den Nobelpreis bringt man sofort mit Schweden in Verbindung. Und wer konnte sich schon dem Medienhype um die Traumhochzeit von Kronprinzessin Victoria mit ihrem Daniel entziehen?
Es fällt leicht, sich in Schweden zu verlieben, denn das weite Land im Norden ist erstaunlich vielfältig, sodass jeder bestimmt sein Lieblingsplätzchen findet. Im Süden empfangen einen goldgelbe Äcker, die sich sanft in einer leichten Meeresbrise bewegen. Im Westen lockt die Küste mit langen Sandstränden und traditionsreichen Badeorten. Oder soll es doch lieber ein kleines Ferienhaus auf einer der unzähligen Schäreninseln sein? Wem der Sinn danach steht, der kann hier sogar Robinson spielen und sich für eine Weile auf sein eigenes winziges Eiland zurückziehen, auf dem nur ein einziges Häuschen steht.
Das Schweden der Bäume und Seen gibt es vor allem in der Mitte des lang gestreckten Landes. Dort sind die Wälder schier endlos. Wer die Einsamkeit sucht, den zieht es weiter gen Norden, wo es mehr Rentiere und Elche als Menschen gibt. Auch hier ist die Wildnis zwar nicht mehr unberührt, trotzdem ist die Natur fast grenzenlos. Fjälls (Gebirge) mit kahlen, schneebedeckten Bergen, Gletscher, einsame Hochebenen, endlose Wälder, Moore, Seen und glasklare Flüsse bieten Naturerlebnisse im Überfluss.
Jenseits des Polarkreises liegt Laponia, ein über 9000 Quadratkilometer umfassendes Schutzgebiet, zu dem die vier Nationalparks – Muddus, Sarek, Padjelanta und Stora Sjöfallet – gehören. Hier kann man tage- und wochenlang im Licht der Mitternachtssonne wandern und sich fast wie in Kanada fühlen.
Aber Schweden ist beileibe nicht nur etwas für Zivilisationsflüchtlinge und Einsamkeitsfanatiker. Wer in Stockholm und Göteborg Station macht, erlebt zwei moderne, quirlige Städte, die zum Shoppen, Schlemmen und Feiern einladen. Wer es allerdings etwas ruhiger und idyllischer mag, dem bieten sich Malmö, Falun oder Lund an, Kleinstädte mit typisch schwedischem Flair.
Välkommen till Sverige!
Der Nationalpark Sarek im Norden Schwedens
Der Runenstein von Gripsholm entstammt der Wikingerzeit
Aus Gustav Eriksson wurde 1542 König Gustav I. Wasa
Die Wikinger
Am 8. Juni 793 verwüsteten die Wikinger das Kloster Lindisfarne auf einer Insel im Nordosten Englands. Es war wahrscheinlich nicht der erste Überfall nordischer Seefahrer, aber er ging als Beginn der Wikingerzeit in die Geschichtsbücher ein. Damit hatten die Krieger in den Drachenbooten ihren Ruf als mordende und plündernde Horde weg. Dieser Eindruck sollte ihnen lange anhaften, doch das Bild von den mordenden Barbaren ist nur teilweise richtig. Sie waren nämlich auch geniale Schiffsbauer, verstanden viel von Navigation und fertigten kunstvollen Schmuck. Die meiste Zeit lebten sie zudem als friedliche Bauern in Dörfern mit mehreren Gehöften, in deren Zentrum jeweils ein bis zu 30 Meter langes Haupthaus stand. Eine Hälfte bewohnten die Menschen, die andere das Vieh. Gegen Ende der Wikingerzeit wurden die Höfe immer größer und hatten bis zu 50 Meter lange Haupthäuser ohne Stall.
Souvenir: nachgemachter Goldschmuck aus der Wikingerzeit
Aus den Handelsplätzen der Wikinger entwickelten sich die ersten Städte Skandinaviens. Ihr wichtigstes Handelszentrum wurde Haithabu in der Nähe des heutigen Schleswig. Von dort organisierten sie ihren Handel mit ganz Skandinavien und den Ländern Europas. Obwohl die einstige Wikingerhochburg später vollständig zerstört wurde, umschließt der halbkreisförmige Wall noch heute das ehemalige Stadtgebiet. Der Handel wurde hauptsächlich auf dem Seeweg abgewickelt.
Rund 300 Jahre lang, von 750–1050 n. Chr., dauerte das Zeitalter der Wikinger. In dieser relativ kurzen Zeit unternahmen sie unzählige Reisen – als Kaufleute, Plünderer oder Kolonisatoren. Grönland, Island, Amerika, England, Irland, Spanien, Portugal, Nordafrika, Italien, Byzanz und das Kaspische Meer waren Ziele ihrer Reiselust. Ihre schnellen, hochseetüchtigen Schiffe waren damals konkurrenzlos. Manchmal kamen die Angreifer mit einer ganzen Flotte, oft aber auch nur mit einem Schiff, und ehe sich Widerstand formieren konnte, waren sie schon wieder auf hoher See.
