Das Geheimnis erfüllter Beziehungen - Maja Günther - E-Book

Das Geheimnis erfüllter Beziehungen E-Book

Maja Günther

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Beschreibung

Was schmiedet Paare zusammen? Viele Menschen wollen den überwiegenden Teil der gemeinsamen Zeit zu zweit mehr vom Leben haben als allein, wollen Anregung und Schutz, geistige und körperliche Intimität und vieles mehr. Beide fühlen sich in der Lage, alleine zu leben, sind von ihren Fähigkeiten und seinem Wert überzeugt. Beide achten einander und sind bereit, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu äußern. Aber all diese Ansprüche zu erfüllen, ist für viele Paare in der Wirklichkeit des übervollen Alltags nicht immer leicht umzusetzen. Wie es dennoch gelingt, eine glückliche Beziehung für eine lange Zeit zu führen, zeigen die erfahrenen Paartherapeutinnen und Bestsellerautorinnen Maja Günther und Doris Wolf in ihrem Ratgeber. Darin geht es um die Fragen, •was eine gute Paarbeziehung ausmacht und wie sie auf die individuelle Lebenssituation eines Paares übertragen werden können; •unter welchen Ansprüchen Paare leiden – eigenen und gesellschaftlichen – und wie sie diese überwinden können; •welchen falschen Vorstellungen Paare nacheifern und wie sie diese gemeinsam korrigieren können; •wie Paare zusammen innere und äußere Krisen überwinden und daran gemeinsam wachsen können; •wie Paare Nähe und Intimität pflegen und überlange Zeit bewahren können. Aus über 30 Jahren Coaching- und -Therapieerfahrung und vielen Gesprächen mit Paaren in unterschiedlichen Beziehungssituationen wissen Maja Günther und Doris Wolf um die aktuellen Krisen, aber auch diejenigen Themen, die eine Paarbeziehung dauerhaft belasten und zum Scheitern bringen können. In ihrem ersten praxisorientierten Ratgeber geben sie einfach anwendbaren Expertenrat, erläutern anschaulich psychologische Erkenntnisse und Zusammenhänge und geben wertvolle Hilfestellungen für einen positiven Beziehungsalltag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 88

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MAJA GÜNTHER · DORIS WOLF

Das Geheimnis erfüllter Beziehungen

So gelingt es als Paar, emotionale Abhängigkeiten zu überwinden, respektvoll miteinander zu kommunizieren und eine liebevolle Intimität zu leben

PAL Verlagsgesellschaft mbH

Seit über 35 Jahren der Verlag für praktisch anwendbare Lebenshilfen aus der Hand erfahrener Psychotherapeut:innen und Coaches.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, abrufbar im Internet über http://dnb.d-nb.de

© PAL Verlagsgesellschaft mbH, München

www.palverlag.de

ISBN 978-3-910253-05-6

eISBN 978-3-910253-53-7

1. Auflage 2022

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Buch gibt Hilfestellungen und Impulse zur Stärkung und Stabilisierung von seelischer Gesundheit, ersetzt jedoch keine therapeutische Behandlung. Es unterstützt Paare in ihrer Entwicklung. Psychologisch toxische Beziehungen oder Partnerschaften, in denen eine/-r der Partner:innen unter psychischen Störungen leidet, suchterkrankt oder gewalttätig ist, werden ausdrücklich nicht behandelt. Die Ratschläge in diesem Buch sind von den Autorinnen und dem Verlag sorgfältig geprüft. Autorinnen und Verlag können jedoch keine Garantie auf die Wirkweise geben und schließen jede Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aus.

Im gesamten Text werden die Ansprachen weitgehend gegendert.

Nur in wenigen Ausnahmen hat der Verlag der besseren Lesbarkeit halber darauf verzichtet.

