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Es ist »das schönste Land in Deutschlands Gau’n«, heißt es schon im Badnerlied. Tatsächlich ist dieser reizvolle Landstrich im Südwesten Deutschlands faszinierend vielfältig. Der Süden der Region verwöhnt mit mildem Klima und Wein, der Norden ist die Heimat von Grünkern, auch »Badischer Reis« genannt. Das sonnige Freiburg lockt mit seinen »Bächle« und Besenwirtschaften. Der Schwarzwald bietet unberührte raue Natur. Und der Bodensee wartet auf mit mediterranem Flair und kulturellen Highlights wie dem UNESCO-Welterbe Klosterinsel Reichenau. Auch kulinarisch hat die Region zwischen Wertheim und Meersburg viele Höhepunkte zu bieten. Das Beste aus Baden – zusammengefasst in einem Band.
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Seitenzahl: 191
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Thomas Erle / Edi Graf / Horst-Dieter Radke / Erich Schütz
DasBesteausBaden
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Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2018
Redaktion: Katja Ernst
Satz: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold
unter Verwendung eines Fotos von ThKatz/fotolia.com
Kartendesign: >maps4news.com/©HERE
ISBN 978-3-8392-5756-2
Impressum
Vorwort
Tauberfranken – Der Norden
1 Warum der Wald der Gemeinde den Namen gab
Gemeinde Ahorn
2 Auf Seilen in den Gipfeln durch den Wald wandern
Waldseilgarten in Boxberg
3 Tauberfranken von oben sehen
Boxberg-Unterschüpf
4 Erholung beim Wein
Winzergenossenschaft Beckstein in Lauda-Königshofen
5 Bahnknotenpunkt Lauda
Bahnhof von Lauda-Königshofen
6 Von Volapük und Muschelkalk
Ortschaft Oberlauda
7 Dunkle Vergangenheit im Bauernkrieg
Königshöfer Messe und Alter Wachturm in Lauda-Königshofen
8 Eine Alternative zum Panoramaflug
Panoramaweg um Lauda-Königshofen
9 Mit 13 Jahren den ersten Weinberg gekauft
Bioweingut Baumann in Lauda
10 Klosterfrauen und Metzemichele
Grünbachbrücke in Gerlachsheim
11 Die Melusine am Grünbach
Altstadt von Grünsfeld
12 Die doppelte Acht für den heiligen Achatius
Achatiuskapelle in Grünsfeld-Hausen
13 Erinnerung aus der Kreuzfahrerzeit
St. Sigismundkapelle in Oberwittighausen
14 Kleinst-Venedig in Tauberfranken
Altstadt in Königheim
15 Weniger Ertrag für bessere Qualität
Weingut Geier in Königheim
16 Stadt der Fechter
Altstadt von Tauberbischofsheim
17 Freitags wird noch vom Turm geblasen
Schloss Tauberbischofsheim
18 Die Brunnen- und Quellenstadt
Altstadt von Külsheim
19 Quelle an der Kapelle
Wallfahrtskapelle Liebfrauenbrunn bei Werbach
20 Wo Melusine zu Hause war
Eulschirbenmühle in Werbach
21 Ritter und Geister über dem Taubertal
Burg Gamburg bei Werbach-Gaumburg
22 Pfeiferhans und Filmemacher
Werbach-Niklashausen
23 Der Ort mit der sagenhaften Umgebung
Gemeinde Reicholzheim
24 Weine von Hand und aus dem Fass
Weingut Schlör in Reicholzheim
25 Von Wolfram von Eschenbach bis zu Hubert von Goisern
Burg Wertheim
26 Glas zwischen Kunst und Wissenschaft
Glasmuseum Wertheim
27 Kunst und Garten, eine passende Kombination
Schlösschen im Hofgarten in Wertheim
28 Mit den Nibelungen nach Tauberfranken
Stadt Freudenberg
Schwarzwald
29 Goldene Pforte zum Schwarzwald
Stadt Pforzheim
30 Rolls-Royce neben Puppenküche