Seit Beginn ihrer Eroberungsfahrten wurden die Wikinger in fernen Ländern sesshaft. In Frankreich besiedelten sie die Normandie, sie gründeten Dublin und auch auf Island und Grönland entstanden Wikingersiedlungen. Ihre Abenteuerlust führte sie sogar bis nach Nordamerika, wo sie zumindest zeitweise Ansiedlungen unterhielten.
Interessantes über die Wikinger erfährt man in dem Roman »Die Abenteuer des Röde Orm« von Frans Bengtsson (dtv Taschenbuch, 1997).
Die 7845 Meter lange Öresundbrücke verbindet Kopenhagen und Malmö
Das Kronprinzenpaar Victoria und Daniel von Schweden bei ihrer Hochzeit (19. Juni 2010)
Das schwedische Fremdenverkehrsamt richtet die kostenlose Schweden-Hotline ein: Bei einem Anruf kann man mit einem zufällig ausgewählten Schweden über Land und Leute reden.
2017Im April rast ein Lkw auf eine zentrale Einkaufsstraße. Vier Menschen sterben bei dem Anschlag.Vormittag
Birger Jarls torn – Wrangelska palatset – Mälardrottningen – Riddarholmskyrkan – Västerlånggatan – Tyska kyrkan – Stortorget – Nobelmuseum.
Mittag
Bistro im Nobelmuseum (vgl. S. 22).
Nachmittag
Storkyrkan – Kungliga Myntkabinettet – Kungliga slottet – Riksdagshuset – Rosenbad – Stadshuset – Sergels torg – Kulturhuset – Nordiska Kompaniet – Kungsträdgården – Kungliga operan.
Der Rundgang ist in der Karte rot eingezeichnet.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang durch Stockholm ist die kleine Insel RiddarholmenaC1/2/Google Map, die sich westlich an die Altstadt Gamla stan anschmiegt. An ihrer Nordspitze erhebt sich der Birger Jarls tornaC1/Google Map aus dem 15. Jahrhundert und bietet einen weiten Blick bis zum Stadshuset.
Etwas weiter südlich befindet sich der Wrangelska palatsetaC1/Google Map, ein prachtvolles Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, in dem heute der Gerichtshof untergebracht ist. In der Nähe liegt die weiße Yacht Mälardrottningen vor Anker, die aus den 1920er Jahren stammt und Barbara Hutton gehörte. Heute dient sie als luxuriöses Hotel und feines Restaurant. Etwas weiter passiert man die RiddarholmskyrkanaC2/Google Map, die Begräbniskirche des schwedischen Königshauses, in der 16 schwedische Könige und eine Königin bestattet sind.
Riddarholmen und Gamla stanaC2/Google Map sind nur durch einen schmalen Kanal getrennt. Wer ihn überquert, ist schon mittendrin im schönsten Stockholmer Stadtteil. Die Altstadt besitzt noch heute ihr mittelalterliches Straßennetz mit den beiden von Nord nach Süd führenden Hauptstraßen Österlånggatan und Västerlånggatan, dazwischen liegen viele schmale Gässchen. Die engen Gassen von Gamla stan gehören heute den Fußgängern, die in den Antiquitäten-, Souvenir- und Kuriositätenläden stöbern.
In der VästerlånggatanaC2/Google Map reiht sich ein Laden an den anderen und auch die prächtigen Fassaden lohnen einen näheren Blick. In Richtung Süden kommt man zur Tyska kyrkanaC2/Google Map, der Deutschen Kirche. Als Gildehaus der Hanse errichtet, wurde der spätgotische Backsteinbau im 16. Jahrhundert zum Gotteshaus für die deutschen Kaufleute umgewidmet, in dem noch heute Gottesdienste in deutscher Sprache abgehalten werden.
Auf der Österlänggatan kommt man in Richtung Norden zum Restaurant Den Gyldene FredenaC2/Google Map, einer Stockholmer Institution. Seit dem 18. Jahrhundert lassen sich Gäste hier mit guter schwedischer Hausmannskost verwöhnen. So auch die Mitglieder der Schwedischen Akademie, die im Kellergewölbe über die nächsten Nobelpreisträger diskutieren.
Blick über Stockholms Altstadt vom Stadshuset
Der StortorgetaC2/Google Map, der älteste Marktplatz der Stadt, ist von perfekt restaurierten Kaufmannshäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert umgeben. In der ehemaligen Börse von 1776 ist heute das Nobelmuseum untergebracht. Im Bistro des Museums, das u. a. eine Besonderheit bietet, die nicht kulinarischer Art ist, kann man gut eine Mittagspause machen. Drehen Sie erst den Stuhl um, bevor Sie sich darauf setzen. Auf der Rückseite der Sitzfläche findet sich jeweils die Unterschrift eines Nobelpreisträgers.
