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Warum sollte ich dieses Buch lesen? Will ich erfahren, was mir die Bienen nützen? Unterstütze ich den Schutz der Bienen und die Erhaltung der Natur? Imkere ich? Verbindet mich etwas mit Herzogenaurach? Bin ich Mitglied des Imkervereins Herzogenaurach und Umgebung? "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben." Es wird rege über den Urheber dieses Zitates diskutiert, nicht über dessen Aussage. Bienen mit ihrer Bestäubungsleistung und ihren Erzeugnissen waren und sind systemkritisch. Welches Bienenprodukt ist ihnen das liebste? Dies ist das erste Buch in dem die Chronik des in Herzogenaurach ansässigen Imkerwesens dargelegt wird. Anläßlich des im Jahr 2024 durch den Imkerverein Herzogenaurach und Umgebung e.V. auszurichtenden Kreisimkertag wurde das vorhandene Material dazu komplett überarbeitet, umfassend ergänzt und reichhaltig bebildert. Das Imkerwesen in Herzogenaurach und Umgebung ist eines der ältesten urkundlich erwähnten und eines der aktivsten in Deutschland. Es hatte 2023 fast doppelt so viele Imker organisiert wie der deutschlandweite Durchschnitt. Die Situation des deutschen Imkerwesens wird durch zwei Kennzahlen illustriert: Den Rückgang der Bienenvölker in Deutschland um 76% in der Zeit von 1900 bis 2010 und ein Durchschnittsalter der Imker von 57 Jahren. Wie steht es um das lokale Imkerwesen? Was kann man in der Region für den Erhalt der Bienen und der Natur tun? Zusätzlich zu diesem bisher so einmaligen historischen Rückblick zeigen die Autoren ihre Vision für ein nachhaltig prosperierendes Imkerwesen in der Region auf, unter dem Motto "Schützt die Bienen, sie erhalten die Natur!". Ist dies meine Chance bei etwas Großem und Sinvollen mitzumachen?
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Seitenzahl: 72
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Das Imkerwesen in Herzogenaurach
- Eine Chronik mit Ausblick -
Erik Busch
Klaus Becker
Henrik Busch
Marieke Busch
Impressum
© / Copyright
2024
Autoren
Erik Busch, Klaus Becker, Henrik Busch, Marieke Busch
Auflage
2. Auflage
Herausgeber
Imkerverein Herzogenaurach und Umgebung e.V.
Hundert Beete 9c, 91334 Hemhofen, [email protected]
Bilder
siehe Bildverzeichnis
Verlag
epubli.de; Neopubli GmbH,
Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin
“Tradition heißt nicht, Asche verwahren,
sondern eine Flamme am Brennen halten.”
Jean Jaurès
Inhalt
1Was tun die Bienen für uns?
1.1Mögen Sie es süß?
1.2Die heilende Wirkung
1.3Saufen wie die Götter
1.4Nicht viel Ernte ohne Bienen
1.5Es werde Licht!
1.6Mit Wachs und Siegel
1.7Wachs und Honig für die Schönheit
1.8Handwerk und Wachs
1.9Wozu braucht der Osterhase Wachs?
1.10Summ, summ, summ
1.11Alles was Recht ist
1.12Glaubenssache
1.13Bienen als Waffe
2Die Chronik
2.1Der Bienen-Ahn
2.2Steinzeitlicher Honigraub
2.3Antike Bienenhaltung
2.4Das Imkerwesen im Frühen Mittelalter
2.5Das Zeidlerwesen in Herzogenaurach und Umgebung
2.6Die Herzogenauracher Imkerei im 19. Jh.
2.7Die Vereinsgründung
2.8Die ersten Jahre des Imkervereins
2.9Die Imkerei im Dritten Reich
2.10Der Neuanfang
2.11Die Imkerei im neuen Jahrtausend
2.12Die Entwicklung des Vereins im Detail
3Ein Ausblick
3.1Die Herausforderungen
3.2Die lokalen Voraussetzungen
3.3Lokale Strategie zur Problembewältigung
3.41. Ziel: Intensivierung der Nachwuchsarbeit
3.52. Ziel: Öffentliche Bildung
4Danksagung
5Anhang
Vorwort
Dieses Buch hat das Ziel, den Leser sowohl mit der Geschichte als auch der aktuellen Arbeit des Imkerwesens vertraut zu machen.
