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Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Note: gut, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (FBE Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Großstadtlyrik im Literaturunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Gedicht „Städte“ von Dagmar Nick entstand 1946 und wurde erstmals … veröffentlicht. Dagmar Nick erlebte die Wirren des 2. Weltkrieges als junge Erwachse selbst mit. Vermutlich nicht zuletzt aus diesem Grund sind Flucht, Vertreibung und Tod immer wieder Themen in ihren Gedichten. Umso mehr erstaunt es auch, dass sie bereits als 20 jährige ein solches Gedicht verfasst hat. Das Gedicht „Städte“ kann hierbei als idealtypisches Gedicht der unmittelbaren Nachkriegszeit verstanden werden. Wie andere auch, schildert es durch zahlreiche Eindrücke anschaulich die Situation in den Städten wieder, wie sie von den Menschen verstanden wurde. Die Sprache ist hierbei auffallend sachlich und nüchtern. Das Gedicht bedient sich zudem einer einfachen und unkomplizierten Syntax. Aufgebaut ist es in drei Strophen mit jeweils 5 Zeilen. Das durchgängige Reimschemata folgt der Abfolge abbba, cdddc, efffe. In der ersten Strophe wird sofort auf das Thema, die im Bombenkrieg zerstörten Städte, hingewiesen. Der Leser wird mit einer Totalansicht der damaligen Stadt und den dadurch vermittelten Eindrücken von Tod und Untergang konfrontiert. Die Städte sind zerstört, dass Leben, zumindest die Menschen haben diesen Lebensraum verlassen. Nicht deutlich wird, ob sie bereits tot sind. Der Tod und die alles umfassende Nacht werden direkt angesprochen als Herrscher der Szenerie angesprochen. Ein lyrisches Ich tritt nur in der ersten Strophe als personifizierter Tod auf. Dieser über allem wachende Tod übernimmt durch seine Aussage die Verantwortung für die Szenerie. Hierdurch wird unmittelbar die Schuldfrage angesprochen. Wer soll für all dieses übel verantwortlich sein? In der zweiten Strophe wird schließlich vom Gesamtbild auf das einzelne Bild eingegangen. Mit Metaphern, Personifikationen (der Mond greift) und Vergleichen (wie ein Gespenst/ wie ein Tänzer) werden singuläre Eindrücke zu einem großen Ganzen verwoben. Auffällig ist auch, dass die zweite Strophe nur aus einem einzigen Satz besteht. Mit Hilfe der Enjambements wird dabei die Geschwindigkeit der Eindrücke und der Szenerie deutlich (es zuckt, springt und zittert). In der dritten Strophe entfernt sich das Bild schließlich wieder von der zerstörten Stadt und es wird wieder ein Gesamtanblick geboten. Bis auf eine einzelne Krähe scheint alles Leben erloschen. Dennoch erhält man den Eindruck, als wenn bereits ein kleiner Funken Hoffnung keimen würde (Vergangenes verwischt).
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