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Brot, Kuchen, Desserts und LOGI? Das muss kein Widerspruch sein. Wer sich mit Hilfe der LOGI-Methode gesund ernähren und abnehmen will, muss trotzdem nicht auf leckere Desserts, den Sonntagskuchen oder das Brötchen am Morgen verzichten. Dieses Buch zeigt Ihnen 100 Rezepte für kohlenhydratarme Varianten von klassischen Leckereien wie Schokoladensoufflé, Pizzabrot, Panna Cotta und Käsekuchen. Die Rezepte ohne Weißmehl, Zucker und schnelle Kohlenhydrate schmecken so lecker, dass Sie das ungesunde Original gar nicht vermissen werden und Sie Ihre Diät spielend leicht durchhalten können. Zudem geben die Autorinnen wertvolle Tipps zu versteckten Zuckerfallen und den besten Zuckeralternativen. Was ist LOGI? LOGI steht für »Low Glycemic and Insulinemic Diet« und ist eine Ernährungsweise zur Förderung eines niedrigen Blutzucker- und Insulinwertes. Das heißt: eine Ernährung nach der LOGI-Methode lässt den Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung ansteigen. Dadurch werden die Blutfettwerte gesenkt und der Bildung von Fettdepots wirkungsvoll vorgebeugt. Heißhunger bleibt aus und man verliert an Gewicht.
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systemed
Franca MangiameliHeike Lemberger
Über 100 raffinierte Dessertrezepte, die Sieniemals für möglich gehalten hätten.So macht Leben nach LOGI noch mehr Spaß!
Mit ausführlichem Stevia-Extrakapitel.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Wichtiger Hinweis
Dieses Buch ist für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solcher benutzt werden. Wenn Sie medizinischen Rat einholen wollen, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt. Der Verlag und der Autor haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.
1. Auflage 2019
© 2019 by systemed im riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Die Originalausgabe erschien 2016 im systemed Verlag.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: systemed Verlag, Lünen
Fotografie: Studio L‘Eveque, München
Die Portraits auf den Seiten 4, 6, 11 und 23 stammen von Matthias Demand
Gestaltung, Satz: A flock of sheep, Lübeck; Andreas Linnemann, München
Druck: Florjancic Tisk d.o.o., Slowenien
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-95814-271-8
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95814-272-5
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95814-273-2
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Vorworte
LOGI ist mittlerweile keine Außenseiterernährung mehr.
Das LOGI-Back- und Dessertbuch soll mehr sein als eine reine Rezeptsammlung.
Theoretisches
Die häufigsten Zuckerfallen.
Warum sind wir eigentlich so verrückt nach Süßem?
Den Heißhunger auf Süßes besiegen.
Wie süß darf es bei LOGI sein?
Süßen ohne Zucker mit Süßstoff & Co.
Stevia – sündhaft süß und kohlenhydratfrei.
Umrechnungstabelle Zuckerersatzstoffe auf einen Blick.
Das große LOGI-Aromalexikon.
Alkohol – für edlen Geschmack mit Schwips.
Backaromen – die Geschmackimitatoren.
Chilischoten – heizen Ihr Dessert richtig an!
Frische Früchtchen für eine natürliche Süße.
Gewürznelken & Co. – pfeffrige Blume.
Ingwer – Wunderknolle mit Feuer!
Kakao – edel und bitter.
Kaffee – nicht nur als Getränk ein Genuss.
Kokosraspel – süßes, exotisches Fruchtfleisch.
Nussmus – ein Muss.
Pfefferminze und Zitronenmelisse – erfrischend lecker!
Puderzucker – süßes Fliegengewicht.
Salz – bringt Süßes besser zur Geltung.
Thymian – ein Allroundtalent.
Trockenfrüchte – süße Früchtchen.
Vanille – die Königin der Gewürze und der Star in diesem Backbuch.
Zimt – ganz schön alt und total zeitgemäß.
Zitronen- und Orangenabrieb – schmeckt nach Süden!
Einkaufshilfe: Wo gibt es was zu kaufen?
LOGIsch backen – die wichtigsten Zutaten.
