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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut füt dt. Sprache u. Literatur und ihre Didaktik), Veranstaltung: Prosatexte des 18. Jhd. (K. Ph. Moritz: Anton Reiser), Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Philipp Moritz psychologischer Roman Anton Reiser gilt als wichtiger Schritt zur Etablierung der Erfahrungsseelenkunde unter den angesehenen Wissenschaften des 18. Jahrhunderts und zugleich als auslösender Moment zur Entwicklung der psychologischen Fachrichtungen wie wir sie heute kennen. Darüber hinaus bezeichnet der Untertitel seines Romans aber auch eine neue und innovative literarische Gattung der damaligen Zeit. Noch vor Erscheinen des ersten Teils des Anton Reiser im Jahre 1783 hatte Moritz Auszüge in die Materialsammlung seines “Magazins zur Erfahrungsseelenkunde“ aufgenommen und Aufsätze in der “Berlinische Monatsschrift“ veröffentlicht. Zuvor hatte Moritz bereits mehrmals auf das Wechselverhältnis zwischen Literatur und Erfahrungsseelenkunde hingewiesen. Demnach sind literarische Quellen nicht nur Quellen seelenkundlicher Fragestellung, sondern auch nützliche Quellen für Dichter „bei der Erkenntnis der menschlichen Natur […] und dies gerade, wenn es sich um literarische Schilderungen von Motivation, Verhaltensweisen, emotionalen Reaktionen und psychologischen Ausnahmezuständen handelt, die dem Autor aus persönlicher Erfahrung nicht vertraut“ sind. Gerade diese Erkenntnis liegt auch dem Roman Anton Reiser zugrunde. Stets wird der Leser mit den verschiedensten Aspekten und Überlegungen der Erfahrungsseelenkunde konfrontiert und in das Empfinden des Anton Reiser hineinversetzt, so dass mitunter gar ein Gefühl des Mitleids entsteht. In der vorliegenden Ausarbeitung möchte ich, um das innere Gefüge des Romans und die damit einhergehende wissenschaftliche Betrachtung der Erfahrungsseelenkunde besser verstehen zu können, sowohl die damaligen theoretischen Überlegungen K. Ph. Moritz aufzeigen als auch immer wieder die Verknüpfung mit dem Roman selbst herstellen.
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