Fahrzeugmuseum Marxzell
31 Ziegenherden in Heuhüttentälern
Das Murgtal
32 Junge, Baden-Baden ist schön!
Baden-Baden
33 Tor zum Nationalpark
Die Schwarzwaldhochstraße
34 Einfach tierisch: der Bär im Wolfstal
Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach
35 Kleppern gehört zur Fasend
Stadt Gengenbach
36 Urig vespern, wo sich das Mühlrad dreht
Gaststätte Müller’s Mühle in Gengenbach
37 Barfußgolfen und Bärenpuppen
Der Brandenkopf
38 Auf Hansjakobs Pfaden
Stadt Haslach im Kinzigtal
39 400 Jahre Schwarzwald in einem Tal
Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach
40 Mundgeblasenes Bleikristall
Stadt Wolfach
41 Juwel der deutschen Fachwerkstraße
Stadt Schiltach
42 Gemütlich: Bibiliskäs’ mit Brägele
Gasthaus Zum Gscheid in Freiamt
43 Der »Berg der Kräfte«
Der Kandel
44 Horloges à Coucou für die Welt
Simonswäldertal
45 Verwöhnpension statt all inclusive
Elztalhotel in Winden im Elztal
46 Auf den Spuren der Uralten
Siebenfelsen in Yach
47 Zwischen den Meeren – die europäische Wasserscheide
Donauquelle bei Furtwangen
48 Fantasie und Wirklichkeit
Fallerhof bei Furtwangen
49 Hexenlochmühle und Herrgottsbaum
Stadt Furtwangen
50 Vom Grand Hotel zum Geheimtipp
Café Goldene Krone in St. Märgen
51 Schwarzwälder Fuchs und Schwarzwaldmädel
Klösterdörfer St. Peter und St. Märgen
52 Es ist normal, verschieden zu sein
Hofgut Himmelreich in Kirchzarten
53 Der Sprung übers Höllental bewahrte vor dem Himmelreich
Das Höllental
54 Gedächtnis der Nation unter dem Berg
Barbarastollen in Oberried
55 Tierisch und temporeich
Steinwasen Park und Schauinsland in/bei Oberried
56 Die Stimme der Stille
Kloster St. Trudpert im Münstertal
57 Von Sein und Zeit
Heideggerhütte in Todtnauberg
58 Allerhöchste Genüsse
Schwarzwälder Schinkenmuseum im Feldbergturm
59 Das Höchste im Schwarzwald
Der Feldberg
60 In der Tradition des Bibiliskäs’
Käseroute Naturpark Südschwarzwald
61 Volkshelden und Wintersportgeschichte
Schwarzwälder Skimuseum in Hinterzarten
62 Essen kann auch ein Erlebnis sein …
Höhengasthof Grüner Baum in Neuglashütten
63 Ein Schwarzwaldtal wie im Bilderbuch
Kurort Menzenschwand
64 Hochtal der Holzschnefler
Gemeinde Bernau
65 Volkskunst, Wassersport & Glamping
Schluchsee
66 Hagehole Und Brinkmanns Hüsli
Das Rothauser Land
67 Das südliche Finale des Schwarzwalds
Der Hotzenwald
Freiburg und die Regio
68 Gelebtes Europa
Am Rheinufer in Breisach
69 Lösshohlweg – In den Falten des Vulkans
Lösshohlweg Eichgasse in Bickensohl
70 Kastanien-Prachtallee im Erletal
Naturschutzgebiet Erletal bei Endingen
71 Eine von vielen – die Schönste!
Panoramabank über Burg Landeck
72 Die Schwester des Dichterfürsten
Schlossergrab auf dem Alten Friedhof in Emmendingen
73 Fundgrube privater Erinnerungen
Deutsches Tagebucharchiv in Emmendingen
74 Romantik und Größe
Ruine Hochburg bei Emmendingen
75 Bedenke, Mensch, dass du sterblich bist!
Bleibacher Totentanz
76 König aller Instrumente
Elztalmuseum Waldkirch
77 Geschichte zum Anfassen – Begegnung mit unseren Vorfahren
Alamannen-Museum Vörstetten
78 Die Wiege Badens
Zähringer Burg bei Freiburg
79 Wo die Lange Rote herkommt
Münsterplatz in Freiburg
80 Lebensadern der Stadt
Bächle in Freiburg
81 Von Badischen und Unsymbadischen