Kohlenhydratarme Volumengeber.
Mandeln – der ideale und bekannteste Mehlersatz.
Noch mehr Aroma dank Haselnüssen.
Kokosmehl.
Eiweißpulver.
Sojamehl.
LOGIscher Mehlersatz im Überblick im Vergleich zu Weizenmehl:
Was man sonst noch für leckere LOGI-Kuchen & Co. brauchen kann.
Eier – machen den Teig locker und Cremes geschmeidig.
Butter, Öle & Co.
Quark, Ricotta und Frischkäse.
Backhilfsmittel – zum Binden und Verdicken.
Backtriebmittel.
Rezepte
Aufläufe.
Schokoladensoufflé
Zitronen-Vanille-Soufflé
Mirabellenclafoutis
Kirschauflauf
Pizzette dolce
Süße Lasagne
Fruchtiges Schaumgratin
LOGI-Brötchen
Pizzabrot
Brot & Co.
Fruchtige Nussstangen
Mandel-Möhren-Brot
Knäckebrot
Käse-Knäckebrot
LOGIsche Pizza
Rosinenbrötchen
Ballaststoffbrot
Pistaziencracker
Piniencracker
Gewürzstangen
Cremes.
Quarkmousse auf Rotweinzwetschgen
Ricottamousse mit Orangengelee
Haselnussnocken auf heißen Kirschen
Schwarzwälder Kirschbecher
Mango-Heidelbeer-Trifle
Orangencocktail mit Zabaione
Exotische Kokosterrine
Nashi-Birnen-Tiramisu
Ziegenkäsemousse mit Rhabarber
Erfrischende Mango-Zitronen-Creme
Bayerische Creme mit Zimtsauce
Mousse au Chocolat
Panna Cotta
Eierspeisen.
Waffeln
Sojapfannkuchen mit Apfelmus und Sahne
Süße Cannelloni
Eisiges.
Limetten-Minz-Sorbet
Vanilleparfait im Erdbeerspiegel
Geeister Kiwi-Basilikum-Cappuccino
Eisige Erdbeerschnitten
Kokoseis am Stiel
LOGI und Kaffee.
Himbeer-Cappuccino
Crème Café
Cappuccinoparfait
Ricotta-Kaffee-Kuchen mit Nusshaube
Café-Heidelbeer-Sorbet
Café Vanilla
Fruchtiges.
Gebackene Pfirsiche mit Vanille-Nuss-Butter
Karamellisierter Ziegenkäse auf Apfelragout
Gefüllte Feigen mit Ricotta
Sektgelee mit Melone
Aprikosen mit Nusshaube
Rosa Wölkchen
Birne mit Ingwer-Calvados-Schaum
Gebratene Wassermelone an Ziegenkäsemousse
Ananas mit Minzpesto
Ananas im Kokosmantel
Beschwipste Rotweinbirnen
Erfrischender Melonensalat mit Nüssen
Marinierte Chili-Erdbeeren
Obstsalat mit Schokosahne
Obstspieße mit Mascarponecreme
Beerentraum mit Vanilleschaum
Kalte Pflaumensuppe mit Eiweißnocken
Kekse & Co.
Grundteig für LOGI-Kekse
Ingwerkekse
Engelsaugen
Kekse mit kandierten Früchten
Haselnusskekse
Mandelkugeln
Kokoskugeln
Haselnusskugeln
Schoko-Nuss-Herzen
Sanfte Herzen
Lebkuchenwürfel
Mohncookies mit Cashewkernen
Mandelspekulatius
Aprikosenprinten
Dominodoppelsteine
Mandelmakronen
Vanillekipferl
Cantuccini
Rüblimakronen
Mohnrauten
Kuchen und Torten.
Saftiger Bananenkuchen
Saftiger Mandelkuchen
Früchtekuchen
Haselnusskuchen
Stachelbeertorte
Eierlikörtorte
Kirschkuchen
Schmandkuchen mit Mandarinen
Apfelkuchen
Mangocremetorte
Marmorkuchen
Möhren-Apfel-Kuchen
Muffinsgrundteig
Schoko-Bananen-Muffins
Blaubeermuffins
Orangenmuffins
Leichte Himbeer-Joghurt-Torte
Käsekuchen
Obsttörtchen
Gewürzkuchen
Erdbeerkuchen
Nuss-Sahne-Torte
Süße Sattmacher.