Umgeben von Wasser: das Riksdagshuset
Zwischen Stortorget und Schloss erhebt sich die StorkyrkanaC2/Google Map, eine der ältesten Kirchen der Stadt, die Ende des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Ihr Äußeres stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und weist viele Barockelemente auf, während das gotische Innere erhalten blieb. An diesem historischen Ort werden noch immer die schwedischen Könige gekrönt und die Mitglieder der königlichen Familie heiraten hier – wie 2010 Kronprinzessin Victoria und Daniel Westling.
Ebenfalls südlich vom Schloss liegt das Kungliga MyntkabinettetaC2/Google Map. Hier wird das Finanzwesen erläutert, außerdem kann man die größte Münze der Welt, Schwedens älteste Münze sowie die Medaillen der Nobelpreisträger bestaunen.
Das Kungliga slottetaC2/Google Map, ein klobiger, viereckiger Bau mit 600 Zimmern, ist das beherrschende Gebäude von Gamla stan. Die bewegte Geschichte des Schlosses beginnt im 12. Jahrhundert, als König Knut Eriksson hier eine kleine Wehrburg errichten ließ. Daraus entwickelte sich nach und nach ein Schloss, das sich durch Um- und Ausbauten im Laufe der Zeit immer wieder veränderte. Nach dem Großbrand 1697 begann man mit einem Neubau, dessen Fertigstellung sich durch Kriege und Geldmangel bis 1770 verzögerte. Seit 1754 haben alle schwedischen Könige hier gewohnt, anfangs auch König Carl XVI. Gustaf, der sich aber Anfang der 1980er Jahre mit seiner Familie auf Schloss Drottningholm zurückzog.
Ein Teil der Innenräume kann besichtigt werden: die Königlichen Gemächer, die Schatzkammer, das Museum Tre kronor, die Schlosskirche und das Antikenmuseum von Gustav III. Eine besondere Attraktion ist die Wachparade, die täglich um 12.15 Uhr (So 13.15) stattfindet.
Nördlich von Gamla stan schließt sich die kleine Insel HelgeandsholmenaC/aB2/Google Map an, die zum Großteil vom RiksdagshusetaC2/Google Map eingenommen wird.
Über die Fußgängern vorbehaltene Riksbron gelangt man zum Stadtbezirk Norrmalm und folgt der Strömgatan am Wasser entlang nach links bis zum 1904 errichteten RosenbadaB2/Google Map, dem Sitz der schwedischen Regierung. Unter der Schnellstraße Centralbron hindurch nähert man sich dem Stadshuset (Rathaus) aC1/Google Map, einem der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt. Der mächtige Bau aus rotem Backstein ist wegen seines 100 Meter hohen Turms, den die drei goldenen Kronen des Staatswappens zieren, schon aus der Ferne auszumachen. Der Architekt Ragnar Östberg hat sich beim Bau des Stadshuset von 1911 bis 1923 die venezianischen Paläste zum Vorbild genommen. In der Blauen Halle findet jedes Jahr das Festbankett der Nobelpreisverleihung statt, danach geht es zum Tanz in den Goldenen Saal, dessen Wände mit 18 Millionen goldfarbenen Mosaiksteinchen geschmückt sind.
Das schwedische Königshaus
Seit dem Jahr 980 sind die Namen aller schwedischen Könige überliefert: Bis heute sind es über 80. Ein Herrscher, den noch heute jeder kennt, ist Gustav I. Wasa (1496–1560), denn er befreite Schweden von den Dänen, weswegen der Tag seiner Wahl zum König, der 6. Juni, heute schwedischer Nationalfeiertag ist. Gustav führte die Erbmonarchie ein, außerdem wurde er nach der Reformation Oberhaupt der schwedischen Kirche.
Das vollständige Wappen des schwedischen Königshauses
Infolge eines Staatsstreichs im Jahr 1809 und der Absetzung von Gustav IV. Adolf wurde dessen Onkel, Herzog Karl, unter dem Namen Karl XIII. zum König gewählt. Da er jedoch alt und kinderlos war, musste man sich nach einem Thronfolger umsehen, so kam im Sommer 1818 der französische Marschall Jean-Baptiste Bernadotte als König Karl IV. Johann auf den Thron. Seitdem stammen alle gekrönten Häupter bis hin zum gegenwärtigen Staatsoberhaupt Carl XVI. Gustaf aus der Bernadotte-Dynastie.
Carl XVI. Gustaf wurde am 30. April 1946 als jüngstes Kind und einziger Sohn des Erbprinzen Gustav Adolf und seiner Ehefrau, Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha, geboren. 1973 bestieg der 27 Jahre alte Carl Gustaf als jüngster aller Monarchen des Hauses Bernadotte den schwedischen Thron. Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München lernte er die Deutsche Silvia Sommerlath kennen, die dort als Hostess arbeitete. Am 19. Juni 1976 heirateten sie in der Stockholmer Storkyrkan. Das Paar hat drei Kinder: Kronprinzessin Victoria (*1977), Prinz Carl Philip (*1979) und Prinzessin Madeleine (*1982). Bis 1981 lebte die königliche Familie im Stockholmer Schloss, danach zog sie nach Drottningholm am Westrand von Schwedens Hauptstadt.
