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Das Buch möchte einen hoffnungsvollen und konstruktiven Beitrag zum aktuellen Zeitgeschehen leisten. Die Leser sollen das, was sie selbst in der Krisenzeit erleben, wiederfinden und zum Reflektieren angeregt werden. Wenn wir stolpern oder fallen, dann lernen wir dadurch, um wieder aufzustehen. Das hilft, um im Leben menschlich zu wachsen. Dabei ist wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sozial und ethisch zu handeln. Der Autor macht Mut, um auch in Zeiten wie diesen zuversichtlich vorwärtszugehen. Dazu bietet er Handlungsempfehlungen, Rituale und Impulse für das tägliche Leben an. Das Buch legt den Finger in die Wunde und zeigt auf Verbesserungspotenziale in unserer globalen und manchmal unmenschlichen Gesellschaft. Der Autor appelliert für mehr Gelassenheit, weniger Angst und einen fokussierten Blick nach vorne. Er will mit seinem Buch dazu beitragen, dass wir das Leben wieder mehr wertschätzen können - trotz Corona.
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Seitenzahl: 106
Für meine Eltern
Ich danke herzlichst meinen Eltern, die mich immer unterstützten und mir viel Liebe schenkten. Ohne sie wäre ich nicht der, der ich jetzt bin. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass mein Leben gelingt, und mir die Werte vorgelebt, die im Leben wirklich zählen.
Warum dieses Buch?
Vorwort
Was das Leben mit uns macht
1.1 Kinder sind keine Haustiere
1.2 Jugendliche sind keine Projekte
1.3 Eltern sind keine Ersatzlehrer
1.4 Lehrkräfte sind keine Faulenzer
1.5 Studierende sind keine Prokrastinierer
1.6 Senioren sind keine Belastung
Fünf Lebensbereiche im Kontext von Corona
2.1 Gesundheit
2.2 Sinn des Lebens
2.3 Beziehung
2.4 Beruf
2.5 Geld
Was wir für unser Leben lernen können
3.1 Familie und Freizeit
3.2 Kita und Schule
3.3 Wirtschaftskrise und Klimawandel
3.4 Digitalisierung und Digital Detox
3.5 Resilienz und Stärken stärken
3.6 Philosophie und Moral
3.7 Religion und Rituale
Nachwort
Rituale und Impulse für das tägliche Leben
Über den Autor
»Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.«Sören Kierkegaard
Das Buch möchte einen hoffnungsvollen und konstruktiven Beitrag zum aktuellen Zeitgeschehen leisten. Die Leser sollen das, was sie selbst in der Krisenzeit erleben, wiederfinden und zum Reflektieren angeregt werden. Ich möchte Mut machen, um auch in Zeiten wie diesen immer wieder aufzustehen und zuversichtlich vorwärts zu gehen. Wenn wir stolpern und fallen, dann lernen wir dadurch, um wieder aufzustehen. Dazu biete ich Handlungsempfehlungen, Rituale und Impulse für das tägliche Leben an.
Wir können das Leben nicht einfach stoppen. Lassen wir uns von Corona nicht ausbremsen, nehmen wir wieder Fahrt auf. Wir sollten lernen, mit der jetzigen Situation klarzukommen, denn das »normale« Leben ist jetzt. Auf bessere Zeiten zu warten bringt nichts, denn in die Glaskugel können wir nicht schauen. Vielmehr sollten wir das Leben so annehmen und wertschätzen, wie es momentan ist. Die Pandemie lehrt uns das. Wir müssen Krise erst lernen, denn sie bietet viele Chancen.
Das Buch legt den Finger in die Wunde und zeigt auf Verbesserungspotenziale in unserer globalen Gesellschaft. Das aktuelle Geschehen kann uns helfen, um im Leben menschlich zu wachsen. Mit mehr Gelassenheit, weniger Panik und einem fokussierten Blick nach vorne sind wir gut beraten. Ich möchte mit meinem Buch den vielfältigen Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Eltern, Großeltern, Studierende, Lehrer, Senioren …) unserer Gesellschaft helfen, sich mit dem Leben zu arrangieren und ihm eine Struktur zu geben – trotz Corona.