Kokosbällchen mit Zwetschgensauce
Topfenknödel mit Blutorangenragout
Ricotta-Blaubeer-Krapfen
LOGIsche Germknödel mit Butter und Mohn
Auch große Stars in den USA leben nach strengen Low-Carb-Regeln und formen so ihre Figur. Bekannt ist dies zum Beispiel von Heidi Klum, Hollywood-Diva Catherine Zeta-Jones, Bill Clinton, Kylie Minogue, Whoopi Goldberg und Jennifer Aniston: Sie alle ernähren sich low-carb. Aber das Abnehmen ist nur die eine Seite des Erfolgs. Für uns Ernährungsberaterinnen, die täglich mit Menschen zu tun haben, die Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen aufweisen, spielt die Verbesserung und Wiederherstellung der Gesundheit durch die Ernährung eine wesentlich größere Rolle. Die Gewichtsabnahme durch LOGI ist dabei ein positiver Nebeneffekt.
Die LOGI-Methode überzeugt nun schon seit mehreren Jahren. Zahlreiche Beispiele aus unserer Praxis untermauern, was in internationalen Studien immer wieder aufgezeigt wird: Verbesserung der Blutzuckerwerte, der Blutfette und der Leberwerte sowie eine Senkung des Blutdrucks. Und das alles dank einer Ernährungsumstellung zugunsten von Eiweiß und Fett und einer Reduktion der Kohlenhydrate. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen in Deutschland im LOGI-Fieber sind.
Das wäre für die meisten schwer durchzuhalten. Denn Menschen haben eine natürliche Vorliebe für die Geschmacksrichtung »süß«. Verstärkt wird diese durch den hohen Zuckerkonsum, den Süßigkeiten, Fertigprodukte und Fast Food in die Höhe schnellen lassen. Weihnachten ohne Plätzchen, Kaffeeklatsch ohne Kuchen und ein Sommer ohne Eis? Das muss auch im Rahmen der LOGI-Ernährung nicht sein!
Um auch diesen Gelüsten nachzukommen, war es uns ein Anliegen, ein LOGI-Back- und Dessertbuch zu schreiben. Ein Kuchenboden ohne Mehl, der nicht gleich auseinanderfällt. Weihnachtsplätzchen, die wie solche aussehen und schmecken. Süße Cremespeisen, die kaum Zucker enthalten, aber trotzdem süß schmecken. Eine leichte Aufgabe war die Entwicklung der Rezepte nicht.
Dennoch ist es uns gelungen, Back- und Süßspeisenrezepte zu entwickeln, die nicht ausschließlich Süßstoff und Eiweißpulver enthalten, um die Originalrezepte in ihrer Süße und Konsistenz zu imitieren. Unser Geheimnis: Wir verleihen unseren Rezepten mehr Aroma und verwenden dabei auch noch weniger Zucker. Drei Monate lang haben wir in unserer Backstube über 100 Rezepte entwickelt und getestet. Einige Rezepte, wie beispielsweise die Schokoladensoufflés, haben erst nach einer ganzen Reihe von Backversuchen unserem Gusto und dem unserer Testpersonen entsprochen.
Lassen Sie sich überraschen, was alles möglich ist!
Franca Mangiameli & Heike Lemberger
Deswegen liefert es zusätzlich viele Informationen rund um das Thema Süßen – Zucker, Süßstoffe, Stevia und noch vieles mehr. Sie erfahren, wie Zucker verstoffwechselt wird. Warum Zucker dick machen kann. Unter welchen Namen sich Zucker in unseren Lebensmitteln versteckt. Wie Sie der Zuckerfalle entkommen können. Wie Sie lernen können, Ihr Geschmacksempfinden für süß zu verbessern. Und es liefert auch Erklärungen, warum wir eigentlich solche Süßschnäbel sind.