Schwabentor in Freiburg
82 Das königliche Gemüse
Munzinger Spargel bei Freiburg
83 Wo der bunte Strauß hängt
Straußwirtschaften im Markgräflerland
84 Geschichte, Geschichten, Genießer
Der Tuniberg
85 Töchter des Regenbogens
Staudengärtnerie Gräfin von Zeppelin in Laufen
86 Römische Badekultur mit Flair
Cassiopeia-Therme in Badenweiler
Am Bodensee
87 Mit Wanderschuhen in die Industriestadt
Stadt Singen
88 Bilbao im Hegau
MAC Museum Art & Cars in Singen
89 Ein Ausflug wie in den Zoo
Bootsstüble Wangen
90 Wo Künstler Inspiration fanden
Halbinsel Höri
91 Ein Gang durch das Schilf
Halbinsel Mettnau
92 Hubert Neidhart – Genuss-Kapitän
Gasthaus Grüner Baum in Moos
93 Der Fleck Gottesfrieden
Ortschaft Möggingen
94 Eine Insel geschaffen von Mönchen
Weltkulturerbe Insel Reichenau
95 Auf Schmugglers Pfaden
Seerhein in Konstanz
96 Wo des Grafen Wiege stand
Steigenberger Inselhotel in Konstanz
97 Manfred Hölzl – Konzilkoch
Konzilgaststätten in Konstanz
98 Die tanzende Fähre
Fähre Konstanz–Meersburg
99 Wie der Gnadensee zu seinem Namen kam
Naturschutzgebiet bei Allensbach
100 Warum heißt der Bodensee Bodensee?
Gemeinde Bodman-Ludwigshafen
101 Geheimnisvolles Gestein
Von Überlingen bis zur Gletschermühle Goldbach
102 Mediterranes Flair am Nordufer
Stadt Überlingen
103 Neuland dank Landesgartenschau
Von Überlingen zur Sylvesterkapelle
104 Wo Maxi jetzt verliebt ist
Affenberg Salem
105 Das Dorfleben der Urgroßeltern
Auto und Traktor Museum Uhldingen-Mühlhofen
106 Unsichtbares sichtbar
Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Bodensee
107 Die zwei Gruler-Brüder – und ein Standpunkt
Hotel Restaurant Seehalde in Uhldingen
108 Die Burgfrau, die alte Ritter liebt
Burg Meersburg in Meersburg
109 Leinen los mit einer Brise Segelnostalgie
Historische Segeltour vor Immenstaad
110 Jürgen Waizenegger – Bauer und Biokoch
Biohotel Mohren in Deggenhausertal-Limpach
111 Verführungen im Tal der Liebe
Streuobstwiesen im Deggenhausertal
112 Glücklicherweise versagten die Zünder
Schloss Heiligenberg
113 Peter Vögele – ein Traditionalist
Landgasthof zum Adler in Überlingen-Lippertsreute
114 Wo Äpfel im künstlichen Koma liegen
Apfelzügle des Hof-Neuhaus in Überlingen-Lippertsreute
Tauberfranken
Schwarzwald
Freiburg und die Regio
Bodensee
Bildverzeichnis
Zu den Autoren
Man benötigt viele Worte, will man die Region zwischen Main und Bodensee auch nur annähernd beschreiben. Baden lässt sich nicht in Kategorien fassen, Baden ist vielseitig und dadurch einzigartig. Kein Wunder, dass die Region so beliebt ist, denn sie bietet für jeden etwas. Tiefster Wald lädt zum Wandern ein, Berge mit Burgen und Ruinen zum Entdecken, Seen zum Baden, Segeln und Surfen, Städte zum Erkunden von Architektur und Kultur. Auch Kulinarisch wird viel geboten: badischer Wein aus der Ortenau und vom Kaiserstuhl, aus Tauberfranken oder vom Bodensee, badisches Bier aus Rothaus, Münzinger Spargel mit Kratzete, Bibiliskäs direkt vom Erzeuger entlang der Käseroute … Wer bodenständiges Essen sucht, wird in den Straußwirtschaften fündig, und wem der Sinn nach gehobener Küche steht, der wird ebenfalls nicht enttäuscht, denn in Baden findet sich im Verhältnis zur Fläche die höchste Dichte an Sterne-Restaurants in Deutschland.
