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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman "Faserland" von Christian Kracht wirft beim Leser viele Fragen auf. Der versnobbte Protagonist führt ein oberflächlich gutes Leben, doch schaut der Leser hinter die Fassade, entdeckt er Leere, Sinnlosigkeit und die Suche nach seiner Identität beim Erzähler. Die behandelten Theorien der narratologischen Textanalyse und der Raumanalyse bzw. Raumdarstellungsanalyse helfen, das Verhalten und die Flucht- und Reisebewegung des Protagonisten zu entschlüsseln und zu erklären. Wichtige erwähnte Theoretiker sind unter anderem Lotman, Todorov und Martinez und Scheffel. Die bestehende Annahme des Suizids wird auch hier hineininterpretiert und als Motiv für die Reise des Erzählers entschlüsselt und der Suizid als Ziel der Reise erarbeitet. "Ich glaube, ich werde nicht mehr nach Sylt fahren." (S. 24) Denn wie anfangs schon beschrieben, gehe ich von Sylt als vermutlichen Hauptwohnsitz des Erzählers und seiner Familie aus. Er verbindet sehr viel Positves und Glück mit der Insel und bewertet es als Maßstab im Vergleich mit den anderen Städten. Warum also sollte er nicht mehr zurückkehren wollen? Daraus ergibt sich mir die Vermutung, dass der Suizid die ganze Zeit das Ziel der Reise des Protagonisten war. Dafür spricht auch das Beenden seiner Freundschaften, das an mehreren Stopps seiner Reise geschieht und als Abschied interpretiert werden kann. Diente seine damit letzte Reise also eigentlich dazu, den perfekten Ort für sein Ende zu finden? Eine weitere Analyse des Suizidmotivs als ultimative Befreiung wäre hier möglich. Ein weiteres Todessymbol stelle der schwarze Hund dar. Der Erzähler begegnet solch einem sowohl am Anfang des Romans bei Fisch-Gosch als auch gegen Ende der Erzählung auf dem Friedhof. Im Mittelalter sei dieser als Todesbote und Personifikation des Teufels angesehen worden. Damit wird die ganze Geschichte des Erzählers von diesem Todessymbol eingerahmt. Auch der sogenannte "Werther-Effekt" könnte hier eine Rolle spielen. Denn der Erzähler begibt sich, kurz nachdem er in den Medien von Rollos Tod gelesen hat, auf den See. Zu der Person Rollo und seiner Situation sind charakterliche und familiäre Parallelen zu finden. Durch die Identifikation mit Rollo und die Veröffentlichung von Rollos tragischem Ende, kann sich der Protagonist getriggert fühlen, es ihm gleichzutun.
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