Münzen aus dem Königlichen Münzkabinett
1974 fiel die alleinige politische Macht an den Reichstag und die Regierung, der König hat seitdem nur noch repräsentative und zeremonielle Aufgaben.
Nach dem neuen Thronfolgegesetz von 1980 tritt immer das älteste Kind des Königspaares, ohne Rücksicht auf sein Geschlecht, an die Stelle des bisherigen Regenten. Kronprinzessin Victoria ist derzeit die Anwärterin auf den schwedischen Thron. In letzter Zeit hat das Königshaus für einigen Medienrummel gesorgt. 2010 feierte Kronprinzessin Victoria Traumhochzeit mit ihrem ehemaligen Fitnesstrainer Daniel Westling. Am 23. Februar 2012 bekamen sie ihr erstes Kind – Prinzessin Estelle.
Schwedens aktueller König: Carl XVI. Gustaf
König Carl XVI. Gustaf hingegen ist nach einer Reihe von Peinlichkeiten und Skandalen im Stimmungstief bei seinen Untertanen. In der umstrittenen Biografie »Der widerwillige Monarch« ist von wilden Partys und Affären mit jungen Frauen die Rede, viele Schweden würden es deshalb begrüßen, wenn er den Thron zugunsten seiner überaus beliebten Tochter Victoria räumen würde.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stockholmer Oper eingeweiht
Am Sergels torgaB2/Google Map ist man im modernen Stockholm angekommen. Anfang der 1970er Jahre wurde an der Südseite des Platzes das Kulturhuset errichtet, ein nüchterner Funktionsbau, der jedoch eine Bandbreite attraktiver Veranstaltungen wie Ausstellungen oder Tanz- und Theatervorstellungen bietet und außerdem Cafés, Büchereien und Buchläden beherbergt.
Vom Sergels torg führt die Hamngatan zum Kungsträdgården. An der Einkaufsmeile liegt Schwedens Konsumtempel Nummer eins, das 1915 eröffnete Warenhaus Nordiska KompanietaB2/Google Map, das mittlerweile als historisches Baudenkmal geschützt ist.
Herz des modernen Stockholms ist der KungsträdgårdenaB2/Google Map, den die Einheimischen liebevoll »Kungsan« nennen. Heute deutet nichts mehr darauf hin, dass hier einst die Kräuter für die königliche Küche angebaut wurden. Stattdessen ziehen Boutiquen, Kaufhäuser, Theater, Kinos, Restaurants und Cafés rund um den Platz Besucher an.
Den südlichen Abschluss des Kungsträdgården bildet die Ende des 19. Jahrhunderts eingeweihte Kungliga operanaB2/Google Map. Den Vorgängerbau hatte König Gustav III. gut hundert Jahre früher in Auftrag gegeben, doch das brachte ihm kein Glück, denn er wurde bei einem Maskenball in der Oper erschossen. Im Opernhaus befinden sich das Café Opera und der Operakällaren, beides Adressen für den gut gefüllten Geldbeutel.
Vormittag
Östasiatiska museet – Moderna museet – Nationalmuseum – Grand Hôtel – Berzelii park – Kungliga dramatiska teatern – Strandvägen – Djurgården – Junibacken – Vasamuseet.
Nachmittag
Nordiska museet – Liljevalchs konsthall – Aquaria – ABBA The Museum – Gröna Lund – Skansen – Waldemarsudde – Thielska galleriet.
Der Rundgang ist in der Karte blau eingezeichnet.
Die zweite Tour beginnt auf der kleinen Insel SkeppsholmenaC3/Google Map, die durch eine Brücke mit Norrmalm verbunden ist. Lange Zeit diente die Insel als Militärbasis, heute beherbergt sie sehenswerte Museen. Im Östasiatiska museetaC3/Google Map sind vor allem Sammlungen aus China, Korea und Japan zu sehen, im Moderna museetaC3/Google Map wird Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart gezeigt. Eine weitere Attraktion auf Skeppsholmen ist der weiße Dreimaster »af Chapman«aC3/Google Map aus dem Jahre 1888, der hier als äußerst beliebtes Hotel und Jugendherberge seinen letzten Hafen gefunden hat.
Geht man über die Brücke zur Landspitze Blasieholmen, sieht man schon aus der Ferne den imposanten Bau des NationalmuseumsaB3/Google Map, das 1846–66 nach Plänen von Friedrich August Stüler errichtet wurde. Der preußische Baumeister war einer der bedeutendsten Architekten seiner Zeit. Da das Nationalmuseum langfristig saniert wird, sind Teile der Sammlungen ausgelagert worden.