In diesem Buch stellen wir Ihnen Highlights und Geheimtipps aus Baden vor, gesammelt, entdeckt und erkundet von unseren Autoren Horst Dieter Radke, Edi Graf, Thomas Erle und Erich Schütz. Sie alle teilen die Begeisterung für diese Region, was sie mit ihren Reiseführern Alles fließt in Tauberfranken, Der Schwarzwald, Freiburg und die Regio für Kenner und Bodensee, die in den Jahren 2011, 2012, 2013 und 2015 bei uns im Gmeiner-Verlag in der Reihe Lieblingsplätze zum Entdecken erschienen sind, unter Beweis gestellt haben. Dieser Band vereint exklusiv die Höhepunkte aller vier Reiseführer, sodass wir stolz sind, Ihnen das Beste aus dem nördlichen Tauberfranken, dem Schwarzwald, Kaiserstuhl, Breisgau, Markgräflerland sowie vom Bodensee präsentieren zu dürfen. Das Beste aus Baden eben.
Begleiten Sie uns auf eine Reise nach »Badisch Sibirien«, zum höchstgelegenen Weinberg Deutschlands, in den Barbarastollen ins Gedächtnis der Nation, auf den Feldbergturm zu Schwarzwälder Schinken, über die Bächle in Freiburg, die angeblich für so manche Ehe verantwortlich sind, und auf die Weltkulturerbe Insel Reichenau am Bodensee. Es gibt so viel zu entdecken, und wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!
Ihr Gmeiner-Verlag
Tipp: Berg und Tal, Streifzüge durch die Natur und Bummeln durch eine Stadt, Schwimmen im Sommer und Skifahren im Winter – in Baden muss sich niemand entscheiden, in Baden wird alles geboten!
Horst-Dieter Radke
Einen Ort mit dem Namen Ahorn werden Sie schwerlich finden, so lange Sie auch suchen, denn die Gemeinde Ahorn besteht seit 1971 aus den Orten Berolzheim, Buch am Ahorn, Eubigheim, Hohenstadt und Schillingstadt. Namensgeber war ein rund 2.000 Hektar großer Ahornwald, der größtenteils auf dem Gemeindegebiet liegt.
Mit 400 Metern liegt diese Gemeinde auf einem der höchsten Punkte im Main-Tauber-Kreis. Außerdem gehört das Gebiet zum östlichen Bauland, einer Gäulandschaft – baumarm, aber mit fruchtbarem Lössboden –, die sich vom Hochrhein bis zum Taubertal erstreckt. Die Bezeichnung »Badisch Sibirien« hat sich für dieses Gebiet eingebürgert, aber weniger der klimatischen Verhältnisse wegen, als deshalb, dass sich dorthin versetzte Beamte abgeschoben vorkamen. Das Bauland ist Heimat des Grünkern, auch Badischer Reis genannt, halbreif geernteter und über Feuer gedarrter Dinkel, der auch in dieser Region und bis hinüber in die Gemeinden Boxberg und Assamstadt eine Rolle spielt. Ob eine Witterungskatastrophe einmal der Auslöser dafür war, das feucht gewordene, halbreife Getreide durch Darren, also Trocknen im Rauch eines Holzfeuers, halt- und verwendbar zu machen, ist nicht zu belegen.
Jeder der Orte liegt ein wenig verwunschen in der Landschaft, die Gemeinde Buch vom Ahornwald umschlossen. Auf Luftbildern sehen die Orte aus, als drängen sich alle Häuser innerhalb der grünen Umgebung zusammen. Wenn man Ruhe sucht, ist man in dieser Gemeinde, egal wohin man sich wendet, gut aufgehoben. Es gibt wenig zu besichtigen, aber trotzdem nicht wenig zu sehen. Diese Gemeinde eignet sich ganz besonders für einen Urlaub, in dem man Ruhe sucht und den man abseits der hektischen und überlaufenen Gebiete verbringen möchte. Wenn Sie wieder wegfahren, werden Sie wissen, warum es so leicht fällt, diese Gegend liebenswert zu nennen.
