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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit soll diskutiert werden, wie die Hijras als drittes Geschlechterkonstrukt im gegenwärtigen Indien ihre Identität aufbauen, durch Rituale festigen und moderne Widersprüche rechtfertigen. Eine besondere Rolle spielt dabei der gegenwärtige westliche Einfluss auf die indische Kultur, welcher die Hijras in einen Zwiespalt von Religion und Prostitution treibt. Während der Analyse weist der Autor auf auftretende Widersprüche der normierten Geschlechterkonstrukte in Bezug auf sich selbst und die Hijras hin. Zusammenhängend damit spielen die soziale Organisation und gesellschaftliche Akzeptanz eine wichtige Rolle in einem gelungenen Identitätsaufbau als Hijra. Abschließend wird die Neudefinition der traditionellen Hijra-Rolle in Verbindung mit den sich wandelnden modernen, sozialen Strukturen der Gemeinschaft diskutiert. In unserer westlichen Gesellschaft ist die Unterteilung der Geschlechter in Mann und Frau vollständig integriert und selten hinterfragt worden. Umso kritischer fallen die Reaktionen auf alternative Geschlechterkonstrukte aus, wie sie zum Beispiel in Indien zu beobachten sind. Die Untersuchung dieses "dritten Geschlechts" in Form der Hijras verdeutlicht den auftretenden Diskurs von Sex und Gender, welcher in der Ethnologie grundlegend behandelt wird. Heutige Gender- und Queer-Studien verändern Ansichten von Imitation, Performanz und Vielfalt des Geschlechts grundlegend. Die Hijras, sowohl im Fremd- als auch Selbstverständnis als "drittes Geschlecht Indiens" bezeichnet, repräsentieren eine Vielfalt androgyner Gemeinschaften. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für Transsexuelle, Zwitter, Transvestiten oder Kastraten, welchen in Indien ein religiöser Status innewohnt.
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