Okay, SARS-CoV-2 ist ein neues Virus, aber man hätte besser darauf vorbereitet sein können. Es war klar, dass früher oder später eine Pandemie kommen wird, wenngleich niemand damit gerechnet hat, dass bereits 2020 zu einem Seuchenjahr wird. Dieses Virus ist wie eine Lupe, die viele Schwachstellen in unserer Gesellschaft schonungslos vergrößert. Es ist schwer zu akzeptieren, welche Baustellen uns das Virus zeigt. Wir nehmen nun endlich bewusster wahr, was in Deutschland und auch in unserem Leben gut läuft und was zuvor auch schon nicht okay war. Die Corona-Krise richtet den Blick auf Missstände, die ohnehin schon da waren und nicht erst durch Corona verursacht wurden. Corona öffnet den Blick auf Systeme, die so nicht weiter bestehen dürfen. Es müssen beispielsweise in den Gesundheits- und Pflegeberufen anständige Löhne gezahlt und menschenwürdige Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Menschen suchen besonders in Zeiten wie diesen nach etwas, das trägt und Hoffnung schenkt, damit das Leben einigermaßen gelingt. Damit wir das Leben gewuppt bekommen, brauchen wir Lebenskompetenzen und die richtige Lebenseinstellung. Die Antworten, die wir auf Lebensfragen suchen, hängen von unserem Menschenbild ab. Wir werden lernen müssen, die richtige Balance zu halten zwischen Nähe und Distanz. Auch vor Corona war es natürlich schon wichtig, auf Nähe und Distanz zu achten, nun aber noch mehr. Jeder Mensch hat seine persönliche Komfortzone. Wird diese überschritten, dann fühlt er oder sie sich unwohl und sollte das auch kommunizieren – verbal oder nonverbal. Momentan sind wir jedoch täglich damit konfrontiert: Einen Meter fünfzig Abstandsgebot nehmen wir bei Menschen, die wir gut kennen, oder bei Familienangehörigen als sehr große Distanz wahr. Bei Menschen, die uns weniger vertraut sind, gehen wir in Tagen wie diesen gerne auf Distanz und erleben sie schnell als zu nah. Wir leben in einem hochentwickelten Industrieland und sind dennoch so fragil geworden. Wir sind auf der Suche nach Antworten und wünschen uns soziale Kontakte. Zweifeln und Suchen ist menschlich und völlig in Ordnung. Immer mehr Menschen bedienen sich aber leider nur noch bei Quellen, die ihrer Ideologie entsprechen. Sie bleiben in ihrer Filterblase, der Tagespresse bzw. seriösen Medien vertrauen sie kaum mehr. Menschen brauchen Lebensmittel für Geist und Seele und nicht nur für den Körper. Immer mehr Menschen wollen ihre Löcher in der Seele stopfen, weil sie beispielsweise in ihrer Kindheit zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit bekommen haben. Einige versuchen dies mit Konsumieren zu kompensieren, werden aber nie satt. Es entwickelt sich eine unendliche Spirale mit dem Verlangen nach immer mehr. Wir stehen vor einer Generationenherausforderung und viele machen sich Gedanken darüber, wie es weitergehen soll. Angst und Einsamkeit haben momentan in allen Bevölkerungsgruppen Hochkonjunktur. Fast täglich müssen wir ethische Güterabwägungen vornehmen.