Nur ein paar Schritte weiter kommt man zum Grand HôtelaB3/Google Map, das seinen Namen wahrlich verdient. Die Lage direkt am Wasser, der imposante Bau und der Luxus im Inneren lassen keine Wünsche offen, auch die Nobelpreisträger logieren hier. Am nahen Berzelii parkaB2/Google Map befindet sich einer der traditionsreichsten Vergnügungstempel der Stadt: das Berns, das neben Restaurant, Bar und Konzertbühne auch ein Hotel umfasst. Sofort ins Auge fällt die Jugendstilfassade des Kungliga dramatiska teatern (Dramaten) aB2/3/Google Map, ein außen wie innen verschwenderisch ausgestatteter Theaterbau von 1908.
Die Uferpromenade StrandvägenaB3/4/Google Map zählt mit ihren Gründerzeithäusern im historischen Stil zu den feinsten Adressen Stockholms.
Das Nationalmuseum, ein Bau von August Stüler
Vom Strandvägen führt die Djurgårdsbron auf die Insel DjurgårdenN7/Google Map, die fast ausschließlich dem Vergnügen, der Erholung und der Kultur dient. JunibackenaB3/4/Google Map ist etwas für große und kleine Astrid-Lindgren-Fans, die hier alle Figuren der Kinderbuchautorin hautnah erleben können.
Ein Höhepunkt unter den Museen auf Djurgården ist das VasamuseetaB4/Google Map. Es befindet sich unweit der Orte, an denen im Jahr 1628 das stolze Kriegsschiff »Vasa« gebaut wurde und auf seiner Jungfernfahrt versank. Der kunstvoll verzierte Rumpf aus dunklem Eichenholz in der schummrigen Haupthalle des Museums beeindruckt als mystisches Relikt einer längst vergangenen Zeit.
Reich verziert: das Heck der »Vasa«
Das Nordiska museetaB4/Google Map vermittelt einen Einblick in das typische Schweden von gestern und heute – von Puppenhäusern über bemalte Bauernschränke bis zu regionalen Trachten. Den Grundstock der Sammlung aus derzeit rund 1,5 Millionen Exponaten schuf um 1870 Artur Hazelius. 1907 zogen seine Schätze in das monumentale Gebäude auf Djurgården um, das mit seinen Zinnen, Türmen und Giebeln an eine Renaissanceburg erinnert. In der Eingangshalle steht eine sechs Meter hohe, vergoldete Statue von Gustav Wasa, ein Werk von Carl Milles.
Liljevalchs konsthallaC4/Google Map, 1916 gegründet, wurde durch eine Spende des Industriellen Carl Fredrik Liljevalch finanziert. Seitdem finden in der staatlichen Kunsthalle regelmäßig hochkarätige Ausstellungen sowie der Frühjahrssalon statt, der als ganz besonderes Ereignis alljährlich viele Besucher anzieht.
Im AquariaaC4/Google Map kann man durch einen tropischen Regenwald wandern, Piranhas und Pfeilgiftfrösche anschauen, im Meeresaquarium ein tropisches Korallenriff bewundern und Saiblinge aus heimischen Gewässern beobachten. Nebenan werden Abba-Fans glücklich im ABBA The MuseumaC4/Google Map mit interaktiven Stationen, Bühnenkostümen und Konzertvideos. Gröna LundaC4/Google Map, 1883 eröffnet, ist Schwedens ältester Vergnügungspark und bis heute mit seinen Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften eine Attraktion.
SkansenaC4/Google Map ist das flächenmäßig größte Museum Stockholms. Es zeigt rund 160 historische Gebäude aus allen Landesteilen. Von den Bauernhöfen Skånes über Bürgerhäuser und Handwerkerviertel, die Seglora-Kirche und den Herrenhof Skogaholm bis zu den einfachen Unterkünften der Samen sind in dem weitläufigen Freilichtmuseum alle Regionen vertreten. Auf dem Museumsgelände gibt es regelmäßig Konzerte, Volkstänze, Theateraufführungen und Ausstellungen.
Das herrschaftliche Anwesen Waldemarsuddesüdöstl. aC4/Google Map besteht aus einem schlossähnlichen Haupthaus, dem Galeriegebäude sowie dem Alten Haus und einer Leinölmühle, eingebettet in einen weitläufigen Park direkt am Wasser. Hier lebte ab 1905 Prinz Eugen (1865–1947) und widmete sich der Malerei. Außerdem kaufte er viele Gemälde junger Kollegen und schuf so eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer schwedischer Malerei. In Teilen des noch original eingerichteten Hauptgebäudes und in der Galerie werden heute Prinz Eugens Werke sowie wechselnde Ausstellungen gezeigt.
Fast am östlichen Ende von Djurgården liegt die Thielska gallerietöstl. aC4/Google Map, in der eine Sammlung nordeuropäischer Kunst ab dem späten 19. Jahrhundert zu sehen ist, darunter Bilder von Carl Larsson, Bruno Liljefors und Edvard Munch.