Tipp: Im Ortsteil Berolzheim betreibt der Heimatverein ein Museum, das Exponate zum Handwerk und zum Lebensalltag im 19. Jahrhundert zeigt.
Gemeinde Ahorn /// Schlosssstraße 24 /// 74744 Ahorn ///
0 62 96 / 9 20 20 /// www.GemeindeAhorn.de ///
Eine besondere Attraktion in Boxberg ist der Waldseilgarten, der oberhalb der Stadt in einem Waldareal liegt, das man zu Fuß in gut 10 bis 15 Minuten erreichen kann. Nah genug, um einmal zu schauen, was sich hinter dem Begriff »Waldseilgarten« verbirgt. Die Nutzung ist nicht spontan möglich, sondern nur nach Anmeldung. Wer Höhenangst hat, muss trotzdem nicht fernbleiben: Es wird auch ein Höhengewöhnungstraining angeboten.
Der Waldseilgarten wurde im September 2008 eröffnet. Er ist ein Projekt des Jugend- und Kulturvereins Lazy Bones e. V. Wenn Sie sorgenvoll in die hoch oben verlaufenden Seilkonstruktionen schauen und sich Gedanken über die Sicherheit Ihrer Kinder oder sich selbst machen, so dürfen Sie beruhigt sein. Die Anlage wurde zur Planung bei einem Statiker in Auftrag gegeben und wird jährlich von einem Prüfstatiker in einer Inspektion neu abgenommen.
Außerdem wird ein Selbstsicherungssystem verwendet, das aus miteinander kommunizierenden Rollenkarabinern besteht. Ist ein Karabiner offen, so erkennt der andere Karabiner das und blockiert den Öffnungsmechanismus des zweiten so lange, bis der erste Karabiner wieder auf dem Sicherheitsseil eingehängt und verriegelt ist. Hinzu kommt, dass auf eine Teamsicherung gesetzt wird, sowohl in den Seilen als auch vom Boden aus, je nach Parcours.
Der Waldseilgarten ist hauptsächlich auf Gruppen ausgelegt. Es gibt einen Kinderparcours (ab acht Jahren) in einer Höhe von sechs Metern, bei dem Trainer die Teilnehmer sichern. Beim Hochseilparcours in einer Höhe von zwölf Metern (ab zwöf Jahren) sichern sich die Teilnehmer selbst paarweise. Den Abschluss bildet eine Seilbahn, über die die Teilnehmer 55 Meter zur nahegelegenen Aktionsplattform fahren. Dazu kommen Teamelemente (wie der Pfahlsprung und die Himmelsleiter), bei denen die einzelnen Teilnehmer vom Team gesichert werden.
Tipp: Der Waldseilgarten eignet sich auch als Ausgangspunkt oder Ziel für Wanderungen und Mountainbike-Touren.
Waldseilgarten Boxberg /// Zum Waldseilgarten 1 ///
97944 Boxberg /// 0 79 30 / 9 93 93 44 ///
www.waldseilgarten-boxberg.de ///
In Unterschüpf war es, wo sich im Frühjahr 1525 auf den Ruf des Wirts Georg Metzler 2.000 Mann trafen, die meisten davon Bauern, aber auch der Ritter Florian Geyer und der Prediger Friedrich Süß waren darunter. Sie nahmen die Stange und setzten einen Schuh zum Zeichen des Bundes darauf. Die Bundschuhbewegung, die eine wichtige Partei im süddeutschen Bauernkrieg war, nahm damit ihren Anfang. Hohe Abgaben, Missernten und der sich ständig erhöhende Druck der Grundherren hatten immer mehr Bauern in die Leibeigenschaft geführt. Doch die Bundschuhbewegung brachte keinen Ausweg. Sie fand im Mai desselben Jahres in Königshofen am Turmberg ein schreckliches Ende.
Mitten in Unterschüpf finden Sie ein Wasserschloss aus dem späten 16. Jahrhundert. Es wurde während der Gegenreformation als Pfarrei, der Schlosssaal als Gottesdienstraum genutzt. Später war es Rathaus, dann gewerbliche Schule und Turnhalle. Heute befindet sich in dem vorbildlich renovierten Gebäude die Sprachheilschule des Main-Tauberkreises. Neben dem Schloss steht eine evangelische Kirche aus dem 13., mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Das Besondere ist aber, dass es sich um eine Winkelkirche handelt. Diese bestehen aus zwei Kirchenschiffen, die im rechten Winkel zueinander stehen.
