Das Imkereimuseum von Herzogenaurach und Umgebung - Erik Busch - E-Book

Das Imkereimuseum von Herzogenaurach und Umgebung E-Book

Erik Busch

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Dieses Buch zeigt anhand historischer Exponate die Tradition der Innovation in der Imkerei. Die Exponate des Imkereimuseums belegen eindrucksvoll, wie die Imkerei von der regionalen Innovationskraft und den Fähigkeiten des lokalen Handwerks profitiert. Durch seine Praxisrelevanz eignet sich das Thema für das frühe Heranführen von Kindern und Jugendlichen an Umweltthemen durch die Ergänzung des stundenplangerechten Unterrichts. Auch die von den Jugendlichen empfundene Informationslücke über Einzelheiten und Zusammenhänge kann so geschlossen werden. Das Imkereimuseum ist daher ein Ort, wo es beim genauen Hinschauen für Erwachsene und Kinder viel zu sehen und zu erleben gibt.

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Seitenzahl: 59

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“Ein Museum lebt nicht nur

durch den Atem vergangener Zeiten,

es ermöglicht auch die Konversation

mit Gegenwart und Zukunft.“

Karl Talnop

(Talnop, 2016)

Vorwort

Wir haben das Buch geschrieben, um anhand des Imkereimuseums in Herzogenaurach zu zeigen, wie Tradition und Innovation zur Lösung aktueller Herausforderungen genutzt werden können. Die Ausgangslage dieses Themenkreises wird unter anderem durch folgende Aspekte definiert.

• Die Bienen leisten einen signifikanten Beitrag zur Bestäubung und damit zur Wirtschaftsleistung Europas (Klatt et al., 2014) sowie Deutschlands im Allgemeinen und der lokalen bayrischen/ fränkischen Landwirtschaft im Speziellen.
• “Rund 80 Prozent aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt. Bienen sichern so auch die Erträge in der Landwirtschaft und damit unsere Ernährung.“ (Bayrisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Tierische Erzeugung, 2023)
• Die Anzahl der Bienenvölker hat von 1900 bis 2019 in Deutschland um mehr als 62% abgenommen.
• Der Altersdurchschnitt der Imker in Deutschland liegt bei 57 Jahren und damit 11 Jahre über dem bundesweiten Altersdurchschnitt der Bevölkerung von rund 46 Jahren.
• „Jugendliche und junge Erwachsene sind sich klar darüber, dass es um die Lebensgrundlagen und Zukunftsaussichten ihrer eigenen Generation geht. Über Einzelheiten und Zusammenhänge fühlen sie sich jedoch oft unzureichend informiert...“ (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, 2021, S. 13)

Daher ist die Erhaltung der Bienen und des regionalen Imkerwesens von großer Bedeutung.

Die Tradition des Imkerwesens in Herzogenaurach und Umgebung geht auf das Zeidlerwesen zurück, das im Jahre 1002 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damit sind die Nachfahren dieser Zeidler die ersten in der Erbfolge und haben nun die Chance, die aktuellen Herausforderungen zu meistern.

Dipl.-Ing. Klaus Becker

Die Exponate des Imkereimuseums - lokal Imkereckmuseum genannt -belegen eindrucksvoll, dass die Imkerei (in Herzogenaurach und Umgebung) von der regionalen Innovationskraft und den Fähigkeiten des lokalen Handwerks profitiert.

Daher ist es uns ein Anliegen, ein regionales Netzwerk zur multidisziplinären Entwicklung und Validierung von sozialen, wirtschaftlichen, technischen und ökologischen Lösungen für die vorliegenden Probleme sowie deren regionale und überregionale Implementierung zu schaffen.

Durch seine Praxisrelevanz eignet sich das Thema für das frühe Heranführen von Kindern und Jugendlichen an Umweltthemen durch die Ergänzung des stundenplangerechten Unterrichts mit lernvertiefenden Praxisangeboten.

Auch die von den Jugendlichen empfundene Informationslücke über Einzelheiten und Zusammenhänge kann so geschlossen werden und deren Motivation kann genutzt werden, um gemeinsam mit den imkerlichen Wissensträgern und Partnern die Kompetenz in der Region nachhaltig zu stärken.

Dies dient der Förderung von biotechnischen forschungsgestützten Innovationen in der Region und der Entwicklung innovativer Ansätze zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Imkereibetrieben unter besonderer Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte.

Das Imkereckmuseum ist mehr als ein Ort, wo ausrangierte Dinge verstauben. Beim genauen Hinschauen gibt es mehr zu sehen und zu erleben. Wir hoffen, dass auch Sie Spaß daran haben, zu überlegen, wie die aktuelle Situation mit Bienensterben und Nachwuchsmangel bewältigt werden kann, um dem hiesigen Imkerwesen eine nachhaltig gute Zukunft zu geben.

