Das badische Witzbüchle - Helmut Dold - E-Book

Das badische Witzbüchle E-Book

Helmut Dold

4,4

Beschreibung

Humor zum Steinerweichen - vom badischen Urgestein. Helmut Dold, bekannt als "De Hämme", greift tief in seinen Sack voller urkomischer Witze und lässt uns an seinem gewaltigen Repertoire teilhaben. Mit Charme und "Gnitzheit" präsentiert er die originellsten badischen Späße. Und natürlich dürfen auch ordentliche Sticheleien gegen die schwäbischen Nachbarn nicht fehlen.

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Seitenzahl: 77

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Helmut Dold

Das badischeWitzbüchle

150 viehmäßige Witz

Mit Zeichnungen von Björn Locke

© 2012 by Silberburg-Verlag GmbH,Schönbuchstraße 48, D-72074 Tübingen.Alle Rechte vorbehalten.Gestaltung und Satz: Wager Kommunikation, Altenriet.

E-Book im EPUB-Format: ISBN 978-3-8425-1524-6E-Book im PDF-Format: ISBN 978-3-8425-1525-3Gedrucktes Buch: ISBN 978-3-8425-1170-5

Besuchen Sie uns im Internet und entdecken Sie die Vielfaltunseres Verlagsprogramms:www.silberburg.de

Inhalt

Vorwort

Der Badner als solcher

Der Badner un sinni Frau

Tierisch guad

Kurz un bündig

So simmer halt!

Unsere schwäbische Freunde

Vun Lehrer un andere Chefs

Vun Ärzt, Apotheker un …

Herr Pfarrer, Herr Pfarrer!

Kuddelmuddel

Finale

Vorwort

Ich liebe Witze; und ich liebe es, Witze zu erzählen. Ein Auftritt vom Hämme ohne Witze? Undenkbar! Seit vielen Jahren sammle ich Witze in meinem kleinen »blauen Buch«. So war ich natürlich sofort Feuer und Flamme, als mich der Silberburg-Verlag auf dieses Projekt ansprach, das nun als »Das badische Witzbüchle« vor Ihnen liegt. Aber Achtung! Manche dieser kleinen Meisterwerke sind frech, derb, sexy oder gar ein bisschen frivol oder haben vielleicht ein leichtes »Gschmäckli«. Aber sie sind niemals wirklich böse oder gar verletzend. Und alle Witze sind in dem herrlichen Dialekt geschrieben, den wir Badner in und um Lahr und im Schuttertal »schwätze« und »babble«.

Beim Schreiben habe ich oft gemerkt, wie schwer es ist, einen Witz, den man normalerweise vor Publikum erzählt, aufs Papier zu bringen. Es fehlen die Pausen, die Dynamik, die Tempoveränderungen, die Gestik, die Mimik … Drum: Wenn Ihnen einer meiner Witze ganz besonders gut gefällt, dann lesen Sie ihn laut! Tragen Sie ihn vor, erzählen Sie ihn vor Publikum!

Viel Spaß mit meinem Buch wünscht

De Hämme (Helmut Dold)

www.helmut-dold.de

De Schorsch kummt an de Stammtisch, beidi Ohre verbunde. Sinni Kumpels froge: »Schorsch, wie isch denn des passiert?«

»Ich hab geschdern bügelt. Links vum Bügelbrett hab ich ’s Bügeliise ghet, rechts min Handy. Es schellt un us Versähne heb ich mir ’s Bügeliise ans Ohr!«

»Mensch, Schorsch, des isch jo echt Pech! Aber wie hesch der des andere Ohr verletzt?«

»Ha, der Simbel het nochmol angrufe!«

De Heiner war mit sinne Kollege vun de Alte Herre bim Vereinsusflug in Hamburg und het irgendwie de Anschluss verpasst. Mutterseeleallei isch er in so ä Hamburger Nachtlokal niimarschiert un schun isch so ä attraktive Dame uff ne zukumme un het ne gfrogt: »Na, junger Mann! Wie steht’s mit Tanzen?«

De Heiner het gsait: »Ich bin zwar nit de John Travolta, aber des kriäge mer schun hii!«

Ä saubers Tänzli hänn sie mitnander hiiglegt un die attraktive Hamburger Dame het de Heiner gfrogt: »Na, junger Mann! Wie steht’s mit einem Drink?«

