Das Murmeltier von Coal Hill - Nicky DeMelly - E-Book

Das Murmeltier von Coal Hill E-Book

Nicky DeMelly

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Beschreibung

Eigentlich will Kiara ihr Dreivierteljahr Work & Travel in Kanada mit einem entspannten Besuch auf Vancouver Island beenden. Doch schon bei ihrer Ankunft geschehen seltsame, mysteriöse Dinge. Und warum verfolgt sie dieses Murmeltier auf Schritt und Tritt? Es wird nicht das einzige Geheimnis sein, das sie lüften muss.

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Table of Contents

Title Page

Impressum

1

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4

5

6

7

8

Die Autorin

 

 

Nicky DeMelly

 

 

 

 

 

 

Das Murmeltier von Coal Hill

Schauernovelle

 

 

 

 

 

 

 

Ashera Verlag

Impressum

 

 

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erste Auflage im Dezember 2022

 

 

 

Copyright © 2022 dieser Ausgabe by Ashera Verlag

Hauptstr. 9

55592 Desloch

[email protected]

www.ashera-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: pixabay

Innengrafiken: pixabay, pixabay

Coverlayout: Elsa E. Rich

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

 

 

 

1

 

Das sollte es gewesen sein? Aus und vorbei mit dem traumhaften Leben? Das Ende meiner Freiheit?

Gedankenverloren starrte ich durch die zerkratzte Scheibe des Busses. Schier endlose Grünflächen zwischen all den dichten Wäldern und Bergen, welche die wenigen Wolken zu erreichen schienen, flogen an mir vorüber. Wie auch die Zeit. Viel zu schnell ging alles vorbei. Ich liebte den Anblick der schier endlosen Natur. Und doch konnte er mich nicht von dem Druck befreien, der sich um mein Herz gelegt hatte. In sieben Tagen ging mein Flug zurück nach Deutschland. Nach neun Monaten Work and Travel hier in Kanada. Fünfunddreißig Wochen, vollgepackt mit wundervollen neuen Erfahrungen und Begegnungen, die ich niemals vergessen würde. Nie zuvor hatte ich mich so wohl gefühlt, trotz der tollen Familie und Freunden zu Hause. Ohne das Wissen, dass sie auf mich warteten, würde ich keinen Gedanken daran verschwenden, dieses Land jemals wieder zu verlassen.

Seufzend wandte ich den Blick ab und straffte die Schultern. Schluss mit dem Gejammer! Eine Woche blieb mir. Die wollte ich in vollen Zügen genießen! Ich zückte mein Handy und suchte im Internet nach einer günstigen Unterkunft für die Nacht. Wieder einmal war ich dankbar für das W-Lan hier im Bus. Mitten in der Wildnis war es mit dem Empfang ein Thema für sich. Innerhalb weniger Minuten hatte ich etwas gefunden. Es klang perfekt! Ein B&B in dem kleinen Örtchen Coal Hill auf Vancouver Island. Den Fotos nach war die Umgebung ähnlich traumhaft wie die neben meinem Fenster. Ruhe und weitestgehend unberührte Natur. Was brauchte ich mehr?

Ich wählte die Nummer. Bereits nach dem zweiten Klingeln meldete sich eine freundlich klingende Dame namens Mrs Flatcher.

„This is Kiara Donat speaking“, antwortete ich. Nicht zum ersten Mal wunderte ich mich, wie leicht und selbstverständlich mir die englische Sprache mittlerweile über die Lippen kam.

„Oh, eine Deutsche?“

Okay, meinen Akzent habe ich wohl noch nicht im Griff, dachte ich und musste grinsen.

„Ja, hört man das so deutlich raus?“

„Ach nein, Sie machen das schon fast perfekt. Aber wer selbst aus Deutschland hierhergezogen ist, merkt so etwas schnell. Wie kann ich Ihnen helfen, Miss Donat?“

Ihre fröhliche, rauchige Stimme ließ in meinem Kopf das Bild einer pummeligen Frau mittleren Alters entstehen. Die ergrauten Haare zu einem lockeren Knoten hochgesteckt, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Sie war mir jetzt schon sympathisch.

