Das Büchlein für Wartende! - Steffen Kersken - E-Book

Das Büchlein für Wartende! E-Book

Steffen Kersken

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Beschreibung

Eine Atempause ist kein Ende, ein Stillstand kein Schlusspunkt und ein Innehalten kein Abgesang! Steffen Kersken wirft in gewohnt süffisanter niederrheinischer Art einen Blick auf Lebenskrisen. In Krisenzeiten brauchen wir Stabilität statt Wachstum, wir können unsere verborgenen Bedürfnisse erkennen, um innerlich zu wachsen. Mit herzlichen Anekdoten und kleinen Impulsen widmet sich Kersken den Momenten des Scheiterns, schmerzlichen Verletzungen, Krankheit und Veränderung. Eben den Momenten, in denen wir uns neu erfinden müssen. Für ihn ist klar: In Krisen können wir wachsen, es sieht nur nicht jeder! Mit schöpferischen Bildern der niederrheinischen Foto-Künstlerin Petra Klein! Dörte Fistl, Journalistin, Rheinische Post, über das Buch: "Wir denken oft, wir müssten uns pausenlos und zielgerichtet weiterentwickeln, ohne Punkt und Komma, immer schneller, höher, weiter. Dabei sind es oft die Phasen des Stillstands, der Krise und des Wartens, die uns reifen lassen und uns unerwartete Perspektiven eröffnen."

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Anekdoten | Geschichten | Kleine Impulse

Der Schmöker für das Krankenbett,den Wartesaal oder für die kleinenAugenblicke des Lebens!

Fotos im Buch: Petra Klein

www.Petra-Klein-Fotokunst.de

Mit Texten von Steffen Kersken:

Für Judith, Maya & Noah Für Clemens

Das Büchlein für Wartende!

Impressum

Autor: Steffen Kersken

© Rechte Steffen Kersken

Erste Auflage

Umschlag Steffen Kersken & Verlag Tredition

Verlag: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Lektorat: lektorat-weirauch.de

Fotos: Petra Klein sowie Pixabay.com

Anekdoten | Geschichten | Kleine Impulse

Der Schmöker für das Krankenbett,

den Wartesaal oder

für die kleinen Augenblicke des Lebens!

Paperback ISBN: 978-3-7439-7168-4

Hardcover ISBN: 978-3-7439-7169-1

E-Book ISBN:     978-3-7439-7170-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Steffen Kersken schreibt in seinen Büchern über das „Mensch sein“ und beschäftigt sich in unterschiedlichen Formen mit prägenden Begriffen wie: Liebe, Verantwortung, Perfektionismus, Erwartungshaltung, Scheitern, Verletzung und Schmerz, Hoffnung, Verzeihen, Glück, Alter, Krankheit, Trauer, Geborgenheit, Bedürfnisse, Schwachsein und viele mehr!

Der Literatur-Nachwuchspreisträger von 2003 und ehemalige Handball-Jugend-Nationalspieler widmet sich in seiner niederrheinischen Art mit Humor und kleinen Anekdoten, aber auch mit nachdenklichen Texten, Reflexionen und Gedichten diesen lebensnahen Themen.

Nicht selten gleitet eine humorvolle, lustige Anekdote in ein Gedicht oder gedankenvollen Prosatext über. „Da machste nix dran!“ von 2013, über die Psychologie des Niederrheiners, wurde zum Bestseller. „Dat is Ansichtssache!“ schaffte es in die Amazon-Bestseller-Liste Top 300, wodurch er, ähnlich wie Hanns-Dieter Hüsch, den Niederrhein auch wieder überregional bekannt machte. Mit seinem Buch „Siehsse?! Was bedeutet es, Mensch zu sein?“ füllte er bei seiner Tour 2018 auch Hallen mit bis zu 300 Zuschauern.

Das Buch ist Teil der kreativen Projekte für den guten Zweck! Info: SteffenKersken.de

Kapitel

Waretnde

Veränderung

Bedürfnisse

Der Rhein ist tot

Von Freiheit

Die Entdecker

Das dreifach-insichgeschälte-Paradoxon

Perspektivwechsel

Erwartungshaltungen

Ein einfaches Danke

Mir nichts Dir nicht

Braves Mädchen

Zipperlein und gute Besserung

Schwarz oder Weiß

Sympathie oder Liebe

Der gestresste Weihnachtsbaum

21.Jahrhundert

Das Umschalt-Phänomen

 

Vorwort

Wir streben oft nach Perfektionismus und entwickeln hohe Erwartungshaltungen an uns selbst und unsere Mitmenschen. „Lieber 110 Prozent, als zu scheitern!“, höre ich immer wieder.