Können Steigungen Sie nicht schrecken, dann sollten Sie den eigentlichen Lieblingsplatz in Unterschüpf besuchen: den Sportflugplatz, der, noch bevor ein Flugzeug abgehoben hat, manchmal über den Wolken liegt. Schon beim Aufstieg haben Sie einen schönen Blick hinunter auf den Ort, der in der Mündungsaue des Schüpfbachs liegt. Mit etwas Glück sehen Sie hier die Sportflugzeuge starten und landen, Fallschirmspringer und Gleitschirmsegler herunterkommen. Riskieren Sie auch einmal ein Gespräch. Vielleicht haben Sie Glück und jemand nimmt Sie gegen eine kleine Gebühr zu einem Rundflug über das Taubertal mit.
Tipp: Sie haben Kinder dabei und die wollen keine Besichtigungen mehr? In der Nähe des Schlossplatzes finden Sie einen Spielplatz.
Luftsportverein Bauland e.V. /// Römerstraße 101 ///
97944 Boxberg-Unterschüpf /// 0 79 30 / 18 96 ///
www.edgu.de ///
Es war die pure Not, die Ende des 19. Jahrhunderts dazu führte, dass die Winzergenossenschaft in Beckstein gegründet wurde. Eine misslungene Weinernte konnte eine Familie, die davon lebte, in Not bringen. Der Ausspruch »Zu Beckscht verreckscht« ist heute noch bekannt, auch wenn er – Gott sei Dank – keine Gültigkeit mehr hat. Nicht nur als Weinort hat sich Beckstein inzwischen einen Namen gemacht, sondern auch als Erholungsort. Man erreicht Beckstein, wenn man in Königshofen auf der Hauptstraße Richtung Bad Mergentheim rechts oder von Bad Mergentheim kommend links Richtung Boxberg abbiegt und dann die B 292 verlässt. Wer von Lauda aus eine Wanderung nicht scheut, kann natürlich auch zu Fuß gehen, indem er vor dem Schwimmbad abbiegt und die Höhe überwindet. Hinauf geht es durch den Wald und hinab durch die Weingebiete von Beckstein. Wer genügend Kondition und Interesse hat, kann auch gleich den Weinlehrpfad nehmen, der über 1,3 Kilometer nicht nur eine schöne Aussicht auf den Ort, sondern auch Wissenswertes zu bieten hat.
Die Weine, die in Beckstein erzeugt werden, sind von hoher Qualität. Um diese zu wahren, zahlt die Genossenschaft den Winzern nur einen Ertrag von maximal 75 Litern je Ar. Für den Rest gibt es nichts. Das zwingt zu einem starken Rückschnitt der Reben, der sich qualitätsfördernd auswirkt. Es lohnt sich, bei der Winzergenossenschaft einmal vorbeizuschauen und die Becksteiner Weine zu probieren. Die Gefahr, dass man dann nicht unbelastet wieder herauskommt – die eingekauften Weinflaschen haben einiges an Gewicht –, ist allerdings groß.
Beckstein hat aber noch mehr zu bieten als nur den Wein: eine wunderschöne landschaftliche Lage, die Kirche St. Kilian (1920) mit barocken Figuren und zeitgenössischen Farbglasfenstern von Sepp Biehler, auf denen die Arbeit im Weinberg dargestellt wird, und Bildstöcke aus vier Jahrhunderten in der Umgebung.
Tipp: Wer nach dem Weinlehrpfad noch nicht genug hat (oder wer ihn ausgelassen hat), kann auch den Natur- und Kulturlehrpfad nehmen, um die wunderschöne Umgebung zu erkunden.
Becksteiner Winzer eG /// Weinstraße 30 ///
97922 Beckstein /// 0 93 43 / 50 00 ///
www.becksteiner-winzer.de ///
Lauda liegt verkehrstechnisch günstig, da es über die Bahnstrecke Würzburg–Stuttgart gut zu erreichen ist. Überhaupt ist die Bahn keine unwichtige Beigabe, war sie es doch, die das verträumte Städtchen aus der Behäbigkeit holte und ihm zeitweise eine nicht unerhebliche Bedeutung gab.
