Das Geheimnis des verborgenen Portals - Jana Fabiola Kissling - E-Book

Das Geheimnis des verborgenen Portals E-Book

Jana Fabiola Kissling

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Beschreibung

Lunya, Faith, Autumn und Achaia sind vier Freunde, die sich in den Ferien kennengelernt haben. Sie wollen zu einer Strandparty, doch auf dem Weg dorthin trifft Lunya Schulkamerad Isaaac. Sie beschliesst ihn mitzunehmen. Auf der Party machen sie eine erschreckende Entdeckung und müssen viele Entscheidungen treffen. Was haben sie gesehen?

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Inhaltsverzeichnis

Ein Plan

Er

Wiedervereint

Ab ins Hotel

Typisch erste Nacht

Strandparty

Im Wonderland

See

Mitternachtsschreck

Wo ist Achaia?

Future

Ein Plan

Lunya

Endlich Sommerferien. Ich öffne das Fenster und schaue hinaus. Vögel zwitschern. Es zieht mich nach draussen in den Garten, während ich das Lied DJ Got Us Fallin In Love höre. Es ist ein wirklich heisser Tag, draussen herrschen mindestens 35 Grad. Vorfreudig lege ich mich auf den Liegestuhl und geniesse die fast schon brennende Hitze auf meiner Haut. Dann schliesse ich die Augen, alles ist perfekt. Plötzlich wird es kalt auf meinen Beinen, platsch. Während ich aufspringe, fallen mir die Kopfhörer aus den Ohren. „Hey, pass doch auf, siehst du nicht, dass ich hier liege?“, schreie ich zu meinem drei Jahre älteren Bruder Jascha, als er in den Pool springt und mich komplett nass macht. Ich trockne mich ab und gehe nach drinnen, um mir einen Eistee zu holen. Als ich den Kühlschrank wieder schliesse, erhalte ich eine Nachricht von meiner Ferienfreundin Autumn. Sie hat in unseren Feriengruppenchat geschrieben. Sie möchte bald mit uns an der Küste von Mississippi zu einer Strandparty gehen. Alle stimmen der langen Reise zu. Ich freue mich die anderen endlich wiederzusehen.

Er

„Jascha, lass das“, schreie ich völlig übermüdet zu meinem Bruder, welcher gerade meine Bettdecke wegzieht. „Lunya es ist 7 Uhr, du musst aufstehen.“, sagte er, „Du fährst mit Faith und Autumn zu der Standparty.“„Ich komme ja schon.“, entgegne ich. Bei der Tür bremst Jascha und sieht mich nochmal an. „Du hast echt Glück, das Mum nicht hier ist. Geniess es!“ Ich mache mich fertig und esse etwas. Dann gehen wir zum Bahnhof, wo ich dann alleine den Zug von Chicago direkt nach Louisiana nehme. Sich in Louisiana oder Mississippi zu treffen, macht nur einen Unterschied von 10 Minuten Fahrt im Taxi. Dieser Typ da hinten kommt mir irgendwie bekannt vor, er kommt immer näher. Er lächelt mich an. Plötzlich realisiere ich, es ist Isaac. Isaac ist der beliebteste Typ in der Schule. Alle Mädchen sind die ganze Zeit neben ihm, als wären sie seine Bodyguards. Jeder will mit ihm reden, doch meistens redet er immer nur mit einer, mit seiner Freundin, die er häufiger wechselt, als er das Haus verlässt. Doch meistens ist er ganz nett, aber heute sieht er betrübt aus. Er läuft kopfnickend an mir vorbei und setzt sich in das Abteil nebenan. Dort gegenüber sitzt Isaac nun. Er sieht so einsam aus, verloren. Immer wieder schweift mein Blick zu ihm hinüber. Wie macht er das nur? In meinem Kopf sehe ich die unterlaufenen Augen seiner Ex. Ich mag sie, sie ist nicht so fake wie die meisten anderen. Bei einer Projektarbeit über die Trennung der Farbteile musste ich mit ihr zusammenarbeiten, wir waren ein gutes Team. Aber auch mit ihr rede ich kaum. Isaac schaut zum Fenster hinaus. Woran er wohl denkt? Huch! Er schaut mich an! Ich senke schnell meinen Kopf, doch mein Blick entgeht ihm nicht. Er schaut mich an. Seinen Gesichtsausdruck kann ich nicht richtig deuten. Irgendwie ist es eine Mischung aus müde und nachdenklich, aber auch verschmitzt und etwas auffordernd, den Kopf immer leicht gesenkt. Er zieht seine schwarzen Schuhe unter den Sitz. Ich denke schon, er sei genervt, als er den Mund aufmacht und wissen will, wo ich hinfahre. In meinem Kopf herrscht Totenstille. „An eine Strandparty in Mississippi“ „Mit wem denn?“ „Ou, ein paar Freunde aus den Ferien.“ „Wo wart ihr?“ „Auf dem Schiff.“ Isaac schaut mich an, die eine Augenbraue gehoben. Zögernd füge ich hinzu: “Wir waren auf einer Kreuzfahrt auf die Bahamas und zwei von uns gingen danach noch weiter. Ganz plötzlich steht er auf und setzt sich einfach neben mich. „Sind dir deine Freunde böse, wenn du mich mitnimmst? Ich habe gerade ziemlich viel freie Zeit.“ Ich schüttle nur den Kopf. Aber ist es ihm bewusst, wenn wir dann ankommen, dass wir nicht gleich zur Party gehen und feiern können? Das wird noch eine lange Fahrt. Zum Glück zieht Isaac schon sein Handy aus der Jackentasche und öffnet irgendeine App. Erleichtert ziehe ich meinen Laptop aus der Reisetasche und fange mit dem Aufsatz an, den wir nach den Ferien abgeben sollen.