Auch unsere Gesellschaft, das Berufsleben und unser soziales Miteinander sind auf Leistung und Wachstum ausgerichtet, nicht selten suggeriert man uns, ersetzbar zu sein, und wenn wir eine Auszeit benötigen, werden wir gerne schwachgeredet. Immer funktionieren, immer für andere da sein und die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen, kann das gesund sein?

Wir kommen immer wieder in Lebensphasen, wo wir nicht Wachstum, Karriere, Fassade und „stark sein“ brauchen, sondern Stabilität benötigen. Aber was ist Stabilität?

Was sind unsere Bedürfnisse in Krisensituationen und Zeiten von Veränderung? Was können wir aus Stillstand, im Scheitern, einer Pause und während eines kurzen Haltes mitnehmen? Wie können wir uns neu erfinden, nach innen wachsen und Stärke finden, trotz Stolperns? Wir können im Stillstand weiter wachsen, nämlich nach innen, denn eine Atempause ist kein Ende und ein kurzer Stopp kein Abschluss, ein Moment der Ruhe kein Schlusspunkt! Das Büchlein wirft einen facettenreichen Blick auf das Warten und bietet vielseitige Aspekte und Perspektivwechsel zu Themen wie das Scheitern, krank werden, Veränderung, Stillstand und viele weitere Aspekte zum Stehenbleiben-Müssen!

Mal mit liebevollen Anekdoten, herzlichen Geschichten oder kleinen Denk-Impulsen!

Euer Steffen Kersken

Steffen Kersken – Live in Duisburg

Vielleicht sitzen Sie gerade am Bahnhof, an der Haltestelle oder im Wartezimmer, wenn Sie Glück haben, denn schlimmer wäre es, Sie lesen mich jetzt im Krankenbett! Eventuell sitzen Sie einfach nur im Sessel, trinken Tee oder verweilen am Rhein und genießen den Moment?

Sie warten oder weilen, bleiben stehen, stehen im Moment, machen eine Pause, oder treten Sie etwa auf der Stelle? Irgendwie geht es gerade nicht weiter, ob ganz bewusst oder gezwungenermaßen, das ist ja ein Unterschied, nicht wahr!

Gewollt oder nicht, das ist wie Appel und Ei, Schwarz und Weiß, krumm und gerade, liebe Querdenker, also ein Gegenpol, ein Antagonismus, völlig verschieden, quasi These und Antithese! Das eine wollen wir vielleicht, weil es uns nutzt, zum Beispiel ein Hobby als Insel und Ruhepool im Alltag, das andere zwingt uns zum Perspektivwechsel, zum Stehenbleiben, zum Beispiel der Verlust der Arbeitsstelle, ein Trauerfall oder die eigene Erkrankung.

Aber was bietet uns Stillstand, die kleine Pause, warten und stehen bleiben? Wie können wir an Krisen wachsen oder darin stabiler werden? Wie können wir Stärke daraus ziehen, um wieder wachsen zu können, um wieder zu laufen, sich zu entwickeln, Erwartungen zu erfüllen, Metamorphose und all son Jedöns, nicht wahr?

Veränderung können wir nicht verhindern, scheint so, deshalb sollten wir Strategien entwickeln, wie wir auf Veränderung reagieren, also was tut uns in Zwangspausen gut und in den Zeiten, wo wir Stabilität brauchen?

Foto: Pixabay.com

Ein paar Gedanken-Impulse dazu:

Wachstum: Hoch hinaus, Karriere, Beruf, Haus bauen und Kinder kriegen, aber woran bin ich noch gewachsen?

Woran möchte ich noch wachsen?

Stabilität: Wachsen nach innen, in die Breite wachsen. Innere Freiheit. Was hält mich stabil? Was sind meine wahren Bedürfnisse als Mensch? Wer stützt mich bei Instabilität und

Veränderung? Wen brauche ich in Krisen?

Wenn wir unser Leben als Turm betrachten würden: Je höher wir wachsen, desto stärker sollte unser Fundament sein, also sollten wir uns hin und wieder Zeit nehmen, um in die Breite zu wachsen oder uns zu stabilisieren.

