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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2+, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für deutsche Philologie - Neuere Abteilung), Veranstaltung: Günter Grass`, die Blechtrommel, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Motiv des Skatspiels in Günter Grass` „Die Blechtrommel“ 1. Einleitung Der 1959 erschienene, preisgekrönte und doch auch stark kritisierte Nachkriegsroman des Nobelpreisträgers Günter Grass, zeichnet sich aus durch einen detaillierten, bildmalerischen Schreibstil, der den Leser durch diese unbarmherzige, direkte und konkrete Darstellung der Geschehnisse oft provoziert und schockiert. Genauso häufig wird jedoch die Realität des Romans auch verschlüsselt dargestellt, mit Hilfe von Symbolen, immer wiederkehrenden Motiven, und Sprach – und Wortspielen. Grass spielt mit der Sprache, er lässt sie oft für sich sprechen, und nutzt Textstrukturen bewusst, um mehr auszudrücken, als das, was inhaltlich eigentlich gesagt wird. Genauso wie Oskar als Held des Romans, durch seine außergewöhnliche und sonderbare Position zwischen Kind und Erwachsenem, Genie und Narr, Täter und Opfer stark ambivalent ist, benutzt Grass auch Motive, die auf den ersten Blick gegensätzlich zu dem stehen, was sie eigentlich ausdrücken wollen. So verwendet er Motive wie „das Trommeln“ oder „das Skatspiel“, die in den jeweiligen Situationen, die tatsächliche Wirklichkeit zwar verdrängen und überspielen sollen, aus übergeordneter Sicht betrachtet jedoch im Gegenteil, um gegen das Vergessen anzuschreiben. So wie Oskar mit Hilfe seiner Trommel eine politische Kundgebung der Nationalsozialisten in ein frohes Fest verwandelt, auf dem die Anhänger Hitlers Walzer tanzen, verdrängt auch das Skatspiel die unabwendbare Realität, als die Bomben in der polnischen Post einschlagen. Das Motiv des Skatspiels durchfährt einen staken Wandel, von der Darstellung der Dreiecksbeziehung zwischen Alfred Matzerath, Agnes Matzerath und Jan Bronski, über das Bild des politischen Skats zwischen Deutschland und Polen, bis hin zum langsamen Ausklingen des Motivs aufgrund des konsequenten „Aussterbens“ der beteiligten Skatspieler. Doch eines begleitet die verschiedenen Phasen des Motivs durchgängig – das Spiel ist immer Ausdruck des Verdrängens, des „Überspielens“ und Evozierung des Unsagbaren. Im Folgenden werde ich die einzelnen Stufen des Motivwandels näher überprüfen.
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