Nachdem Napoleon das Herzogtum Franken aufgelöst hatte, verlor Lauda seine Stellung als Amtsstadt. Es wurde zunächst dem Fürstentum Leiningen und 1806 dem Großherzogtum Baden zugewiesen. In Karlsruhe hatte man allerdings wenig für diese Region übrig, die man als Hinterland ansah und in die jeder Regierungsbeamte sich strafversetzt fühlte, wenn man ihn dorthin beorderte. Aus einem lebendigen Städtchen wurde nach und nach ein eher verschlafenes Nest.
Das änderte sich im Jahr 1864. Da wurde nämlich beschlossen, an Lauda die Eisenbahn vorbeizuführen und in der Stadt einen Bahnhof zu errichten. Zunächst war es ein provisorischer Bahnhof, aber nachdem im Jahr 1866 die Strecke nach Würzburg eröffnet und bald darauf die Bahnlinie nach Tauberbischofsheim gebaut war, wurde Lauda zu einem wichtigen Bahnknotenpunkt, denn nun fuhren Linien von Sachsen bis zur Pfalz und von Konstanz bis nach Hamburg und Berlin über Lauda.
1871 bis 1873 wurde das Bahnhofsgebäude gebaut, das heute noch zu bewundern ist, weil es den Geist dieser Aufbruchszeit immer noch atmet. Außerdem entstanden in Lauda Werkstätten, in denen bis zu 300 Männer Arbeit fanden. Die Einwohnerzahl von Lauda stieg bald deutlich an. Obwohl die Bedeutung heute wieder zurückgegangen ist, kreuzen sich immer noch die Linien Stuttgart – Heilbronn und Crailsheim – Wertheim. Lauda ist so mit der Bahn gut zu erreichen. Ich selbst bin in den letzten 30 Jahren oft in Lauda aus- und eingestiegen, wenn ich mit der Bahn irgendwo hinwollte, und kann deshalb diesen Bahnhof durchaus als Lieblingsplatz bezeichnen.
Tipp: Auf der Strecke Wertheim–Crailsheim lässt sich in den meisten Zügen auch das Fahrrad mitnehmen und so ein Tagesausflug über größere Distanz ausdehnen.
Bahnhof Lauda /// Bahnhofstraße 23 ///
97922 Lauda-Königshofen ///
Tourist-Information Rathaus Lauda /// Marktplatz 1 ///
97922 Lauda-Königshofen /// 0 93 43 / 50 11 28 ///
www.lauda-koenigshofen.de ///
Aus Oberlauda, einem Stadtteil von Lauda-Königshofen, stammt Johann Martin Schleyer, der um 1880 die Plansprache Volapük erfand. Er hatte damit Erfolg, es bildeten sich in ganz Europa Volapük-Gesellschaften. Doch die Sprache war kompliziert, und weil Schleyer die alleinige Kontrolle behalten wollte, konnte sie sich gegen das 1887 veröffentlichte und heute noch gebräuchliche Esperanto nicht durchsetzen.
Ich empfehle, den Fußweg von Lauda aus zu nehmen. Am schönsten erreicht man Oberlauda, wenn man über die Weinberge geht. Durch das obere Tor über die Straße, schräg rechts den Weinbergsweg hinauf und dort links ein Stück die Altenbergstraße, die auf zwei Wegen durch die Weinberge geleitet. Der untere, kürzere Weg ist für diejenigen, die weniger Zeit haben, der rechte Weg, der höher hinaufführt und auch einen weiteren Abstieg nach Oberlauda beinhaltet, setzt etwas mehr Zeit und Kondition voraus. Am Ende münden beide Weinbergwege auf eine asphaltierte Straße, die sich in den Ort Oberlauda hinabschlängelt – halten Sie sich links, um sie zu erreichen.
