DAS MONSTER VON POINT PLEASANT - John J. Rust - E-Book

DAS MONSTER VON POINT PLEASANT E-Book

John J. Rust

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Beschreibung

Vom Terroristen- zum Monsterjäger! Jack Rastun war ein verdienter U.S.-Army-Ranger, bis ihn ein unglücklicher Zwischenfall dazu zwang, den Dienst zu quittieren. Kurz darauf wird er von der Foundation for Undocumented Biological Investigation (FUBI) angeheuert und mit der Mission betraut, nach Kryptiden zu suchen – Kreaturen, deren Existenz von der Wissenschaft bislang noch nicht bewiesen werden konnte. Zusammen mit der ebenso wagemutigen wie schönen Naturfotografin Karen Thatcher muss er ein Seemonster aufhalten, das eine mörderische Spur entlang des Jersey Shore hinterlässt. Aber das ist nicht die einzige Gefahr, der sich Rastun ausgesetzt sieht. Eine Gruppe mörderischer Tierhändler ist ebenfalls hinter der Kreatur her. Und wenn Rastun vermeiden will, dass seine erste Mission für das FUBI gleichzeitig seine letzte ist, muss er alle Fähigkeiten einsetzen, die er in seinen Jahren im Kampf erlernt hat …

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Das Monster von Point Pleasant

John J. Rust

This Translation is published by arrangement with SEVERED PRESS, www.severedpress.com Title: SEA RAPTOR. All rights reserved. First Published by Severed Press, 2020. Severed Press Logo are trademarks or registered trademarks of Severed Press. All rights reserved.

 

Diese Geschichte ist frei erfunden. Sämtliche Namen, Charaktere, Firmen, Einrichtungen, Orte, Ereignisse und Begebenheiten sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder wurden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Ereignissen oder Schauplätzen ist rein zufällig.

 

Impressum

Deutsche Erstausgabe Originaltitel: SEA RAPTOR Copyright Gesamtausgabe © 2024 LUZIFER Verlag Cyprus Ltd. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Cover: Michael Schubert Übersetzung: Burkhardt Röder

Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2024) lektoriert.

ISBN E-Book: 978-3-95835-883-6

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Inhaltsverzeichnis

Das Monster von Point Pleasant
Impressum
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Über den Autor

Kapitel 1

Glenn Flynn wollte sie haben, und zwar jetzt, verdammt noch mal!

Bleib cool, Mann. Warte auf deine Gelegenheit.

Er fragte sich, ob er noch länger warten konnte, als sich die im Bikini gekleidete Rothaarige über die Kühlbox beugte. Glenns Blick wanderte an ihren glatten Beinen hinauf und blieb bei ihrem schönen, festen Hintern stehen.

Mein Gott, war die heiß! »Yo, Glenn. Fang.«

Sara Monaghan warf ihm ein Bier zu. Trotz des sanften Schaukelns des Schnellbootes fing er es auf.

»Wuhu! Du hast gute Hände«, jubelte Sara.

»Du weißt gar nicht, wie gut diese Hände sind.« Er wackelte mit den Augenbrauen.

»Glenn.« Sara kicherte und wurde rot. Sie nahm einen Schluck Bier und schaltete den MP3-Player ein. Ein tiefer, hämmernder Beat dröhnte aus den Lautsprechern. Sara hob die Arme und schwang die Hüften.

Glenn glaubte nicht, dass er noch härter werden könnte.

»Steh nicht einfach so herum«, sagte sie. »Wir sind hier, um zu feiern. Komm schon.«

Glenn erkannte den Blick in Saras Augen. Er hatte ihn schon bei vielen seiner anderen Eroberungen gesehen. Dieser einladende Blick.

Seine Gelegenheit.

Sara kicherte, als sie sich aneinander rieben. Glenn fuhr mit einer Hand an ihrer Seite auf und ab. Sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln.

Highschool-Mädchen sind so leicht zu haben. Es brauchte nicht viel, um sie zu beeindrucken. Er spielte Football an der Temple University. Er kam aus einer wohlhabenden Familie. Sein Vater hatte ein schönes Boot, das er ihn ausleihen ließ, wann immer er wollte.

Für ein 17-jähriges heißes Mädchen war er wie ein Gott.

Als sie mit dem Tanzen fertig waren, leerte Glenn den Rest seines Bieres. Die kühle Flüssigkeit fühlte sich gut an, als sie seine Kehle hinunterlief, und das in der prallen Juli-Sonne, die auf ihn niederbrannte.

»Wie wärs mit noch einer Runde?« Sara schüttelte ihre leere Dose vor ihm.

»Klar.« Glenn hätte lieber sie als ein weiteres Bier gehabt, aber das nächste wäre Saras viertes. Seiner Erfahrung nach war es umso schwieriger für sie, nein zu sagen, je mehr Alkohol eine Tussi intus hatte.

Noch eins und ich lande einen Treffer wie Flynn. Er lächelte über den Spruch, den die Temple-Radiosprecher jedes Mal sagten, wenn er einen Touchdown erzielte.

Sara warf ihre leere Dose über Bord. Das tat auch Glenn. Er starrte auf Saras schönen Hintern, als sie sich zwei weitere Biere schnappte. Als sie sich aufrichtete, schaute sie auf das Wasser und legte ihren Kopf schief.

»Was ist das?« Sie lehnte sich näher an die Bordwand.

»Was ist was?«

»Das.« Sara deutete auf eine Stelle im Wasser, die einige Meter entfernt war.

Glenn starrte dorthin und zuckte dann mit den Schultern. »Ich kann nichts sehen.«

»Da war so etwas wie ein Schatten. Ein großer.« Sie drehte sich mit einem besorgten Blick zu ihm um. »Glaubst du, es ist ein Hai?«

»Na und wenn schon. Die springen ja nicht in Boote. Außerdem bin ich hier, um dich zu beschützen.« Er legte einen Arm um ihre Taille.

»Glenn.« Sie kicherte und drückte ihren Körper gegen seinen. Ja, es war fast so weit.

Er beugte sich vor, bereit, Sara einen Kuss auf den Hals zu drücken. In diesem Moment befreite sie sich aus seiner Umklammerung.

»Was zum Teufel?«, platzte er heraus.

»Oh, behalte deine Hosen an. Wenigstens noch eine Minute.« Sie schenkte ihm ein breites Lächeln.

Glenn sah auf die Beule in seiner Badehose hinunter. Er bezweifelte, dass er sie noch eine Sekunde, geschweige denn eine ganze Minute, anbehalten konnte.

Sara griff in ihre Handtasche und holte ihr Mobiltelefon heraus. »Ich will das aufnehmen und an meine Freundin Maddy schicken. Sie wird so eifersüchtig sein, dass ich mich mit einem Hengst wie dir eingelassen habe.«

Sie lehnte sich an ihn, einen Arm um seine Taille, der andere hielt ihr Handy in der Hand. Glenn fragte sich, ob er sie überreden könnte, das Ganze aufzunehmen. Einige der anderen Mädchen, die er genagelt hatte, waren dazu bereit gewesen, und seine Sexvideos waren auf Partys immer ein Hit bei seinen Freunden.

»Hey, Maddy. Ich wollte nur, dass du den wirklich, wirklich heißen Typen siehst, mit dem ich an The Shore bin. Denk an mich und denk an ihn, während du auf deinem langweiligen Familienausflug nach New Hampshire bist, denn wir werden …«

Hinter ihnen spritzte Wasser hoch. Glenn drehte sich um.

Etwas Schweres knallte auf das Boot. Der Bug hob sich aus dem Wasser. Sara schrie, als sie und Glenn hinfielen. Er schlug hart auf dem Deck auf. Sein Kopf pochte. Er schloss kurz die Augen und verzog das Gesicht.

Sara schrie noch lauter.

Glenns aufgerissene Augen weiteten sich. Ein Schlund mit rasiermesserscharfen Zähnen schwebte über ihm.

Er versuchte, sich zu bewegen, um davonzukommen, doch die Angst lähmte seine Muskeln.

Die Zähne pressten sich auf seinen Kopf. Glenn Flynn spürte einen Moment lang einen intensiven, stechenden Schmerz.

Dann nichts.

Kapitel 2

»Um Himmels willen, Jack, entspann dich. Ich bin dein Vater, kein General.«

Jack Rastun stöhnte leise auf, als er seine Muskeln lockerte. Dass er seit fast einem Jahr nicht mehr in der Armee war, hatte nichts an der militärischen Haltung geändert, die ihm seit seiner ROTC-Zeit eingetrichtert worden war. Vor einem vorgesetzten Offizier strammzustehen, war für ihn ein Instinkt. Als Direktor des Zoos von Philadelphia war sein Vater in jeder Hinsicht sein vorgesetzter Offizier.

Dad lehnte sich mit seiner korpulenten Gestalt in seinem Sitz zurück, und das Licht über ihm schien auf seinen kahlen Kopf. Sein Blick wanderte von Rastun zu einem gepolsterten Stuhl vor seinem Schreibtisch, dann wieder zu Rastun.