Da es sich in diesem vorliegenden Band um ein Back- und Dessertbuch handelt, haben wir uns dagegen entschieden, komplett auf Zucker zu verzichten. Ebenso haben wir uns dagegen entschieden, alle Rezepte mit Süßstoff zu süßen. Es ist uns dabei gelungen, einen Mittelweg zu finden, die Kohlenhydratmenge ohne Geschmackseinbußen zu reduzieren. Die von uns definierte Kohlenhydratdichte zeigt Ihnen, ob das Rezept im niedrigen oder mittleren Kohlenhydratbereich liegt.
Bei den Informationen zum Thema Süß- und Zuckeraustauschstoffe haben wir uns bemüht, Ihnen einen ausführlichen Überblick zur aktuellen Datenlage zu verschaffen. Ein Kapitel in diesem Buch haben wir dem natürlichen Süßungsmittel Stevia gewidmet. Lesen Sie mehr über die Herkunft und die gesundheitlichen Aspekte dieses süßen Krauts sowie über seine Verwendung beim Backen und Zubereiten von Süßspeisen.
Eine Zuckerumrechnungstabelle hilft Ihnen, alternative Süßungsmittel richtig zu dosieren, um einen bitteren Nachgeschmack oder Übersüßen zu vermeiden. Unser Süßspeisen- und Backlexikon verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Zutaten in der LOGI-Backstube. Abschließend soll unsere Einkaufshilfe Ihnen zeigen, wo Sie spezielle LOGIsche Lebensmittel erhalten und was diese im Durchschnitt kosten.
Unsere Erfahrung sowie Studien zeigen, dass Menschen von Lebensmitteln, die als »light« oder »Diät« gekennzeichnet sind, gerne mehr essen. Doch nach wie vor gilt – auch für LOGI: Wer am Ende des Tages mehr Energie aufgenommen als verbraucht hat, nimmt zu. Ein LOGI-Brot liefert weniger Kohlenhydrate, mehr Ballaststoffe und Eiweiß, aber nicht weniger Energie als ein Weizenbrot. Es hat eine bessere sättigende Wirkung, sodass Sie auch mit weniger LOGI-Brot Ihren Hunger länger im Zaum halten können. Dies gilt auch für viele andere Rezepte in diesem Backbuch. Sie sollen Sie nicht zum unbegrenzten Verzehr verführen, nur weil LOGI draufsteht, sondern Ihnen eine Alternative bieten, mal mit gutem Gewissen ein Stück Kuchen zu naschen oder einen Nachtisch zu genießen. Der Vorteil unserer Rezepte ist, dass sie weniger Zucker enthalten, damit auch weniger Heißhunger provozierende Blutzuckerschwankungen hervorrufen und auch weniger des Dickmacherhormons Insulin locken. Eine Portion LOGI-Dessert sättigt Sie also besser als eine vergleichbare Portion einer zuckerreichen Standardsüßspeise.
Viele unserer Rezepte sind glutenfrei, das heißt frei von Weizeneiweiß, und damit auch für Menschen geeignet, die unter der Glutenunverträglichkeit Zöliakie beziehungsweise Sprue leiden.
Zucker hat viele Namen: Saccharose, Glucose oder Traubenzucker, Dextrose, Fructose oder Fruchtzucker, Maltose oder Malzzucker, Invertzucker, Glukosesirup, modifizierte Stärke, Maisstärke, Weizenstärke.
Fangen wir mit den Erklärungen mal bei null an: Was ist eigentlich Zucker? Kohlenhydrate gehören neben Fetten und Eiweißen zu den Energie liefernden Nährstoffen. Zucker besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und liefert pro Gramm 4,1 Kilokalorien. Da der menschliche Stoffwechsel in der Lage ist, selbst Zucker zu bilden, sind wir nicht darauf angewiesen, ihn mit der Nahrung aufzunehmen. Er ist somit nicht lebensnotwendig. Anders sieht es bei Fetten und Eiweiß aus: Diese müssen wir mit der Nahrung aufnehmen, weil unser Körper sie nicht herstellen kann.