Södermalmsüdl. aC2/Google Map
Södermalm oder kurz »Söder«, liegt südlich von Gamla stan auf einer Granitklippe, die sich bis zu 50 Meter aus dem Wasser erhebt. Von Gamla stan gelangt man über die Schleuse Slussen zum Mosebacke torg, an dem sich zwei Theater befinden. Hält man sich links, kommt man bald zur Fjällgatan, die wegen ihrer kleinen, schiefen Holzhäuser und der schönen Aussicht auf die Stadt zu den idyllischsten Straßen Stockholms gehört. Nicht weit entfernt liegt die Katarina kyrka, die nach zwei Bränden 1723 und 1990 heute wieder in altem Glanz erstrahlt.
Das ehemalige Arbeiterviertel Södermalm ist seit einiger Zeit wegen der modernen Geschäfte, Cafés und Restaurants »in«. Im südlichen Teil befindet sich das Szeneviertel SoFo, das für »South of Folkungagatan« steht – also das Gebiet südlich der Folkungagatan. Hier erstreckt sich Stockholms größtes Kneipenviertel, dessen Straßen aber auch ungewöhnliche Galerien und Boutiquen säumen.
DrottningholmN7/Google Map
Das Sommerschloss auf der Insel Lövön im Mälarsee ist schnell mit dem Ausflugsdampfer von Stockholm aus zu erreichen. Die imposante barocke Anlage spiegelt das Lebensgefühl während der Großmachtzeit im 17. Jahrhundert wider und wurde als erstes schwedisches Kulturdenkmal von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Seit 1982 ist Drottningholm ständiger Wohnsitz der königlichen Familie.
Den imposanten Bau mit der hellen Fassade, den in strengen Linien angeordneten Fenstern und dem grünen Dach hat der berühmte Architekt Nicodemus Tessin entworfen. Auch der weitläufige Park im Stil des französischen Barock und der englischen Romantik mit exakt beschnittenen Bäumen und Sträuchern, den Bronzeskulpturen und dem allgegenwärtigen Wasser zeugt von einer Liebe zur Perfektion.
Schloss Drottningholm, seit 1982 Wohnsitz der königlichen Familie
Im Inneren des Schlosses wurde ebenfalls nicht an Prunk und Luxus gespart, was den Titel »Versailles des Nordens« für Drottningholm durchaus passend erscheinen lässt. Zu den wertvollsten Innenräumen gehören das Schlafzimmer von Hedwig Eleonora und die Rokokobibliothek von Königin Louisa Ulrika. In einem Nebengebäude befindet sich das barocke Hoftheater, das seit der gründlichen Renovierung Anfang des 20. Jahrhunderts wieder wie zu Zeiten Gustavs III. aussieht, der sich als Schauspieler versuchte und 1792 auf einem Maskenball ermordet wurde.
24000 Inseln mit den typischen roten und neuerdings oft auch weißen Holzhäusern bilden den Stockholmer Schärengarten
Das kleine Chinaschloss im Park bekam Königin Louisa Ulrika 1753 zum Geburtstag geschenkt. Wegen seiner Rokokoeinrichtung und der wertvollen Chinoiserien steht es ebenfalls auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.
SchärengartenM/N7/Google Map
Der Stockholmer Schärengarten mit seinen mehr als 20 000 Inseln zwischen der Stadt und dem offenen Meer ist einmalig. Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten die ersten wohlhabenden Stockholmer die Schären für sich und bauten ihre Sommerhäuschen auf den inneren Inseln. Heute gibt es rund 50 000 dieser gemütlichen Zufluchtsorte, doch nur rund 6000 Menschen leben das ganze Jahr über im Schärengarten.
Typisch ist oft noch das kleine rote Holzhaus mit den weißen Fensterrahmen, in dem viele Stockholmer den größten Teil ihrer Freizeit verbringen. Die meisten besitzen ein eigenes Boot, doch auch mit einem der weißen Schärendampfer, die am Morgen praktisch im Minutentakt vom Strömskajen beim Grand Hôtel ablegen, lässt sich die Inselwelt hervorragend erkunden. Idyllische Kleinstädte, in denen die Zeit stillzustehen scheint, blühende Felder, raue, unbewohnte Felsen in der offenen See – die Schären bieten für jeden Geschmack etwas.
Einer der beliebtesten Schärenausflüge führt nach Vaxholm, einen kleinen, malerischen Ort, der in rund einer Stunde mit dem Dampfer von Stockholm aus zu erreichen ist. 1906 erwarb der Bildhauer Carl Milles zusammen mit seiner Frau Olga auf der Schäreninsel Lidingö ein Stück Land und ließ sich in den darauffolgenden Jahren ein Haus mit Studio bauen, in dem das Ehepaar bis zu seiner Übersiedlung 1931 in die USA wohnte. Heute zählt der MillesgårdenM7/Google Map wegen der terrassenförmigen Anlage, der Brunnen, Skulpturen und Säulen sowie dem herrlichen Ausblick zu den schönsten Museen Schwedens. Carl und Olga Milles sind in der kleinen Waldkapelle auf dem Gelände beigesetzt. Seit 1999 gibt es im Millesgården eine neue Kunsthalle mit wechselnden Ausstellungen schwedischer und internationaler Künstler.