Die aus Muschelkalk bestehenden Südhänge, auf denen kleinparzellig Weinbau betrieben wird, lohnen allein schon den Weg, zumal bei schönem Wetter, das hier allerdings häufig ist. Es ist eine ganz eigene Atmosphäre auf diesen Wegen, die sich deutlich von der in den großflächigen Weinanbauten, zum Beispiel in Beckstein, unterscheidet. Von hier oben hat man einen schönen Blick zum fachwerkdominierten Oberlauda ins Seitental hinab.
Im Ort selbst sollte man sich die Mühe machen, nach dem Mühlrad zu fragen. Es liegt etwas versteckt. Dabei handelt es sich mit 8,5 Metern Durchmesser um das größte oberschlächtige Mühlrad Süddeutschlands. Wer mag und Zeit hat, kann zur anderen Seite den Hang wieder hinauf und durch den Wald nach Lauda zurückwandern.
Tipp: Historisch Interessierte können in Oberlauda noch Reste einer vormittelalterlichen Fliehburg finden, die 1525 in den Bauernkriegen zerstört und im 19. Jahrhundert vollständig abgebrochen wurde.
Tourist-Information Rathaus Lauda /// Marktplatz 1 ///
97922 Lauda-Königshofen /// 0 93 43 / 50 11 28 ///
www.lauda-koenigshofen.de ///
Es ist vor allen Dingen die Königshöfer Messe, die jedes Jahr im September viel Volk anzieht, nicht nur aus der Region, und Königshofen bekannt macht. Die Messe ist eine Mischung aus Jahrmarkt und Gewerbeausstellung, die jährlich bis zu 200.000 Menschen besuchen. In der Regel dauert sie vom Freitag vor dem dritten Septembersonntag bis zum vierten Septembersonntag. Verbunden ist mit der Messe in jedem Jahr ein Messelauf, an dem jeder teilnehmen und von der Kurzstrecke bis zum Halbmarathon seine Leistung zeigen kann.
Historisch gesehen steht Königshofen dem Ort Lauda in nichts nach. Es gibt Besiedlungsspuren aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. Die Kirche wird bereits in Urkunden des 8. Jahrhunderts erwähnt und ein Markt bestand schon 1415. Oberhalb des Ortes, der sich noch ein gutes Stück den Hang hinaufschiebt, ist gut sichtbar ein Turm zu sehen. Es handelt sich um einen Wachturm aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, der diesen Turmberg ziert und von dem aus man einen guten Blick weit ins Tal sowie ins Seitental der Umpfer hinein hat. Hier oben fand während des Bauernkriegs am 2. Juni 1525 die Schlacht auf dem Turmberg statt. 8.000 Bauern stellten sich dem Heer des Schwäbischen Fürstenbundes und 4.000 sollen dabei den Tod gefunden haben. Von den 300 wehrfähigen Bürgern Königshofens waren am Ende nur noch 15 übrig.
Wer von der Messe genug hat, kann zum Turm hinaufwandern und sich einen Überblick über den ganzen Trubel verschaffen – und vor allem Ruhe. In der Zeit, als ich noch in Königshofen wohnte, war dies mein unangefochtener Lieblingsplatz. Man muss auch nicht denselben Weg zurücklaufen, denn der Pfad führt weiter und über die Weinberge den Turmberg hinab wieder in den Ort. Nicht weit vom Turm findet sich auch noch ein alter Richtplatz mit Galgen.
Tipp: Im alten Schulhaus befinden sich die Veranstaltungsräume des Kulturschock e. V. Dort gibt es regelmäßig Kleinkunstveranstaltungen, Theater, Lesungen und Musik.
Tourist-Information Rathaus Lauda /// Marktplatz 1 ///
97922 Lauda-Königshofen /// 0 93 43 / 1 28 ///
www.lauda-koenigshofen.de ///
Lauda liegt im Talgrund an die Tauber geschmiegt. So richtig schön ist das zu sehen, wenn man von oben auf die Stadt schaut. So hoch springen kann jedoch keiner, einen Flug zu buchen wäre zwar möglich, aber das ist recht umständlich. Leichter fällt es dagegen, auf den Panoramaweg zu gehen. Von hier hat man einen Blick nicht nur auf Lauda, sondern zur einen Seite bis nach Königshofen und zur anderen bis nach Distelhausen.