Redaktion: Lisa Bitzer, Carlo Günther

Lektorat und Korrektorat: Anna Scherer

Covergestaltung und Satzlayout: Karin Etzold

Satz und Druck: Grafik + Druck digital K.P. GmbH, München

Bildnachweis: Cover: Pablo Heimplatz; Innenteil: Icon Frage: Adobe Stock/Gwens graphic studio, Icon Übung: Adobe Stock/Gondex

Inhalt

Vorwort von Doris Wolf

Einführung

1Warum wir überhaupt in Beziehungen leben

2Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt

3Das Geheimnis erfüllter Beziehungen

4Was der Liebe hilft

Akzeptanz

Anerkennung

Freiräume

Gemeinsamkeiten

Attraktivität

Intimität und Sexualität

Humor

Kommunikation

Konflikte

Versöhnung

Kompromisse

Positive Bilanz

Schlusswort von Maja Günther

Anhang

Vorwort

von Doris Wolf

Liebe, Beziehung und Partnerschaft brauchen Hingabe, Sorgsamkeit und Pflege – ebenso wie Pflanzen oder Bäume –, wenn sie über lange Zeit wachsen sollen.

Die beiden Apfelbäume

Stell dir zwei Apfelbäume vor, die nebeneinanderstehen. Wann können die beiden Apfelbäume am besten gedeihen und Früchte tragen? Beide Bäume bekommen die für ihr Wachstum notwendigen Nährstoffe aus dem Boden und ausreichend Wasser, um wachsen und sich entfalten zu können.

Zwischen den beiden Bäumen gibt es einen genügend großen Abstand, damit sie das Licht der Sonne empfangen können und genügend Luft zirkulieren kann. Gleichzeitig ist der Abstand zwischen ihnen aber auch nicht zu groß, damit sie sich Schutz vor Windböen und Stürmen geben können. Gegenseitig können sie sich vor „feindlichen Angriffen“ durch Parasiten, Bakterien und Pilze warnen und schützen. Sie können mit ihren süßen Blüten gemeinsam Bienen anlocken, damit die Blüten befruchtet werden. Je tiefer die Wurzeln in die Erde ragen, umso stärker ist der Stand der Bäume und umso sicherer bekommen sie ihre Nährstoffe.

Der Gärtner gibt ihnen Unterstützung, indem er das Astwerk auslichtet und gegebenenfalls auch vorsorglich etwas gegen Schädlinge unternimmt. Er hat Geduld und Ausdauer und gibt den beiden Bäumen ausreichend Zeit, bis sie die ersten Äpfel tragen. Der Gärtner toleriert, dass die Apfelbäume nicht jedes Jahr gleich viele Früchte tragen. Es wird immer wieder schwache Jahre geben.

Unsere Partnerschaft können wir mit der Partnerschaft der beiden Apfelbäume vergleichen. Unsere Partnerschaft wächst nur auf dem Boden von Achtung, Ehrlichkeit und Vertrauen. Sie benötigt eine ausreichende Menge an Nährstoffen in Form von gegenseitiger Liebe, Nähe und Fürsorge. Beide Menschen in einer Partnerschaft brauchen einen Freiraum, um sich zu entfalten. Wenn wir selbst klammern oder zu viel von uns gefordert wird, erstickt die Liebe. Es geht um die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz. Gleichzeitig müssen wir bereit sein, uns gegenseitig Schutz und Unterstützung zu geben, wann immer wir durch Krankheit oder schwierige Lebenssituationen bedroht sind. Unsere Partnerschaft benötigt Geduld, um sich zu entwickeln. Ein tiefes Liebesgefühl entwickelt sich erst mit der Zeit.

Wenn wir gemeinsame Ziele und Lebenseinstellungen haben, dann können wir viel erreichen und aufbauen. Unsere Partnerschaft durchläuft verschiedene Phasen, nicht immer fühlen wir unserem Partner gegenüber gleich viel Nähe und Liebe.

Gemeinsame positive Erfahrungen und durchstandene Krisen festigen die Partnerschaft. Wenn wir unsere Partnerschaft wie zwei wertvolle Apfelbäume in unserem Garten liebevoll und fürsorglich pflegen, werden wir die herrlichsten Früchte ernten und Stürme überstehen können.