Die Bienen leisten einen signifikanten Beitrag zur Bestäubung und damit zur Wirtschaftsleistung Europas (Klatt et al., 2014) sowie Deutschlands im Allgemeinen und der lokalen, bayrischen/ fränkischen Landwirtschaft im speziellen.
“Rund 80 Prozent aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt. Bienen sichern so auch die Erträge in der Landwirtschaft und damit unsere Ernährung.“ (Bayrisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Tierische Erzeugung, 2023)
Daher ist die Erhaltung der Bienen und des regionalen Imkerwesens von großer Bedeutung.
Dies ist heute mehr denn je eine immense Herausforderung in Anbetracht der aktuellen Situation im Imkerwesen, wie die folgenden Zahlen belegen.
Das Bienensterben und der Mangel an Nachwuchsimkern sind zwei der Symptome der aktuellen Situation des Imkerwesens.
Die Tradition des Imkerwesen in Herzogenaurach und Umgebung geht auf das Zeidlerwesen zurück, das im Jahre 1002 urkundlich erwähnt wurde. Damit sind die Nachfahren dieser Zeidler die ersten in der Erbfolge und haben nun die Chance, die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
Klaus Becker
Die gelebte positive Einstellung zu den natürlichen Ressourcen, der gesammelte Erfahrungsschatz unser erfahrenen Imker und die vielen bereits gestarteten Initiativen sind eine solide Basis für die Zukunft des Imkerwesens und den Erhalt der Bienen in Herzogenaurach und Umgebung.
Dass der Verein das Imkerwesen in Herzogenaurach bereits auf einem guten Weg gebracht hat, zeigen die Kennzahlen des Vereins:
In den vergangenen 10 Jahren ist die Anzahl der Mitglieder um ca. 50% und die ihrer Bienenvölker um zirka 80% gestiegen. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt sind fast doppelt so viele Imker aktiv, wie im Bundesdurchschnitt.
Das sind sehr gute Voraussetzungen aber kein Ruhekissen.
In diesem Buch geben wir einige anregende Impulse, wie wir gedenken, gemeinsam die aktuelle Situation mit Bienensterben und Nachwuchsmangel zu bewältigen und dem hiesigen Imkerwesen eine nachhaltig gute Zukunft zu geben.
Verstehen Sie diese Chronik bitte als Prolog für die Zukunft, denn wie schon Jean Jaurès sagte: “Tradition heißt nicht, Asche verwahren, sondern eine Flamme am Brennen halten.”.
Dr. Erik Busch
QR-Code 1: Kennzahlen des Vereins, https://imkerherzo.de/ueber-uns.
Die Weltgeschichte der Bienen aus der Sicht von Klaus Becker!
Erstellt und vorgetragen von Klaus Becker zur Jahresabschlussfeier
des Imkervereins Herzogenaurch und Umgebung e.V.
im Dezember 2012.
Gott erschuf die Welt,
Adam und Eva lebten im Paradies,
ob es da schon Bienen gab?
War die Welt damals noch eine Scheibe oder große Insel,
mit viel Wasser rund herum und
kein Atlantik zwischen Afrika, Amerika und Europa?
Haben die Bienen geholfen, das Paradies weiter wachsen zu lassen?
Wie entstand der Apfel,
in den Adam trotz Verbot gebissen hat?
Hatten Bienen vorher die Blüten bestäubt?
Da gab es vor ca. 250 Mio. Jahren die Zeit
als Dinosaurier durch die Wälder stampften.
Einige davon fraßen Grünzeug und Früchte.
Das kann ich mir nicht ohne Bienen vorstellen.
Der Erdball entwickelte sich weiter, das Meer trennte Kontinente,
immer mehr Menschen strebten nach Macht und Einfluss.
Der Bien als ganzes Volk bestäubt seit ca. 10 Mio. Jahren
die Blüten und lässt Früchte entstehen.
Die Chinesen nutzten bereits seit mehr als 2000 Jahre vor Chisti Geburt die Bienen und ihre Produkte, dabei stellen sie Teile und Gefäße im Wachsausgießverfahren her. Mit Bauwerken und Tempeln in Wabenform
dankte der ferne Osten seinen Bienen!
Die Menschen bauten Städte und reisten mit Schiffen rund um die Welt,
dabei war die Vitaminmangelerscheinung Skorbut mehr gefürchtet
als Seeräuberei und Krieg!
Sojafelder und Bienenvölker auf Schiffen halfen den Chinesen,
solche Krankheiten zu vermeiden.