Kennen Sie das? Sie kaufen einen Fruchtsaft mit der Kennzeichnung »ohne Zuckerzusatz« und wundern sich, dass er trotzdem enorm süß schmeckt? Wie kann das sein? Laut der Health-Claims-Verordnung bedeutet »zuckerfrei«, dass maximal 0,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm oder 100 Milliliter Nahrungsmittel enthalten sein dürfen. Dabei bezieht sich der Begriff »Zucker« auf den handelsüblichen Haushaltszucker. Das heißt aber nicht, dass das Nahrungsmittel frei von anderen Zuckerarten ist! Weiterhin ist es so, dass bei Säften zwecks Korrektur eines sauren Geschmacks bis zu 15 Gramm Zucker pro Liter Saft zugesetzt werden dürfen, ohne dass eine Deklaration im Zutatenverzeichnis erforderlich ist! Das entspricht immerhin 5 Stück Würfelzucker zusätzlich.
Auch ein Apfelsaft aus Fruchtsaftkonzentrat mit der Deklaration »ohne Zuckerzusatz« liefert 11 Gramm Kohlenhydrate auf 100 Milliliter. Es handelt sich hierbei um fruchteigenen Zucker.
Zucker hat viele Namen, hinter denen er gerne auf der Zutatenliste versteckt wird. Diese verbergen sich meistens hinter Begriffen mit der Endung »-ose« oder hinter dem Begriff »Stärke«. Aber egal, wie er sich nennt, Zucker ist Zucker, und dieser landet früher oder später im Blut und Ihr Körper muss daraufhin mit einer Insulinreaktion antworten.
Die ausgeprägte Vorliebe für die Geschmacksrichtung süß wird von verschiedenen Faktoren geprägt. Diese tragen entscheidend dazu bei, dass wir auf den Kuchen zum Kaffee oder das Dessert nach einer Hauptmahlzeit kaum verzichten mögen. Naschen ist also für viele Menschen so wichtig wie die Luft zum Atmen.
Alles begann zu Urzeiten, als es keine Supermärkte gab und Lebensmittel auch nicht durch Etikettierung als verzehrgeeignet gekennzeichnet waren. Zu dieser Zeit musste man sich auf seinen Geschmacks- und Geruchsinstinkt verlassen, um genießbare von giftigen Lebensmitteln zu unterscheiden. Ausgeprägte Bitterrezeptoren auf der Zunge waren überlebenswichtig, denn bitter schmeckende Nahrung war mit größerer Wahrscheinlichkeit giftig. Süße Früchte dagegen waren zum unbedenklichen Verzehr geeignet. Während uns die Süßvorliebe zur damaligen Zeit das Leben retten konnte, wird dieses Erbe heutzutage zum gesundheitlichen Laster.
Zudem scheint uns die Vorliebe für Süßes bereits in die Wiege gelegt zu werden. Forscher behaupten, dass Schwangere, die viel und gerne Süßes essen, dies an den Nachwuchs weitergeben. Verstärkt wird die Präferenz noch durch das süß schmeckende Fruchtwasser und durch den in der Muttermilch enthaltenen Zucker. Kein Wunder, dass Säuglinge die Miene verziehen, wenn man ihnen bittere Tropfen verabreicht. Weiterhin vermutet man, dass Menschen, die sensibler – also ablehnend – auf bittere Speisen reagieren, eine größere Vorliebe für Süßes haben als diejenigen, die keine große Bitteraversion haben. Dies würde wiederum erklären, warum manche Menschen es süßer mögen als andere.
Dass gerade Kinder so gerne naschen, erklären Forscher mit dem erhöhten Energiebedarf in der Wachstumsphase. Zucker spendet hierfür schnell und viel Energie. Ist die Wachstumsphase beendet, nimmt die Vorliebe für Süßes ab, da keine biologische Notwendigkeit mehr vorhanden ist.