Ohne Stabilität kein Wachstum, aber wenn wir nur für Stabilität sorgen, dann wachsen wir nicht und ein Turm ohne Höhe ist kein richtiger Turm! Die Mischung macht es!

Alle Menschen sind irgendwann Wartende, „am Warten“, sagt man bei uns am Niederrhein, zum Pausieren gezwungen oder hin und wieder mal auf das Abstellgleis gestellt. Aber der große Unterschied besteht darin, ob ich durch Krisen geschwächt werde oder durch sie wachse, etwas mitnehme, mich neu erfinde und für Stabilität sorge. Jede Veränderung bringt Erneuerung und etwas Positives, was ich für mich nutzen könnte. In Pausen schweift mein Blick von Beruf und Aufgaben ab, und ich erkenne vielleicht ganz neue Bedürfnisse oder erwecke alte Hobbys und Kontakte. Unter Umständen betrachtet, ist das die Herausforderung von Abstellgleisen: sich neu zu erfinden und sich wieder zu entdecken! Dazu ein Impuls:

Wartende

Manche Menschen gehen mit

Siebenmeilenstiefeln durch das Leben,

da werden ganze Täler überschritten, ohne sie zu bemerken.

Der Blick nach oben lässt die Dinge am Boden verborgen bleiben.

Andere Köppe sind stetig stringent, schreiten voran und hassen es, aus dem Tritt zu kommen. Bitte schön gleichmäßig, aber immer vorwärts und geradeaus, gerne mit dem Kopp durch die Wand!

Viele Typen machen große Sprünge, aber unterlassen so manchen Reifungsprozess!

Sie sparen aus, sehen hinweg oder enthalten sich.

Einige Charaktere leben auf der Überholspur, hier ein Haus, Krevetten beim Empfang und wichtig, ganz wichtig:

Nach außen immer zeigen was man hat! Immer ein Lächeln gegen den Jetlag:

Ich bin der Zeit voraus, dem Elend dieser Welt entkommen, immer hoch hinaus und ohne Pause bin ich den Flüchtlingsströmen ausgewichen und habe das Hungern in Afrika verpasst!

Vollgas, Hauptsache Bewegung, Dynamik ohne jeglichen Sinn, und glanzvoll sollte es sein, ja, glänzen sollte der Spiegel!

Einige Freigeister bilden sich permanent fort, als könnten sie aus Mettwurst ein Marzipan machen. Besondere Nachkömmlinge gehen mit der Zeit: immer modern, neuste Technik, immer auf dem Stand und Meditation für den Stress, in sich hineinhorchen gegen Burn-out,

atmen gegen das „Neinsagen dürfen“!

Alles wegatmen ist wichtig!

Nicht wenige scheitern an ihrer eigenen Sozialisation: „Na ja, meine Eltern sind schuld daran, das ich in meinem Leben gescheitert bin, dass ich feststecke, verkorkst bin, wie ein fauler Zahn im sauberen Gebiss.

Ich bewege mich im Kreis und meinen Mustern. Kreisverkehr.

Vom Prinzip bin ich ein Missverständnis!

Ein falscher Fehler oder Fass ohne Boden!

Wir suchen deshalb Wachstum, den inneren Wachstum, aber vor allem den äußeren Wachstum: strahlend, immer voran, wachsen und verändern.

Ich bin wer, ich werde wer sein, Status durch Position, Geld auf dem Konto und Champagner in Cala Ratjada!

Ein weißes Lächeln zu den Katastrophen dieser Welt, ich stehe über den Dingen, ich bin gewachsen! Erwachsen!

Prozess, stetige Pubertät, Steigerung oder Aufschwung. Eine Progression und Aufstieg. Wir wollen hoch hinaus, von Natur aus, so denken wir, aber andere Menschen geben uns von Beginn den Takt vor:

Die Gesellschaft macht die Musik, der Chef sagt, was zu tun ist, und unsere Vorbilder dirigieren das Orchester.

Andere sagen uns, was Wachstum ausmacht!

Expandieren, gesehen werden, Blütezeit und Renaissance,

über Stock und Stein, egal, Hauptsache hoch hinaus, wir wollen wer sein:

Was bin ich, wer muss ich sein, wie muss ich sein? Erwachsen und erwachsen werden?