Stockholm Visitor CenteraB2/Google Map
Kulturhuset, Sergels torg 5
10327 Stockholm
(08) 50 82 85 08
www.visitstockholm.com
Mo–Fr 9–18 (Mai–Mitte Sept. 9–19), Sa 9–16, So 10–16 Uhr
Anreise
Von den Fährhäfen in Südschweden kommt man mit dem eigenen Auto am schnellsten über die E4 von Malmö via Helsingborg und Norrköping nach Stockholm. Die Bahnverbindung von Deutschland nach Stockholm führt über Malmö. Flugzeuge landen am Flughafen Stockholm-SkavstaN6/Google Map, 100 km südlich der Hauptstadt. Die Busfahrt ins Zentrum dauert ungefähr 90 Minuten. Vom Flughafen ArlandaM7/Google Map fährt man mit dem Schnellzug Arlanda Express (www.arlandaexpress.com) in ca. 20 Minuten zum Hauptbahnhof. Billiger sind die Flughafenbusse, die allerdings auch länger brauchen (www.flygbussarna.se).
Öffentliche Verkehrsmittel
Stockholm mit dem eigenen Auto bedeutet Stau und extrem teure Parkplätze, deshalb besser den hervorragenden öffentlichen Nahverkehr nutzen. Wer den Stockholm Pass inkl. Travelcard kauft, hat freie Fahrt. Ansonsten muss man sich entweder Einzeltickets oder eine Mehrfahrtenkarte mit 16 Einheiten kaufen. In der Regel sind aber eine Tageskarte (SEK 115/70), ein 72-Stunden-Ticket (SEK 230/140) oder eine Wochenkarte (SEK 300/180) günstiger. Achtung: In Bussen kann man keine Fahrkarten kaufen. Man bekommt sie an Automaten in den Metrostationen, in den Kiosken von Pressbyrån (Zeitungsverkauf) oder den Läden von 7-Eleven.
Zwischen Slussen, Skeppsholmen und Djurgården verkehrt regelmäßig die Djurgårdsfärjan (SEK 45 für die einfache Fahrt). Wer in die Schären möchte, nimmt direkt vom Zentrum einen der Schärendampfer von Waxholmsbolaget (www.waxholmsbolaget.se) oder Strömma Kanalbolaget (www.stromma.se).
Beim Stockholmer Visitor Center kann man sich Fahrräder ausleihen (www.citybikes.se).
Das Herz der Stockholmer Altstadt: der Stortorget
Stockholm Pass
Der Stockholm Pass gewährt kostenlosen Eintritt in mehr als 60 Sehenswürdigkeiten der Stadt, außerdem sind ausgewählte Bus- und Bootstouren kostenfrei. Die zusätzlich buchbare Travelcard ermöglicht die kostenlose Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs.
Der Pass kostet SEK 595 (1 Tag), 795 (2 Tage), 995 (3 Tage), 1295 (5 Tage), bis 15 Jahre SEK 298, 398, 498, 648; inkl. Travelcard SEK 710, 1025, 1225,1755, bis 15 Jahre SEK 368, 538, 638, 928.
Sightseeing
www.stromma.se
Ursprünglich veranstaltete Strömma nur Schiffstouren, inzwischen sind auch Stadtrundfahrten mit dem Bus sowie Spaziergänge dazugekommen – alle werden mit englischer, die meisten auch mit deutschsprachiger Führung angeboten. Beliebt sind die Stadtrundfahrten, bei denen man die Fahrt beliebig unterbrechen kann. Themenführungen, z. B. auf den Spuren von Stieg Larsson oder ABBA, bietet das Stadtmuseum (www.stadsmuseet.stockholm.se) an.
ABBA The MuseumaC4/Google Map
Djurgården, Djurgårdsvägen 68
Stockholm
(08) 12 13 28 60
www.abbathemuseum.com
Mai–Aug. tägl. 10–20, Sept.–Dez. tägl. 10–18, Mi/Do bis 20 Uhr
Eintritt SEK 195/65 (7–15 J.), bis 7 J. frei; beim Kauf am Schalter teurer Seit 2013 zieht das interaktive Museum Fans der weltbekannten Popgruppe an. Zu sehen sind u. a. Bühnenkleider, goldene Schallplatten sowie Musikinstrumente, unzählige Fotos und Videos.
Liljevalchs konsthallaC4/Google Map
Djurgården, Djurgårdsvägen 60
Stockholm, (08) 50 83 13 30
www.liljevalchs.se
Öffnungszeiten vgl. Website
Eintritt SEK 10, bis 18 J. frei
In der Kunsthalle werden vor allem zeitgenössische Künstler gezeigt. Der Frühjahrssalon von Ende Januar bis Ende März ist alljährlich ein Ereignis.