Allerdings scheint die Süßpräferenz unterschiedlich ausgeprägt zu sein: Gemessen an uns Europäern mögen es Afroamerikaner süßer, während Pima-Indianer und Asiaten nicht so große Süßfreunde sind. Stadtbewohner verzehren anscheinend mehr Zucker als Menschen auf dem Land. Männer mögen es wohl süßer als Frauen. Frauen verwenden aber wiederum mehr Süßstoffe. Herkunft beziehungsweise ethnische Zugehörigkeit und die Hormone scheinen also enormen Einfluss auf das Verlangen nach Süßem zu haben. Grundsätzlich beeinflussen die Hormone bei Frauen das Süßempfinden. Forscher haben herausgefunden, dass Frauen, die eine stark dosierte Pille nehmen oder schwanger sind, eine weniger stark ausgeprägte Präferenz für Süßes haben. Außerdem nimmt vor und während der Menstruation die Sensibilität für Süßes zu.
So können Sie sich für die Geschmacksrichtung süß sensibilisieren:
Rühren Sie in Ihren Naturjoghurt selbstgemachtes Fruchtpüree.Vermeiden Sie süße Getränke wie Wellnesswasser, Limonaden, gezuckerten beziehungsweise künstlich aromatisierten Kaffee.Meiden Sie Fertigprodukte und Fast Food.Nehmen Sie sich vor fettreduzierten Lebensmitteln in Acht. Diese enthalten meistens viel Zucker – als Geschmacksträger und Füllstoff.Naschen Sie weniger (oft) Süßes.Auch Regulationsstörungen hinsichtlich der Energieversorgung des Gehirns scheinen das Süßverlangen zu forcieren. Möglicherweise werden viele Übergewichtige dadurch unwillkürlich beeinflusst. Der Adipositasexperte Prof. Dr. Achim Peters spricht auch von der Selfish-Brain-Theorie: Weil das Gehirn egoistisch ist und als erstes mit Energie versorgt werden will, setzt es alle Hebel in Bewegung, um an schnell verfügbare Energie, also Zucker, zu kommen. Die Folge ist Süßhunger. Kommt der aufgenommene Zucker aufgrund der Störung nicht im Gehirn an, geht der Teufelskreis von vorne los und das Naschen geht weiter.
Wer seine Kinder mit Süßigkeiten belohnt, erzieht sie nicht nur zu Naschkatzen, sondern fördert bei genetischer Veranlagung die Entstehung von Übergewicht. Die Lust auf Süßes kann aber schon allein durch ungünstige Essgewohnheiten verstärkt werden. So können Blutzuckerschwankungen aufgrund kohlenhydratreicher Ernährung das Verlangen nach Zucker verstärken.
Außerdem wird unsere Geschmackssensibilität dadurch beeinflusst, was wir ständig essen. Zucker wird mittlerweile vielen Nahrungsmitteln zugesetzt, zum Beispiel Joghurts, Fertigprodukten, Tiefkühlobst et cetera. Das hat zur Folge, dass wir immer intensiver süßen müssen, um eine Speise als süß schmeckend zu empfinden.
Wenn Sie sich schrittweise abgewöhnen, stark gesüßte Produkte zu essen, werden Sie den süßen Fruchtjoghurt aus dem Kühlregal bald verschmähen. Er wird Ihnen nicht mehr schmecken! Bereits nach wenigen Wochen Zuckerabstinenz verspüren Sie eine Veränderung Ihres Geschmacksempfindens für süß. Testen Sie dann mal wieder eine alte Lieblingssüßspeise. Möglicherweise werden Sie sich schütteln, weil diese zu intensiv zuckrig schmeckt.
Wer Kohlenhydrate reduzieren will, greift automatisch auch zu Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen. Das ist durchaus sinnvoll, wenn es darum geht, eine Ausschüttung des Masthormons Insulin zu vermeiden oder abzuschwächen. Dennoch sorgen alle Süßstoffe für einen süßen Geschmack, egal ob künstlich oder natürlich produziert. Dadurch verstärken sie, bei zu hohem Verzehr, genauso wie Zucker, unsere Vorliebe für Süßes. Deswegen sollten Sie auch Ihren Konsum von Light-Getränken und anderen Diätprodukten reduzieren, um sich für die Geschmacksrichtung süß zu sensibilisieren.