»Wartest du auf eine Einladung?«

»Tut mir leid, Sir.« Er setzte sich.

»Jack, wie oft muss ich es dir noch sagen? Wir sind hier nicht bei der Armee. Du kannst mich Dad nennen, wenn wir hier drin sind.«

»Verstehe.« Rastun wusste nicht genau, wie oft Dad ihm sagte: »Wir sind hier nicht in der Armee.« Er wusste nur, dass es ihn jedes Mal verärgerte, wenn er es hörte.

Dad schlug die Hände zusammen. »Also, kommen wir zur Sache. Deine Sechs-Monate-Bewertung.«

»Mm-hmm.«

Dad starrte ihn an, als erwarte er, dass er mehr sagte. Als Rastun nichts sagte, tippte er auf die Tastatur seines Laptops.

Rastun vertrieb sich die Zeit, indem er die Fotos von verschiedenen Tieren an den Wänden betrachtete. Sein Blick wanderte zum Schreibtisch, der mit Papierkram vollgestopft und von gerahmten Fotos flankiert war. Eines davon stach ihm besonders ins Auge. Er in seiner Uniform der Klasse A mit seinem hellbraunen Ranger-Barett.

Er blickte auf seine blaue Hose und sein weißes Hemd mit einem SICHERHEIT-Aufnäher über der linken Brust.

Hoch gelobt und tief gefallen.

»Ich muss schon sagen«, sagte Dad. »Die meisten Kommentare, die Dick über dich gemacht hat, waren positiv.«

»Die meisten?« Rastun fragte sich, was Dick Camilli, dem Sicherheitschef des Zoos, an der Art und Weise, wie er seinen Job machte, nicht gefiel.

»Nun, er sagt, du bist pünktlich und befolgst die Anweisungen. Du wurdest nicht wegen disziplinarischer Probleme ermahnt und hast keine Beschwerden von Zoobesuchern erhalten.«

»Ich spüre ein aber kommen.«

Dads Mundwinkel verzogen sich. »Dick hat Bedenken geäußert, dass du manchmal deine Grenzen überschreitest.«

»Wie das?«

»Bei unserer letzten Notfallübung wurdest du und zwei andere Wachen mit der Kontrolle des Independence Schoolhouse beauftragt. Du hast angefangen, sie anzuschreien, als sie nicht mithalten konnten.«

»Es ist ein großes Gebäude«, sagte Rastun. »Wir brauchen mehr als eine Wache, um es gründlich zu durchsuchen. Bei einem Notfall zählt jede Sekunde. Ich kann es mir nicht leisten, auf sie zu warten, und das kann auch niemand, der Hilfe braucht.«

»Die beiden Wächter sind in den Fünfzigern«, erklärte Dad.

»Dann sollten sie vielleicht etwas anderes machen, wenn sie nicht mithalten können. Wer weiß, was uns in diesem Gebäude bevorsteht? Ich muss wissen, dass die mir zugewiesenen Leute mir zur Seite stehen, wenn ich das Gebäude betrete. Ehrlich gesagt sollte das ein Job für vier Leute sein, damit wir zu zweit hineingehen und sicherstellen können, dass eine Wache immer der anderen den Rücken freihält.«

»Ja, das hast du Dick erklärt, zusammen mit deinen Vorschlägen zur Verbesserung der Sicherheit im Zoo.«

»Nicht, dass er auf irgendeinen von ihnen gehört hätte.« Das Ergebnis all seiner Treffen mit dem Sicherheitsdirektor des Zoos gefiel ihm nicht. Er kannte Dick Camilli seit seinem letzten Jahr an der Highschool. Er war immer gut mit dem pensionierten Polizisten ausgekommen und dachte, dass er für seine Ideen offen sein würde.

Stattdessen sagte Camilli, er sei mehr als nur ein wenig paranoid.

»Er hat sich deine Ideen angehört, Jack. Es ist nur so, dass einige deiner Vorschläge, viele sogar, nicht in das Bild passen, das wir in der Öffentlichkeit abgeben wollen.«

»Was ist mit unserer Verantwortung für die Sicherheit unserer Gäste?«, entgegnete Rastun.

»Für die sorgen wir. Wir haben ausreichend Personal, Sicherheitskameras, Erste-Hilfe-Stationen, akustische Alarme und deutlich gekennzeichnete Ausgänge.«

»Es gibt noch viel mehr, was wir tun können und tun sollten.«

»Wenn wir es auf deine Art machen, sieht es hier aus wie in einem Gefängnis. Metalldetektoren, Stacheldraht an den Zäunen, Bewegungsmelder. Ich bin überrascht, dass du nicht um Wachtürme mit Maschinengewehren gebeten hast.«

»Das wäre tatsächlich übertrieben«, sagte Rastun. »Die anderen Empfehlungen sind für einen Ort wie diesen jedoch praktikabel.«

»Aha.« Dad beugte sich vor. »Was ist mit deiner Empfehlung bewaffneter Wachen?«

»Nicht mit Pistolen. Ich spreche von weniger tödlichen Waffen wie Tasern und Pfefferspray.«

»Hast du eine Vorstellung davon, wie sehr unsere Haftpflichtversicherung steigen wird, wenn wir unseren Wachen diese Dinge geben? Es braucht nur eine Person, die sich über übermäßige Gewalt beschwert, und schon haben wir einen Rechtsstreit in Millionenhöhe am Hals.«

»Was ist, wenn hier etwas Großes passiert? Ich meine nicht ein Feuer oder ein entlaufenes Tier. Ich spreche von einem Worst-Case-Szenario.«

»Ich nehme an, du meinst einen terroristischen Anschlag.«

»Die bevorzugen weiche Ziele, und dieser Ort ist so weich wie die Zuckerwatte in unserem Gastronomiebereich.«

Dads Schultern sackten nach unten. »Jack, ich kann mir nur vorstellen, was für eine Hölle du drüben im Irak und in Afghanistan durchgemacht hast. Aber dies ist ein Zoo und nicht Bagdad.«

»Das macht uns aber nicht immun gegen so etwas wie einen einsamen Verrückten mit einer Waffe.«

»Wir haben Verfahrensweisen für den Fall, dass so etwas passiert.«

»Ja, ich wurde in diesen Verfahren geschult«, spottete Rastun. »Wenn wir unsere Gäste nicht aus dem Zoo holen können, verkriechen wir uns irgendwo und warten auf die Polizei. Was ist, wenn ein Feind die Leute, die wir evakuieren wollen, in einen Hinterhalt lockt? Was ist, wenn er in einen vermeintlich sicheren Bereich einbricht? Die Wachen müssen mehr als nur Schlüssel bei sich tragen, damit sie eine Chance haben. Ein Wächter ohne Waffe ist kein Wächter. Er ist ein Opfer, das darauf wartet, dass etwas passiert.«

»Jack, ich weiß, dass das, was du in der Armee erlebt hast, deine Sicht auf die Welt beeinflusst hat.«

»Um Himmels willen.«

»Jack, bitte. Ich versuche dir nur zu sagen, dass du dich nicht mehr in einem Kriegsgebiet befindest. Wenn du Wachen schickst, die nicht dafür ausgebildet sind, mit solchen Situationen umzugehen, werden wahrscheinlich noch mehr Menschen verletzt oder getötet.«

»Oder sie retten am Ende mehr Leben. Man stoppt eine Bedrohung nicht, indem man herumsitzt und auf Hilfe wartet. Man stoppt sie durch direktes Handeln.«

»Das hast du vielleicht in der Armee gemacht, aber was in der Armee am besten funktioniert, ist nicht unbedingt das, was in einem Zoo am besten funktioniert.«

Dad stieß einen schweren Seufzer aus. »Hör zu, ich habe dir diesen Job gegeben, damit du etwas Produktives tun kannst, während du dir überlegst, was du mit deinem Leben anfangen willst. Nun, du bist seit einem Jahr nicht mehr in der Armee. Ich bezweifle, dass du für den Rest deines Lebens ein Wachmann im Zoo sein willst.«

Da hast du recht. Rastun hätte es fast laut gesagt, aber er dachte sich, dass es nicht klug wäre, dies während einer Beurteilung zu sagen, vor allem, wenn sein Vater derjenige war, der die Beurteilung vornahm.

»Es ist an der Zeit, wieder aufs College zu gehen. Du hast Anspruch auf das GI-Gesetz. Du kannst einen Abschluss in Wirtschaft, Zoologie oder Biologie machen. Du weißt bereits mehr über Tiere und den Betrieb eines Zoos als viele der Mitarbeiter hier. Mit deiner Erfahrung in der Armee wärest du der perfekte Zooverwalter.«

»Ich werde darüber nachdenken.«

»Das sagst du jedes Mal, wenn ich das Thema anspreche. Ich denke, es ist an der Zeit, es zu tun, anstatt darüber nachzudenken.«

»Ich sagte, ich würde darüber nachdenken. Ist das alles?«

Papa lehnte sich in seinem Stuhl zurück, seine Enttäuschung war deutlich zu spüren. »Ja. Du hast deine Beurteilung bestanden. Du kannst mit deinem nächsten Gehaltsscheck eine Gehaltserhöhung erwarten.«

»Danke.« Rastun stand auf und ging zur Tür.