Auf diesem Weg gehen wir und mit Abweichlern gehen wir ins Gericht.

Wir gehen im Gänsemarsch, oft am Stock oder auf dem Zahnfleisch,

leider auch viele über den Jordan.

Aber wir gehen und immer nach jemandes Kopf oder Schnauze!

Wir marschieren den Gang nach Canossa und zwei Schritte zurück,

oft barfuß über Scherben oder mit Rollator auf den letzten Metern.

Wir gehen, wir bewegen uns, schreiten voran und danach streben wir. Bewegung!

Wir blicken auf die Welt, aber sehen nichts.

Wir hören die Zeichen, verstehen aber keinen Ton. Wir sprechen ganze Sätze,

aber am Leben und den Bedürfnissen vorbei.

Wir spüren, es ist Zeit für Veränderung,

aber schütteln den falschen Menschen die Hände.

Wir verbeugen uns, verbiegen andere

und manipulieren unsere Welt, unsere Realität, bis die Luft wegbleibt,

die Füße nicht mehr laufen wollen

und die Beine keine Last mehr ertragen möchten.

Wir wachsen wie ein Turm in die Höhe,

aber verlieren dabei unseren Schwerpunkt.

Wir sorgen für Entwicklung, aber verlieren Stabilität!

Hetzen, eilen, funktionieren, wir wollen wer sein. Was bin ich, wer muss ich sein, wie muss ich sein?

Erwachsen und erwachsen werden?

Aber Stabilität ist wichtig, nicht wahr?

Eine Pause ist keine Stagnation,

ein Halt kein Nullpunkt,

eine Verzögerung keine Endstation,

da fragen Sie mal die Deutsche Bahn!

Eine Einkehr keine Bewegungslosigkeit,

eine Rast keine Lethargie,

ein Verbleib keine Trägheit,

sich ausruhen kein Atemstillstand,

drosseln keine Selbstaufgabe,

und auf die Bremse treten heißt nicht,

sich zum Stehen zu bringen!

Stillstand ist Wachstum,

wenn wir in die Breite wachsen,

in einem Moment des Ruhens,

für Stabilität sorgen.

Nicht nach außen, aber vielleicht nach innen wachsen.

Stehen bleiben, mal scheitern und mal warten,

stocken, holpern und mal die Spur verlieren

sind Grundstock für Fortschritt,

Quelle des Vorangehens,

Ursprung eines Aufstiegs,

Ansatzpunkt für Höheres

und Vorstadium für mein Selbst.

Wir alle sind hin und wieder Wartende, liebe Querdenker, und wenn wir wachsen wollen, dann müssen wir warten lernen.

Wenn wir wachsen möchten, dann müssen wir auch warten können.

Isso! Vielleicht ist das so?

Foto: Petra Klein – alte Kopfweide Friemersheim

Veränderung- Ein Begriff unter der Lupe

„Wir sind im Wartemodus und hoffen, dass sich etwas verändert, möchten aber ungern dafür investieren, lieber in der Komfortzone bleiben. Aber wenn wir selber nichts ändern, wird sich auch mein Umfeld nicht ändern!“

Veränderung bringt uns öfters in die Bredouille oder in diverse Schlamassel, denn Veränderung heißt Kontrollverlust, alles ist anders und davor haben wir Angst. Das ist paradox, denn oft möchten wir Dinge anders machen, anders reagieren, anders antworten oder anders leben, aber wir haben nicht den Mut dazu, dann doch lieber aushalten.

Und aushalten lernen wir schon ganz früh, durch die Eltern, in der Schule, im Verein, am Stammtisch und durch den Arbeitgeber:

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Wie, Depression? So wat gibt et doch gar nicht!!“

Sehen Sie, liebe Zeitgeister, deshalb bringt uns Veränderung in die Position des Stillstandes, in den Wartemodus, in eine Krise oder wir fühlen uns so, als treten wir auf der Stelle.

Wir bewahren, halten aus, sind der Meinung, dass man etwas nicht darf, und wir müssen den Erwartungen anderer entsprechen:

den Erwartungen meiner Eltern, meines Partners, meines Arbeitgebers, Erwartungen an meine sozialen Rollen, also meinen eigenen Erwartungen entsprechen.

Alle scheinen ein Bild von mir zu haben, und das ist das Bild, was ich von mir habe! Verflixt! Das macht nicht gerade frei!