Verstehen Sie daher dieses Buch bitte als Prolog für die Zukunft, denn wie schon Karl Talnop sagte: “Ein Museum lebt nicht nur durch den Atem vergangener Zeiten, es ermöglicht auch die Konversation mit Gegenwart und Zukunft.”. (Talnop, 2016)

Dr. Erik Busch

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Abbildung 1: Biene in Bernstein, Autor: George Poinar Jr

Abbildung 2: Felsenzeichnung über steinzeitliche Honigernte, Autor: Achillea, Lizenz: GPL

Abbildung 3: "Die Bienenzüchter", Autor: Pieter Bruegel, Lizenz: public domain

Abbildung 4: Schenkungsurkunde

Abbildung 5: Wappen der Stadt Feucht

Abbildung 6: Sanitätsrat Dr. med. Hans Walther, Autor: unbekannt, Lizenz: public domain

Abbildung 7: Honigeimer, Autor: Peter Bier

Abbildung 8: Honigtopf und Metbecher von Kerstin Hagen, Autor: Peter Bier

Abbildung 9: Schmoker, Autor: Peter Bier

Abbildung 10: Schutzkleidung, Autor: Peter Bier

Abbildung 11: Von links nach rechts: Zeidlermesser aus Keramik, hergestellt von Kerstin Hagen, Wabendraht und Holzkeil, Autor: Peter Bier

Abbildung 12: Strohkörbe, Autor: Peter Bier

Abbildung 13: Strohkorb verputzt, Autor: Peter Bier

Abbildung 14: Spessartbeute, Autor: Peter Bier

Abbildung 15: Strohbeute offen, Autor: Peter Bier

Abbildung 16: Strohbeute geschlossen, Autor: Peter Bier

Abbildung 17: Golzbeute, Autor: Peter Bier

Abbildung 18: Erlangener Beute, Autor: Peter Bier

Abbildung 19: Herold-Magazinbeute mit Wespennest, Autor: Peter Bier

Abbildung 20: Bienenbeute der Imkerei Becker, Autor: Peter Bier

Abbildung 21:Kartonbeute, Autor: Peter Bier

Abbildung 22: Schöpferisches Dreieck

Abbildung 23: Mechanische Entdeckelungsgabel, Autor: Peter Bier

Abbildung 24: Elektrische Entdeckelungsgabel, Autor: Peter Bier

Abbildung 25: Zwei-Waben-Schleuder mit Zahnradgetriebe, Autor: Peter Bier

Abbildung 26: Zwei-Waben-Schleuder in Bewegung, Autor: Peter Bier

Abbildung 27: Drei-Waben-Schleuder mit einem Antrieb über ein Reibradgetriebe, Autor: Peter Bier

Abbildung 28: Dreiwabenschleuder des Imkervereins, Autor: Peter Bier

Abbildung 29: Drei-Waben-Schleuder, Autor: Peter Bier

Abbildung 30: Vier-Waben-Schleuder mit Riemenantrieb, Autor: Peter Bier

Abbildung 31: Blick ins Innere, Autor: Peter Bier

Abbildung 32: Klärtopf, Autor: Peter Bier

Abbildung 33: Wabenpresse, Autor: Peter Bier

Abbildung 34: Mittelwand-Gießform, Autor: Peter Bier

Abbildung 35: Mittelwandgussformen, Autor: Peter Bier

Abbildung 36: Mittelwandgussform, Autor: Peter Bier

Abbildung 37: Rähmchenbohrmaschine von Ernst Wallner, Autor: Peter Bier

Abbildung 38: Rähmchenbohrmaschine - Inbetriebnahme - Schritt 1, Autor: Klaus Becker

Abbildung 39: Rähmchenbohrmaschine - Inbetriebnahme - Schritt 2, Autor: Klaus Becker

Abbildung 40: Rähmchenbohrmaschine - Inbetriebnahme - Schritt 3, Autor: K.Becker

Abbildung 41 Rähmchenlocher, Autor: Peter Bier

Abbildung 42:Rähmchenlocher, Autor: Peter Bier

Abbildung 43: Zuchtrahmen mit Zuchtstopfen, Autor: Peter Bier

Abbildung 44: Begattungskästchen im Schutzkästchen, Autor: Peter Bier

Abbildung 45: Holzbild mit einem Spruch der zum Nachdenken anregt, Autor: Peter Bier

Abbildung 46: Wabenbau nach Wilhelm Busch in "Schnurrdiburr"

Abbildung 47: Die Initiatoren vor der Sektion Imkerei im Heimatmuseum Weisendorf, Autor: Günter Rath

Abbildung 48: Andenken, Autor: Peter Bier

Verzeichnis QR-Codes

QRCode 1: Video Klotzbeute

QRCode 2: Zeidlerhaus "World of Bees"

QRCode 3: Lehrbienenhaus für internationale Begegnungen

QRCode 4: Kulturpunkt Bruck

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1 Die Geschichte der Imkerei

Die geschichtliche Bedeutung der Exponate ist umso verständlicher, je besser man diese in die jeweilige Situation der Imkerei einordnen kann. Aus diesem Grunde wird auf den folgenden Seiten auf die Historie der Imkerei eingegangen.

1.1 Der Bienen-Ahn

Bereits vor ca. 100 Millionen Jahren existierte die Biene.

Ob es das Ei, die Arbeitsbiene oder die Königin war, ist eine interessante Frage, die hier ausgespart wird.

Der älteste Bienenfund stammt aus der Kreidezeit und wird auf ein Alter von etwa 100 Millionen Jahren datiert.

Abbildung 1: Abbildung 1: Biene in Bernstein, Autor: George Poinar Jr.

1.2 Der steinzeitliche Honigraub

10.000 - 6.000 vor Chr. soll die Felsenmalerei entstanden sein, die einen Menschen darstellt, der ein im Baum lebendes Bienenvolk ausbeutet.

Abbildung 2: Felsenzeichnung über steinzeitliche Honigernte, Autor: Achillea, Lizenz: GPL

Aus dieser Darstellung lässt sich schließen, dass im europäischen Raum seit langem der Honig und vielleicht auch Wachs der wilden Bienenvölker genutzt wurde.