De Heiner het gsait: »Ich bin zwar nit de Onassis, aber des kriäge mer au hii!«

Die Dame het sich ä Champagner gönnt un de Heiner ä Pils. Jetzt isch die attraktive Dame us Hamburg mutig wore un het gfrogt: »Na, junger Mann! Wie steht’s? Gehen wir ins Separee?«

Un de Heiner het gsait: »Ich bin zwar nit de Casanova, aber des kriäge mer au no hii!«

Nachere halbe Stund sin sie die Stapfel widder runterkumme. Inzwische ware sie mitenander per Du un die attraktive Dame us Hamburg het gsait: »Heiner, du wirst Verständnis haben, aber ich muss mich auch um die anderen Gäste kümmern; bist du mit 350 Euro einverstanden?«

Un de Heiner het gsait: »Ich bin zwar kei Gigolo, aber Geld kammer immer gebruche!«

De Stammtisch het sich mitem Alfred immer ä Späßli gmacht. »Alfred, ich hab in de rechte Hand ä Euro un in de linke Hand 50 Cent! Was nimmsch?«

Un de Alfred het halt immer die 50 Cent gnumme un de Stammtisch het sich iiber de »Dorftrottel« kaputt glacht. Dann isch emol de Pfarrer am Stammtisch ghockt un het des grausame Spiel mitbekumme. Wu de Alfred uff’s Klo isch, isch de Pfarrer mit un het gsait: »Alfred! Pass doch mol ä bissli uff! Ä Euro isch doch doppelt so viel wie 50 Cent. Die mache doch nur de Depp mit dir! ’s nächschde Mol nimmsch de Euro!«

»Herr Pfarrer! Dankscheen fiir de Tipp! Aber wenn ich einmol de Euro nimm, spiele sie des Spiel nimmi mit mer!«

De Bankdirektor stiegt in Lohr am Urteilsplatz in ä Taxi. De Taxifahrer frogt: »Herr Direktor – wohin geht die Fahrt?«

»Ganz egal! Mich brucht mer iiberall!«

De Sigger het am Stammtisch verzehlt: »Männer, ihr wisse jo, ich schaff schun ewig bi de Bank. Un am ledschde Dunnerschdig hab ich 25-jährigs Jubiläum ghet. Ich bin wie immer am Achti ins Gschäft un hab denkt, de Chor singt mer ä Ständerli, dann haltet de Bankdirekter ä Red, dann git’s ä Gläsli Sekt un ä Bluemestrissli fiir minni Frau. Männer, nix wars – die hänn min Jubiläum vergesse!«

»Ja, was hesch gmacht, Sigger?«

»Ha, ich hab halt gschafft wie immer un am halber fünfe hab ich ganz enttäuscht minner Kittel anzoge un bin Richtung Usgang gloffe. Do ruft mir unseri attraktivschde Mitarbeiteri nach: »Herr Becherer! Hänn sie Luschd? Mir trinke bi mir deheim noch ä Gläsli Sekt?«

Ich hab denkt: »Wenigschtens eini, wu an min Jubiläum denkt het!«

»Mensch, Sigger! Des isch jo richtig spannend!«, het de Willi gmeint.

»Ha jo! Dann bin ich bi minnere Kollegin im Wohnzimmer gstande un hab ä Sektli trunke. Dann sait die plötzlich: »Herr Becherer! Ich verschwind jetzt im Schlafzimmer. Sie miän mir verspreche, Sie dürfe erschd kumme, wenn ich ruf!«

»Mensch, Sigger! Des isch jo wie imme Krimi!«

»Ha! Ich wart fünf Minute, dann ruft die! Ich stürm in des Schlofzimmer – stelle eich vor, steht do die ganz Volksbank, alli Mitarbeiter: De Chef, sechs Bluemestriß sechs Flasche Sekt!«

»Mensch, Sigger! Do warsch aber vun de Socke, hä?«

»Hör mer uff! D’ Socke ware s’ Einzige, was ich noch anghet hab!«

De Mario isch bim Bund gsi un het folgender Brief bikumme: »Lieber Mario! Ich kann unsere Beziehung so nicht weiterführen. Die Entfernung, die zwischen uns liegt, ist zu groß. Ich muss auch zugeben, dass ich dich schon viermal betrogen habe, seit du bei der Bundeswehr bist, und das ist für keinen von uns in Ordnung. Sorry. Bitte schick mir mein Foto zurück, das ich dir gegeben habe. Gruß Michaela!«