»Jack. Eine Sache noch, bevor du gehst.«

Er blieb stehen, die Hand nur Zentimeter vom Türknauf entfernt. »Ja?«

»Lächel mehr, wenn du da draußen bist. Wir versuchen, eine einladende Atmosphäre für unsere Gäste zu schaffen.«

»Es ist schwer, einen Wachmann ernst zu nehmen, wenn er wie ein Idiot grinst.«

Er verließ das Büro, bevor Robert Rastun, Direktor des Zoos von Philadelphia, antworten konnte.

Der Rest des Nachmittags verlief ereignislos, bis auf die Hilfe für eine ältere Frau, die dehydriert war. Das passierte im Sommer mindestens ein paar Mal pro Woche. Es war ihm ein Rätsel, wie manche Leute so etwas Einfaches wie eine Flasche Wasser vergessen konnten.

Im Irak tranken er und seine Rangerkollegen ständig.

Nach dem Ende seiner Schicht ging Rastun zum Parkplatz und stieg in sein Auto ein. Er schloss sich dem Berufsverkehr auf der City Avenue und der West Chester Pike an, bevor er in die Vororte von Havertown einfuhr. Er hielt am Bordstein vor einem zweistöckigen weißen Haus mit blauem Dach und blauer Fassade. Es war das Haus seiner Eltern.

Er war neunundzwanzig Jahre alt, ein ehemaliger Army Ranger, ein Kriegsveteran, und er lebte bei seinen Eltern.

Wie erbärmlich bin ich?

Rastun sah die Autos seiner Eltern nicht. Sie würden wahrscheinlich in ein paar Minuten zu Hause sein. Er ging in sein Schlafzimmer und zog die Uniform des Sicherheitsdienstes zugunsten von Shorts und einem T-Shirt der Marshall University, seiner Alma Mater, aus. Dann leierte er 100 Liegestütze herunter. Nicht wenige Freunde hatten sich nach ihrem Ausscheiden aus der Armee gehen lassen. Rastun war entschlossen, das nicht zuzulassen.

Als er fertig war, sprang er auf und betrachtete sich in dem an der Tür angebrachten Spiegel. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinem runden, jugendlichen Gesicht ab. Sein Körperbau war mit 1,78m und 77 Kilo immer noch so schlank und solide wie zu seiner Ranger-Zeit. Er trug sein braunes Haar gemäß den Armeevorschriften sehr kurz geschnitten.

Jede Faser Rastuns ähnelte der eines Soldaten, auch wenn er keiner mehr war.

Er ging die Treppe hinunter und blieb vor einem kleinen Tisch mit einem Haufen gerahmter Fotos stehen. Sein Blick fiel sofort auf ein Schwarzweißfoto, das einen Mann in Armeeuniform zeigte, der eine Thompson-Maschinenpistole umklammerte. Roger Rastun, sein Onkel. Seine Inspiration, den Rangers beizutreten.

Erinnerungen kamen in ihm wieder auf. Onkel Roger erzählte ihm Geschichten von der Besteigung der Klippen bei Point Du Hoc während des D-Days und dem Sturm auf den Hügel 400 in Bergstein. Er nahm ihn mit zur örtlichen VFW, um andere Veteranen zu treffen.

Er weinte, als Mom ihm sagte, dass Onkel Roger gestorben war.

Rastun sah sich andere Fotos von sich an. Eines zeigte den Tag, an dem er seinen schwarzen Gürtel in Tae-Kwon-Do erhielt. Ein anderes zeigte ihn in der rot-goldenen Uniform seines Highschool-Cross-Country-Teams. Schließlich fiel sein Blick auf das Bild, auf dem er nach dem Abschluss der Ranger-Schule sein Ranger-Abzeichen erhielt. Zwei Monate Laufen, Kampfübungen, Überlebenskurse und Wanderungen durch Sümpfe und Berge. Die sadistischen Bastarde, die die Schule leiteten, hatten ihn bis zur Erschöpfung getrieben. Er überwand jedoch alle Herausforderungen und wurde Mitglied einer der besten Kampftruppen der Welt.

Und genau da lag das Problem.

Rastun hatte an Cross-Country-Läufen teilgenommen, um seine Ausdauer zu verbessern. Er besuchte Onkel Rogers Freunde bei der VFW, um herauszufinden, wie das Militärleben wirklich war. Er nahm an Tae-Kwon-Do teil, um Selbstverteidigung und Disziplin zu lernen. Alles, was er seit seinem 15. Lebensjahr getan hatte, war darauf ausgerichtet gewesen, ein Ranger zu werden. Er hatte nicht an einen Alternativplan gedacht, falls er es nicht schaffen würde. Das war nie eine Option gewesen.

Jetzt musste er darüber nachdenken.

Das Problem war, dass er keinen einzigen Job finden konnte, der auch nur annähernd so anspruchsvoll war wie der eines Rangers. Nach sechs Monaten ohne Perspektive beschloss er, auf das Angebot seines Vaters einzugehen, als Wachmann im Zoo zu arbeiten, damit er etwas zu tun hatte.

Mit einer Sache hatte Dad recht gehabt. Er hatte nicht vor, für immer ein Wachmann im Zoo zu sein. Aber was gab es sonst noch? Er hatte über Dads Vorschlag nachgedacht, wieder aufs College zu gehen. Aber der Gedanke, hinter einem Schreibtisch zu arbeiten, gefiel ihm nicht.

Es hatte ihm gefallen, Teil der Ranger zu sein, aber ein Moment der Wut hatte das alles zunichtegemacht.

Die Haustür ging auf. Er drehte sich um und sah Mom hereinkommen. »Hallo, Jack.«

»Mom.«

Sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. »Und, wie ist deine Beurteilung ausgefallen?«

»Ich habe immer noch einen Job, also ist es wohl gut gelaufen.«

Mom runzelte die Stirn, wahrscheinlich hätte sie sich eine enthusiastischere Antwort gewünscht. Wahrscheinlich wünschte sie, er würde wissen, was er mit seinem Leben anfangen sollte.

»Gut.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde mich umziehen und mit dem Abendessen beginnen.«

Rastun nickte nur, als Mom an ihm vorbeiging und die Treppe hinaufging. Eine Minute später ging auch er nach oben und kehrte in sein Schlafzimmer zurück. Er öffnete den Schrank, in dem er seine DVD-Halterungen aufbewahrte. Vielleicht brauchte er einen guten Film, um seine Probleme zu vergessen, zumindest für ein paar Stunden.

Die Brigade des Teufels. Zurück nach Bataan. Tränen der Sonne. Patton. Band of Brothers. Er überging sie alle. Im Moment würden sie ihn nur an all das erinnern, was er verloren hatte. Er wäre besser dran mit einem Sportfilm oder einer Komödie oder beidem.

Rastun suchte nach seiner Ausgabe von Slapshot, als sein Handy klingelte. Er schaute auf den Bildschirm.

S. LIPELI.

Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, als er antwortete. »Oberst?«

»Hauptmann Rastun«, antwortete Oberstleutnant Salvatore Lipeli, sein ehemaliger Kommandeur beim First-Ranger-Bataillon. »Es ist eine Weile her. Wie geht es Ihnen?«

»Gut, Sir. Und Ihnen?«

»Es geht mir gut. Ich bin in diesem Moment auf dem Weg nach Philadelphia.«

»Sie sind in Philadelphia? Weshalb?«

»Um Sie zu sehen, natürlich.«

»Das ist eine verdammt lange Reise, nur um herzukommen und 'Hallo' zu sagen.« Lipeli war in Savannah, Georgia, geblieben, wo das 1. Bataillon stationiert war, nachdem er letztes Jahr aus der Armee ausgeschieden war.

»Ich komme nicht nur für ein Wiedersehen hierher. Ich habe etwas, worüber ich mit Ihnen reden möchte. Etwas, das Sie vielleicht interessiert.«

»Was ist es?«

Lipeli hielt inne. »Ich würde lieber persönlich mit Ihnen darüber sprechen. Glauben Sie mir, es wird sich für Sie lohnen. Gibt es in Ihrer Nähe einen Ort, an dem wir uns treffen können?«

»Loaded Bases. Das ist ein Sportsbar and Grill, etwa drei Meilen von meinem Haus entfernt.«

Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen. »Okay. Ich habe den Namen in das GPS programmiert. Ich sollte in etwa einer halben Stunde dort sein.«

Nachdem Rastun sich verabschiedet hatte, starrte er neugierig auf das Mobiltelefon. »Etwas, das sich für ihn lohnt.« Meinte Oberst Lipeli einen Job? Etwas, das ihm einen neuen Sinn gab?

Man kann nur hoffen.

Er zog sich eine Hose und ein lässiges Poloshirt an, bevor er nach unten ging. Er entschuldigte sich bei Mom und Dad, die vor ein paar Minuten nach Hause gekommen waren, dass er das Abendessen verpassen würde. Keiner von beiden schien etwas dagegen zu haben, als er ihnen von dem Anruf von Oberst Lipeli erzählte. Beide sahen sogar sehr glücklich aus und wünschten ihm Glück.

Als Rastun bei Loaded Bases ankam, wartete er in der Nähe der Eingangstür auf Oberst Lipeli. Irgendwann gingen zwei Frauen in seinem Alter auf den Eingang zu. Er hielt ihnen die Tür auf.

»Danke«, sagten sie beide, wobei die Rothaarige ihn viel breiter anlächelte als ihre dunkelhaarige Freundin.

Rastun lächelte zurück und bewunderte die schlanke Figur und das hübsche Gesicht der Frau.

Sie trug ihr Haar glatt und schulterlang.

Genau wie seine Ex-Verlobte Marie.

Er spürte ein Stechen in der Brust, als er die Tür schließen ließ. Marie. Die Rangers verlassen zu müssen, war schon schlimm genug, aber dass sie ihm das antat, was sie ihm angetan hatte …

Rastun grunzte und schüttelte den Kopf. Seit Marie war er nicht mehr mit einer anderen Frau zusammen gewesen.

Zwanzig Minuten später kam ein stämmiger, braunhäutiger Mann mit dunklem Haar auf ihn zu, der einen Mini-Laptop bei sich trug.

»Hauptmann.« Oberst Lipeli streckte seine freie Hand aus. »Schön, Sie wiederzusehen.«

Rastun widerstand dem Drang zu salutieren. »The Lip« war jetzt genau wie er. Ein Zivilist.

»Gleichfalls, Sir.« Er schüttelte Lipelis Hand. »Es ist schon eine Weile her.«

»Das ist es tatsächlich.«

Die beiden gingen hinein, wo eine Gastgeberin in kurzen Hosen, Turnschuhen und einem weiß-roten Baseballtrikot sie zu einem Stand führte. Die meisten Tische waren besetzt, an denen Dutzende von Gesprächen geführt wurden. Überall, wohin er sich drehte, sah er Fernseher, auf denen das eine oder andere Baseballspiel lief.

Nachdem sie ihre Bestellungen an die Kellnerin weitergegeben hatten, schaute Lipeli über den Tisch hinweg zu Rastun. »Und, wie ist das Leben im Zoo?«

»Ich würde sagen, dass es in Ordnung ist, aber dann wüssten Sie, dass ich lüge.«

Lipeli nickte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu jemandem wie Ihnen passt, ein Mietpolizist zu sein.«

»Nein, tut es nicht.« Rastun wandte sich für eine Sekunde ab und atmete langsam aus. »Der Übergang zum zivilen Leben war nicht einfach. Ich bin seit einem Jahr draußen und weiß immer noch nicht, was ich machen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, Anzug und Krawatte zu tragen, am Schreibtisch zu sitzen und Tag für Tag das Gleiche zu tun.«

»Viele Ex-Militärs gehen in die Strafverfolgung. Haben Sie jemals darüber nachgedacht?«

»Das habe ich. Aber wissen Sie noch, wie wir uns immer darüber beschwert haben, dass die Anzugträger in Washington uns im Irak und in Afghanistan immer wieder Steine in den Weg gelegt haben? Es ist wahrscheinlich hundertmal schlimmer, wenn man ein Polizist ist.«

Die Kellnerin kam mit ihren Getränken zurück, eine Cola Light für Lipeli und Wasser für Rastun. Als sie gegangen war, fuhr er fort. »Um ehrlich zu sein, Sir, nach allem, was wir getan haben, kann ich in der zivilen Welt nichts finden, was auch nur annähernd so herausfordernd ist wie ein Ranger zu sein.« Er stieß ein hämisches Lachen aus. »Vielleicht hätte ich mir mehr Gedanken über das Leben nach der Armee machen sollen. Auf die Nachsicht.«

Lipeli sagte nichts, sondern starrte ihn nur fest an.

Rastun lehnte sich in seinem Sitz zurück. »Ich schätze, das ist der Moment, in dem Sie mir sagen, dass ich aufhören soll mich selbst zu bemitleiden, meinen Kopf aus dem Arsch zu ziehen und mit meinem Leben weiterzumachen.«

»Hören Sie auf, sich selbst zu bemitleiden und ziehen Sie Ihren Kopf aus Ihrem Arsch.«

»Zur Kenntnis genommen.«

»Gut.« Lipeli öffnete den Mini-Laptop und tippte auf ein paar Tasten. »Und was den Teil angeht, in dem Sie mit Ihrem Leben weitermachen, kann ich Ihnen weiterhelfen.«

Er drehte den Laptop in Richtung Rastun. Auf dem Bildschirm erschien ein Logo mit den Silhouetten eines affenähnlichen Wesens und einer großen Schlange.

»Die Stiftung für undokumentierte biologische Untersuchungen? Sie arbeiten für sie?«

»Ich habe vor zwei Wochen angefangen. Ich hätte allen Bescheid gegeben, aber ich hatte alle Hände voll zu tun, um von Georgia nach Virginia zu ziehen und mich einzuleben.«

Rastun starrte seinen ehemaligen Kollegen beeindruckt an. Die FUBI war vor weniger als einem Jahr nach der Entdeckung eines lebenden Sasquatch im kalifornischen Klamath National Forest gegründet worden. »Und was machen Sie für sie?«

»Ich bin der Direktor für Sicherheitseinsätze vor Ort.«

»Was, Sie bewahren die Feldforscher davor, von Bigfoot und dem Lake Champlain Monster gefressen zu werden?«

Lipeli grinste. »Nein. Meistens waren die Kryptiden kein Problem. Zum Teufel, die Sasquatch sind eigentlich ziemlich scheu. Unsere Forscher kommen meist nicht weiter als dreißig Meter an sie heran, bevor sie sich aus dem Staub machen. Unser Hauptproblem sind die Wilderer.«

Rastun spürte, wie sich Zornesfalten in seinem Gesicht bildeten. Für jemanden, der sein ganzes Leben lang mit seltenen Tieren zu tun gehabt hatte, standen Wilderer ganz oben auf seiner Abschaumliste.

»Seit dieser Jäger über den verletzten Sasquatch gestolpert ist«, sagte Lipeli, »haben unsere Expeditionen fünf Sasquatch-Kolonien in Kalifornien und Oregon gefunden. Wir haben auch Hinweise auf weitere Kolonien in Missouri, Ohio und Florida. Jetzt, da wir mehr über ihren Lebensraum und ihr Verhalten wissen, ist es einfacher, sie zu finden. Aus diesem Grund haben Wilderer einige unserer Teams beschattet. Einige wurden mit vorgehaltener Waffe bedroht. Außerdem wurde eine Frau vergewaltigt und ein anderer Forscher niedergeschossen, Gott sei Dank nicht tödlich. Aber diese Expeditionen sind unbewaffnet und in vielen Fällen ist der nächste Polizist fünfzig bis hundert Meilen entfernt. Ich brauche jemanden, der sie beschützt, jemanden, der Erfahrung mit allen Arten von Terrains und Umgebungen hat. Jemanden, der einen kühlen Kopf bewahrt, wenn alles drunter und drüber geht. Jemand, der eine Bedrohung neutralisieren kann, wenn sie auftaucht.«

»Jemanden wie mich.«

Lipeli nickte. »Captain, Sie waren einer der besten Ranger, die ich in meinem Bataillon hatte. Das und Ihr Wissen über Tiere macht Sie perfekt für diese Aufgabe.«

»Ich nehme an, ich werde etwas Besseres haben, um die Leute zu schützen, als einen Schlüsselbund und eine Pfeife.«

»Standardausrüstung für Sicherheitsspezialisten im Außendienst sind eine Glock-Pistole und ein Steyr AUG-Gewehr.«

Die Wahl des Gewehrs überraschte Rastun. Das in Österreich hergestellte Steyr AUG war weit über 30 Jahre alt. Dennoch war es kompakt, leicht und präzise. Ein rundum gutes Gewehr, trotz seines Alters.

»Haben sie dir im Zoo wirklich nur Schlüssel und eine Pfeife gegeben?«, fragte Lipeli.

Rastun schnaubte angewidert. »Ja, wir waren wirklich gut ausgerüstet, falls mal was Schlimmes passieren sollte. Aber ich habe es wettgemacht.«

»Wie?«

»Sie kennen doch das taktische Black-Ops-Messer, das ich hatte. Das, das mir mein ehemaliger Platoon Sergeant in der Eighty-Second gegeben hat, bevor ich zur Ranger School ging?«

»Ja.«

»Ich habe es in einem Knöchelhalter versteckt. Ich wollte etwas haben, das ich benutzen kann, wenn etwas Ernstes passiert.«

Lipeli lächelte breit. »Sie waren immer auf alles vorbereitet. Deshalb werden Sie ein perfekter Sicherheitsspezialist sein. Also, haben Sie Interesse?«

»Was ist mit Western Sahara? Wird das irgendwelche Probleme verursachen?«

»Soweit es irgendjemanden betrifft, wurden Sie ehrenhaft aus der Armee entlassen. Ich glaube nicht, dass wir einige der unangenehmen Details, die damit zusammenhängen, zur Sprache bringen müssen.«

Rastun dachte darüber nach. Er hatte die Chance, weit über die vier Wände eines Büros hinaus zu arbeiten, bei der Entdeckung von Kreaturen zu helfen, die bisher als Mythen galten, und Menschen zu schützen. Es war vielleicht kein Job bei den Rangers, aber es war wahrscheinlich das, was dem am nächsten kam.

»Ich bin dabei, Colonel.«

»Großartig.« Die beiden schüttelten sich die Hände. »Und wann können Sie anfangen?«

»Gestern.«

»Ich dachte mir, dass Sie das sagen würden.«

Ihr Essen kam, ein Chicken-Teriyaki-Sandwich für Rastun und ein Cheeseburger für Lipeli.

»Also«, Rastun nahm sein Sandwich in die Hand. »Wo muss ich hin, um ein paar Wildererschädel zu knacken?«

»Dieses Mal ist es der Kryptide, der uns Probleme bereitet, nicht die Wilderer, und Sie müssen nicht weit reisen.«

Lipeli beugte sich vor. »Sie sollten sich mit Sonnencreme eindecken, Captain. Sie fahren an die Jersey Shore.«

Kapitel 3

Nach sechs Monaten Krieg war Piet bereit für einen Tempowechsel.

Er kippte den letzten Schluck seines Jack Daniels hinunter und betrachtete das riesige, dreistöckige Ranchhaus vor ihm. Hunderte von Hektar hügeliger Felder erstreckten sich in alle Richtungen. Hier und da weideten Rinderherden.

Piet sah sich das alles aus dem Komfort einer chauffierten Limousine an, mit einer Minibar auf dem Rücksitz. Eine angenehme Abwechslung zu den Zelten, verbeulten Landrovern und Regierungssoldaten, mit denen er sich in der Zentralafrikanischen Republik herumschlagen musste. Er wusste, dass er bei diesem Kunden wahrscheinlich nicht mit Leuten zu tun haben würde, die auf ihn schießen. Nicht, dass er Angst vor herumfliegenden Kugeln gehabt hätte. Das gehörte zum Geschäft. Aber Piet hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass er nicht mehr von Konflikt zu Konflikt springen konnte. Je mehr Kriege man mitmachte, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel mit seinem Namen ihn treffen würde.

Die Limousine fuhr vor dem Haus vor. Der Chauffeur öffnete die Tür für Piet. Kaum war er ausgestiegen, kamen zwei Männer in dunklen Anzügen und mit Sonnenbrillen auf ihn zu. Beide sahen ungefähr so groß aus wie Piet, 1,80 m groß und 210 Pfund schwer, alles Muskeln. Sie trugen ihre Haare wie er im Bürstenschnitt, nur dass ihre Haare dunkler waren, während seine ergraut waren. Alles an ihnen schrie nach Ex-Militär, wahrscheinlich mit Erfahrung in Spezialeinsätzen. Sein Kunde stellte nur die Besten für sein Sicherheitspersonal ein.

»Arme ausstrecken«, befahl einer von ihnen.

Piet gehorchte. Er hatte diese Routine schon bei früheren Besuchen durchlaufen.

Ein Wachmann untersuchte ihn mit einem Metalldetektor, während der andere ihn abtastete. Sie fanden keine Waffen. Trotz seiner Bemühungen kratzte dieses nervöse Gefühl in seinem Hinterkopf, das er bekam, wenn er keine Waffe bei sich hatte. Er ging nicht gern ohne Waffe nach draußen. Aber viele dieser reichen Kunden trauten niemandem, abgesehen von ihren Leibwächtern, eine Waffe oder ein Messer in ihrer Nähe zu tragen.

»Sie sind sauber«, sagte ein Wächter. »Folgen Sie mir.«

Der Mann führte ihn ins Foyer und wies ihn an, zu warten, bevor er in die glühende Hitze von Texas zurückkehrte. Piet sah sich in dem großen Wohnzimmer um, sein Blick ruhte auf den Tierköpfen, die an der Wand hingen, hauptsächlich Hirsche und Elche. Tiere, die legal gejagt werden durften.

Was sein Kunde wirklich begehrte, waren die Tiere, die man nicht legal jagen konnte. Tiger, Berggorillas, Komodowarane, Nashörner und viele andere. Der Kunde hatte Piet bei zahlreichen Gelegenheiten beauftragt, diese gefährdeten Arten zu beschaffen, manchmal lebendig, manchmal tot, je nach seiner Laune. Eine viel einfachere Aufgabe als das Überfallen von Soldaten, vor allem weil die Tiere nicht zurückschießen konnten. Manchmal stieß er jedoch auf Umweltschützer, die Forschungen an seinem Ziel durchführten. Sie waren in der Regel unbewaffnet und verabscheuten Gewalt.

Ihre edlen Glaubenssätze hatten sie nicht retten können.

Die bewaffneten Sicherheitspatrouillen in den afrikanischen Wildtierreservaten könnten eine Herausforderung darstellen. Aber viele von ihnen verfügten nicht über seinen Ausbildungsstand und seine Erfahrung und schon gar nicht über sein Bankkonto. Eine Bestechung oder eine Kugel genügte in der Regel, um sie auszuschalten.

Geringes Risiko, hohe Belohnung. Das war es, was Piet an diesem Kunden gefiel. »Mister Piet?«

Eine zierliche Blondine in einem kurzen Rock kam auf ihn zu. Sie schien Mitte zwanzig zu sein und trug blutroten Lippenstift und zu viel Make-up auf ihrem herzförmigen Gesicht. Es ließ sie wie eine teure Hure aussehen.

Nicht, dass er das für etwas Schlechtes hielt. »Ich bin Piet.«

Sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln. »Mister Gunderson wird Sie jetzt empfangen. Folgen Sie mir, bitte.«

Die Frau, wahrscheinlich Gundersons persönliche Assistentin, drehte sich um und ging in Richtung eines langen Flurs. Piet folgte ihr und ließ seine Augen über die Hüften und den Hintern der Frau gleiten. Er fragte sich, ob Gunderson sie vögelte. Hatte er bestimmt. Jeder Chef, der ein solches Stück Arsch nicht fickte, musste eine Schwuchtel sein.

»Du bist neu hier«, sagte Piet. »Wie ist dein Name?«

»Allison.«

»Allison. Das ist ein schöner Name.«

»Danke.« Sie schenkte ihm ein Grinsen.

Sie führte ihn in den zweiten Stock und zu einer dicken Holztür, die von zwei Leibwächtern flankiert wurde, die Klone derer sein könnten, die draußen standen.

»Mister Piet für Mister Gunderson«, sagte sie zu einem der Leibwächter.

Der Mann nickte und tippte auf eine Tastatur an der Tür, wobei er darauf achtete, dass er Piet den Rücken zuwandte, damit dieser nicht sehen konnte, welche Zahlen er drückte. Er öffnete die Tür. Allison ging hinein, gefolgt von Piet.

Das Büro war mit braunem Teppichboden ausgelegt, und vor einem großen Mahagonischreibtisch lag ein Eisbärenfell. In der linken Ecke stand ein Aquarium, in dem Piranhas herumschwammen. In den Vitrinen des Raumes waren viele Tiere ausgestellt, darunter ein Weißkopfseeadler, ein bengalischer Tiger und ein Nebelparder, alle ausgestopft und montiert.

Dies war das Büro, in dem Norman Gunderson seine illegalen Geschäfte betrieb.

Der Mann selbst erhob sich hinter dem Schreibtisch. Gunderson war knapp 1,80 m groß, hatte ein kompaktes, nicht lächelndes Gesicht, einen beachtlichen Bauch und schütteres dunkelgraues Haar.

»Mister Gunderson. Mister Piet möchte Sie sprechen.«

»Danke, Allison.«

Piet bemerkte das lüsterne Lächeln auf Gundersons Gesicht und die Art, wie seine Augen auf Allison gerichtet waren, als sie das Büro verließ.

Oh ja. Er fickt sie.

Als sich die Tür schloss, winkte Gunderson ihn zu einem der Ledersessel vor seinem Schreibtisch. »Schön, Sie wiederzusehen, Mister Piet«, sagte er ohne eine Spur dieses Cowboy-Akzents, der Texaner lächerlich klingen ließ.

»Sie auch, Mister Gunderson.«

»Möchten Sie einen Bourbon?« Gunderson ging hinüber zu seiner Bar.

»Gern, danke.«

Gunderson schüttete zwei Finger voll des dunkelorangenen Likörs in zwei Bechergläser. Er reichte einen an Piet und nippte aus dem anderen, während er zu seinem Schreibtisch zurückkehrte.

»Und wie war es in der Zentralafrikanischen Republik?«

Piet nahm einen Schluck aus seinem Becher, bevor er antwortete. »Typisches Dritte-Welt-Loch. Aber man muss dorthin gehen, wo gekämpft wird.«

»Nach meinem letzten Stand wird dort immer noch gekämpft.«

»Ich habe meinen Vertrag erfüllt. Ich habe den Kaffern gezeigt, wie man Soldaten und Polizisten in einen Hinterhalt lockt, VIPs entführt und Verhöre durchführt. Jetzt können sie ihr eigenes Chaos in Ordnung bringen.«

Gunderson nickte. »Ich nehme an, ein Mann kann einen Krieg nicht allein gewinnen. Nun, die Aufgabe, die ich für Sie im Sinn habe, sollte nicht so unangenehm sein wie Ihre letzte. Wahrscheinlich wird sie auch profitabler sein.«

Piet sah sich die gefährdeten Tiere an, die das Büro schmückten. »Lassen Sie mich raten. Sie wollen, dass ich Ihnen einen Bigfoot bringe. Ihr Land scheint von diesem hässlichen Kerl besessen zu sein.«

»Tut mir leid, aber es ist nicht Bigfoot. Eines Tages, ganz bestimmt, aber nicht heute.«

»Also, was ist es diesmal?«

Gunderson nahm sein iPad in die Hand. »Haben Sie schon von Glenn Flynn gehört?«

»Sollte ich das?«

»Er ist ein Wide Receiver für das Footballteam der Temple University in Philadelphia. Das ist unsere Art von Football, nicht Ihre.«

Piet grunzte. Weicheier spielten Football. Echte Männer, wie er, spielten Rugby.

Gunderson fuhr fort. »Er war vor ein paar Tagen mit einem Mädchen an der Küste von Jersey unterwegs. Sie sind beide verschwunden.«

»Ich nehme an, es gibt einen Grund, warum Sie sich so sehr für einen vermissten Sportler und seine Hure interessieren.«

»Es gibt einen sehr guten Grund, warum ich daran interessiert bin.« Gunderson tippte auf sein iPad. »Sehen Sie sich das an.«

Piet zog die Stirn in Falten, als er das Bild eines schlangenförmigen Halses sah, der in einer langen, mit messerscharfen Zähnen besetzten Schnauze endete. »Ist das ein Ausschnitt aus einem Horrorfilm?«

»Dieses Bild stammt vom Handy des Mädchens. Die Küstenwache fand es, als sie das blutüberströmte Boot fand.«

»Dieses Ding hat sie gefressen?«

»Es scheint so.«

Piet sah sich das Bild erneut an. »Also, was ist es?«

»Ihr nächster Auftrag. Ich will diese Kreatur.«

Piet legte das iPad auf sein rechtes Bein und starrte Gunderson an. »Das ist nicht wie die anderen Jagden, auf die Sie mich geschickt haben, wissen Sie? Es ist viel schwieriger, ein Tier im Meer aufzuspüren als an Land. Haben Sie ein U-Boot, das ich benutzen kann?«

Gunderson schenkte ihm ein leichtes Lächeln. »Sie müssen sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie Sie diese Kreatur fangen, Mister Piet.«

»Wie bitte?«

»Die Stiftung für unidentifizierte biologische Untersuchungen stellt eine Expedition zusammen, um es zu finden. Alles, was Sie tun müssen, ist, ihre Aktivitäten zu beschatten. Wenn sie es fangen, kapern Sie ihr Boot und sichern die Kreatur für mich.«

»Was soll ich dann damit machen?«

»Ich habe eine geheime Forschungseinrichtung an der Ostküste. Sie wird dorthin gebracht werden.«

»Das könnte ein Problem sein.« Piet nahm einen weiteren Schluck von seinem Bourbon. »Was, wenn sie ein SOS absetzen? Selbst wenn sie es nicht tun, werden sie sich sicher regelmäßig bei ihrem Hauptquartier melden. Wenn sie nichts von ihnen hören, werden Suchtrupps losgeschickt. Die Chancen stehen gut, dass ich entdeckt werde.«

»Für diesen Fall habe ich bereits vorgesorgt. Ich schicke eines meiner Forschungsschiffe, die Sea Sprite, in das Gebiet, angeblich um festzustellen, ob Methaneinschlüsse unter der Ostküste in eine alternative Energiequelle umgewandelt werden können. Wenn Sie das FUBI-Schiff sichergestellt haben, treffen Sie sich mit der Sea Sprite und übergeben ihnen die Kreatur.«

»Und das FUBI-Schiff?«

»In Luft auflösen lassen. Ich habe keinen Zweifel, dass Sie das arrangieren können. Die Küstenwache wird tagelang suchen und nichts vorweisen können, während die Sea Sprite einfach verschwindet, ohne dass jemand etwas merkt.«

Piet starrte aus dem dicken, kugelsicheren Fenster hinter Gunderson und dachte nach. Der Plan war machbar, aber riskanter als seine bisherigen Jagden. Nur eine Sache würde ihn davon überzeugen, ob es sich lohnte, den Auftrag anzunehmen oder nicht.

»Wie viel?«

»Vier Millionen.«

Piets Augen weiteten sich. Das war das Dreifache des Preises, den Gunderson normalerweise für das Anschaffen exotischer Tiere bot. »Sie müssen das Ding wirklich wollen.«

»Das will ich.«

Piet trank seinen Bourbon aus. »Was ist mit dem FUBI-Schiff? Wie viele sind an Bord?«

»Neun.« Gunderson forderte Piet auf, ihm das iPad zurückzugeben. »Einer meiner Kontakte in der FUBI hat mir die Dateien aller Expeditionsmitglieder zur Verfügung gestellt.«

Es überraschte Piet nicht, dass Gunderson Spione innerhalb der FUBI hatte. Der Mann liebte es, seltene Tiere zu sammeln, und die Stiftung beschäftigte sich mit einigen der seltensten, faszinierendsten Tiere der Welt.

Gunderson gab Piet das iPad zurück. Er sah sich die Dateien an. Die Expedition bestand aus drei Wissenschaftlern, einem technischen Spezialisten, einer dreiköpfigen Schiffsbesatzung, einem Fotografen und einem Sicherheitsspezialisten. Nur drei von ihnen hatten bereits militärische Erfahrung. Zwei von ihnen waren ehemalige Mitglieder der U.S. Navy, der eine Bootsmann, der andere Ingenieur. Keiner von ihnen hatte wahrscheinlich seit der Grundausbildung eine Waffe abgefeuert. Der dritte, Jack Rastun, könnte ein Problem darstellen. Der Mann war ein Ranger der U.S. Army mit Einsätzen im Irak und in Afghanistan gewesen.

Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die beiden Frauen in der Expedition. Die eine schien in ihren Vierzigern zu sein, aber immer noch recht attraktiv. Die andere …

Piet grinste, als er das glatte, runde Gesicht der Frau betrachtete, das von schulterlangem braunem Haar umrahmt wurde. Sehr schön. Er fuhr mit dem Daumen über ihr Bild und stellte sich all die Dinge vor, die er mit ihr machen könnte.

Er atmete tief durch und versuchte, seine Fantasie zu verdrängen und sich auf das Geschäftliche zu konzentrieren.

»Ich brauche mindestens drei weitere Männer.«

»Das ist kein Problem.«

»Wir werden Waffen brauchen, die kompakt und leicht zu verbergen sind. SIG-Sauer-Pistolen und MP5-Maschinenpistolen werden gut geeignet sein. Außerdem brauche ich Schalldämpfer für sie, Schutzwesten, taktische Funkgeräte, Wegwerftelefone, gefälschte Ausweise und Kreditkarten und einhundertfünfzigtausend Dollar in bar für Spesen.«

»Erledigt.«

Piet unterdrückte ein Lächeln. Das war es, was er an der Arbeit für wohlhabende Kunden mochte. Sie alle hatten ein besonderes Hobby oder Interesse und scheuten nicht davor zurück, Unmengen an Geld und Ressourcen einzusetzen, um dieses zu befriedigen.

»Sie sagten, der Preis beträgt vier Millionen. Wie hoch ist unser Bonus bei Lieferung?«

»Das kommt darauf an«, sagte Gunderson. »Sollten Sie die Kreatur lebendig übergeben, erhalten Sie weitere vier Millionen Dollar.«

»Und wenn sie nicht lebendig ist?«, fragte Piet.

»Dann sinkt die Prämie auf fünfhunderttausend. Ein totes Exemplar ist immer noch wertvoll, aber bei weitem nicht so viel wie ein lebendes.«

»Was ist, wenn die FUBI diese Bestie nicht findet?«

»Sie erhalten natürlich keinen Bonus, aber Sie können die ursprünglichen vier Millionen für Ihre Mühen behalten.«

Piet tippte mit einem Finger auf die Seite des iPads und dachte über das Angebot nach. Es vergingen ein paar Sekunden, bevor er die Hand ausstreckte. »Das ist ein gutes Angebot, Mister Gunderson.«

Sie schüttelten sich die Hände und verbrachten die nächste Stunde damit, die Details des Auftrags auszuarbeiten. Piet fühlte sich gut, als er das Büro verließ. Selbst wenn die FUBI dieses Seeungeheuer nicht fangen und er den Bonus verlieren würde, würde er immer noch einen Haufen Geld erhalten. Wie könnte er so einen Job ablehnen?

Piet dachte an die braunhaarige Schönheit auf der Expedition. Egal, ob die FUBI das Monster fangen würde oder nicht, er würde trotzdem seinen Bonus bekommen.

Kapitel 4

Rastun ließ seinen Blick über den Point-Pleasant-Jachthafen schweifen, betrachtete die Reihen von Booten und Jetskis und den blauen Ozean dahinter. Er atmete die kühle salzige Luft ein, und Erinnerungen an Ausflüge mit Familie und Freunden an die Jersey Shore wurden wach. Am Strand entspannen, ins Wasser springen, Wale beobachten, die Strandpromenade genießen.

Du bist geschäftlich hier, nicht zum Vergnügen.

Er verdrängte den Gedanken an warmen Sand und Käsesteakbuden aus seinem Kopf, schloss die Autotür, nahm seinen Seesack und machte sich auf den Weg zum Parkplatz. Die Docks und Geschäfte waren voller, als er erwartet hatte. Zwei Boote verließen ihre Liegeplätze und fuhren aufs Meer hinaus. Weitere bereiteten sich auf das Ablegen vor. Der Tod von Glenn Flynn und Sara Monaghan hatte dem Tourismus nicht geschadet. Vielleicht hat er sogar zu einem Anstieg geführt, weil die Leute hofften, einen Blick auf das Point-Pleasant-Monster zu erhaschen.

Er kam an einem Köder- und Angelgeschäft vorbei und bemerkte ein rosafarbenes Flugblatt mit einer Zeichnung eines wild aussehenden Plesiosauriers. Darauf stand: »500 Dollar in bar und Angelzubehör im Wert von 500 Dollar für jeden, der das Point-Pleasant-Monster fotografiert. Das Bild muss gut erkennbar sein.«

Ja, ermutigen Sie die Leute, sich auf die Suche nach diesem Ding zu machen.

Rastun erinnerte sich an die Fotos, die die Küstenwache von dem Boot des jungen Paares gemacht hatte, nachdem sie es gefunden hatten. Er hoffte, dass keiner dieser Neugierigen dieses Ungetüm zu Gesicht bekam. Es könnte das Letzte sein, was sie je zu sehen bekommen.

Er ging weiter und blickte auf sein Spiegelbild im Fenster. Er war dankbar, dass er nicht mehr die eintönige Polizistenuniform trug, die er im Zoo getragen hatte. Oberst Lipeli hatte nichts von einer Standarduniform für Sicherheitsspezialisten im Einsatz erwähnt, also improvisierte Rastun. Er trug eine Woodland-BDU-Hose, ein marineblaues T-Shirt mit dem FUBI-Logo und Corcoran-Fallschirmjägerstiefel. Abgerundet wurde seine inoffizielle Uniform durch eine BTB-230-Sonnenbrille und eine Baseballkappe mit dem Emblem des 75. Ranger Regiments.

Da fühlte er sich fast wieder wie ein Soldat.

Er ging an einem anderen Geschäft vorbei, als ein korpulenter junger Mann mit lockigem schwarzem Haar aus der Tür trat und sich ihm in den Weg stellte. Rastun kam zum Stillstand, bevor sie zusammenstießen.

»Wow!«, platzte der junge Mann heraus. »Tut mir leid, Kumpel.« Rastun nickte und winkte, er solle weitergehen.

»Danke.« Der junge Mann trug eine Kühltruhe zur Tür hinaus, unterstützt von einem dünnen Mann mit einem struppigen Bart. Er nickte Rastun zu, dann konzentrierte er sich auf sein T-Shirt.

»Hey, sind Sie bei der FUBI?«

»Ja.«

»Cool, Alter. Yo, Darrell, warte mal. Der Typ ist von der FUBI.«

»Ach was.« Darrell stellte die Kühlbox ab und reichte ihm die Hand. »Schön, Sie kennenzulernen, Mann. Ich bin Darrell Water und das ist mein Kumpel, Jerry Edler.«

»Jack Rastun.« Er schüttelte erst die Hand von Water, dann die von Edler. Er schätzte sie auf Anfang bis Mitte zwanzig.

»Und was machen Sie?«, fragte Water. »Ich bin Sicherheitsspezialist im Außendienst.«

»Aha.« Water sah auf Rastuns Baseballkappe. »Also, waren Sie sowas wie ein Soldat?«

»Army Ranger.«

»Haben Sie im Irak und in Afghanistan gekämpft?«

»Ja.«

Waters Gesicht erhellte sich. »Cool.«

»Nein, es war nicht cool. Glaub mir.«

»Oh. Äh …« Water sah weg und rieb sich den Nacken.

»Ähm, ich und Darrell wollen für die FUBI arbeiten«, mischte sich Edler ein. »Wir werden ein Video von dem Point-Pleasant-Monster aufnehmen und es auf YouTube stellen. Meinen Sie, die FUBI stellt uns ein, wenn wir das machen?«

»Das ist keine gute Idee, Leute. Das Ding ist gefährlich. Es hat schon zwei Menschen getötet. Überlasst das lieber den Profis.«

»Ach, wir werden vorsichtig sein«, sagte Edler. »Er kann auf keinen Fall schneller sein als unser Boot.«

Rastun starrte den jüngeren Mann irritiert an. Er konnte nichts tun, um sie davon abzuhalten, dort hinauszugehen. Das Einzige, was er tun konnte, war, ihnen gute Ratschläge zu geben, die sie aber anscheinend lieber ignorierten.

»Es war cool, Sie kennenzulernen, Mister Rastun.« Water gab ihm einen kleinen Wink. »Vielleicht arbeiten wir ja eines Tages mit Ihnen zusammen.«

Das bezweifle ich ernsthaft.

Die beiden Amateur-Monsterjäger schnappten sich die Kühlbox und gingen davon. »Seid vorsichtig, Jungs«, sagte Rastun zu ihnen.

»Ja, das werden wir«, antwortete Edler in einem Tonfall, der erkennen ließ, dass die Warnung zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus ging.

Rastun ging weiter an den Docks entlang und entdeckte eine 80-Fuß-Hatteras-Jacht mit einer gebogenen Brücke. Der im Wind flatternde Wimpel trug das Logo der FUBI. Der Name auf dem Rumpf lautete Bold Fortune.

Er schritt den Steg hinauf und bemerkte drei Personen, die in der Nähe des Bugs standen. Einer war ein bärtiger Mann mittleren Alters mit Sandalen und einem grellbunten Hawaiihemd. Ein übergewichtiger Mann mit ungekämmten grauen Haaren und eine hagere, mürrische Frau mit kurzen kastanienbraunen Haaren standen zu beiden Seiten von ihm.

»Entschuldigen Sie mich.« Rastun ging zu ihnen hinüber.

»Nun.« Der bärtige Mann trat vor. »Tarnhose, steife Körperhaltung, keine Miene verzogen. Sie müssen unser Fotograf sein.«

Rastun konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Nein. Ich trage eine Waffe, keine Kamera.« Er setzte seinen Seesack ab und streckte seine Hand aus. »Jack Rastun, Sicherheitsspezialist.«

»Randy Ehrenberg.« Er gab Rastun einen kräftigen Händedruck. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«

»Die Freude ist ganz meinerseits, Sir. Ich habe Sie in einigen Bigfoot-Dokumentarfilmen gesehen.«

»War das bevor oder nachdem Bigfoot entdeckt wurde?«

»Beides.«

Ehrenberg strahlte. »Ah! Sie waren also einer der wenigen, die mich ernst genommen haben, bevor ihn endlich jemand entdeckt hat.«

Rastun schmunzelte. Ehrenberg schien der Typ zu sein, der sich selbst nicht allzu ernst nahm.

Er hoffte, dass dieser Charakterzug seine Fähigkeit, diese Expedition zu leiten, nicht beeinträchtigte.

»Darf ich Ihnen den Rest unserer unerschrockenen Truppe vorstellen?« Ehrenberg klopft ihm auf die Schulter. Rastun kannte bereits alle Teilnehmer der Expedition aus den Akten, die ihm Oberst Lipeli zur Verfügung gestellt hatte. Dennoch überließ er Ehrenberg das Vorstellen.

»Das ist Dr. Raleigh Pilka, unser Meeresbiologe.«

»Mister Rastun.« Pilka schüttelte ihm flüchtig die Hand. »Doktor.« Rastun bemerkte Pilkas rötlichen Teint und die Adern auf seiner Nase, Anzeichen für jahrelangen Alkoholkonsum.

Macht er das immer noch oder ist er trocken?

Aus der Akte, die Oberst Lipeli ihm zur Verfügung gestellt hatte, ging hervor, dass Pilka bis vor zehn Jahren eine große Nummer an einem Marineinstitut in Palm Beach gewesen war. Danach unterrichtete er an ein paar Volkshochschulen in Virginia, bevor er zur FUBI kam. Für Rastun hörte es sich so an, als hätte Pilka seinen Traumjob verloren und sein Leben wäre einfach zusammengebrochen.

Vielleicht war diese Expedition Pilkas zweite Chance, seine Karriere wieder in Gang zu bringen.

Als es so aussah, als würde Pilka kein weiteres Wort sagen, lenkte Ehrenberg ihn in Richtung der Frau. »Und hier haben wir meine gute Freundin Doktor Lauren Malakov, unsere Tierverhaltensforscherin.«

»Ma'am.« Rastun streckte seine Hand aus.

Malakov schüttelte sie nicht. Stattdessen starrte sie ihn an. »Nennen Sie mich nicht Ma'am. Mein Titel ist Doktor.«

Rastun unterdrückte ein Stöhnen. »Gut. Doktor.« Wieder streckte er seine Hand aus. Wieder schüttelte Malakov sie nicht.

»Ach, Lauren, komm schon«, drängte Ehrenberg sie. »Wir sind hier alle im selben Team.«

»Ich will ihn nicht in diesem Team haben, basta.« Malakov drehte sich wieder zu Rastun um, mit einem strengen Blick im Gesicht. »Dies ist eine wissenschaftliche Expedition. Wir sind hier, um das Point-Pleasant-Monster zu fangen und zu studieren, nicht um es zu töten. Haben Sie das verstanden?«

»Ja, Ma'am … ich meine, Doktor.«

Malakovs Gesicht verzog sich vor Wut. »Und ob.«

»Aber nur damit Sie es verstehen, als Sicherheitsexperte ist es meine Pflicht, die Sicherheit aller Mitglieder dieser Expedition zu gewährleisten. Wenn diese Kreatur das Leben von jemandem gefährdet, werde ich sie töten.«

Malakov holte scharf und wütend Luft. »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe? Sie dürfen diese Kreatur nicht töten.«

»Ich verstehe, dass es unsere Priorität ist, sie lebend zu fangen, aber das wird nicht auf Kosten des Lebens eines Menschen geschehen.«

»Krieg das in deinen dicken Neandertaler-Schädel!«

»Lauren, komm schon.«

Sie ignorierte Ehrenberg und stieß Rastun einen Finger ins Gesicht. »Das Point-Pleasant-Monster ist eines der einzigartigsten Tiere auf diesem Planeten. Wenn Sie es töten, wenn Sie ihm auch nur einen Kratzer zufügen, schwöre ich, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um Ihnen das Leben zur Hölle zu machen.«

»Wie? Indem Sie mich zurück nach Afghanistan schicken?« Malakov warf Rastun einen bösen Blick zu und schlenderte davon. »Übrigens, Doktor?«

»Was?«, schrie sie.

»Wegen Ihrer Bemerkung über den Neandertaler.«

»Ja?«

»Nur damit Sie es wissen, ich habe mein Studium an der Marshall University mit Auszeichnung abgeschlossen, und nein, ich habe bei meinen Tests nicht geschummelt.« Rastun grinste. »Nicht schlecht für einen Neandertaler, was?«

Malakov fletschte die Zähne und stapfte dann über das Deck.

»Wir werden wohl nicht die besten Freunde sein«, murmelte Rastun.

»Das tut mir leid, Jack«, sagte Ehrenberg. »Lauren war noch nie ein Fan des Militärs. Aber sie ist wirklich ein guter Mensch. Ich bin sicher, dass sie mit der Zeit auftauen wird.«

»Bei allem Respekt, Sir, darauf werde ich nicht ewig warten.«

»Nun, wir werden sehen. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrer Kabine.«

»Danke, Sir.« Rastun hob seinen Seesack auf.

Ehrenberg stieß ein Lachen aus. »Jack, ich sage Ihnen gleich, ich mag es, wenn man mich Sir nennt, ungefähr genauso wie Lauren es mag, wenn man sie Ma'am nennt.«

»Entschuldigung. Also, Doktor?«

»Wie wäre es mit Randy? Das ist der Name, den mir meine Eltern gegeben haben. Es wäre eine Schande, ihn zu vergeuden.«

Die Aufforderung veranlasste Rastun, sein Tempo zu verlangsamen. Seit seiner ROTC-Zeit war ihm eingebläut worden, seine Vorgesetzten mit Sir anzusprechen. Als Expeditionsleiter war Dr. Ehrenberg de facto sein Vorgesetzter. Ihn Randy zu nennen, verstieße gegen fast zehn Jahre Indoktrination.

Aber wenn es das ist, was er will …

»Okay. Dann eben Randy.«

»Ah. Es gibt noch Hoffnung für Sie.«

Rastun grinste, als Ehrenberg ihn unter Deck führte. Er betrachtete die strahlend weiße und goldene Decke, die Teakholzschränke, die Ledersofas und den Plüschteppich.

»Ziemlich luxuriös für ein Forschungsschiff.«

»Die FUBI hat das Ding bei einer staatlichen Auktion ersteigert«, erklärt Ehrenberg. »Es gehörte früher einem Drogendealer, bis er verhaftet wurde. Die FUBI baute es zu einem Forschungsschiff um und ließ einige der Annehmlichkeiten drin. Die Kombüse und das Hauptbadezimmer sind noch so, wie man sie übernommen haben. Der Hauptsalon und der Gemeinschaftsbereich auf der Flybridge wurden verkleinert, um mehr Ausrüstung, Stauraum und Schlafplätze unterzubringen. Apropos Schlafräume: Ich hoffe, Sie haben kein Kingsize-Bett und eine Minibar erwartet. Gegen das, was wir hier haben, sieht ein Studentenwohnheim wie eine Einzimmerwohnung aus.«

»Wissen Sie, wie oft ich schon in einem Zelt, unter einem Baum oder auf einem Felsen geschlafen habe? Wenn ich ein Bett und ein Dach über dem Kopf habe, werde ich mich nicht beschweren.«

Ehrenberg führte ihn in das hintere Abteil. Er griff nach einem Türgriff und schob ihn auf. »Hier, bitte sehr.«

Rastun schaute hinein. »Sie haben nicht gescherzt, was die Größe angeht, beziehungsweise dass sie nicht vorhanden ist.«

Die Kabine hatte ein Bett und eine Truhe. Das war alles. Gleich hinter dem Bett war die Tür zu einer gemeinsamen Toilette mit der Kabine nebenan.

»Ich lasse Sie auspacken. Sobald alle an Bord sind, treffen wir uns im Hauptsalon und sprechen über unsere kleine Kryptidenjagd.«

Mit einem Lächeln zum Abschied drehte sich Ehrenberg um und ging.

Definitiv der einzigartigste Chef, den ich je hatte.

Rastun trug seinen Seesack in die Kabine. Er hatte die Hälfte seiner Kleidung in den Kofferraum gelegt, als er ein dumpfes Geräusch vom Gang her hörte. Er steckte den Kopf zur Tür hinaus.

Vor der Kabine gegenüber stand eine Frau, die mit zwei Reisetaschen und einem Rollkoffer beladen war. Sie trug ein T-Shirt und Shorts, die eine schlanke Figur und durchtrainierte Beine zur Geltung brachten. Ihr Gesicht war glatt und rund. Rastun schätzte, dass sie etwa in seinem Alter war. Ein schwarz-grün-brauner Hut mit Tigerstreifen bedeckte ihr hellbraunes Haar.

»Brauchen Sie Hilfe, Ma'am?« Er richtete sich auf und trat in den Korridor.

Die Frau drehte sich um und keuchte überrascht auf.

»Entschuldigung.« Rastun hob beide Hände. »Ich wollte Sie nicht erschrecken.«

»Das ist okay. Ich wusste nicht, dass noch jemand hier unten ist.« Die Frau verstellte den Gurt ihrer Tasche, einer Kameratasche.

»Sie müssen unsere Fotografin sein. Karen Thatcher, richtig?«

»Das stimmt.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Ihrem Outfit nach zu urteilen sind Sie unser Leibwächter.«

»Sicherheitsspezialist im Außendienst. Jack Rastun.«

Karen rückte den Riemen ihrer Tasche zurecht und reichte ihm die Hand. »Schön, Sie kennenzulernen.« Sie lächelte. Ein sehr schönes Lächeln, wie Rastun feststellte.

»Brauchen Sie Hilfe mit Ihren Sachen?«

»Ähm … ja, klar. Danke.«

Rastun nahm die Reisetasche und eine von Karens Taschen und folgte ihr in die Kabine.

»Ich glaube, Sie müssen ein paar Ihrer Sachen draußen lassen«, sagte er. »Es ist ja nicht so, dass wir hier viel Platz hätten.«

»Ja, es ist ziemlich eng.«

Das wurde nochmal unterstrichen, als sich ihre Schultern leicht berührten.

Für einen kurzen Moment war Rastun angespannt.

Er stellte Karens Gepäck in die hinterste Ecke des Raumes. Dann reichte sie ihm ihre Kameratasche.

»Vorsichtig damit.«

»Glauben Sie etwa, ich schwinge das Ding wie Thors Hammer herum?«