„Isaac?“ „Ja?“, er schaut mir direkt in die Augen. „Wir werden dort noch übernachten müssen und ich werde nicht gleich wieder nach Hause fahren. Ausserdem hast du doch kein Gepäck oder trägst du zufällig eine Zahnbürste mit dir herum?“ Zurück kommt nur ein „Hm, geht schon“ Ich hätte ja vieles erwartet, aber so gleichgültig doch wieder nicht. Egal, er weiss jetzt, worauf er sich einlässt, wenn er damit Mist baut, dann ist das seine Sache.

Wiedervereint

Faith

Ich bin so erschöpft von der Zugfahrt. In meiner Hand halte ich das Heft, das ein Junge neben mir vergessen hat. Auf den letzten Seiten steht eine kleine Bildergeschichte über einen Hasen und einen Wolf, die gerade ein anderes Tier festnehmen, das sogar einen Laborkittel trägt. Das Heft kommt jetzt in meinen Rucksack. Ich setze mich auf den Boden und lehne mich an den Säulen an. Es dauert immer noch dreissig Minuten, bevor Lunya kommt. Ich mache es mir bequem mit dem Arm durch den Riemen meines Rucksacks und schliesse die Augen für einen Moment. Es gehen viele Menschen an mir vorbei. Manche eilen einfach nur durch, andere reden mit Bekannten oder telefonieren. Ein Mann mit schweren Schuhen schreitet an mir vorbei, ziemlich laut. Ein Kind rennt hinter seiner Mutter her und ich verspüre den Luftzug. Auf einmal höre ich zarte Klänge einer Violine. Es ist ein Strassenmusiker, der gerade mein Lieblingslied, on another love, spielt. Das Lied ist vorbei. Ich warte und warte, bis er ein weiteres Lied spielt. Doch es kommt nichts. Stattdessen höre ich eine Frau in einer Sprache telefonieren, die ich nicht verstehe. Ich frage mich, um welche Sprache es sich handeln könnte. Es ist schon ziemlich interessant, wie unterschiedlich Sprachen und Kulturen sein können. Die anderen aus der Feriengruppe haben bestimmt auch andere Kulturen. „Warte mal, wie spät ist es?“ Lunya kommt in zwei Minuten an. Ich packe meine Sachen und gehe in die Eingangshalle. Links und rechts sind überall Bänke, alle aus Holz und vollgekritzelt mit Edding oder eingeritzt mit einem Taschenmesser. Wir haben uns an der mittleren Reihe, direkt am Ausgang, verabredet. Ein paar Touristen sind noch da, aber nicht viele. Eine Gruppe von japanisch redenden Erwachsenen zieht ihre Riesenkoffer an mir vorbei. Am Schalter sitzt eine junge Frau und streitet sich mit einem älteren Herrn. Ganz vorne sitzen noch ein paar etwa 18- oder 20-Jährige mit Rucksäcken, so prall gefüllt wie eine Fallschirmtasche. Ahh, meine Ohren klingeln! Der Zug ist wohl hier. Menschen und noch mehr Menschen, aber wo ist Lunya? „Hey Lunya!“ Ich habe sie entdeckt. Ein Junge läuft ihr nach. Nein, das ist nur der direkte Weg zum Ausgang.

„Hey Faith“ „Hey, so schön, dich wiederzusehen.“ Jetzt bin ich verwirrt, der Junge ist auch stehen geblieben. „Luna…“ „Das ist Isaac“ Ach so puh, sie kennt ihn also. Es ist ein Mitschüler von Lunya und es störe mich doch nicht, wenn er mitkommt. Sie flüstert mir noch zu, dass er auf der Party vermutlich eh etwas trinken und dann verschwunden sein werde. Lunya trägt eine Reisetasche über der Schulter. Um die Tasche führen drei weisse und zwei blaue Streifen um eine Reihe von roten Sternen, die in Vierergruppen aufgereiht sind. Das Wappen von Chicago. An dem Schultergürtel hängt ein kleiner Schlittschuh mit winziger Blumenverzierung. Dazu eine kleine Plakette mit einem B. Ich muss an ihren Hund Bailey denken. Also frage ich sie, wie es ihm geht. Sie zieht ihr Handy aus der Hosentasche und zeigt mir ihren Sperrbildschirm. Bailey steht auf einem Skateboard und sieht goldig aus. Es ist ein lustiger Anblick. Es sieht aus, als würde der süsse Sheperd lachen, während ihm der Wind das Maul ganz lustig verzieht. Das graue Fell ist komplett zerzaust. Aus Lunya sprudelt es förmlich heraus, wie toll er doch sei und dass sie ihn so liebhabe, auch wenn er sie manchmal fast zur Verzweiflung treibe. „Bailey kann es einfach nicht lassen mit