Die Indianer, Majas, Pipiles usw. in Amerika rodeten Urwälder, auch um Mais großflächig anzubauen. Dort folgten große Naturkatastrophen vermutlich mit ausgelöst durch die Eingriffe in die Natur.
Ich bin überzeugt, dass vorher einst Bienen in Amerika
für die Blütenbestäubung sorgten!
Heinrich II erkannte um das Jahr 1002 herum noch bevor er Kaiser wurde
die Notwendigkeit der Bienen und stellte sie in unseren Zeydelweyden Pirkeinenpuhel, Tanholz und Purchkholz unter seinen Schutz.
Ist uns Menschen heute bewusst,
wie stark die Bienen das Leben auf der Welt beeinflussen?
Als Christoph Kolumbus am 12.10.1492 in Amerika landete,
sollen dort keine Bienen gelebt haben.
Dort fehlte auch die Blütenvielfalt auf den Wiesen,
wie wir sie heute in Europa noch kennen.
Hatten Mensch oder Natur so viele Fehler gemacht,
dass die Bienen in Amerika ausgestorben waren?
Trotz etlicher Kriege und sonstigen Schwierigkeiten
ist es hier bisher gelungen, die Bienen zu erhalten.
Helfen Sie mit, diese Reste aus dem Paradies von einst weiterhin zu bewahren!
Der Bien dankt es uns Menschen mit der Blütenbestäubung und all seinen Produkten wie Honig, Wachs, ..
Vivant sequentes!
Wissen wir welche Rolle Bienen in unserem Leben spielen?
Was leisten Bienen alles für unser Wohlergehen?
Schauen wir uns das mal genauer an.
„Wenn Du, lieber Leser, Deine Tasse Kaffee oder Tee mit Wohlbehagen schlürfst, oder Deinen Gaumen mit den oft kunstvoll bereiteten süßen Naschereien unserer Zuckerbäcker schmeichelst, fällt es Dir kaum ein, daran zu denken, dass es einst eine Zeit gab, wo man keinen Rohr-, Rüben- oder gar Kartoffelzucker kannte.“ (Lotter, 2015)
Früher gab es als Süßungsmittel nur Honig, süßen Wein und Fruchtmark. Honig war aber bei weitem am billigsten.
Später wurde Zucker vermehrt aus Rüben hergestellt. Dann übernahmen chemische Ersatzstoffe diese Funktion. Aber können diese die natürliche Süße auf die gleiche gesunde Weise erreichen?
Die Nähr- und Heilkräfte des Honigs waren schon früh bekannt. Milch und Honig galten im Mittelalter als erste Speise des Kindes; einige Tropfen wurden den Neugeborenen direkt nach der Taufe gegeben.
„In der ersten Zeit des Mittelalters galten bei unseren Voreltern Milch und Honig als die erste Speise des Kindes, und für eine heilige, daher sie in der ältesten christlichen Kirche unmittelbar nach der Taufe angewendet wurden; und ein Tropfen dieser Flüssigkeiten sicherte dem Kind das Leben, wenn es nach einem aus dem rohen Heidentum stammenden Vaterrechte ausgesetzt werden sollte.“ (Lotter, 2015)
Zur Rolle der Bienen in der Heilkunst wird an vielen Stellen berichtet.
Bitte konsultieren Sie vor Anwendung bitte den Hausarzt!
„Von Hippokrates stammt die Beobachtung, dass die Einnahme von Honig die Leistungskraft von Athleten steigert. Das Kittharz (Propolis) der Bienen erwähnt er als Heilmittel für Wunden und Geschwüre. Das von Honigbienen an Knospen und Wunden von Bäumen gewonnene Material soll auch im Mittelalter für medizinische Zwecke genutzt worden sein. Der griechische Name „pro polis“ bedeutet vor [der] Stadt und rührt daher, dass das Harz besonders in der Nähe des Fluglochs, also noch vor dem eigentlichen Bau gefunden wurde.“ (alltag-im-mittelalter.de, 2023)
„In der Volksmedizin galt ein Bienenstich als heilsam für Gicht, eine Salbe aus Honig und pulverisierten Bienen sollte gegen Haarausfall helfen und eine Frau, die eine Biene aß, nicht schwanger werden (auch umgekehrt: unfruchtbare Frauen sollten Bienen verzehren, um schwanger zu werden). Auf Schwellungen infolge von Bienen- und anderen Insektenstichen sollte man kalten Stahl drücken.“ (alltag-im-mittelalter.de, 2023)
„