Wir stellen eigene Bedürfnisse hinten an, dadurch werden wir als Mensch nicht gesehen, setzen uns nicht durch, lieben uns selbst immer weniger, schenken uns weniger Beachtung und das führt zu Gefühlen wie Angst, Entwertung, Traurigkeit oder wir verlieren uns in der großen Welt! Wir sind platt, fallen in ein Loch, sind träge und hilflos, fühlen uns ausgeliefert oder wertlos. Wir treten auf der Stelle, sind im Wartemodus, hoffen, dass sich etwas ändert, und glauben, nichts dafür tun zu können. Das ist paradox! Denn Dinge und andere Menschen lassen sich nicht immer ändern, aber dafür kann ich mich ändern! Ich habe mir abgewöhnt, mir zu sehr zu Herzen zu nehmen, was andere über mich denken. Wenn es schwerfällt, eigene Gedankenmuster zu verlassen:

Erst heute hatte ich wieder diesen Gedanken.

Quasi so ein Gedankenspiel, könnte man sagen.

Wat der jetzt über mich denken mag!

Kennze dat?

Da willste wat sagen, aber halt!

Wat würde der dann über mich denken,

wenn ich dat jetzt sach,

wat ich eigentlich sagen möchte

oder wenn ich mal Nein sage?

Kennze dat?

Also lieber nix sagen.

Dann denkt der sich ja auch nix,

wenn ich nämlich nix sage!

So denke ich dann wieder.

Aber eigentlich is dat doch Quatsch,

einfach nix zu sagen!

Denn et is doch egal, wat ich denke,

wat der über mich denkt,

wenn ich sage, wat ich denke!

Und is auch egal, wat der denkt, wenn ich sage,

wat ich denke oder sagen möchte,

denn et is nur wichtig, wat ich sage und denke,

und nicht,

wat ich nicht sage, weil ich denke:

Wat denkt der jetzt von mir, wenn ich dat sage?

Aber mir gelingt dat wieder nicht, zu sagen,

wat ich denke.

Ich denke quasi immer nur an andere.

Kennze dat?

Wir sollten versöhnlicher mit Veränderung umgehen und damit versöhnlicher mit uns selbst:

„Veränderung liegt in der Natur der Dinge, denn sobald wir geboren werden, sind wir im fließenden Prozess der Veränderung vom Kommen und Gehen, Hände schütteln und verabschieden, alt werden, scheitern und gewinnen, bis hin zum eigenen Tod!“

Veränderung könnte etwas ganz Normales sein, ein Teil des Lebens, durch den wir alle müssen, mit dem Kopp durch die Wand oder mit leisen Schritten, völlig egal.

ICH DARF MICH VERÄNDERN!

Wir müssten nur den Blickwinkel über Veränderung wechseln und weniger Angst davor entwickeln. Die Angst hält uns fest, macht uns starr und lässt auch eine Gesellschaft erstarren, die Angst vor Veränderung zeigt! Politik schürt gerne Ängste und warnt vor Veränderung! Schade, aber wir fallen gerne darauf herein.

Natürlich gibt es Dinge, die sich nie ändern, wie der Niederrheiner zum Beispiel und seine Art zu kommunizieren. Er spricht drei Sprachen: ironisch, sarkastisch und zweideutig! Das ist die Art des Niederrheiners, mit Veränderung umzugehen: seine humoristische Anti-Wurzel, sein liebevoller Charakter oder typisch helle Lebensart. Et kann passieren, was will, der Niederrheiner hat es immer kommen sehen!

Wir brauchen gewisse Eigenarten, etwas Typisches, so wie komische Gewohnheiten, die uns Identität schenken, oder ein Format, um sich in Zeiten von Veränderung wiederzufinden. Ich brauche eben nicht nur die Gabe zu funktionieren, nie „Nein“ zu sagen, ein dickes Bankkonto zu haben und einen gewissen Status zu besitzen. In einer leistungsorientierten Gesellschaft fehlt uns oft der richtige Blick für unsere wahren Bedürfnisse und eigene Wertesysteme. Vielleicht fehlt uns sogar der Blick für unsere wahre Identität.

Manches bleibt tatsächlich, wie es ist, da müssen Sie selber mal drauf achten, liebe Querdenker. Es gibt Kreisläufe, die sind in Stein gemeißelt, wie