So können Sie süßen Gelüsten auch mit weniger Zucker entgegenwirken:
Einmal am Tag eine kleine Portion Süßes schlemmen ist erlaubt. Am besten nach einer LOGIschen Mahlzeit.Nur zu bestimmten Zeiten naschen und nicht dauernd zwischendurch.Bewahren Sie möglichst wenige Süßigkeiten zu Hause oder im Büro auf. Dekorative Schalen oder Gläser mit Leckereien verleiten besonders zu übermäßigem Naschen.Trinken Sie aromatisierten Tee, zum Beispiel Rooibostee mit VanillearomaLegen Sie nicht eine ganze Packung einer Süßigkeit auf den Tisch. Füllen Sie eine kleine Portion in ein Schälchen und verstauen Sie den Rest wieder im Schrank.Essen Sie alternativ einen Quark mit Fruchtmus oder ein Kokosbrötchen (Rezept in »Das neue große LOGI-Kochbuch«). Beide Alternativen befriedigen den Süßhunger und sättigen gleichzeitig.Unser besonderes Anliegen ist es, den Zuckeranteil in süßen Gerichten nicht ausnahmslos durch künstliche Süßstoffe oder Stevia zu ersetzen. Vielmehr ist es unser Ziel, die Süße insgesamt zu reduzieren, um den Geschmackssinn für Süßes zu trainieren und ihn wieder sensibler für diese Geschmacksrichtung zu machen. In diesem Buch haben wir im Durchschnitt maximal einen Teelöffel Zucker, Vanillezucker oder Honig pro Portion verwendet. Im einen oder anderen Rezept verarbeiten oder verweisen wir als Alternative auch auf Süßstoff oder das Naturprodukt Stevia. Wem unsere Backwaren und Desserts nicht süß genug schmecken, kann – mithilfe der Umrechnungstabelle auf Seite 23 – dem Dessert mehr kohlenhydratfreie Süße verleihen.
Für jedes Rezept geben wir die Kohlenhydratdichte an, also die Kohlenhydratmenge, bezogen auf 100 Gramm der Süßspeise oder Backware. 83 Prozent unserer Desserts liefern im Durchschnitt eine niedrige Kohlenhydratdichte von weniger als 12 Gramm Kohlenhydrate auf 100 Gramm. Das entspricht gerade mal dem Kohlenhydratgehalt eines kleinen Apfels. In 17 Prozent der Rezepte liegt eine mittlere Kohlenhydratdichte vor, mit 13 bis 25 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm. Das entspricht ein bis zwei Nektarinen.
niedrige Kohlenhydratdichte: ≤ 12 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm
mittlere Kohlenhydratdichte: 12,1 bis 25 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm
hohe Kohlenhydratdichte: > 25 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm
Nahrungsmittel
Kohlenhydratgehalt in Gramm pro 100 Gramm
Zucker
100
Gummibärchen, Lakritze
77 bis 86
Marmelade, Honig, Schokoladencreme
71 bis 75
Knäckebrot
70
Kuchen, Kekse, Plätzchen
50 bis 65
Schokolade
43 bis 65
Brot, Brötchen
38 bis 51
Nudeln (gekocht)
30
Reis, Mais, Hirse (gekocht)
20 bis 25
Kartoffeln
14
Obst – zuckerreichBanane, Mango, Ananas, Weintrauben, Kirschen u. a.
13 bis 20
gezuckerte Milchprodukte
13 bis 18
Hülsenfrüchte, gegart (Linsen, Bohnen, Erbsen, Sojabohnen, Kichererbsen)
3 bis 16
Obst – zuckerarmZitrusfrüchte, Apfel, Birne, Beerenobst, Melone, Papaya, Kiwi u. a.
2 bis 10
Gemüse, Salat und Pilze
1 bis 7
Milch, Joghurt, Quark und Kokosmilch (ungezuckert)
2 bis 5
Frischkäse, Sahne, saure Sahne, Käse
< 1
Nüsse, Kerne, Kokosraspeln
< 1
Fleisch und Wurst, Fisch und Meerestiere, Ei
0
Fette und Öle
0
Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel