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Das ist der beste Auftrag, den sie je von Morgan bekommen haben: Philipp und Anne sollen sich bei einem Traumurlaub in Mexiko erholen. Als sie plötzlich dem Hofstaat der alten Mayas begegnen, begreifen die Geschwister, dass sie durch die Zeit gereist sind! Philipp und Anne möchten zurück zum Baumhaus, doch der König der Mayas hat ganz andere Pläne mit ihnen … Komm mit auf die Reise im magischen Baumhaus! Rätselhafte Abenteuer in fremden Welten und längst vergangenen Zeiten erwarten dich auch in den anderen Bänden. Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.
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Seitenzahl: 80
WIE ALLES ANFING
Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf.
Die Geschwister Philipp und Anne fanden schnell heraus, dass Zauberkräfte darin schlummern und dass sie damit nicht nur an jeden Ort der Welt, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit reisen können.
Das Baumhaus gehörte der Zauberin Morgan. Sie war Bibliothekarin am Hof von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten König Artus.
Mittlerweile haben Anne und Philipp schon viele abenteuerliche Reisen mit dem Baumhaus unternommen. Sie haben im Auftrag von Morgan und ihrem Freund, dem Zauberer Merlin, unzählige aufregende Dinge erlebt. Teddy und Kathrein, zwei junge Zauberer aus Camelot, hatten Anne und Philipp bei größeren und kleineren Schwierigkeiten geholfen.
Jetzt bestehen die Geschwister mit dem magischen Baumhaus neue spannende Abenteuer …
Traumurlaub
„Hast du irgendetwas Aufregendes gesehen?“, fragte Anne ihren Bruder. Sie standen am warmen, sonnigen Strand des Sees von Pepper Hill und packten ihre neue Schwimmausrüstung zusammen: Flossen, Taucherbrille, Schnorchel und rote Schwimmwesten.
„Nein, nichts“, antwortete Philipp. „Nur Wasserpflanzen und Steine.“
„Ich auch“, sagte Anne. „Und wie ist deine neue Taucherbrille?“
„Richtig gut“, antwortete Philipp und setzte sie wieder auf. „Es kam weder Wasser rein noch war sie beschlagen.“
„Super“, sagte Anne und zog ein Kleid über ihren Badeanzug.
Die Geschwister schlüpften in ihre Flipflops und Philipp schnappte sich die wasserdichte Badetasche mit der Schwimmausrüstung, dann liefen sie zum Fahrradständer.
„Ich würde ja zu gerne irgendwann mal in einem echten Korallenriff schnorcheln!“, meinte Philipp.
„Ich auch!“, sagte Anne.
Die sperrige Tasche klemmte Philipp auf den Gepäckträger über seinem Hinterrad, dann setzten sie beide ihre Fahrradhelme auf und verließen den Parkplatz am See.
„Erinnerst du dich, als Randy und Jenny im letzten Frühjahr über einem Korallenriff schnorcheln waren?“, fragte Philipp.
„Oh, stimmt! Sie waren mit ihren Eltern auf einer Insel, die Cozumel heißt“, erinnerte sich Anne. „Sie haben dort eine Menge cooler Dinge gemacht. Hey, sollen wir die beiden anrufen? Sie haben doch gesagt, dass sie gegen zwei von dem Besuch bei ihrer Tante zurück sein wollen.“
„Ja, klar!“, meinte Philipp.
„Warte mal kurz!“, bat Anne.
Die Geschwister lenkten ihre Fahrräder an den Rand der Straße. Anne griff in die Lenkertasche ihres Rades und zog das alte Handy hervor, das ihr Vater ihnen überlassen hatte, nachdem er sich ein neueres Modell gekauft hatte. „Hey, wir haben eine SMS von Randy.“ Sie las die Nachricht. „Mist, er schreibt, dass sie erst morgen zurückkommen werden!“
„Nicht so schlimm“, meinte Philipp. „Dann fahren wir eben nach Hause.“ Er trat in die Pedale, fuhr um die Ecke und die Straße zu ihrem Haus entlang.
„Hey, Philipp! Warte!“, rief Anne ihm hinterher.
Philipp hielt an und schaute sich um. Anne sauste auf ihn zu. Mit quietschenden Bremsen hielt sie neben Philipp an. „Wir haben eine Nachricht von Teddy!“, rief sie und wedelte mit einem gelben Zettel. „Als ich das Handy wieder eingesteckt habe, habe ich das in meiner Lenkertasche gefunden.“
„Wie ist das denn da reingekommen?“, fragte Philipp.
„Keine Ahnung!“, erwiderte Anne. Teddy muss es hineingelegt haben, während wir geschnorchelt haben – oder während mein Fahrrad bei uns im Hof stand … oder vielleicht als wir bei der Bücherei geparkt haben … Oder vielleicht …!“
„Schon gut, schon gut! Lies einfach mal vor!“, unterbrach Philipp seine Schwester.
Anne holte tief Luft und las vor:
„Los, gehen wir!“, sagte Philipp sofort.
Anne steckte den Zettel wieder in die Tasche, dann sausten die beiden die Straße entlang. Am Rand des Waldes von Pepper Hill bogen sie ab und lenkten ihre Fahrräder zwischen den Bäumen hindurch, über Wurzeln, Tannennadeln und trockene Blätter.
„Teddy ist lange nicht mehr hier in Pepper Hill gewesen“, stellte Anne fest. „Ich hoffe, Morgan und Merlin geht es gut!“
„Ja, und Kathrein auch!“, ergänzte Philipp.
„Und Penny“, sagte Anne. „… und Artus … und … ach, einfach allen in Camelot.“
Schon bald standen die Geschwister unter der höchsten Eiche des Waldes. Das magische Baumhaus war wieder da! Ein sommersprossiger Teenager mit zerzaustem roten Haar lehnte sich aus dem Fenster.
„Teddy“, rief Anne und winkte.
„Hallo!“, grüßte der Junge zurück, „kommt rauf!“
Anne und Philipp setzten ihre Helme ab, lehnten ihre Fahrräder an den Baum und kletterten die Strickleiter hinauf. Im Baumhaus angelangt, umarmten sie Teddy.
„Was ist los?“, fragte Philipp. „Geht es allen gut?“
„Oh ja! In Camelot läuft alles bestens“, antwortete Teddy.
„Gut“, sagte Anne.
„Haben Morgan und Merlin einen neuen Auftrag für uns?“, wollte Philipp wissen.
„Das haben sie!“, antwortete Teddy.
„Und was sollen wir tun?“, fragte Anne.
„Sie wollen, dass ihr euch mal so richtig amüsiert!“, sagte Teddy.
„Was soll das denn heißen?“, wunderte sich Philipp.
„Morgan und Merlin finden, dass sie euch nie so richtig gedankt haben für die schwierigen und oft gefährlichen Aufträge, die ihr für sie erledigt habt“, erklärte Teddy.
„Doch, klar haben sie das getan!“, widersprach Anne. „Jedes Mal!“
Teddy lächelte. „Na ja, heute möchten sie sich jedenfalls auf eine ganz besondere Weise bedanken: Sie schicken euch in den Urlaub.“
„Urlaub? Du meinst so richtig verreisen?“, fragte Philipp.
„Ja, eine Urlaubsreise!“, bestätigte Teddy. „So nennt ihr das wohl.“
„Oh Mann! Gerade haben wir davon gesprochen!“, sagte Philipp.
„Wunderbar!“, meinte Teddy. „Dann ist der Zeitpunkt ja perfekt gewählt! Die Frage ist, wo würdet ihr am liebsten hin?“
„Gerade haben wir uns über Cozumel unterhalten“, erzählte Anne.
„Cozumel? Von diesem Land habe ich noch nie gehört“, sagte Teddy.
„Das ist eine Insel in der Karibik vor der Küste der Halbinsel Yucatán“, erklärte Philipp. „Sie gehört zu Mexiko.“
„Dort würden wir gerne hinreisen, weil man dort supergut schnorcheln kann“, erzählte Anne.
„Schnorcheln?“, wiederholte Teddy, „was ist das denn?“
Philipp lachte. „Dabei schwimmt man in einem See oder Meer und schaut durch eine Maske unter Wasser.“
„Und man atmet durch einen Plastikschlauch“, ergänzte Anne.
„In unserem See macht Schnorcheln keinen großen Spaß“, sagte Philipp. „Aber unsere Freunde Randy und Jenny waren im letzten Frühjahr an einem Strand auf Cozumel. Sie haben erzählt, dass das Schnorcheln dort unglaublich toll ist!“
„Ah, ich verstehe“, sagte Teddy. „Dann müsst ihr unbedingt nach Cozumel!“ Er griff in seinen Umhang, zog seinen Zauberstab hervor und beschrieb damit einen Kreis über dem Boden des Baumhauses. Dabei murmelte er Worte vor sich hin, von denen Philipp außer Cozumel nichts verstand. Allmählich nahm auf dem Fußboden ein kleines Taschenbuch Gestalt an.
Teddy hob das Buch auf und sagte stolz: „Euer Reiseführer: Cozumel und die Halbinsel Yucatán.“
Er zeigte den Geschwistern das Buch. Auf dem Cover war eine Collage aus einigen kleineren Zeichnungen und Fotos. Eines zeigte ein schickes Hotel, ein anderes eine Steinpyramide und ein drittes jemanden beim Schnorcheln.
Teddy drehte das Buch um und las vor, was auf der Rückseite stand:
Besuchen Sie Cozumel und die Halbinsel Yucatán! Wohnen Sie in einem luxuriösen Wellnesshotel! Besuchen Sie die alten Pyramiden und Ruinen! Schnorcheln Sie im klaren blauen Wasser der Karibik!
„Wahnsinn!“ Anne seufzte. „Meine Traumferien!“
„Ich hole unsere Schnorchelausrüstung!“, rief Philipp.
„Und ich unser Handy, damit wir ein paar Fotos machen können!“, sagte Anne.
Die beiden kletterten rasch die Strickleiter hinab. Anne holte das Handy aus der Lenkertasche und steckte es in eine der Taschen ihres Kleides. Philipp schnappte sich den Beutel mit ihren Schwimmsachen und dann kletterten sie rasch wieder nach oben zu Teddy.
„Wir sind so weit!“, rief Anne.
Teddy reichte ihr das Buch. „Nehmt diesen Reiseführer an euch“, sagte Teddy. „Und das hier ebenfalls.“ Er reichte Philipp eine grüne Börse.
Philipp machte sie auf und holte drei goldene Münzen hervor. „Wozu sind die?“
„Wir möchten, dass ihr in eurem Urlaub so viel Spaß wie möglich habt“, erklärte Teddy. „Jede dieser Münzen enthält ein wenig Zauberkraft. Werft ihr sie in die Luft und wünscht euch etwas dabei, so wird sich dieser Wunsch erfüllen.“
„Echt? Das ist ja super!“, rief Anne.
„Ja“, stimmte Teddy ihr zu. „Ihr könnt euch alles wünschen! Die einzige Bedingung ist, dass die Zauberkraft dazu benutzt wird, dass ihr Spaß habt.“
„Das wird bestimmt eine ganz großartige Reise!“, sagte Philipp begeistert und steckte die Börse mit den Goldmünzen in seine Tasche.
„Jetzt müsst ihr aber schnell nach Cozumel aufbrechen!“, drängte Teddy.
„Halt, warte … bist du dir ganz sicher, dass wir diesmal überhaupt keine Aufgabe lösen sollen?“, fragte Philipp.
„Doch, natürlich habt ihr eine Aufgabe“, erklärte Teddy. „Wie ich schon gesagt habe, eure Aufgabe ist es, euch wunderbar zu amüsieren!“
„Sonst nichts?“, fragte Philipp erstaunt.
„Sonst nichts“, bestätigte Teddy lächelnd.
„Irre!“, sagte Anne. „Kannst du nicht mitkommen und dich mit uns gemeinsam am Strand ganz wundervoll amüsieren?“
„Ich wünschte, ich könnte!“, bedauerte Teddy. „Aber leider habe ich heute noch ein paar weitere Dinge für Merlin und Morgan zu erledigen – nichts davon jedoch ist so schön wie das hier! Wenn ihr zurück seid, müsst ihr mir auf jeden Fall alles über eure Reise erzählen!“
„Natürlich tun wir das!“, versprach Anne. „Komm nur bald wieder nach Pepper Hill.“
„Das habe ich fest vor“, erwiderte Teddy. „Habt ihr alles, was ihr braucht?“
„Ja“, antwortete Philipp. „Diesmal muss nicht einmal unsere Kleidung durch Zauberei getauscht werden, weil wir ja schon Strandkleidung tragen!“
„Wunderbar! Dann geht jetzt!“, forderte Teddy sie auf.
Anne deutete auf den Umschlag des Reiseführers. „Ich wünschte, wir wären dort!“, sagte sie.
„… um einen wunderbaren Urlaub zu haben!“, ergänzte Philipp.
Wind kam auf.
Das Baumhaus fing an, sich zu drehen.
Es drehte sich schneller und immer schneller.
Dann war alles wieder still.
Totenstill.
Cozumel