ABBA The Museum
Medeltidsmuseet/MittelaltermuseumaC2/Google Map
Strömparterren 1, Norrbro
Stockholm
(08) 50 83 16 20, www.medeltidsmuseet.stockholm.se
Tägl. außer Mo 11–17, Mi bis 20 Uhr, Eintritt frei
Schön aufgemachtes Musum. Im Kellergewölbe sind u. a. die Reste der Stadtmauer aus dem 16 Jh. sowie rund 850 Fundstücke von Ausgrabungen zu sehen.
Moderna museet/Modernes MuseumaC3/Google Map
Skeppsholmen, Slupskjulsvägen 7
Stockholm
(08) 52 02 35 00
www.modernamuseet.se
Di, Fr 10–20, Mi, Do 10–18, Sa/So 11–17 Uhr, Eintritt frei
Eines der wichtigsten Kunstmuseen Schwedens mit einer umfangreichen Sammlung an Gemälden, Skulpturen, Aquarellen, Zeichnungen und Fotografien. Neben der Dauerausstellung »In Our Time«, die einen chronologischen Überblick über die Kunst des 20. Jh. gibt, organisiert das Museum immer wieder spektakuläre Sonderausstellungen.
NationalmuseumaB3/Google Map
Södra Blasieholmshamnen 2
Stockholm
(08) 51 95 43 00
www.nationalmuseum.se
Wahrscheinlich bis 2018 wegen Renovierung geschlossen, Teile der Sammlung sind in der Kunstakademie (Fredsgatan 12) zu sehen.
Aus dem Jahr 1907: das imposante Nordische Museum
Führendes Museum für Kunst und Design mit umfangreichen Sammlungen älterer Malerei, Skulpturen und Grafik. Das Spektrum reicht von Carl Larsson und Anders Zorn bis zu Rembrandt und Renoir. Außerdem zeitgenössisches Kunsthandwerk und Design.
NobelmuseumaC2/Google Map
Stortorget 2, Stockholm
(08) 53 48 18 00
www.nobelmuseum.se
Juni–Aug. tägl. 9–20, Sept.–Mai Di 11–20, Mi–So 11–17 Uhr
Eintritt SEK 100, bis 18 J. und Di 17–20 Uhr frei
Hier werden einzelne Preisträger gewürdigt und die Geschichte des Nobelpreises und seines Begründers Alfred Nobel geschildert. Im Museumscafé trägt jeder Stuhl das Autogramm eines Preisträgers – man muss allerdings auf die Unterseite der Sitzfläche schauen.
Nordiska museet/Nordisches MuseumaB4/Google Map
Djurgården, Djurgårdsvägen 6–16
Stockholm
(08) 51 95 46 00
www.nordiskamuseet.se
Juni–Sept. tägl. 9–18, sonst 10–17, Mi bis 20 Uhr
Eintritt SEK 100, bis 18 J. und Okt.–Mai Mi 17–20 Uhr frei
In dem imposanten Gebäude aus dem Jahr 1907 mit seinen Zinnen und Türmen ist all das zu sehen, was in den letzten Jahrhunderten als typisch schwedisch galt: Einrichtungsgegenstände, Tischdekoration und Trachten. Man erfährt aber auch, wie die Schweden Mittsommer oder die Walpurgisnacht feiern. Beeindruckend ist auch Carl Milles’ überlebensgroße Skulptur von Gustav Wasa in der Eingangshalle.
Östasiatiska museet/Ostasiatisches MuseumaC3/Google Map
Skeppsholmen, Tyghusplan 2
Stockholm
(10) 456 12 00
www.varldskulturmuseerna.se/ostasiatiskamuseet
Di 11–20, Mi–So 11–17 Uhr
Eintritt frei
Die Sammlungen gehen auf Expeditionen in den 1920er Jahren nach China, Japan, Korea und Indien zurück. Eines der Highlights ist ein 4500 Jahre alter Keramikkopf.
SkansenaC4/Google Map
Djurgården, Djurgårdsslätten 49
Stockholm
(08) 442 80 00
www.skansen.se
Mai–Mitte Juni, Sept. tägl. 10–18, Mittsommerabend bis 22, Mitte Juni–Aug. tägl. bis 20, Okt.–März Mo–Fr bis 15, Sa/So bis 16 Uhr
Eintritt SEK 120–180/60 (6–15 J.), bis 6 J. frei
Auf dem weitläufigen Gelände stehen rund 150 Häuser und Bauernhöfe aus verschiedenen Landesteilen und Epochen. Außerdem gibt es Spielplätze, Buden mit Süßigkeiten und Andenken, mehrere Restaurants, einen kleinen Zoo mit den für Schweden typischen Tieren und ein Aquarium. Für den Besuch sollte man mindestens einen halben Tag einplanen.
Thielska galleriet/Thiel Galerie östl.