„Ich brauche für heute Nacht noch ein Zimmer. Können Sie mir da helfen?“

„Ja, ich habe noch eins frei, das reserviere ich Ihnen gerne. Übrigens passt die Adresse auf der Webseite nicht mehr. Ich schicke Ihnen die aktuelle zu.“

Das hörte sich großartig an. Kaum zwei Minuten später hatte ich die Anschrift auf meinem Handy. Von der Haltestelle aus sollte es keine Meile Fußweg sein. Perfekt! Wenn es lief, dann richtig!

Oder auch nicht.

In Courtenay, dem Ort vor meinem Ziel, stoppte der Bus. „Endstation!“, ertönte es durch einen Lautsprecher. Echt jetzt? Das ist nicht deren Ernst!, schoss es mir durch den Kopf.

Seufzend schulterte ich meinen wuchtigen Rucksack und verließ den Bus. Draußen warf ich einen Blick auf das Schild mit weiteren Verbindungen und resignierte. Für heute gab es keine mehr. Na toll, musste ich jetzt die ganze Strecke laufen? Nicht, dass ich unsportlich war. Aber der Rucksack hatte ein ordentliches Gewicht. Meilenweit kam ich damit definitiv nicht!

Mir blieb nichts anderes übrig, als ein Taxi zu rufen, was ich direkt tat. Wenigstens sollte es in fünf Minuten da sein, das war ja erträglich. Ich sah mich um. Hier war nicht viel los, kaum eine Menschenseele trieb es auf die Straße. Das mochte auch an der Uhrzeit liegen, immerhin war es bereits halb acht am Abend. Links von mir war eine kleine Einkaufsmeile. Mit Juwelier, Lederwaren – und Cannabis. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass das Zeug hierzulande legal war. Würde ich auch nicht, denn ich hatte eine echte Abneigung gegen Drogen. In dem Moment kam das Taxi. Eine ältere Frau stieg aus und warf mir einen fragenden Blick zu. Als ich nickte, lächelte sie und öffnete den Kofferraum für meinen Rucksack. Ich nahm auf dem Beifahrersitz Platz und kramte mein Handy aus der Tasche, um die Adresse zu suchen. „Ich hab’s sofort“, murmelte ich, während ich die Nachricht anklickte.

„Nur die Ruhe. Stress ist schlecht für den Magen!“ Die Fahrerin drehte lächelnd am Lautstärkeregler des Radios. „Oh, Bryan Adams! Wie ich seine Songs liebe! Wussten Sie, dass er aus Kingston kommt?“

Als ich sie ansah, wurde mir warm ums Herz. Ihre Augen glänzten, die Liebe zu der Musik war nicht zu übersehen.

Ich konnte gut nachvollziehen, was in ihr vorging, denn genauso fühlte ich mich, wenn ich meine Lieblingsbands hörte. „Nein, ich wusste nicht mal, dass er Kanadier ist. Allerdings höre ich diese Musikrichtung auch nicht oft.“

„Oh, soll ich leiser machen?“ Sofort schoss ihre Hand wieder zu dem Lautstärkeknopf.

Ich schüttelte hastig den Kopf. „Nein! Alles gut. So schlimm ist er nicht!“, meinte ich lachend. „So, hier habe ich die Adresse. In Coal Hill, Fourth Street 1530.“

Von jetzt auf gleich erstarb ihr Lächeln. Einen Augenblick lang starrte sie mich an, die Augen eine Spur zu weit geöffnet, die Lippen zusammengepresst. Unsicherheit machte sich in mir breit. „Stimmt was nicht?“, fragte ich leise.

Sie blinzelte und schüttelte dann den Kopf, als wolle sie ihre Starre abschütteln. „Nein! Nein, alles gut. Ich … äh … darf ich mal sehen?“

Zögernd hielt ich ihr das Handy hin.

Sie nahm es, las, schloss kurz die Augen. Schließlich atmete sie tief durch und versuchte, ein erneutes Lächeln aufzusetzen, was ihr aber nicht wirklich gelang. „Na, dann wollen wir mal los.“ Damit startete sie den Motor und gab Gas. Ohne ein Wort der Erklärung? Verdammt, was war hier los?

„Ist alles okay mit der Adresse?“, fragte ich. Ein unruhiges Flattern machte sich in meiner Magengegend breit. Sie konnte mich doch nicht im Dunklen tappen lassen!

---ENDE DER LESEPROBE---