De Mario war schwer verletzt, isch aber glich zu sinne Kamerade un het sämtliche Bilder vun ihre Freundinne, Schwestere, Cousine un Tantene iigsammelt un zsämme mit dem Bild vun de Michaela in ä Umschlag gsteckt. 67 Bilder sin’s gsii. Un folgender Brief het er dezuglegt: »Liebe Michaela, ich weiß leider nicht mehr, wer du bist. Bitte such dein Bild raus und schicke mir den Rest zurück.

Servus, Mario.«

De Dorfmetzger het Silberni Hochzit gfiert. Sinni Kegelfreunde hänn sinnere Gerda un ihm ä Opernobe im Festspielhus in Bade-Bade gschenkt. Wu de Fritz us dem Festspielhus ruskummt, fangt’s an z’ rägne. De Fritz schittelt de Kopf un sait: »Des au noch!«

De Schneider Buur isch zum große Buurekongress nach Leipzig ganz umweltbewusst mitem Zug gfahre. In Offeburg ischer in dänne ICE iigstiege un het sich gfreit, dass er ä ganzes Abteil fiir sich ghet het. In Bade-Bade isch die Tiier uffgange un ä elegante Dame im ä scheene Kostüm isch in sin Abteil kumme un het gsait: »Bonjour!«

Do war im Franz klar: »Des isch ä Französin us Straßburg« un er het ganz freundlich gnickt. Uff de Höhi vun Karlsruh holt die Dame ä Fläschli uss ihrem Handtäschli un spritzt sich ä bissli Parfum ins Gsicht. De Franz het gschnüffelt un die Französin het ne gfrogt: »Riescht gut?«

Un de Franz het gsait: »Riecht sehr guad!«

»Kennen Sie?«

»Nei, kenn ich nicht.«

»Das ist 4711.«

Un de Franz het glacht un gmeint: »Oh, lala!« Kurz vor Mannhein fangts de Franz ganz fürchterlich an im Ranze z’ drucke. Un er denkt: »Menschenskind! Jetzt hock ich eimol mit sonere elegante Frau imme Abteil un es droht mir so ä Schicksal. Ich kann mich doch nit so gehn lasse!«

Un de Franz het verdruckt un verhebt, es isch ihm grad schlecht wore. Kurz vor Frankfurt war nix mäh z’ mache. Zwei fürchterlichi Böller sin durch des Abteil grauscht. Was macht die Französin? Sie schnüffelt.

Un de Schneider Franz het gfrogt: »Riecht gut?«

»Non, riescht nicht gut!«

»Kennen Sie?«

»Non, kenn isch nicht.«

»Des isch 10,80.«

»Was ist 10,80?«

»Zwei Mol Bohnesupp fiir 5,40.«

Uff de Autobahnraststätte Mahlberg hockt ä Lastwagefahrer miteme SC-Freiburg-Schal uneme Rothauskäppli ganz gmietlich bim Esse. Do kumme vier Motorradfahrer in des Lokal un hocke sich zu ihm an de Tisch. Einer isst ihm ’s Schnitzel weg, de ander d’ Pommes, de Dritt schmiert ihm de Ketchup um’s Muul un de Viert lährt ihm ’s Mineralwasser iiber de Kopf! De Brummifahrer sait ganz ruhig: »Emma! Zahle bitte!«

Er zahlt un geht, ohni ein Wort zu sage. Wu d’ Emma de Tisch abrummt, sait einer vun dänne Motorradfahrer: »Das sind schon komische Jungs, die Badner!«

Und d’ Emma sait: »Ja, ja. Un fahre könne sie au nit. Grad ebe ischer mit sinnem Laschdwage iiber vier Motorräder gfahre!«

De Fritz isch ä leidenschaftlicher Jäger gsi un het bim Hundezüchter Schindler ä viehmäßig tiierer Schweißhund kauft. 14 Dag später het er dem Hundezüchter folgender Brief gschriebe: »Sehr geehrter Herr Schindler! Das »W«, das Ihrem Namen fehlt, hat Ihr Schweißhund zu viel!«

Ä Vertreter