Eine erfüllte Partnerschaft zu leben ist niemals eine einfache Unternehmung und schon gar nicht die meiste Zeit von Romantik geprägt. Und doch ist eine erfüllte Partnerschaft möglich – für jeden von uns. Sie schenkt uns Zufriedenheit, Sinn und Lebensfreude.

Deine

Doris Wolf

Einführung

Liebe. Die einen suchen sie, die anderen laufen vor ihr davon. Manche tun für sie alles, andere bemerken es nicht einmal, wenn sie sie gefunden haben. Liebe lässt erblinden oder rosarot sehen, reicht über beide Ohren und geht durch den Magen, rostet nicht und neckt sich. Die meisten Menschen sehnen sich nach Liebe, zumindest im westlichen Teil der Welt. Laut einer aktuellen Umfrage mit 18.000 Personen in 17 Ländern der Welt steht „Liebe“ bei den meisten Nationen des Westens auf Platz 1 der erklärten Lebensziele, noch vor Gesundheit, Wohlstand oder beruflichem Erfolg.1

Woran liegt es, dass Millionen von Menschen nach der Liebe streben, ihr alles andere unterordnen und doch in Beziehungen nicht glücklich werden? In Deutschland werden fast 40 Prozent aller Ehen wieder geschieden.2 Auch wenn die Zahlen seit einigen Jahren rückläufig sind (2003 betrug die Rate noch ganze 55 Prozent), bleibt offenbar ein beachtlicher Anteil der Paare nicht zusammen.

Warum ist das so? Weshalb ist es allem Anschein nach leichter, die Liebe zu finden, als sie zu halten? Passen Liebe und langjährige Beziehungen überhaupt zusammen? Und gibt es ein Geheimnis, das zwei Menschen auch nach der ersten Verliebtheitsphase Paar bleiben lässt?

Darum geht es in diesem kleinen Ratgeberbuch. Es will dich dazu anregen, über deine Partnerschaft nachzudenken, mögliche Bruchstellen zu erkennen, die Herausforderungen anzunehmen und innerlich aufzubrechen – am besten gemeinsam mit deiner Partnerin oder deinem Partner.

Haben glückliche Paare ein Erfolgsrezept? Eindeutig ja. Es ist ihr Umgang mit den Erwartungen und Einstellungen gegenüber ihrer Partnerin oder ihrem Partner. Wenn wir erst einmal die Traumpartnerin oder den Traumpartner gefunden haben – so glauben viele –, dann laufe alles wie von selbst. Nichts ist jedoch weiter entfernt von der Wirklichkeit und vom Alltag einer Paarbeziehung als diese Überzeugung. Zum einen gibt es nicht die (eine) Traumpartnerin oder den (einen) Traumpartner, mit der oder dem wir glücklich bis zum Ende unserer Tage zusammenleben. Zum anderen tragen wir selbst einen großen Teil zum Gelingen oder Misslingen unserer Partnerschaft bei. Dabei geht es vor allem auch darum, was wir von einer Partnerschaft bzw. dem Menschen, mit dem wir diese beginnen, nicht erwarten sollten.

1Warum wir überhaupt in Beziehungen leben

Es könnte alles so einfach sein: Zwei Menschen begegnen und verlieben sich, beschließen, eine Partnerschaft einzugehen, es entwickelt sich ein intensives Gefühl der Wertschätzung und Verbundenheit und sie bleiben zusammen, bis dass der Tod sie scheidet.

Klingt gut. Nur leider hat das Leben einige Irrungen und Wirrungen parat, die sich dem perfekten Paarglück in den Weg stellen. Da wären zum Beispiel Kinder, die die Harmonie aus dem Gleichgewicht bringen können. Auch Krankheiten, Jobwechsel oder neue Lebensphasen haben das Potenzial, eine Beziehung gehörig durchzuschütteln. Die größte Herausforderung liegt für die meisten Paare jedoch im Alltag selbst. Es ist offenbar kein Leichtes, die Liebe zwischen unausgeräumten Spülmaschinen und herumliegenden Socken nicht aus den Augen zu verlieren.