Im Rahmen meiner virtuellen Lehrveranstaltungen habe ich mit Studierenden in Regensburg moralphilosophische und interkulturelle Diskurse im Kontext der Corona-Krise per Videokonferenz geführt und dabei folgende These aufgestellt: »Die Annahme, dass manches Leben weniger oder keine Würde hat, ist ein folgenschwerer Irrsinn auf dieser Welt. Die Menschenrechte, die jeder Mensch durch sein Menschsein hat, sind demzufolge für eine menschwürdige Existenz fundamental.« Diese philosophischen Diskurse haben mich u. a. motiviert, das vorliegende Buch zu schreiben. Die Pandemie hat Wunden aufgerissen, die nicht heilen werden. Die Welt wird nicht mehr so sein, wie sie einmal war. Egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Kultur und welche Religion – alle müssen sich vor dem Coronavirus schützen, alle macht es verletzlich und somit irgendwie gleich. Die Corona-Krise bringt Leid und Segen. Sie zeigt uns aber auch, dass wir Krisen nicht ohnmächtig gegenüberstehen müssen und jede Krise eine Chance birgt. Es wäre natürlich nicht richtig anzunehmen, dass alles alleine in unserer Hand liegt. Wir sind nicht allmächtig und können uns nicht gegen alles absichern. Meine Oma sagte gerne den weisen Satz: »Der Mensch denkt und Gott lenkt.« Ein Spruch, den ich heutzutage leider kaum noch höre. SARS-CoV-2 – wie das Coronavirus wissenschaftlich genannt wird – kam plötzlich und unsichtbar in unser Leben. Seine Verbreitung ist deshalb schwer aufzuhalten, weil Menschen auch ohne Symptome ansteckend sein können. Es betrifft uns alle: Kinder, Jugendliche, Studierende, Eltern, Senioren … Wir können das Virus nicht einfach aus dem Leben drängen. Die Gefahr ist da. Wir brauchen weiterhin Geduld und Vernunft, da wir noch keinen Impfstoff haben. #Flattenthecurve, also »Verflache die Kurve«, ist ein Hashtag, der uns alle zum verantwortungsvollen Handeln auffordert, um einen zu großen Anstieg der Corona-Infektion zu verhindern und um das Gesundheitssystem aufrechtzuerhalten. Vernunft und Lebensfreude schließen sich jedoch nicht automatisch aus. Steigendende Infektionszahlen bedeuten auch nicht zwingend, dass sehr viele Menschen daran sterben werden. Trotzdem sollten wir wachsam und verantwortungsvoll handeln.
Viele stellen sich in Zeiten wie diesen die Sinnfrage, wünschen sich eine neue Normalität. Krise bedeutet von der Wortherkunft her so viel wie Entscheidung. Auch wenn Entscheidungen häufig schwerfallen, kann beispielsweise das Loslassen von gewohnten Gegebenheiten ein Gefühl der Befreiung erzeugen und es heißt nicht, dass man danach nichts mehr hat. Jede Krise kann also auch die Entscheidung für einen bewussten Neuanfang sein, um alte positive und negative Dinge loszulassen. Manchmal genügt dazu schon der gesunde Menschenverstand in Verbindung mit einem sensiblen Bauchgefühl. Ein Lebensmotto könnte lauten: »Es ist, wie es ist, aber machen wir das Beste daraus. Es ist nie zu spät für Veränderungen«. Wir alle können etwas dafür tun, unsere Schöpfung vor noch größerem Schaden nachhaltig zu bewahren. Verantwortung übernehmen, damit auch nachfolgende Generationen noch auf dieser wunderbaren Welt leben können. Werte, die wir jetzt gerade neu entdecken, könnten wir als Bereicherung in unser zukünftiges Leben mitnehmen. So könnte diese Krise eine Chance sein, um in Zukunft ein menschenfreundlicheres und verantwortungsvolleres Leben zu führen.
Es geht im Leben eben nicht nur um Profitgier, messbaren Erfolg, bei dem die Moral auf der Strecke bleibt und der Zweck die Mittel heiligt. In manchen Branchen unserer Gesellschaft scheint das ein Reflex geworden zu sein. So gibt es auch in dieser Krise Gewinner und Verlierer. Des einen Rettung kann für den anderen ein Todesurteil sein. Es gibt Menschen, die verdienen immer noch genug Geld, um es mit vollen Händen wieder auszugeben. Es gibt jedoch viele Menschen, die in Existenznot geraten sind durch die Corona-Krise. Auch Gutbetuchte blicken in eine ungewisse Zukunft. Haushalte in Großstädten rutschen plötzlich in Mietschulden. Durch die Gentrifizierung wurden bereits vor Corona weniger betuchte ansässige Menschen von wohlhabenderen verdrängt. Durch diesen Strukturwandel und durch die zusätzliche Corona-Problematik können nun noch mehr Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status ihre Miete nicht mehr bezahlen und müssen die Innenstädte verlassen. Profitgierige Immobilieninvestoren kümmert es nicht, wenn sie ärmere und alte Menschen durch Luxussanierungen aus ihren Häusern aufs Land treiben. Gerade dort, wo es um Menschenrechte und Menschenwürde geht, legt dieses Buch den Finger in die Wunde. Es ist höchste Zeit, Verantwortung zu übernehmen.
