Das Dach der Seligen - Susanne Amtsberg - E-Book
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Das Dach der Seligen E-Book

Susanne Amtsberg

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Beschreibung

Aufbruch nach Tibet

Dieser Roman schmuggelt eine wahre Lüge in die Expeditions-Annalen des Fin de Siècle: Die junge Witwe eines Geographen macht sich auf den Weg zum Unglücksort Tibet und entdeckt, dass es kein gefährlicheres Land gibt als das der eigenen Sehnsucht. Emmy ist bereits an Bord des Postdienstdampfers, als sie die Tagebücher ihres Mannes zu lesen beginnt. Seit der ehrgeizige Geograph vor drei Jahren in Tibet verschollen ist, hat die junge Malerin kein einziges Bild mehr zustande gebracht. Sie ist besessen von der Vorstellung, den Unglücksort kennenzulernen. Die Aufzeichnungen entführen sie nun in ein Gebiet jenseits von Raum und Zeit, sie dokumentieren weit mehr als den Verlauf einer Route, die 1906 in Südosttibet begann und auf dem zentralen Hochland abbrach, nach beinahe 2000 Kilometern. Warum, fragt sie sich, schlug ein Repräsentant der westlichen Zivilisation die Plane seines Zelts zurück und ging hinaus, um nicht zurückzukehren? Als Emmy in Sues ankommt, ahnt sie, dass ihre Spurensuche zurück ins eigene Leben führt ...


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Seitenzahl: 410

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Susanne Amtsberg

Das Dachder Seligen

Roman

Impressum

Die Karte wurde von Susanne Amtsberg skizziert.

ISBN 978-3-8412-0491-2

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, November 2012

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die Originalausgabe erschien 2012 bei Aufbau, einer Marke der

Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Einbandgestaltung hißmann, heilmann, hamburg unter Verwendung eines Motivs von ullstein bild Roger-Violet / Boris Lipnitzki

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH,

www.le-tex.de

www.aufbau-verlag.de

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Innentitel

Inhalt

Informationen zum Buch

Informationen zur Autorin

Impressum

Inhalt

1. Abschiede

2. Orte

3. Botschaften

4. Salween

5. Ferne

6. Mekong, Jang tse kiang und Ta tsien lu

7. Nähe

8. Kham

9. Passage

10. Tschang tang

11. Ankünfte

Zu diesem Roman

Die im Text erwähnten historischen Personen

Quellenauswahl

Für den Fernreisenden

»Überhaupt aber ergeht es uns im Leben wie dem Wanderer, vor welchem, indem er vorwärts schreitet, die Gegenstände andere Gestalten annehmen, als die sie von ferne zeigten, und sich gleichsam verwandeln, indem er sich nähert.«

Arthur Schopenhauer

1. Abschiede

Abend für Abend war die Scham zu ihr ins Bett gekrochen, sobald sie die Kerze ausgeblasen hatte. Die Missgunst hatte dieTage umwoben wie eine Spinne ihre Beute und drei Jahre gefordert. Wann würde er endlich Ruhe geben, der Wunsch, von den beiden Männern wäre der andere, der richtige zurückgekommen?

Das Hafenbecken weitete sich hinter dem Heck des Prinz Eitel Friedrich, und die kleiner werdende Gestalt des falschen Heimkehrers blieb auf dem Kai Federico Guglielmo zurück. Dass der Mann den Hut abgenommen hatte und bewegungslos im Pulk der Winkenden ausharrte, bildete sich die junge Frau nur ein. Ihr Eindruck jedoch, das Wasser werde zu einer alles verschlingenden Masse, entsprach der Wirklichkeit. Die Welt versank zu den Schreien der Möwen, die über dem Kielwasser des Postdienstdampfers kreisten. Zumindest die Welt, die der jungen Frau gleichgültiger geworden war als ein leergegessenerTeller. Einzig, dass in dieser Welt ihr Kind zurückblieb, steckte ihr wie ein falscher Bissen im Hals. Als die Entfernung wuchs, die sich zwischen das Schiffsdeck und das Gestern schob, erfasste ein Hoffnungsschimmer die junge Frau, wenigstens würde sie den falschen Heimkehrer nicht wiedersehen.

Seit seiner Rückkehr hatte er sie mit gutem Willen überhäuft. Drei Jahre lang tat er so, als bemerkte er nicht, dass sie ihm die Luft zum Atmen neidete. Wieso diese Nachsicht? Als gehörte selbst ihr Groll zu seinen Obliegenheiten und wäre in seinen Besitz übergegangen wie eine Erbsache. Zuletzt passte er sie ab, als sie den Koffer durch die Haustür wuchtete. Ihre Finger verkrampften sich um den Griff, bevor sie das speckige Leder freigab. Bis zum Bahnhof, warum nicht.

Vor dem Hauptportal wollte sie dem ungebetenen Begleiter die Hand zum Abschied reichen, er jedoch steuerte die Schlange vor dem Schalter an, um eine Fahrkarte zu lösen. Sie bat ihn, es sein zu lassen.

Er winkte ab. Entfernungen zu überwinden sei ihm so selbstverständlich geworden wie das Zubinden der Schuhe. Der kleine Freundschaftsdienst sei das mindeste, was er ihr schuldig wäre.

Sie brauche keinen Aufpasser, und er wäre ihr nichts schuldig, rein gar nichts.

Um sein Bein solle sie sich keine Sorgen machen, erwiderte er, zumindest die Preußische Staatseisenbahn gebärde sich nicht wie ein störrischer Gaul.

Sie dachte, dass man wegen ihr sein Bein auch abhacken könnte, schwieg aber. Wozu hätte sie weiter gegen seine Aufdringlichkeit angehen sollen? Seit jener ersten, denkwürdigen Begegnung wusste sie, dass Gegenwehr sinnlos war. Denkwürdig deshalb, weil das Schicksal seinen Lauf nahm. Aber das war wiederum nur ihre Sicht der Dinge. Zwei Brautleute wollten einen Satz Hochzeitsphotos in Auftrag geben, mehr nicht. Der Rest passierte, wie Dinge eben passieren, eines kam zum anderen.

Emmy Radke und Gustav Bronnen waren damals untergehakt die Stufen zu dem Weddinger Photoatelier im Souterrain hinabgeeilt. Das Stakkato, das ihre Absätze den Steinplatten entlockten, hallte Emmy noch heute in den Ohren. Ein drahtiger Mann in Hemdsärmeln empfing seine einzige Kundschaft mit einem Grinsen breit wie ein Keil. Emmy senkte den Blick, bis er am Muster der Samtweste des Mannes hängenblieb. Grüne und goldene Karos spannten sich über der herausgereckten Brust.

Ob sie vielleicht Stammkundschaft seien und den Besitzer des Ateliers vermissten? Nein? Aber bitte sehr, umso besser. Er, gestatten?, Cohn, Curt Cohn, wirke den erstenTag in diesen prächtigen Räumlichkeiten. Sie müssten nur deshalb mit seiner Wenigkeit vorliebnehmen, weil ein verdorbenes Eisbein den Herrn Chefoperateur seit Mittag an einen Blecheimer neben dem Bett fessele.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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