Warum ist das so? Weshalb fällt es uns so schwer, die Bedingungslosigkeit des Anfangs aufrechtzuerhalten? Wieso kommt es zu Affären und Seitensprüngen, fehlendem Freiraum und Eifersucht, wo doch zu Beginn der Partnerschaft alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aussah? Und überhaupt: Warum sollten wir uns das Konstrukt Langzeitbeziehung überhaupt antun, wenn es doch allem Anschein nach auch andere Wege gibt, das Leben nicht allein zu verbringen?

Wie sich Paarbeziehungen im Laufe der Zeit verändert haben

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, begeben wir uns auf eine kurze kulturgeschichtliche Reise durch die Geschichte der zwischenmenschlichen Beziehung. Denn Menschen leben schon seit ihrer Entstehung in Beziehungen – wenn auch nicht in der Form, die wir heute kennen.

Aber von vorn. Wir sind eines von wenigen Lebewesen des Planeten, das in monogamen Partnerschaften lebt. Den meisten Kreaturen dieser Welt dient eine Verpartnerung vor allem der Arterhaltung. Bei Braunrückentamarinen, Blaumeisen, Rotfüchsen, Paar-Maskenfalterfischen, Höckerschwänen und einigen anderen Tieren ist das anders: Sie suchen sich eine Partnerin oder einen Partner aus, mit der oder dem sie eine lebenslange, exklusive Bindung eingehen.3

Dabei mag aufgefallen sein, dass wir Menschen in dieser Aufzählung nicht genannt wurden. Tatsächlich sind wir von unseren Anlagen her nämlich gar nicht monogam. Die Wissenschaft geht davon aus, dass unsere Vorfahren aus der Steinzeit in polygamen Beziehungen, also mit mehreren anderen zusammen, l(i)ebten.4 Der Aspekt der Reproduktion war einfach zu wichtig, als dass man sich mit Exklusivität oder Beziehungsproblemen hätte herumschlagen können.

Die Wahl der Partnerinnen war jedoch nicht nur den Männern vorbehalten. Die Populärkultur erzählt gern die Geschichte des Steinzeitmannes, der nach erfolgreicher Jagd zurück in die Höhle kam und eines der Weibchen für sich eroberte. Forscherinnen und Forscher fanden jedoch heraus, dass Frauen gegen Ende der Steinzeit nicht in der Höhle saßen, das Feuer und die Kinder hüteten und darauf warteten, „erwählt“ zu werden.5 Sie nahmen vielmehr an der Jagd Teil und begaben sich auf Wanderschaft, um passende Partner für sich zu finden. Aus Knochenfunden lässt sich schließen, dass gegen Ende der Steinzeit in nahezu jeder Sippe eine Frau lebte, die nicht von dort stammte, sondern zugezogen war.6 Damit brachte sie nicht nur neues Erbmaterial mit, sondern auch Bräuche und Fertigkeiten, die dem neuen Stamm fremd waren.

Beziehungen der Steinzeit waren vor allem von der Weitergabe der eigenen Gene und der gemeinsamen Aufzucht der Kinder geprägt. Das blieb für eine sehr lange Zeit so. Erst mit dem Ende der Eiszeit fing der Mensch an, Ackerbau zu betreiben. Er wurde sesshaft – und damit begann der Kampf um Besitz. Wer sich niederließ, hatte Zugriff auf Ressourcen, aber nur, wenn er diese verteidigte und für sich beanspruchte. Auch die Erbfolge wurde plötzlich zum Thema: Wer bekommt all das Ackerland und das Vieh nach dem Tod? Zum ersten Mal in der Geschichte des Menschen wurde es wichtig zu wissen: Sind das meine Kinder, denen ich all meinen Besitz vermache? Oder sind es die meines Nachbarn, mit dem ich mich schon seit Jahren um das Feld hinten links prügele? Zum ersten Mal wurden Beziehungen tatsächlich monogam – wenn auch aus sehr pragmatischen Gründen.