Es gibt aber bereits viele positive Beispiele, die durch Corona initiiert wurden. Menschen gehen für Risikogruppen einkaufen. Profifußballer und Profibasketballer sind privilegiert und haben eine Verantwortung für die Gesellschaft, die sie in der Corona-Zeit ernst nehmen, indem einige Fußballer zu Pflegebedürftigen gehen und Basketballer zur Tafel, um dort Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen. Immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Milieus müssen in Deutschland die Tafel in Anspruch nehmen und damit eine Hemmschwelle überwinden, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.
Aufgrund der Aktualität der Corona-Krise gibt es noch kaum Studien zur Thematik. Deshalb leite ich meine Thesen auch aus meinen Lebenserfahrungen und Gesprächssettings mit unterschiedlichen Zielgruppen unserer vielfältigen Gesellschaft ab. Das Buch möchte unter anderem Impulse geben und eine Art Hilfe zur Selbsthilfe sein, da wir Menschen ohnehin wertvolle Ressourcen in uns tragen, die wir aktivieren können, um das Leben besser »wuppen« zu können.
Wir alle sind auf der Suche nach unkomplizierten Antworten. Unsere Lebenswirklichkeit ist ohnehin komplex genug, doch Corona macht unser Leben noch komplizierter. Die aktuelle Krise zeigt uns, was wir in unserem Leben verändern können, um das Leben zu leben – trotz Corona. Wir leben in einer Welt der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten. Und doch ist unser Leben begrenzt. Freiheit und Verbindlichkeit gehören zusammen. Wir haben viel Freiheit geschenkt bekommen. Doch absolute Freiheit gibt es nicht, sie würde in den Abgrund führen. Diese Paradoxie ist ein Vorteil, es ist jedoch eine ständige Herausforderung, die richtige Balance zwischen Freiheit und Verantwortung zu finden. Viele Menschen haben das Bedürfnis, diese komplexe Welt erklärt zu bekommen. Sie wünschen sich klare Ansagen. Die Corona-Krise löst bei vielen zusätzlich eine große Verunsicherung aus, einige haben Existenzängste und wünschen sich nun einfache und pragmatische Antworten. Die Verunsicherungen waren und sind teilweise so groß, dass Menschen seelsorgerisch betreut werden müssen. Das Virus ist unsichtbar und schwebt – zumindest gefühlt – wie ein Damoklesschwert über uns. Eine Infektion bedeutet nicht automatisch Immunität, das verunsichert natürlich.
Nicht wenige vermissen die sozialen Kontakte, halten es kaum zu Hause aus und wollen sich nicht ausschließlich virtuell in sozialen Netzwerken begegnen. Viele Eltern und Kinder sind großen Herausforderungen ausgesetzt. Andere kommen wiederum gut klar zu Hause und genießen die Entschleunigung. Sie haben sogar wieder mehr Zeit, um zu »leben«. Einige Kinder freuen sich, dass ihre Eltern durch Homeoffice präsenter sind und mehr Zeit mit ihnen verbringen, genau jetzt, in Zeiten wie diesen, in denen uns bewusster wird, dass es im Leben nicht nur um Geld, Konsum, Profitgier und Macht geht, sondern um die wesentlichen Werte und letztlich um den Sinn im Leben.
Wir haben die Erfahrung gemacht, wie wichtig die systemrelevanten Berufe in diesen Zeiten sind. Wie viel Menschen in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen, Supermärkten, Schulen, Hochschulen, Sekretariaten usw. leisten, damit der Laden läuft. Das sind die Helden unserer Zeit, und nicht mehr die Batmans und Spidermans, da sie mit großem Einsatz und Engagement an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gehen und ihren Dienst am Nächsten tun. Der Streetartkünstler Banksy malte dazu ein sozialkritisches Bild mit dem Titel »Game Changer«. Natürlich freuen sich Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger, wenn dieses Bild auf ihrer Station hängt. Die temporäre verbale Wertschätzung bringt jedoch nichts, wenn keine weitere Anerkennung in Form einer besseren Bezahlung für Gesundheits- bzw. Pflegeberufe folgt. Sozial- und Gesundheitswissenschaften und vor allem die Menschen, die in diesem Kontext ethisch handeln, sind gefragter denn je. Dennoch sind letztlich alle Menschen (system-)relevant, weil die Gesellschaft sich in verschiedene Systeme ausdifferenziert und wir an verschiedenen Systemen partizipieren. Jeder Mensch hat Würde und